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kommenheit, in unendlicher Weisheit und Liebe ein dreieiniges Leben führt: so hat er uns Menschen noch seinem Ebenbilde erschaffen und uns Geisteskräfte gegeben, mit welchen wir uns zu Ihm erheben, Ihn betrachten und durch diese Be= trachtung in Liebe zu Ihm erglühen können. Dieses aber können wir nicht, so lange wir bloß lesen oder bloß hören. Das gelesene oder gehörte Wort ist bloß der Same, der in das Erdreich geworfen, die Speise, die dem Leibe von Außen zugeführt wird. Der Same muß in der Erde keimen und zur neuen Frucht verarbeitet werden, die Speise muß gehörig verdaut und assimilirt werden. So muß auch das äußerlich vorgetragene Wort in Ihrem Innern Leben werden, in Ihr Inneres gleichsam verwandelt und assimilirt werden durch eigene Meditation und geistige Verarbeitung, durch Berücksichtigung ihrer eigenen Bedürfnisse, Gewohnheiten, Erfahrungen, Ihrer Art und Weise zu denken, durch fortwährende Anwendung auf Ihr ganzes inneres Leben, darauf was Sie lieben oder hassen, hoffen oder fürchten. Bei dieser innern Arbeit wird Ihnen Gott Sich nähern und Ihr Inneres erwärmen, wie es im Alten Testamente heißt: in meditatione mea exardescet ignis" und wie die Jünger, die mit Christus nach Emaus gingen, sagten: „nonne cor nostrum ardens erat in nobis, dum loqueretur in via et aperiret nobis Scripturas?" Luc 24, 32. In diesen heiligen Augenblicken befolgen Sie die Mahnung des Psalmisten: „gustate et videte, quam suavis est Dominus" Psalm. 33., 9. hören Sie die freundlichen Worte und Mahnungen, die der Geist Gottes selbst zu Ihnen redet, und wenn Sie nach beendeter Meditation Gelegenheit hiezu finden, so zeichnen Sie sich zur immerwährenden Erinnerung die guten Gedanken schriftlich auf und nehmen Sie sich das Geschriebene wie einen geistlichen Blumenstrauß mit nach Hause. In diesem innern Verkehr mit Gott werden wir c) unterstüßt durch das gemeinsame Breviergebet, das wir mit unsern Mitbrüdern in diesen Tagen verrichten, durch das andächtige Anhören der heil. Messe, die öftere Besuchung des allerheiligsten Altarsjakramentes, und durch Ablegen einer guten reumüthigen Beichte, durch welche unser Inneres von allen Sünden, die uns von Gott trennen, gereinigt und so würdig vorbereitet wird, um sich mit Gott zu vereinigen.

Dritter Punkt.

Diese Vereinigung mit Gott in unserm Junern wird dann die herrlichsten Früchte tragen. Ecce nos reliquimus omnia et seculi sumus Te, quid ergo erit nobis?" Matth. 19., 27. frägt Petrus. Der Herr hat ihn wegen dieser Frage nicht getadelt, sondern freundlich ihm geantwortet: centuplum accipietis et vitam aeternam possidebitis." Und so erlaubt Er auch uns zu fragen: wenn wir in diesen heiligen Exercitien (aber nicht bloß in diesen Tagen, sondern in unserem ganzen Leben so oft es uns unsere Berufsgeschäfte und Verhältnisse erlauben) uns von der Welt zurückziehen, die gewöhnlichen Geschäfte und Arbeiten, die Erholungen und Conversationen, ja selbst unsere gewöhnlichen irdischen Gedanken, Neigungen und Wünsche verlassen und der freundlichen Einladung Jesu Christi folgen, was für ein Lohn wird uns hiefür werden? was für einen Lohn können wir erwarten? Darauf antwortet uns nun der Heiland nach der Erklärung des heil Hieronymus: „qui carnalia pro Salvatore dimiserit, spiritualia recipiet, quae comparatione et merito sui ita erunt, quasi si parvo numero centenarius numerus comparetur Diesen geistigen Lohn und diese hundertfältige Entschädigung spricht Christus in den Worten aus: „ad eum veniemus et mansionem apud eum faciemus." Joan. 14., 23. Die drei göttLichen Personen selbst werden zu uns kommen und Wohnung in uns nehmen. Welche menschliche Zunge ist aber im Stande, die herrlichen Früchte dieser inneren Wohnung des dreieinigen Gottes in uns gehörig zu beschreiben. Möge hier nur eine kurze Andeutung gegeben werden. Wenn wir a) die Außenwelt verlassen und uns in unser Inneres zurückziehen, so wird Gott Vater zu uns kommen, und uns an seiner Macht, an seiner Vollkom menheit und an seinem Reichthum Theil nehmen. lassen. In der Außenwelt betrübt uns fortwährend die bange Sorge um unser irdisches Wohl, schwer mit allerhand Sorgen wegen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft pflegt häufig jeder von uns beladen zu sein, sehr häufig legen wir uns mit der Sorge nieder und stehen

