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Von mythologischen Arbeiten fehlt Muchs Aufsatz über Kosmogenie und Anthropogonie des germanischen Mythus; Raßmanns Artikel über Gungnir; Dahns Aufsatz über Skepticismus im nordischen Heidenthum; auf dem Gebiete der Sagen: Grundtvigs dänische Volksmärchen, von denen nur die Übersetzung citiert wird; sodann die für die Trojanersage wichtige Schrift Dictys-Septimius von Dunger.

Auf den Mangel in der Rubrik Volkslied wurde schon hingewiesen; fehlen durften keinesfalls die von Reifferscheid herausgegebenen Westfälischen Volkslieder, schon wegen ihrer musikalischen und literarischen Beigaben.

wörter.

Im Gebiet des Sprichworts fehlt u. a. Mau's Sammlung dänischer Sprich

Die Sitten und Gebräuche des Volkes sind ebenfalls sehr dürftig vertreten, und doch ist ihre Wichtigkeit für den Germanisten einleuchtend genug. Und gerade hier ist eine Übersicht doppelt erwünscht wegen der Zerstreutheit des Materials, gerade hier bringen auch die nicht fachwißenschaftlichen Blätter nicht selten interessante und belehrende Beiträge, die zu verzeichnen Aufgabe einer umsichtigen Bibliographie sein muß.

Beim Volksschauspiel fehlt W. Creizenachs Schrift über die Geschichte des Volksschauspiels von Dr. Faust.

In der Abtheilung 'Culturgeschichte' vermißt man auch jetzt noch mancherlei: Muchs Abhandlung über die Alanen als Verfertiger von Steinbildern; von Worsaaes Schrift wird nur die deutsche Übersetzung, nicht das Original angeführt. Ich nenne ferner Richters Bilder aus dem Ritterleben; die Schrift von Bastian und Voß über die Bronzeschwerter im Berliner Museum; Foichtingers Geschichte der Falkenjagd; Helbigs deutsches Frauenleben im Mittelalter; Schneiders Gestaltung des Ringes; Renz, das Büchlein von allen paden; Nordhoffe Streiflichter auf die altdeutsche Goldschmiede; Grafs Studien zur Frage nach dem Ursprunge der Gothik; Vögelins Wandgemälde im bischöflichen Palaste zu Chur; Schultz, Legende von der Jungfrau Maria in der Kunst; Ambros, Geschichte der Musik, 4. Band; Wasielewski's Geschichte der Instrumentalmusik; Schubiger, über Hucbalds Werk de Musica u. s. w.

Auf dem Gebiete des Rechts fehlt u. a. Maurers wichtige Schrift Udsigt over de nordgermaniske Retskilders Historie.

Auf dem Gebiet der Literaturgeschichte: Vilmars Werk in 19. Auflage; Genée, die englischen Mirakelspiele.

Im Mittelhochdeutschen: Dalimils Reimchronik; Brandes Artikel über Gundahari (Nibelungen); Plaschke, Reinmar von Zweter; Rudloff, über Meier Helmbrecht; aus dem 16. Jahrh. Dacheux, Geiler von Kaisersberg; Schwartzerdts pfälzische Reimchronik; im Mittelniederdeutschen: Winters Abhandlung über Eike von Repgow.

Im Altenglischen u. a. Alexander and Didimus ed. Skeat; Alexiuslieder von Horstmann; Cursor Mundi part V; Adam Davy's Dreams; Grail part IV; Horstmann, altenglische Legenden; Libell of english policye; im Altnordischen u. a. der 2. Band der Fornsögur Sudrlanda (der erste ist wieder geräubert); der Biskupa sögur 2. Theil; die Droplaugar-sona-saga; die Gullporis-saga; die so wichtige Ausgabe der Sturlunga-saga von Vigfússon.

Endlich im Latein: Ferrys Abhandlung über Marbod; Schepfs, eine lateinische Komödie des 15. Jahrhs., im Anzeiger des germanischen Museums,

der, merkwürdig genug, für die Berliner Herren gar nicht zu existieren scheint und doch so viele Beiträge zur lateinischen Poesie von Wattenbach und Dümmler enthält.

