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c. 66.1)). Anderer bedeutend jüngerer Bräuche hier nicht zu gedenken2).

Die Feier des Osterfestes bewegte sich nun durch die ganze Woche als nάoxa àvaorάorμov hindurch (vgl. Chrysost. homil. am Ostersonntage Opp. T. II. p. 437.3), Augustin. epist. 55. ad Januar. §. 17.4) und Cod. Theodos. II, 8, 2.5)), so daß nach Cod. Theodos. XV, 5, 5. bis zum Sonntage nach Ostern) auch alle Schauspiele und öffentliche Luftbarkeiten unterbleiben sollten?). Daher konnte denn der Codex Justinian. III, 12, 8.8) (vgl mit

1) Diese Milde ward allerdings dann eigentlich nur gegen chriftliche Glaubensgenossen geübt, während den Heiden und Juden an den Ostertagen die strengste Ruhe geboten, und namentlich den letzteren verboten war, sich vom Gründonnerstage bis Ostern einer Kirche zu nähern oder sich öffentlich unter den Christen zu zeigen.

2) Solche jüngere und zugleich mehr oder minder weit abseits liegende Ostergebräuche sind die Sitten: des risus paschalis, wonach man sich Scherze in dieser Zeit erlaubte, um die freudige Stimmung selbst im gemeinen Leben geltend zu machen (vgl. J. Oecolampadius epist. apol. ad Capitonem de risu paschali. Bas. 1518.; G. Wegner De risu paschali. Regiom. 1705. und J. G. Beil De causis risus paschalis, in Volbeding Thesaur. I, 2. n. 19.), des Osterfeuers (das wohl aus germanischen und römischen Gewohnheiten. stammt; vgl. auch M. Schreiber De igne paschali, quo sepulcrum Dominicum coelitus quotannis illustrari creditur. Regiom. 1705.), der Ostereier (vielleicht als Frühlingszeichen natürlichen wie geistlichen Sinnes (vgl. S. 167. Anm. 3.], oder als Opfer der Ostera, wogegen Andere nur an den vorzüglichen Genuß der Eier nach den Fasten, oder an die Gewohntheit der Priester, Eier zu sammeln, selbst auch wohl au den Castor und Pollux und die Eierspiele, oder gar an das ägyptische Weltei erinnern; vgl. J. F. Mickelii Oologia paschalis. Darmst. 1732.; F. G. Erdmann De ovo paschali. Lips. 1736. [bei Volbeding 1. 1. n. 20.]; Augusti Denkwürdigkeiten II, 221 ff.), u. a.

3) Διὰ τοῦτο ἑπτὰ ἡμέρας ἐφεξῆς σύναξιν ἐπιτελοῦμεν, τὴν πνευματι κὴν ὑμῖν παρατιθέμενοι τράπεζαν κ. τ. λ.

4) Ut XL illi dies ante pascha observentur, ecclesiae consuetudo roboravit; sic etiam, ut octo dies neophytorum (vom großen Sabbath an) distinguantur a ceteris. (Anderwärts nennt Augustin auch dies septem vel octo als Osterfeiertage; z. B. sermo 232. in dieb. pasch.; s. unten §. 33.).

5) Sanctos quoque paschae dies, qui septeno vel praecedunt numero vel sequntur,.. otio sancimus (vom J. 389).

6) Eigentlich so lange die zu Ostern Getauften die weißen Gewänder trugen (b. h. eben bis zu jenem Sonntage).

7) Feierliche Processionen der Neophyten u. s. w. traten an deren Stelle. 8) Actus omnes, seu publici sunt sen privati, diebus quindecim pa

Cod. Theodos. II, 8, 3.) selbst von 15 dies paschales, die große Woche eingeschlossen, reden. So schloß das Fest erst mit dem folgenden Sonntage, Octava paschae. An dieser Osteroctave, pascha clausum, άvτínαoɣα1), wurden die am Ostersabbath Getauften förmlich der Gemeinde durch feierliche Vorstellung einverleibt (Augustin. sermo 260.2) und 376.3)), worauf sie nun erst ihre weißen Taufgewänder ablegten (Augustin. oder PseudoAugustin. sermo 172.1)); daher dieser Sonntag der Osteroctave selbst 5) dominica in albis 6), xvquaxǹ ev λevxois, dies novorum, octava infantium, dies neophytorum; später mit verwandter Bedeutung im Occident, nach dem gottesdienstlichen Introitus 1 Petri 2, 2.7), Quasimodogeniti.)

schalibus conquiescant (vom J. 392.

