Ane di vroude di da ewic ist Di der suze milde krist di uns zv den vrouden leitet Si gelichen rehten torē di diz verkiesen durch daz gût 65 vnde sich morne al vme wendet vnde zv den pinen sendet daz lebendich mensce nie vernam. Got erkenet wol di sine. 70 di suln di wort mine in ir herze lazen gan vnde suln mit allem vlize stan kvme als ein tac. min rede is war 80 Ein minich in eime clostere was der eines nachtes zv mettene vf stvnt so gute mvneche dicke thvnt vnde do man daz vers zv chore sanc daz da sprichet. daz kvme also lanc 85 tvsent iar vor gottes ougen sin so egesteren tages scin *) Die bekannte Legende vom Mönch Felix. daz di scrift icht war sagete 90 vnde alse ez itzv tagete vnde mettene ende hate Der zwibelere ginc drate vnde solde daz mvnst' besliezen wan si in da cvst' hiezen 95 vnde er des mvnsteres plac Daz selbe closter ouch lac an eime sconen walde vnde do ez thagete itzv balde so daz man kos bi dem tage 100 ein iglich dinc. Daz ich vh sage in dissem mere daz gescach Vor der tvre er stan sach einen vogel vil wol getan deme begynde her vaste nahe gan 105 vnde wolde in nemē mit der hant Do vloc der vogel san zvhant Van im baz vnde baz Der mvnich des mvnst'es vergaz vnde volgete im nach in den walt 110 Do vloc der vogel wol gestalt vf einen bovm. vnde sanc so scone daz her en ruchte wi ez erginc Sine goltvar kelen her scutte die 120 Daz her so svzes icht horte nie van dem male daz her wart geborn Di bovm dvchte ouch in so vz erkorn da der vogel vffe saz Her dachte alsus. Wi kvmet daz 125 so dicke ich durch gangen han Dissen walt. Daz mir so wol getan Alse ich mich nv vsinne Nech ein bovm erscein hir inne In deme vogel sange 130 vnde sime wnneclichen clange Stvnt her so lange zit daz man nach p'me sit lydte mittemorgē an Der vogel do heben sich began 135 vf zv himele scone Van deme svzen done der mvnich do gesceiden wart vnde ginc trvric uf di wider vart Do der mvnich zv clost'e sa 140 do enkante her niemāne da Nieman ouch in erkante vnde dinc manig'hante di her vore da hatte gelazen vant her uwandelt ane maze 145 Des nam in michel wnder Di samnūge albesvnder vrageten in der mere wi ez kvmen were Des berichte her si vil rechte 150 vnde nate in sin geslechte Der appet versan sich do zv hant wart in des meien zit v'lorn 155 Vnde si vsvnen alle sich dar an daz her were der selbe man Vnde szalten di iar Do was es rechte daz is war daz her dānen sciet als ich vh sage 160 tvsent iar in deme tage Si wrden allesament vro vnde lobeten got van himele do daz her bi namē were ein rechter wnd'ere 165 Sint van des einen engeles sange vnde sime wnniclichen clange So svlt ir m'ken da bi Dar mach tv g'ne mensche streben durch sin mvt' svze Zv sulch' vroudē scalle HEINRICH VON VELDEKE UND ULRICH VON ZAZIKHOFEN. Daß der Dichter des Lanzelot den Erec Hartmanns gekannt habe, zeigt Baechtold, der Lanzelot des Ulrich von Z., p. 35 ff. Daß er auch mit der Eneide Heinrichs von Veldeke sehr vertraut war, ist dagegen, meines Wißens, noch nicht bemerkt worden. Ich nehme diejenige Stelle gleich voraus, durch welche die behauptete Thatsache über allen Zweifel erhoben wird. Danach können wir auch bei den nachfolgenden Übereinstimmungen mit größerer oder geringerer Sicherheit eine Einwirkung der Eneide auf Ulrich annehmen. En. 1842 (63, 14): der frouwen er sich onderwant. Lanz. 1102: der vrowen er sich underwant. En. 6090 (169, 25): sie hadden alle genomen einen öleboumes twîch; dat beteikende frede. En. 2830 (88, 4): dô sanden sie in an die stat rechte, dâ er et vant. dô tô ert ût met der hant. dô er dat hadde gedân, ein ander sach er dâ stân, dat dem gelîch was. Lanz. 1380: er fuort ein ölboumes rîs, so se einen bluomen ûz zugen, Daß die Verse im Lanzelot einer Reminiscenz an die Eneide ihr Dasein verdanken, ist um so augenfälliger, als das Ausziehen der Blumen im Lanzelot gar nicht in den Zusammenhang paßt: es handelt sich um das Brechen der Blumen zu Kränzen. |