Es wäre möglich, daß ich bei der so abweichenden und, wie wir gesehen haben, oft recht wunderlichen Anordnung der Berliner Bibliographie eine oder die andere, an einer Stelle, wo ich sie nicht suchte, stehende Nummer übersehen hätte; das weitaus meiste aber fehlt sicherlich.

Die Unvollständigkeit werden die Herren nachgerade einräumen müßen. Aber, werden sie sagen, unsere Bibliographie hat einen Vorzug, der jenen Mangel vergütet, das sind die kurzen Besprechungen der bedeutenderen Publicationen. Nun die Kürze würde nichts schaden, wenn nur darin ein zutreffendes Bild von dem Geleisteten gegeben wäre. Über meine Anmerkungen zum Trojanerkriege, einen Band von XXX und 489 S., wird gesagt: 'Ein Verzeichniss der Handschriften und Zusammenstellung der Lesarten, zwischen denen sich nur wenige Anmerkungen des Herausgebers finden'. Daß die Einleitung zuerst den kritischen Werth der Handschriften festsetzt und die ausschließliche Zugrundelegung und Bevorzugung der Straßburger Hs. als ungerechtfertigt nachweist, daß in den Anmerkungen viele hunderte von Beßerungen des Textes enthalten sind davon wird nichts gesagt. Nennen die Herren nur das eine Anmerkung, wenn ein langes Gerede gemacht wird? Ich nenne es auch eine, wenn durch ein einfaches 'lies' nicht ein Druck-, sondern ein Textfehler der Ausgabe verbessert wird. Und von diesem Standpunkte aus kommen auf den Band mindestens 1000 Anmerkungen, ich denke, das reicht aus.

Ein anderes charakteristisches Beispiel ist die Behandlung von Lichtensteins Eilhart einerseits, von Jeitteles' Predigten andererseits. Bei jenem ein Referat, in welchem über Werth und Unwerth der Ausgabe als kritische Leistung kein Wort steht; am Schlusse wird dann allerdings meine Rec. erwähnt, aber nichts von den darin beigebrachten Beweisen völliger Kritiklosigkeit der Ausgabe. Bei Jeitteles ein Referat wie dort. Dann aber ein Auszug aus Schönbachs 'abweisender' Recension, die, wie sich zeigen wird, vielfach falsches mit richtigem mischt, während es den Herren schwer fallen dürfte, das Wohlbegründete meiner Ausstellungen zu entkräften*).

Zeigen hier die Berliner Herren sich als Beurtheiler vom Standpunkte der Clique, so zeigen sie ihre Unfähigkeit zum Beurtheilen überhaupt in glänzender Weise Jahrg. 1877, Nr. 23. Hier wird über Jürgens etymologisches Lehnwörterbuch der deutschen Sprache' folgendes gesagt: 'Unter Lehnwörtern werden die Ausdrücke unserer Muttersprache verstanden, welche trotz ihrer fremden Abstammungen für einheimische Wortbildungen gehalten werden. Die Arbeit, für wißbegierige Laien bestimmt, genügt ihrem Zwecke. Man vergleiche damit

*) Das hat auch Strobl in seiner Recension im Anzeiger 5, 227-238 nicht vermocht, der freilich bemerkt, der einzige Mangel, der ihr (der fleißigen Arbeit) mit Recht vorgeworfen werden konnte', sei eine ungenaue Mittheilung der Lesarten, von welchem Mangel Lichtenstein durch nochmalige Collationierung und Mittheilung des Resultates derselben seine Arbeit befreien möge. Daß ihm von mir ein Mangel an methodischer Kritik vorgeworfen und wie ich glaube nachgewiesen worden, wird verschwiegen, oder hält dies Strobl für einen nicht mit Recht gemachten Vorwurf? Dann weise er es nach; sonst muß er sich gefallen laßen, für einen Fälscher der Wahrheit in den Augen der nur die Wahrheit und nicht Parteizwecke erstrebenden zu gelten.

die Rec. im Literar. Centralblatt 1878, Sp. 1230, wo das Buch als ein 'Werk der crassesten Ignoranz' bezeichnet wird; als Belege dieser nicht zu scharfen Behauptung wird angeführt, daß das Buch Wörter wie ab, Abend, acht, Acker, Ahn, Alp, an, Angst, Arm, Athem, auch, Auge, Axt als Lehnwörter ansieht. Ich weiß nicht, ob Hr. J. zur Clique gehört und demgemäß eine so glimpfliche Behandlung erfahren hat; aber das weiß ich, daß solches Beurtheilen, wie die Herren Berliner es hier üben, entweder von bodenlosem Leichtsinn oder von bodenloser Unwißenheit zeugt.

