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des Abtes antwortet er nur, er habe gesündigt, wird ins Gefängniss gesetzt, von Almosen genährt, und hat das Kind zu pflegen. Nach drei Jahren wird M., immer demüthig und geduldig, wieder ins Kloster und zwar als dienender Bruder aufgenommen. Eines Morgens findet man M. todt; das Geschlecht wird entdeckt; der Abt, außer sich vor Kummer, weil er sie so ungerecht behandelt hat, wird durch eine Stimme von oben getröstet. [Vgl. Själens Tröst 270-2.]

21. (B) [pag. 30.] Ein Landmann strebt sein ganzes Leben unermüdlich, seine Familie ehrlich zu ernähren, bei seinem Tode erhebt sich ein schreckliches Ungewitter und die Leiche fängt sogleich an unerträglich zu stinken, was alles als Zeichen der Unseligkeit des Mannes ausgelegt wird; er wird nicht in der Kirche begraben. Die Witwe führt ein lustiges und liederliches Leben; bei ihrem Tode ist das Wetter ausnehmend schön. Die eben erwachsene Tochter, diese Zeichen erwägend, ist geneigt dem Beispiele ihrer Mutter zu folgen; doch im Traume zeigt ihr ein Engel, wie der Vater die Freuden des Paradieses genießt, die Mutter in der Hölle gepeinigt wird. Die Jungfrau fängt an gottesfürchtig zu leben. [Vgl. Själens Tröst 268-70, Deutschlands Mundarten, herausg. von Karl Frommann I, 214-15.]

22. (B) [pag. 32.] Ein junger Klerk träumt, daß er, eine Ebene durchwandernd, in der Ferne eines wunderherrlichen Schloßes gewahr werde; als er aber dahin eilt, sperrt ihm ein Fluß den Weg; im Waßer waschen zwölf Männer ihre Kleider mit der triftigen Hilfe des dreizehnten, welcher sich Jesus nennt, das Waschen für Buße und Rechtfertigung, das Schloß aber für das Paradies erklärt. - Zufällig kommt der Klerk zu einem kleinen Kloster; in den zwölf Mönchen desselben erkennt er jene Männer, die er im Traume gesehen hatte, wieder und bleibt bei ihnen.

23. (B) [pag. 32.] In Paris lebt ein sehr weiser und berühmter Meister und hält daselbst „Schule". Einmal kommt zu ihm ein armer Mann mit seinem Sohne und sagt, sie seien Verwandte des Meisters. Obwohl sich der Verwandtschaft nicht erinnernd, nimmt der Meister die beiden auf und läßt sie in der Küche bleiben. Doch der Jungling zeigt sich bald so sehr begabt und scharfsinnig, daß der Meister ihn in die Schule gehen läßt und öfters sich mit ihm unterhält. Er macht überraschende Fortschritte und gewinnt immer mehr die Gunst des Meisters. Einmal spricht der Jüngling seine Bewunderung aus über ein Urtheil des Meisters (über zwei Klerks, die sich geschlagen hatten), das er mit dem Urtheil Salomos vergleicht. Der Meister erzählt eine noch weisere Entscheidung eines anderen Meisters, wodurch dieser