Doch ward die Ausnahme hinzugesetzt: In his tamen et emancipandi et manumittendi cuncti licentiam habeant, et super his acta non prohibeantur).

1) D. i. dominica paschae opposita.

2) Vos, qui baptizati estis et hodie completis sacramentum octavarum vestrarum, ... infantes appellamini, quoniam regenerati estis .. Reddendi estis populis, miscendi estis plebi fidelium.

3) Hodie octavae dicuntur infantium.. Miscentur fidelibus hodie infantes nostris (vorher novi genannt) et tanquam de nido volant.

4) Paschalis solemnitas hodierna festivitate concluditur, et ideo hodie neophytorum habitus commutatur, ita tamen ut candor, qui de habitu deponitur, semper in corde teneatur.

5) Er führt sonst (außer anderen Benennungen; vgl. Anm. 8.) auch wohl den Namen Quinquagesima, als der erste der Pentekostalzeit, und weil von ihm bis zur Pfingstoctave 50 Tage sind. Vgl. E. F. Wernsdorf De quinquagesima paschali, in Volbeding Thesaur. I, 2. n. 21.

6) Dominica post albas, albis depositis cet.

7) Quasi modogeniti infantes rationabiles sine dolo lac concupiscite, nach der Bulgata.

8) In der griechischen Kirche dagegen ist der gewöhnliche Name filt biefen Sonntag ber game καινὴ κυριακή, διακαινήσιμος gevorbent (f. Gregor. Naz. orat. 19. p. 505. und seine 43 ste Homilie els tỷv xaivýv xvqiazýv, sowie Chrysost. homil. 106. ed. Savil. T. VII. p. 575.; nach Leo Allat. 1. 1. c. 24. auch xvoiazy véa), wohl – anknüpfend an die oben bezeichnete archäologische Hauptbedeutung des Sonntags als des dies novorum von dem durch die Wiedergeburt der Taufe erneuten Leben (obgleich Andere dabei doch lieber an die alte Sitte, mit Ostern das Kirchenjahr zu beginnen, denken wollen). — Sonst kommt für diesen Sonntag bei den Griechen auch der Name xvqiαxỳ τov Owμã vor, von der evangelischen Perikope Joh. 20, 19 ff., sowie dann auch wirklich lange Zeit dieser Tag zum Gedächtniß des Apostels

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Die österliche Nachfeier der ganzen Osterwoche währte noch im 7ten und 8ten Jahrh. fort. Dies bestimmt das Concil. Trull. quinisext. a. 692 can. 66. ganz deutlich1). Doch redet allerdings schon im J. 585 das Concil. Matisconense II. can. 2. nur von 6 Osterfesttagen 2). Erst seit dem 9ten Jahrhundert, dem Concil. Moguntiacum a. 813 can. 36. 3), wurde dann die eigentliche Feier deutlich auf vier Tage beschränkt, (obwohl doch auch die folgenden Tage der Woche keineswegs Werkeltagen ganz gleich seyn sollten')), und endlich durch das Concil. Constantiense a. 10945)

Thomas mitgefeiert ward, da die besondere Erinnerungsfeier an ihn in der lateinischen Kirche am 21. December erst späteren Ursprungs ist. (Aus derselben Perikope, die von der Wiedererscheinung Christi vor seinen Jüngern berichtet, versteht sich auch der anderweite Name Dominica apostolorum.)