mit der Sorge wieder auf, weil wir unsere Armuth, unsere Unbeholfenheit und Unzulänglichkeit gut erkennen und nicht im Stande sind, aus unseren eigenen Kräften in allen Lagen unseres Leben uns ausgiebig zu helfen. Haben wir aber Gott Vater in unserm Innern, so können wir alle Sorgen seiner heiligen Vorsehung überlassen, wie der heilige Petrus uns ermahnt: „Omnem sollicitudinem projicite in Eum, quia ipsi cura est de vobis" I. Petr. 5, 7. Sein Reichthum wird unserer Armuth, seine Vollkommenheit unserer Unvollkommenheit, seine heilige Vorsehung unserer Rathlosigkeit zu Hilfe kommen und uns von unseren irdischen Sorgen befreien. Wenn wir Christo nachfolgen, so wird b) Gott Sohu zu uns kommen, und uns an seiner Weisheit und Wissenschaft Theil nehmen lassen. „Existimo omnia detrimentum esse propter eminentem scientiam Jesu Christi Domini mei, propter quem omnia detrimentum feci et arbitror ut stercora, ut Christum lucrifaciam" Philipp. 3., 8. ruft der Apostel aus in der vollen Ueberzeugung, daß alle irdischen Wissenschaften und Schäße nichts und im Vergleich mit der hocherhabenen Wissenschaft und Erkenntniß Jesu Christi des Sohnes Gottes, in welchem die Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt und dessen Herrlichkeit zu beschreiben eine Welt von Büchern nicht im Stande ist. Centuplum accipietis. Wenn sich uns Jesus der Sohn Gottes zu erkennen gibt, so übertrifft diese Erkenntniß Alles, was bis ißt die Ge= lehrten über die Schönheit der Welt und die Naturkräfte erforscht und niedergeschrieben haben und was so sehr von den Weltleuten gepriesen und hochgehalten wird. Alles dieses verschwindet im Vergleich mit der Erkenntniß dessen, durch den die ganze Welt in ihrer Schönheit und Pracht erichaffen worden. Alles dieses ist nicht im Stande, den Menschen und seine Sehnsucht nach der Seligkeit zu be friedigen, es gilt davon das Wort der Schrift „non satiatur oculus visu, nec auris auditu" wohingegen wir, je mehr wir Christum erkennen, uns immer mehr dem wahren Licht und der wahren Seligkeit, die alles Verlangen übertrifft, nähern. Es wird c) ferner der heilige Geist zu uns fommen und uns der Verheißung Christi gemäß trösten. Als Seelsorger haben wir oft die Pflicht,

