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sunt et non tanget illos tormentum malitiae seu mortis. Visi sunt oculis insipientium mori, et aestimata est afflictio exitus illorum, et quod a nobis est iter, exterminium, illi autem sunt in pace," Sap. 3, 1.-3. heißt es schon im Alten Testament. Und Christus sagt im Evangelium: non legistis, quod dictum est a Deo dicente vobis: Ego sum Deus Abraham, Deus Isaac et Deus Jacob? non est Deus mortuorum, sed viventium." Matth. 22, 31. 32. Wie Gott immer derselbe ist und sein Sein nicht verliert, so bleiben auch die von Ihm erschaffenen Seelen in ihrem Sein, da sie seine Ebenbilder sind. Denn Gott ist nicht ein Gott der Todten, sondern der Lebendigen, wie die heilige Kirche im Todtenofficium betet: Regem cui omnia vivunt, venite adoremus. Der heilige Geist also, der hier auf Erden das Ebenbild Gottes in Dir stets durch die Ermahnungen des Gewissens bewahrte und wach erhielt, und dadurch Dich mit Gott zu vereinigeu suchte, der führt Dich im Augenblicke des Todes vor Gott den Vater quem semper idem esse profitemur, qui est Deus viventium, vor dem Du lebst und bist, und vor dem Du leben und sein wirst ohne Ende, gleich wie Er ohne Ende lebt und ist. Der heilige Geist führt Dich im Augenblick des Todes vor den Sohn Gottes, durch dessen Weisheit Du erschaffen würdest und dessen Worte Du hier auf Erden aus dem heiligen Evangelium und aus den Ermahnungen des heiligen Geistes in Deinem Gewissen vernahmst, und jest, wo es wie Schuppen von Deinen Augen fallen wird, wirst Du nicht mehr die einzelnen Worte des Evangeliums vernehmen, sondern dasjenige Wort sehen, von dem geschrieben ist: in principio erat Verbum, et Verbum erat apud Deum et Deus erat Verbum. Diejcs Wort ist zwar Fleisch geworden und Du vernahmst sein Wort im Fleische, das heißt leiblich, irdisch, menschlich, durch Vermittlung der Sinne; nun aber wirst Du dieses Wort ohne die menschliche sinnliche Hülle sehen, wirst sehen wie dieses Wort alle einzelnen Worte des Evangeliums in Sich schließt, Du wirst alle einzelnen Worte des Evangeliums in diesem Einem Worte vernehmen. Du, Deine Seele mit allen ihren Gedanken, Worten und Werken, die von ihr hier auf Erden

durch das ganze Leben ausgingen, wirst vor dem Worte Gottes stehen, und Du wirst alle diese Gedanken, Worte und Werke auch zugleich in Deiner Seele sehen, keines wird fehlen, und so wird diese Eine Seele vor dem Einen Wort Gottes stehen, und das wird das besondere Gericht sein. Statutum est hominibus semel mori, post hoc autem judicium. Wenn wir auf dieses besondere Gericht näher eingehen wollen, so können wir es, da wir noch hier auf Erden sind, nur in der Weise betrachten, daß wir die einzelnen Worte des Evangeliums eines nach dem andern in Erwägung ziehen. Mögen nun hier folgende drei Worte, nach welchen uns das Wort, der Sohn Gottes, richten wird, angeführt werden.

a) Die Parabel von dem Herrn, der seinen Knechten Talente verleiht, und dann von ihnen Rechenschaft fordert, wie sie damit gearbeitet haben. Gott Vater hat jedem Menschen besondere Talente, Gaben und Kräfte verliehen, jedoch, weil der Mensch nicht für sich, sondern für Gott geschaffen wurde, so soll er auch diese Talente nicht für sich, sondern nach dem Willen Gottes zu seiner Verherrl chung verwenden und fleißig arbeiten. Dem Einen nun gab Gott fünf Talente, dem Ändern zwei und dem Dritten bloß Eines. Der heilige Gregor der Große erklärt dieses und sagt: Quinque sunt corporis sensus, videlicet visus, auditus, gustus, odoratus et tactus; quinque ergo talentis donum quinque sensuum id est exteriorum scientia exprimitur; duobus vero intellectus et operatio designatur; unius autem talenti nomine intellectus tantummodo designatur. Qui quinque talenta accepe. rant et alia quinque lucrati sunt, sunt ii, qui etsi interna ac mystica penetrare nesciunt, pro intentione tamen supernae patriae docent recta quos possunt, de ipsis exterioribus quae acceperunt duplum talentum portant: dumque se a carnis petulantia et a terrenarum rerum ambitu atque a visibilium voluptate custodiunt, ab his etiam alios admonendo compescunt. Et sunt nonnulli, qui quasi duobus talentis ditati, intellectum atque operationem percipiunt, subtilia de internis intelligunt, mira in exterioribus operantur. Cumque et