Und diese selben Leute, die an allen Ecken und Enden sich die größten Blößen geben, erfrechen sich (Jahrgang 1877, Nr. 329) wegen Aufnahme eines schon gedruckten Stückes in die Germania mir eine Beileidsbezeugung zu widmen. Daß der schlechte Witz, den sie hier nachäffen, auf seinen Ur heber zurückfällt und ihn trifft, können die Herren in derselben Germania 23, 381-383 lesen. Sie haben freilich nicht für gut befunden, den kleinen gegen Scherer gerichteten Aufsatz in die Bibliographie aufzunehmen, während Scherers 'Notizen', gegen die mein Aufsatz gerichtet war, unter Nr. 88 stehen, wieder ein hübsches Beispiel von Unpartheilichkeit, während in einem analogen Falle (Ecbasis, s. Nr. 344-346) alles sorgfältig registriert wird. Man kann freilich bei der Art, wie diese Herren arbeiten, nie wißen, ob Leichtfertigkeit oder Absicht das Auslaßen verursacht hat.

Wie leicht wäre es mir, ein halbes Dutzend von solchen Beileidsbezeugungen' in die Welt an verschiedene Adressen zu schicken. Hier sei nur erwähnt, daß Müllenhoff das norwegische Wigaloisfragment in der Z. f. d. A. 19, 237 f. abdrucken ließ, ohne eine Ahnung zu haben, daß es schon acht Jahre vorher Pfeiffer veröffentlicht hatte*).

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Nicht minder hat seiner Zeit M. Haupt, als er den Weiberzauber Walthers von Griven in seiner Zeitschrift 15, 245 f. herausgab, übersehen, daß dasselbe Gedicht nach derselben Handschrift schon Haltaus in seiner Hätzlerin hatte drucken laßen, und, ebenso wenig schien er zu wißen, daß es sich noch in fünf anderen Handschriften findet, von denen drei gleichfalls schon Haltaus kannte und benutzte.

Und endlich die Herren Bibliographen selbst, begegnet ihnen nicht in ihrem neuesten Jahrgang das gleiche? Sie führen unter Nr. 442 Reifferscheids Mittheilungen und Handschriften in der Zeitschrift f. d. Phil. 9, 187 ff. an. Aber weder sie, noch Reifferscheid, noch der Herausgeber der Zeitschrift haben gewußt, daß von den drei Gedichten nach derselben Handschrift bereits zwei in Wackernagels Kirchenlied 3, 1244 gedruckt waren. Ich sehe daraus, daß auch andere Leute Anhänge übersehen, und zwar in Büchern, aus welchen sie ihre Weisheit hauptsächlich schöpfen; denn ich bin fest überzeugt, daß Reiffer

Schönbach, dem bei der Zusammenstellung des handschriftlichen Materials hinterher der Sachverhalt bekannt wurde, fügt freilich hinzu 'beßer von Müllenhoff'. Das hat den Anschein, als wenn M. den 'schlechteren' Abdruck bei Pfeiffer einfach mit Stillschweigen übergangen hätte. Nein! er hat ihn nicht gekannt; sonst würde er den unsinnigen Lesefehler unt statt des richtigen mit bei Pfeiffer (269, 7) nicht übersehen haben; unzweifelhaft steht in der Hs. mit, denn unt wird in der Hs. vorn mit v geschrieben und niemals vnt, sondern nur vñ oder vnde begegnet in dem Bruchstück. Auch in V. 271, 33 hat Pfeiffer mit im (Schreibfehler für in), ohne Zweifel das Richtige, wo M. ein ganz unsinniges nn hat.

scheid Janota's Krakauer Programm auch 'entgangen' wäre, wenn er es nicht so bequem in dem Abdruck bei Wackernagel kennen gelernt hätte.

Also, meine Herren Berliner, künftig etwas vorsichtiger im Austheilen von Beileidsbezeugungen, und vor allem etwas mehr Bescheidenheit, wie sie den Urhebern einer noch so sehr das Gepräge der Unvollkommenheit tragenden Leistung zukommt.