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den echten Sohn eines verstorbenen Greises von zwei Bastarden scheiden konnte (er hieß sie nämlich nach dem Leichnam schießen). [Vgl. Gesta Rom. Cap. 44.] Der Jüngling wird der erste unter den Schülern. Einmal zeigt ihm der Meister einen Schlupfwinkel im Hause, wohin sie sich im Fall der Gefahr retten könnten. Bald darnach dringen Feinde in Paris ein, als sich eben der Meister nebst den Schülern in der Schule befindet; der Jüngling flieht zu jenem Versteck und wagt sich nicht eher hervor, als der Kriegslärm sich entfernt hat. In kurzem kommen auch die Gefangenen wieder, nur der Meister bleibt ganz verschollen. Statt seiner wird der Jüngling Meister und steht dem Amt mit Ehren vor. Eines Tages, als er eben aus der Schule zurückkehrt, begegnet der junge Meister einem alten Pfarrer, welcher ihn um milde Gaben für seine arme Kirche bittet, wie früher der vorige Meister zu geben gepflegt hätte. Der Jüngling heißt ihn Lügner und will ihn schlagen, bekommt aber flugs eine Ohrfeige - vom alten Meister, welcher sagt, er habe ihn jetzt geprüft und gefunden, er sei sein Verwandter nicht, da er sein Andenken so wenig ehre. Es war Alles Täuschung gewesen, nur der böse Wille des Jünglings nicht: sie standen noch zusammen in jenem Schlupfwinkel, welchen der Meister ihm soeben entdeckt hatte. Derselbe Meister hatte einen trägen Kammerdiener, welcher öfters versäumte ihm des Nachts mit dem Anziehen seiner Kleider zu helfen; einmal, als der Meister ihm diese Faulheit verweist, sagt er, es sei doch sonderbar, daß der Meister, der so reich und glücklich sei, nie schlafen könne. Kurz darnach legt der Meister Geld in das Bett des Dieners, und wiederholt dies mehrmals; der Diener findet die Goldstücke, glaubt daß sie eine Gabe vom Himmel seien, wacht alle Nächte über sein Geld, erwägend, was er alles damit machen wolle, und wird gegen den Meister immer trotziger, bis ihn der Meister der Wahrheit belehrt, ihm zeigt, warum er (der Meister), der so viel zu schaffen habe, nicht schlafen könne, und ihn aus seinem Dienst verjagt.

24. (B) [pag. 41.] Secundus, der Sohn eines Ritters in Frankreich, besucht alle Universitäten in der Welt und wird der weiseste Meister; als er als ein Vierziger nach Frankreich wiederkommt, erfährt er, daß seine Mutter Witwe sei; er will sie prüfen, findet sie leichtfertig, entdeckt sich, sie stirbt vor Scham. Hierfür legt sich Secundus die Strafe auf, nie mehr ein Wort zu sprechen. Er reist davon mit einem getreuen Diener, kommt endlich nach Constantinopel; der Kaiser wünscht mit ihm zu reden, bekommt keine Antwort, droht mehrmals ihn zu tödten, Alles vergeblich, bis ihm endlich Secundus sein Unglück

und sein Gelübde schriftlich entdeckt. [Vgl. Fornsvenskt Legendarium S. 377. Zeitschrift für deutsches Alterthum 22, 389 ff.]

25. (B) [pag. 45.] In Constantinopel lebt ein tüchtiger Krieger, Ritter Romanus, bewundert wegen seiner Tapferkeit, aber getadelt wegen seiner Lebensweise, weil er als schlechter Christ betrachtet wird. Zur selben Zeit gibt es in der Wüste einen Einsiedler, welcher von Kindesbeinen an eifrig Gott gedient hatte; dieser fleht Gott an, ihm zu offenbaren, welcher Mann in der Welt ihm gleich sei vor den Augen Gottes. Ein Engel sagt ihm, es sei Ritter Romanus in Constantinopel. Betrübt wandelt er nach Constantinopel, findet den Ritter und entdeckt, daß dieser insgeheim die Armen pflegt und sich kasteit. Das Ende fehlt. [Vgl. die Erzählung vom „sálufélag" Sæmund's Ísl. Þjóðsögur I, 488.]

26. (B) [pag. 49.] Schluß einer Geschichte von einem Erzbischof, welcher mit Unrecht erworbenes Gut besaß.

27. (B) [pag. 49.] Ein Bischof in Italien wird aus der Schlinge, die ihm der Teufel in Gestalt einer schönen Jungfrau gelegt hatte, von seinem Schutzheiligen Andreas gerettet. [Gedruckt in den Postolasögur Ungers, Christiania 1874, S. 385-9; vgl. Fornsvenskt Legendarium S. 143-6.]