intelligendo et operando aliis praedicant, quasi duplicatum de negotio talentum reportant." Gott hat den Menschen entweder fünf Talente, das ist die Gabe der Erkenntniß der sinnfälligen Objekte und die Kraft dieselben zu behandeln und mit ihnen zu wirken, also die äußerliche Wirksamkeit verliehen, wobei sie sich von den Lüften des Fleisches und von der Sucht nach dem Jrdischen frei erhalten und zur Verherrlichung Gottes durch diese äußere Wirksamkeit beitragen, Andern ein gutes Beispiel geben sollen. Andern bevorzugten Menschen hat Gott zwei Talente gegeben, das ist ein ausgezeichnetes Verständniß der übersinnlichen Dinge und die Gabe dieses Verständniß andern mitzutheilen und zur Ehre Gottes Großes hier auf Erden zu vollbringen. Und noch andern hat Er ein Talent, das Verständniß der übersinnlichen Dinge, jedoch ohne die Gabe, damit nach Außen zu wirken, verliehen. So haben auch viele Priester nur die Gabe bescheiden in der Seelsorge zu wirken, andere die Gabe in der Kirche Gottes durch ausgezeichnete geistreiche Wirksamkeit zu glänzen und andern Priestern vorzustehen, und wieder andere nur die Gabe sich in ihrem Innern Gott zu nähern ohne die Kraft und den Beruf nach Außen Großes zu leisten, erhalten. Jeder soll aber die erhaltenen Gnaden und Gaben gewissenhaft verwenden, viel arbeiten, so lange er die Kräfte hiezu besißt, die Hände nicht in den Schooß legen Darnach wird ihn Gott richten. b) Das Gebot der werkthätigen Nächstenliebe um Christus willen. Der Sohn Gottes ist Mensch geworden und wollte durch die Annahme der Menschheit alle Menschen als Brüder und Schweiter betrachten, daher verlangt Er auch von allen Menschen, daß sie in jedem von ihnen einen Bruder, eine Schwester Christi sehen und in ihnen Christo selber Wohlthaten erweisen. „Esurivi et dedistis mihi manducare, sitivi et dedistis mihi bibere, nudus fui et operuistis me, infirmus et visitastis me. Amen dico vobis, quamdiu fecistis uni ex his fratribus meis minimis, mihi fecistis, et quamdiu non fecistis uni de minoribus his, nec mihi fecistis." Matth. 25. Da jeder Mensch das Ebenbild des Sohnes Gottes in sich trägt, so soll man auch in jedem Menschen dieses Ebenbild, und den Sohn Gottes ehren, und darum nach Möglichkeit