K. BARTSCH.

Druckfehler in dem Aufsatze „Die Sprachbewegung in Norwegen" (S. 1-33 dieses Bandes).

In den Abdruck des vorstehend bezeichneten Aufsatzes haben sich, theilweise in Folge der zufälligen Verhinderung des Verfaßers am eigenen Lesen der Revision, folgende sinnstörende Fehler eingeschlichen, welche man gefälligst verbeßern wolle:

S. 3, Z. 22 von oben, lies: neu statt: nur.

S. 3, Z. 23

S. 19, 2. 8
S. 23, Z. 29
S. 25, Z. 19
S. 28, Z.

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ist „Sproggrænser er" getrennt zu lesen.

von unten ist nach „Aage Skavlan“ zu ergänzen: „Historiske Billeder fra den nyere Tid i Norge, Danmark og til dels Sverige, S. 295 u. fgg."

S. 29, Z. 21: von oben, lies: H statt: X,

MÜNCHEN, den 4. November 1879.

K. MAURER

Personalnotizen.

Am 4. Juni 1879 † in Quirl bei Schmiedeberg der Verfaßer des deutschen Sprichwörterlexicons, K. F. Wander, im 76. Lebensjahre.

Am 7. Juli 1879 † in Bremen der als Chaucer- und Shakespeareforscher bekannte W. A. B. Hertzberg, Director des Gymnasiums zu Bremen, im 67. Lebensjahre.

Am 16. October 1879 † in Straßburg i. E. der Archivdirector und Honorarprofessor an der Universität, Ludwig Spach, im 80. Lebensjahre.

EINE ALTE SAMMLUNG ISLÄNDISCHER
ÆFINTÝRI.

Diejenigen isländischen æfintýri oder kleinere Erzählungen, die vom Mittelalter auf uns gekommen sind, waren bisher nur wenig bekannt; publiciert sind, meines Wißens, nur einige, die als reine Legenden zu betrachten sind, und außerdem noch die von K. Gislason in seinen „Fire og fyrretyve Prøver" etc. (Kbhvn 1860) eingerückten. Und doch wäre wohl eine genaue Untersuchung dieser Geschichtchen sehr ergiebig für die Kenntniss der europäischen Literatur des Mittelalters denn diese æfintýri stammen größtentheils von ausländischen (bisweilen vielleicht verloren gegangenen) Originalen. Glücklicherweise können wir jetzt eine vollständige Sammlung der æfintýri in ein Paar Jahren von der Presse erwarten, denn Dr. Hugo Gering in Halle bereitet sich schon vor die betreffenden isl. Texte herauszugeben. Indessen wird es nützlich sein die Aufmerksamkeit der Literaturhistoriker frühzeitig auf die Stoffe dieser Erzählungen zu richten, deren Erforschung vielleicht die Kräfte Mehrerer brauchen wird; ich habe also hier einige Bemerkungen über eine Sammlung solcher Geschichten zu veröffentlichen gewünscht, die Sammlung nämlich, welche sich im Cod. ArnæMagn. 657 B, 4to (nach Gislason aus dem dritten Viertel des 14. Jahrhunderts) befindet. Mit dieser Handschrift wurde ich bekannt, als ich sie wegen der Clarus Saga (gedruckt in Lund 1879) benutzte. Was ich jetzt leisten kann, ist nur ein Referat ihres Inhalts, nebst einigen Verweisungen auf andere Schriften, die mir zufällig bekannt waren; die altschwedische Literatur wie auch die altisländische, in so fern sie gedruckt vorliegen, glaube ich doch ziemlich erschöpfend berücksichtigt zu haben; weitere Nachforschungen haben mir meine sonstigen Beschäftigungen nicht gestattet. Zwar weiß ich recht wohl, daß die Untersuchung einiger anderen isländischen Handschriften (besonders des Cod. AM. 624, 4to) mein Material beträchtlich vervollständigt hätte; doch, obgleich lückenhaft, werden, hoffe ich, meine bescheidenen Mittheilungen nicht unwillkommen sein.

GERMANIA. Neue Reihe XIII. (XXV.) Jahrg.

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