1) Ἀπὸ τῆς ἁγίας ἀναστασίμου Χριστοῦ τοῦ Θεοῦ ἡμῶν ἡμέρας μέχρι τῆς καινῆς κυριακῆς τὴν ὅλην ἐβδομάδα ἐν ταῖς ἁγίας ἐκκλησίαις σχολάζειν δεῖ ἀπαραλείπτως τοὺς πιστοὺς, ἐν ψαλμοῖς καὶ ὕμνοις καὶ ᾠδαῖς πνευματικαῖς εὐφραινομένους ἐν Χριστῷ καὶ ἑορτάζοντας καὶ τῇ τῶν θείων γραφῶν ἀναγνώσει προςέχοντας καὶ τῶν ἁγίων μυστηρίων κατατρυφῶντας· ἐσόμεθα γὰρ οὕτω Χριστοῦ συνανιστάμενοί τε καὶ συνανυψούμενοι· μηδαμῶς οὖν ἐν ταῖς προκειμέναις ἡμέραις ἱπποδρομία ἢ ἑτέρα δημώδης θέα ἐπιτελείσθω.

2) Es ist selbst nicht einmal ganz gewiß (wie es Rheinwald Archäologie S. 201. fest annimmt), daß hier nur Tage nach Ostern gemeint find, da die Bezeichnung des Pascha an dieser Stelle (in den von Rheinwald nicht angeführten Worten) ausdrücklich das oravoworμov einschließen könnte. Es heißt vollständig: Pascha itaque nostrum, in quo summus sacerdos et pontifex pro nostris delictis nullam habens obnoxationem peccati immolatus est, debemus omnes festissime colere et sedulae observationis sinceritate in omnibus venerari, ut illis sanctissimis sex diebus nullus servile opus audeat facere, sed omnes simul coadunati hymnis paschalibus indulgentes perseverationis nostrae praesentiam quotidianis sacrificiis ostendamus, laudantes creatorem ac regeneratorem nostrum vespere, mane et meridie.

3) Praecipimus diem dominicum paschae cum omni honore et sobrietate venerari, similiter feriam secundam, tertiam et quartam.

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4) A feria quinta fährt das Concil. Mogunt. ført ante missam licentia sit arandi vel seminandi et hortum vel vineam excolendi et septem circumduceudi; ab alio vero opere cessare decrevimus. Daß die ganze Woche noch Gottesdienst gehalten werden sollte, bezeugt auch Durandus Rationale officiorum divinor. 1. VI. c. 86.

5) Statuit synodus, ut tam in hebdomada pentecostes, quam in hebdomada paschali tres tantum dies festivi celebrentur (Mansi XX, 497.).

die Oster-, wie die Pfingstfeier, auf je drei Feiertage, welche zulegt König Friedrich II. von Preußen bei allen hohen Festen auf nur zwei noch herabgesezt hat1).

Anmerkung. Fest-Vigilien und -Octaven.

1. Von den österlichen Vigilien (S. 172.) gingen solche Vigilien auch auf andere Feste über. Der den alten Christen in ihrer Bedrängniß oft nöthige, uud überhaupt auch durch die nächtliche Stille crbauliche, zur geistlichen Wachsamkeit ermunternde nächtliche Gottesdienst machte leicht die Vigilien allgemeiner. Schon Plinius epist. ad Trajan. (epp. X, 96., al. 97.) erwähnt es, daß die Christen essent soliti stato die ante lucem convenire, und auch die Apologeten des 2ten und 3ten Jahrhunderts gedenken der nächtlichen Zusammenkünste. Sie wurden in späterer Zeit besonders von den Arianern glanzvoll veranstaltet (Socrates b. e. VI, 8.; Sozomen. h. e. VIII, 8.), unter großem Beifall, was die Constantinopolitanische Kirche zur Nachahmung veranlaßte. Die feierlichsten Vigilien waren allerdings von jeher und blieben die paschales. Wir finden dergleichen dann aber bald nun als förmliche stete Vorfeste auch zu Pfingsten, Weihnachten, Epiphanien und Himmelfahrt, ja vorzugsweise auch bei den Märtyrerfesten (wie denn Hieronymus der vigiliae et pernoctationes basilicis martyrum saepe celebrandae gedenkt); endlich in der weitesten Ausdehnung selbst vor den Sonntagen. Daß dabei im Laufe der Zeit Unordnungen vorkamen, konnte freilich nicht fehlen. Vigilantius um 400 (f. Hieronym. contra Vigilantium c. 1.) spricht davon2); und schon zuvor hatte das Concil. Eliberitanum a. 305 oan. 35. dergleichen gerügt, und den Besuch der Märtyrerfest-Vigilien im Freien auf das männliche Geschlecht beschränkt 3). Das Concil. Autissiodorense um 580 can. 3. verpönte dann später geradehin Vigilien an den Heiligenfesten 4). — So wurden nun die Vigilien selbst immer mehr beschränkt, und an ihre Stelle traten (fast ausschließlich mit Pfalmodie und Hymnologie) die Vespern am Spätnachmittag Sonnabends und die Frühmetten 5) am Sonntage. 1) So daß nun selbst die bis dahin von selbst gegebene fruchtbare und tief christliche Beziehung der Feier auf die Dreieinigkeit nicht mehr möglich war.