Gutes thun, weil es Christus, der Sohn Gottes, so ausieht, als ob man es Ihm gethan hätte. Darnach wird Er uns richten. c) Die Parabel von den fünf klugen und den. fünf thörichten Jungfrauen, von denen die ersten Del in ihren Lampen hatten um bei der Ankunft des Bräutigams bereit zu sein, ihm zu folgen; die leßteren aber dieses unterließen. Der heilige Papst Gregor erklärt diese Parabel dahin, daß dieses Del die richtige Intention bedeute, mit welcher man Gott dienen und alle guten Werke verrichten soll. Diese Intention ist eben die Liebe Gottes, welche der heilige Geist in unsere Herzen eingießt, wenn wir Ihn darum bitten und uns bemühen, seiner Gnade uns würdig zu machen. „Sunt plenique continentes, qui ab appetitu exteriori se custodiunt et spe ad interiora rapiuntur, carnem mace rant et toto desiderio ad supernam patriam anhelant, aeterna praemia expetunt, pro laboribus suis laudes humanas nolunt. Hi nimirum gloriam suam non in ore hominum ponunt, sed intra conscientiam contegunt. Et sunt plerique, qui corpus per abstinentiam affligunt, sed de ipsa sua abstinentia humanos favores expetunt." Was der heilige Kirchenvater in diesem Worte von der Keuschheit und Enthaltsamkeit sagt, gilt von allen übrigen Tugenden und guten Werken. Es ist eine große Versuchung für den Priester, der eifrig und mit Erfolg in seinem ́ Beruf arbeitet, der ein guter Prediger ist und sich vielfache Berdienste gesammelt hat, daß er dieses Alles thue nur, um von den Menschen gelobt und geehrt zu werden, um ein besseres Amt oder Beneficium zu erhalten. Darnach wird ihn Gott richten, ob er Alles zur Ehre Gottes gethan, die Versuchung überwunden und den heiligen Geist und mit ihm die Liebe Gottes und die richtige Intention bei allen seinen guten Werken bewahrt hat.

Wohl dem, der in diesem besondern Gericht gut bestehen und die Worte hören wird „Enge serve bone et fidelis intra in gaudium Domini tui." Wehe aber demijenigen, wer ohne Liebe Gottes, ohne qute Werke und mit Sünden beladen daselbst erscheinen, und die Worte hören wird: „inutilem servum projicite in tenebras exteriores, illic erit fletus et stridor dentium." Müssen

wir aber nicht alle mit dem Pfalmisten ausrufen: „si iniquitates observaveris Domine, Domine quis sustinebit ?“ Wie werden wir aber bei dem besondern Gericht bestehen? Da tröstet uns die Liebe des heiligen Geistes, der uns in der Sterbestunde Reue und Leid erwecken und den Namen des Herrn anrufen lehren wird, wenn wir unser Herz seiner Liebe und Heiligung öffnen. Er wird uns Vergebung der Sünden und der ewigen Strafe gewähren, quia Ipse est remissio omnium peccatorum. (Postcomm. Fer. III. Pentec.) Er wird uns im Fegefeuer läutern und heiligen, wenn wir unsere Sünden nicht gehörig abgebüßt haben, damit unsere Seelen würdig werden zur Anschauung Gottes zu gelangen. Von dieser Heiligung werden nur jene ausgeschlossen, welche vorsäßlich in der Unbußfertigkeit verharren, dem heiligen Geiste bis zum leßten Athemzug widerstehen und von denen der Heiland sagt: „Qui autem non credit, jam judicatus est, quia non credit in nomine unigeniti Filii Dei." Joann. 3, 18.

Zweiter Punkt.

Te semper idem esse, vivere et intelligere profitemur. Das Leben des dreieinigen Gottes haben wir darin erkannt, daß der Vater von Ewigkeit den Sohn zeugt und mit Ihm durch den heiligen Geist vereinigt wird, dieses Leben bleibt unaufhörlich und ohne einen Schatten der Veränderung dasselbe. Nun hat Gott den Menschen nach dem Bilde seines dreieinigen Lebens erschaffen, und dieses Bild besteht eben darin, daß der Mensch in sich Himmel und Erde, Seele und Leib in Ein Leben vereinigt. Wie nun das ewige fortwährende Sein Gottes und seiner Macht es bewirkt, caß der Mensch seiner Seele nach unsterblich ist, so bewirkt es wieder das dreieinige Leben Gottes, daß die Seele des Menschen wieder mit dem Leibe vereinigt werden oder daß der Mensch auch dem Leibe nach wieder auferstehen wird. Si Spiritus ejus, qui suscitavit Jesum a mortuis, habitat in vobis, qui suscitavit Jesum Christum a mortuis, vivificabit et mortalia corpora vestra propter inhabitantem Spiritum ejus in vobis Rom. 8, 11. fagt der Apostel. Christus

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