28. (B) [pag. 52.] Von einem anderen Bischof in Italien, welcher einmal einer Spinne, die ihn am Schreiben hinderte, ein Bein abschnitt und kurz darnach vor das Gericht des Papstes eingeladen wird, um sich wegen einer Klage zu vertheidigen. Das Ende fehlt.

29. (B) [pag. 53.] Eine Erzählung (der Anfang fehlt) von einem armen Ritter, der im Walde ein kluges und reizendes Weib fand, das er heimführte; sie versieht ihn reichlich mit Geld, wird seine Frau und gebiert ihm zwei Söhne und zwei Töchter. Sie leben glücklich zusammen, die Frau ist von Allen geliebt. Es verbreitet sich aber ein Gerücht, die Frau dulde nicht die Messe zu hören. Einmal, als der Ritter verreist ist, kommt sein Bruder, ein Dechant, und zwingt die Frau der Frühmesse beizuwohnen; nebst ihren Töchtern verschwindet sie durch den Schornstein. [Vgl. Gesta Rom. Cap. 160; mit dem Ende ist auch zu vergleichen Ísl. Þjóðsögur I, 104—5.]

30. (B) [pag. 56.] Ein reicher Jüngling in der Lombardei lebt in enger Freundschaft mit seiner Nachbarin, einer jungen Witwe, welche als zauberkundig berüchtigt war; sie laden einander abwechselnd ein. Als die Vertraulichkeit allzu intim wird, mischt sich die Geistlichkeit verbietend in die Sache. Der Jüngling heiratet eine andere. Die gegenseitigen Einladungen dauern ununterbrochen fort. Einmal als er die Witwe besucht, schenkt sie ihm süßes und berauschendes Bier

ein, beginnt dann ihm seine Treulosigkeit zu verweisen. [Die Fortsetzung fehlt; eine jüngere Hand nennt, durch Randbemerkung, diese Erzählung „Trönu þáttr“.]

31. (B) [pag. 57.] Ende einer Geschichte von einem (römischen?) Manne, der die schweren Drohungen eines Anderen mit noch größeren überboten hatte.

32. (B) [pag. 57.] Ein reicher Mann hat einen eifrigen aber schurkischen Vogt, der ihm ein Gut von den Besitzern, die es nicht verkaufen wollen, dadurch erwirbt, daß er sie verlockt so viel zu geben als die Haut eines Ochsen decken könne; die Haut behandelt er dann in der bekannten Weise der Königin Dido. Einem anderen Bauer raubt er sein Gut durch die Zeugenaussage zweier alten Männer, welche, Erde vom Lande des Herrn in den Schuhen tragend, schwören, daß sie auf seiner Erde stehen [vgl. Ísl. Þjóðsögur II, 41]. Der Vogt stirbt und der Teufel treibt mit seinem Leichnam ein so fürchterliches Wesen, daß der Herr Reue bekommt und den Betrogenen ihre Güter wiedergibt.

33. (B) [pag. 62.] Von drei Kameraden [gedruckt in Gislason's Prøver S. 410-15.]