2) Insbesondere von error et culpa juvenum vilissimarumque mulierum, qui per noctem saepe deprehenditur, und der non est religiosis hominibus imputandus, quia et in vigiliis paschae tale quid fieri plerumque convincitur.

3) Placuit prohiberi, ne feminae in coemeterio pervigilent, eo quod saepe sub ostentu orationis latenter scelera committunt.

4) Non licet.. pervigilias in festivitatibus sanctorum facere.

5) Dies Wort wohl von matutina; nach Anderen von der Stadt Metz, Metis, woselbst seit Carl dem Großen eine berühmte Gesangschule bestand, von der aus sich ein schönerer Kirchengesang verbreitete; vgl. Mart. Gerbert De cantu et musica sacra T. I. p. 270 sqq.

Guericke, Archäologie.

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Auch ein reiner Protestantismus hat solche schöne Cultusformen (in der
Christnacht selbst gewisse Vigilien) noch bewahrt.

2. Ebenso wie die Vigilien als Vorfeste, gingen vom Ofterfefte (vgl. S. 175.) auch die Festoctaven, am 8. Tage nach dem Feste, dies octavae, àñoλúσɛç, clausulae festorum, als förmliche Nach- oder Schlußfeste (gegenüber eben den Vigilien als Vorfesten) auf alle hohen Feste, zunächst auf Pfingsten, dann auch auf Weihnachten und demnächst auf mehrere Feste der Maria und der Heiligen u. s. w., über. Mit ihrem entschiedenen Vorbild in der Mosaischen Verordnung von der Feier des achten Tages (Levit. 23, 36.) erinnern sie unverkennbar noch an die jüdische Festordnung.

§. 28. Pfingstcyclus.

Vgl. H. Nicolai Pentecostalia. Gedan. 1645.: M. Hoynovius De Pentecoste. Regiom. 1693.; J. C. Hebenstreit De Pentecoste veterum. Lips. 1715.; J. Winkler De iis, quae circa festum pentecostes sunt memorabilia, Lips. 1734.

Auch die Jahresfeier des chriftlichen Pfingstens konnte ihre Analogie aus dem Judenthum entlehnen, indem 50 Tage nach dem jüdischen Passah das Fest der Darbringung der Weizenerndteerstlinge und (nach uralter synagogal-kirchlicher Tradition) das der Gesetzgebung auf Sinai fiel, und eben dies` jüdische Pfingsten1) war es auch, was nach den alttestamentlichen Stellen die Apostel feierten, wie Apg. 2, 1., so Apg. 20, 16. und 1 Cor. 16, 8., obgleich an den letteren Stellen die durch das große christliche Pfingstereigniß Apg. 2. gegebene Verklärung der jüdischen Pfingstidee, des Gesezes und der jüdischen irdischen Erstlinge in den neuen Bund des Evangeliums in seinen heiligen Erstlingen2), gewiß schon nicht mehr ausgeschlossen zu denken ist.

1) Das sonst sogenannte Wochenfest, logrỷ twv ißdoμádov (2 Matt. 12, 31.), oder Erstlingsfest, koorǹ nowroyevvnμátwv (Exod. 23, 16. und Philo de septen. et festis p. 1192. ed. Fref.), aber auch schon nevtyrootý genannt (Tob. 2, 1.; 2 Makk. 12, 32.; Joseph. archaeol. III, 10, 6. und Philo l. c.).

2) Vgl. Augustin. ep. 55. §. 16.: Occiditur ovis, celebratur pascha, et interpositis L diebus datur lex ad timorem scripta digito Dei. Occiditur Christus,.. celebratur verum pascha et interpositis L diebus datur ad caritatem Spiritus S., qui est digitus Dei cet.

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