صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

Nachfolgendes S. 269 ff.; Begleitendes S. 271 f.;
Tauf- Zeit und -Ort S. 272 f.; Kindertaufe
S. 273 ff.; Taufzeugen S. 276 ff.; Laufe der
Häretiker S. 278 ff.])

[Vorbemerkung S. 281 f.]

(1. Agapen S. 283 ff.

2. Accidentelles bei der Abendmahlsfeier S. 285 ff.

3. Abendmahlselemente S. 291 ff.

4. Substantielles der Abendmahlshandlung selbst
S. 297 ff. [Liturgieen S. 299 ff.])

A. Kirchlicher (altkirchlicher) Cnltus bei der Ehe.

§. 39.

[ocr errors][merged small]

316-323

Einleitung.

§. 1.

Begriff und Grenzen der kirchlichen Archäologie.

Die kirchliche Archäologie ist eine Unter- und Nebendisciplin der Kirchengeschichte, welche, ähnlich wie auf der anderen Seite die Dogmengeschichte u. s. w., durch die Bedeutsamkeit ihres Inhalts zur besonderen wissenschaftlichen Gestaltung gediehen ist.

Die christliche Kirche hat eine äußere und eine innere Seite; dies die Lehre, jenes die Form. So hat denn auch die allgemeine Kirchengeschichte beides darzustellen, die Lehre wie die Form. Insofern aber beides bedeutend genug ist, um eine besondere Behandlung anzusprechen, haben sich in dieser Rücksicht kirchenhistorische Einzeldisciplinen gebildet. Die Lehre der Kirche behandeln insbesondere die Dogmengeschichte und die Symbolik (und zwar erstere die gesammte fortlaufende dogmatische Entwicklung zu ihrer Vollendung hin, lettere dieselbe nur insoweit, als sie zu einer Vollendung gediehen ist, als sie in öffentlichen Glaubensbekenntnissen der historisch confessionell bestehenden christlichen Kirchengemeinschaften sich fixirt hat); die Form oder die Formen der Kirche (die äußere Erscheinung des kirchlichen Lebens und christlichen Kirchenthums, in Einrichtungen wie Gebräuchen), und zwar principiell nicht blos der alten Kirche, sondern der Kirche überhaupt, stellt historisch genetisch die kirchenhistorische Disciplin dar, welche man als Archäologie bezeichnet. 1)

1) Wenn nach diesem ihrem Begriffe die kirchliche Archäologie zur Vollständigkeit unseres historisch-theologischen Wissens gehört, so ist schon dadurch auch ihre Möglichkeit, ihre Nothwendigkeit und ihre Bedeutsamkeit an's Licht gestellt. Gueride, Archäologie.

1

Allerdings hat für die kirchliche Archäologie die alte Zeit der Kirche, das constituirende kirchliche Alterthum (der sechs ersten Jahrhunderte, als der Zeit, in welcher die Grundlage der kirchlichen Entwicklung nach allen Richtungen hin, wie in der Lehre, so zumal im Cultus und im socialen Verhältniß, sich ausbildete), das Kirchenwesen der alten Christen, vorzugsweise Bedeutung, wie denn auch schon der Name Archäologie nur auf jene alte Zeit hinweist 1). Es wäre aber unwissenschaftlich und mithin ungehörig, wenn unsere Disciplin, eben als Archäologie im eigentlichsten Sinne, nur die Formen der alten Kirche zum ausschließlichen Object der Darstellung machte. Auch für die kirchlichen Formen, wie für die Kirche und ihre Geschichte überhaupt und die Lehre, das Dogma, insbesondere, gibt es ja nächst der alten constituirenden Zeit ein ausartendes Mittelalter und eine sich verjüngende reformatorische neuere Periode in ihren verschiedenen confessionellen Gestaltungen. Es ist daher ein in die Augen springender Mangel, wenn in fast allen, namentlich den protestantischen, Darstellungen) nur und allein für die alte Zeit unsere Disciplin als Archäologie im eigentlichsten Sinne sich fixirt hat; zum Beweis, wie die Totalität ihres Umfangs ihr noch nicht zum lebendigen Bewußtseyn gekommen, sie erst auf dem Wege dazu ist. Keinenfalls hat,