34. (B) [pag. 65.] Ein mächtiger König sagt einmal, daß er zum Lehrer seines Sohnes nur denjenigen wünsche, der ihm unbekannte Dinge lehren könne, davon die Weisen des Hofes nie etwas gehört hätten. Bald darnach kommt ein Alter zum Schloß und erbietet sich solchen Unterricht dem Prinzen zu geben, unter der Bedingung, daß der König ihnen Beiden ein Häuschen im Walde bauen laße, wo sie, von Niemand besucht oder gestört, ein Jahr wohnen könnten. Der König willigt ein. Das ganze Jahr sitzt der Meister schweigend und der Prinz zu seinen Füßen auch schweigend; doch der Prinz bedient den Greis ehrfurchtsvoll und bittet am Ende des Jahres seinen Vater des Unterrichts noch länger genießen zu dürfen; ebenso nach Verlauf des zweiten Jahres, in welchem Alles wie früher vor sich geht. Am letzten Tage des dritten Jahres sagt der Meister, jetzt wolle er dem Prinzen seine Treue und Schweigsamkeit lohnen; er sei kein Mensch sondern der Tod; was er ihn lehren wolle, sei dies: wenn du zu einem Kranken kommst, wirst du mich sehen können; sitze ich an den Füßen des Kranken, wird die Krankheit lang, aber nicht schwer; sitze ich an der Mitte des Mannes, wird seine Krankheit kürzer und viel schwerer werden, doch wird er wieder genesen; siehst du mich aber am Kopf sitzen, dann wird der Mann sterben. Wenn also der Kranke nicht sterben soll, so magst du ihn geschwind heilen; nimm den Vogel

Daradius und halte ihn an das Gesicht des Kranken! Er wird so die Krankheit einsaugen und, sobald du ihn losläßest, damit gegen die Sonne fliegen; in den heißen Strahlen der Sonne bläst er den Krankheitsstoff aus, daß er verbrenne". Der Meister will nicht weiter am Hofe bleiben, sondern reist fort; der Prinz aber benutzt was er gelernt hat, und heilt mehrere vornehme Leute, bis sein Vater stirbt. [Das Ende der Erzählung fehlt.]

35. (A) [pag. 69.] Der Anfang fehlt. Vom „Bauer" Illr („Schlechter") stehlen die zwei Diebe Verri („der Schlechtere") und Verstr („der Schlechteste") sehr listig eine Speckseite; immer listiger wird dieselbe Speckseite hin und wieder gestohlen, bis endlich, beim letzten Versuch im Hause des Illr, dieser die Hand des Verri abhauet: Verri täuscht den Verstr über den Vorgang, so daß der Letztere seine beiden Hände einbüßt. - "Jetzt aber, sagt der Sammler, wollen wir was von der Freundschaft guter Männer erzählen."

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36. (A) [pag. 73.] Ein sehr weiser Mann liegt auf dem Todesbette, ruft seinen Sohn, um ihm einen letzten nützlichen Rath zu geben: „Vor Allem suche dir gute Freunde zu wählen!" „Ich habe schon deren Viele", antwortet der Sohn. „Du bist also glücklicher als ich; ich bin alt und habe doch nur einen halben guten Freund; wie viele hast du?" Dreißig und zwar treue." Mach doch eine Probe: Schlachte ein Kalb, trag es diese Nacht in einem Sacke zu irgend einem deiner Freunde, sage, du habest heimlich einen Mann getödtet, bitte, daß er die Leiche vergrabe und Alles verschweige! Komm dann wieder zu mir!" Keiner der Dreißig will dem Jüng. ling helfen. Dann geht er zu jenem „halben“ Freunde, der ihm wirklich, um des Vaters willen, hilft. Wiedergekommen fragt er den Alten, warum er den Mann nur einen halben" Freund genannt habe. „Weil ich ihn nur zur Hälfte geprüft habe und mir selbst mehr traue; höre aber die Geschichte von zwei wahren Freunden!" [Vgl. Gesta Rom. Cap. 129, Själens Tröst 471-2, Deutsche Mundarten II, 9-10.]

37. (A) [pag. 73.] Hier folgt dieselbe Erzählung, die sich in Gesta Romanorum Cap. 171 (vgl. auch Själens Tröst 472-3, Deutsche Mundarten II, 10-11) findet, etwas breiter und mit einigen kleineren Differenzen der Darstellung: die beiden Freunde sind Kaufleute (in Alexandrien und „Balldath") etc. - „Lerne hier, wie ein wahrer Freund sein soll!" schließt der Weise und stirbt. Das folgende Geschichtchen aber", sagt der Sammler, „bezeugt das vorher gesagte, nämlich daß Mancher schlechter sei, als er sich zeigt.“

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