unsere Pfarrlinge in ihren Trübsalen und Schmerzen zu trösten. Wenn wir aber dieser Pflicht noch so gut nachkommen, so überzeugen wir uns doch, daß unser Wort nur schwach ist und in den meisten Fällen das betrübte Herz nicht ausreichend zu trösten vermag. Wir können höchstens den mit Schmerzen erfüllten Christen lehren, wie er sich an Gott den wahren allmächtigen Tröster zu wenden und um den Trost des heiligen Geistes zu bitten habe. Dieser Geist ist es, der das Herz des Menschen in seiner Gewalt hat und im Stande ist, ihn zu überzeugen, daß uns kein irdischer Verlust schaden kann, wenn uns Gott heimsucht und Sich uns mittheilt, und daß jeder irdische Schmerz weicht, wenn uns Gott seine Süßigkeit zu verkosten gibt. Ganz besonders wird uns aber der heilige Geist trösten, wenn uns der Gedanke an den Tod und die Ewigkeit schreckt. Ein Priester hat einmal sich geäußert, daß er sehr ungern die Leichen der Verstorbenen am Friedhof einsegnet, weil er dabei gezwungen ist, in das offene Grab zu sehen und daran zu denken, daß auch er einmal sterben und begraben werden wird. Der Gedanke an Tod und Ewigkeit, der Anblick des offenen auch für uns demnächst vorzubereitenden Grabes ist in der That erschütternd, zumal wir nicht wissen, was uns in der Ewigkeit bevorsteht und das Jenseits für uns ein dunkles, unbekanntes Land ist. Nun wohlan in den heiligen Exercitien belehrt uns der heilige Geist über Tod und Ewigkeit, macht uns vertraut mit diesen Gedanken und tröstet uns, daß wir uns vor dem offenen Grab nicht fürchten. Lebendig prägt Er unseren Herzen den Trost ein, der in den Worten liegt: „licet peccaverit, tamen Patrem et Filium et Spiritum Sanctum non negavit, sed credidit, et zelum Dei in se habuit et Deum, qui fecit omnia, fideliter adoravit." Und dieser Trost des heiligen Geistes wird uns den inneren Frieden und die Ruhe gewähren, von der der Psalmist sagt: „quibus juravi in ira mea, si introibunt in requiem meam. Keinen Frieden, keine Ruhe haben die, welche dem heiligen Geiste widerstehen, wenn wir aber in den Exercitien unser Herz seiner Gnade und seinem Troste öffnen, werden wir in diese beseligende Ruhe eingehen.

Deum verum unum in Trinitate et Trinitatem in Unitate, venite adoremus. Es wird uns in diesen Tagen das Geheimniß des Einen Gottes in drei Personen nach der Offenbarung und der Lehre der Kirche vorgelegt werden als Fundament, wie Gott Vater das Funda= ment und der Urgrund des dreieinigen Lebens Gottes ist; venite adoremus, venite exultemus, hodie si vocem Domini audieritis nolite obdurare corda vestra; mit den Kräften, die uns Gott Sohn mit dem Ebenbild Gottes gegeben hat, sollen wir weiter bauen auf dem Fundament und mitwirken mit dem Lichte des sich uns offenbarenden Gottes, und so wird der dreieinige Gott durch die Gnade des heiligen Geistes in unser Herz einkehren und uns in die Ruhe einführen, nach der unser Herz verlangt. Das soll der Weg sein, auf dem wir uns in diesen Tagen dem dreieinigen Leben Gottes nähern wollen Unsern Sinnen wollen wir das Bild der Taufe Christi am Jordan einprägen, die Stimme des Vaters hören hic est filius meus dilectus, die Menschheit Christi betrachten und den heiligen Geist in Gestalt einer Taube schauen, stets aber mit der Kirche beten: Omnipotens sempiterne Deus, qui dedisti famulis Tuis in confessione verae fidei aeternae Trinitatis gloriam agnoscere et in potentia majestatis adorare unitatem: quaesumus, ut ejusdem fidei firmitate ab omnibus muniamur adversis. Per Dominum nostrum Jesum Christum Filium Tuum, qui tecum vivit et regnat in unitate Spiritus Sancti, Deus per omnia saecula saeculorum. Amen.

Erster Tag.

Erste Betrachtung.

„Adesto unus Deus omnipotens Pater,
Filius et Spiritus Sanctus."

Brev. Rom. in festo SS. Trinitatis.

Im ersten Nokturn am Feste der heiligsten Dreieinigfeit läßt uns die Kirche das sechste Kapitel des Propheten Isaias lesen, wo es heißt: In anno quo mortuus est rex Ozias, vidi Dominum sedentem super solium excelsum et elevatum et ea, quae sub ipso erant, re

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