1) Das Wort Archäologie, doyaokoyía, bezeichnet bei den Griechen ursprünglich die ältere Geschichte, sowohl Facta, als Institute. Vgl. Plato Hippias maj. p. 14 ed. Bip. In diesem Sinne wird es auch als Titel bei den theilweise historisch-statistischen Werken des Dionysius von Halicarnaß und des Josephus gebraucht. Es bedeutet die alte Geschichte, sowohl in den Momenten ihrer werdenden, als in deuen ihrer gewordenen, bleibeuden Entwicklung, sowohl in ihrer Bewegung, als in ihrem Bestande. Das entsprechende lateinische Wort ist Antiquitates, Alterthumskunde; vgl. Cicero academ. I., 2 und Augustin. de civ. Dei VI, 3. Erst nach und nach ist die Bedeutung des griechischen, wie des lateinischen Wortes auf den engeren Sinn befchränkt worden, in welchem es von älterer Geschichte unterschieden wird, und nicht sowohl mehr die Bewegung, als vielmehr nur den Bestand, immer doch aber eben nur des Alterthums, anzeigt. Vgl. F. A. Wolf Ueber Darstellung der Alterthumswiffeuschaft nach Begriff, Umfang, Zweck und Werth, in seinem und Buttmann's Museum der Alterthumswissenschaft. Berlin, 1807. Bd. I, S. 10 ff.

2) Augusti berücksichtigt zwar auch die spätere Entwicklung, aber weder consequent, noch in wissenschaftlicher Einheit.

troßdem daß der Begriff und Umfang der Archäologie factisch meist nur auf die ältere Zeit beschränkt worden ist, eine selbstbewußte Wissenschaft diese Schranke anznerkennen, vielmehr in Verallgemeinerung des Begriffs nach der wahren Idee der Archäologie sich darüber zu erheben, oder diese Erhebung und jene natürlichen weiteren Grenzen wenigstens je mehr und mehr anzubahnen. Wissenschaftlich kann unsere Disciplin eben nur gefaßt werden als der Zweig der historischen Theologie, welcher die Form der Kirche schlechthin historisch entwickelt 1). Factisch hat auch so freilich dieselbe an das vorzugsweise Gegebene, an das für die Archäologie als solche, gemäß dem eben auf das Alte hinweisenden Namen, Gegebene als Basis sich zu halten, zumal die alte Zeit der Kirche in Bezug auf alle kirchliche Formation ja auch wirklich bei weitem die Hauptzeit ist; factisch bietet die Archäologie im eigentlichsten Sinne als die geschichtliche Darstellung der Formen der alteu Kirche allezeit den eigentlichen Hauptinhalt dar; doch immer mit der bestimmten Reservation, daß dies nur ein gegebener, nicht der eigentliche Begriff unserer Wissenschaft sei, und mit dem Streben, dem Ganzen seine wahre Vollendung, seine volle Abrundung in historisch wissenschaftlicher Ergänzung wenigstens andeutungsweise zu verschaffen.

Bei diesem Begriff der Archäologie hat die Frage nach ihren Grenzen dann nur noch eine geringere Bedeutung. Wissenschaftlich gefaßt ist das Gebiet der Archäologie ebenso oder ebensowenig begreuzt, als das der Kirchen- und Dogmengeschichte; nur bei der factischen Beschränkung desselben auf die alte Zeit war der Grenzpunkt fraglich. In dieser factischen Beschränkung würde natürlich der Anfangspunkt der Archäologie gar nicht in Frage kommen; er wäre unter allen Umständen da, wo die ersten Spuren einer eigenthümlichen Entwicklung der kirchlichen Formen des Christenthums zum Vorschein kommen. Fraglicher aber bliebe dabei allerdings der Endpunkt. Als Endpunkt nun nehmen Manche, wie Walch und Andere, den Anfang des vierten Jahrhunderts oder die Zeit Constantins, Andere, wie Augusti,

1) Das entsprechendste Wort für den ganzen wissenschaftlichen Umfang der christlichen Archäologie wäre so freilich auch keineswegs archaeologia ober antiquitates, sondern etwa ecclesiae christianae politia (πohvɛía) oder ein ähnliches.

« السابقةمتابعة »