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Ane di vroude di da ewic ist

Di der suze milde krist
den sinen hat bereitet

di uns zv den vrouden leitet
55 Da wir von sorgen sin genesen
vnde ewecliche svlen wesen
in der vroude so rechte g°z
di in menscen h'ze nie gevloz
vnde menslich ouge nie gesach
60 Noch nie zv horene gescach
keines menscen oren

Si gelichen rehten torē

di diz verkiesen durch daz gût
daz hvte git vil hoen mvt

65 vnde sich morne al vme wendet

vnde zv den pinen sendet
gruwelich vnde vreisam

daz lebendich mensce nie vernam.

Got erkenet wol di sine.

70 di suln di wort mine

in ir herze lazen gan

vnde suln mit allem vlize stan
nach der wnne die ich han gesaget
Her ist selic geborn der si beiaget
75 wen da dunkent tvsent iar

kvme als ein tac. min rede is war
ob mich di scrift nicht hat betrogen
di di wisen hant vor vngelogen.
In vitas patrum ich ez las*)

80 Ein minich in eime clostere was

der eines nachtes zv mettene vf stvnt

so gute mvneche dicke thvnt

vnde do man daz vers zv chore sanc daz da sprichet. daz kvme also lanc 85 tvsent iar vor gottes ougen sin

so egesteren tages scin
Der selbe mvnich began
sere zwibelen daran

*) Die bekannte Legende vom Mönch Felix.

daz di scrift icht war sagete 90 vnde alse ez itzv tagete vnde mettene ende hate

Der zwibelere ginc drate vnde solde daz mvnst' besliezen wan si in da cvst' hiezen 95 vnde er des mvnsteres plac Daz selbe closter ouch lac an eime sconen walde

vnde do ez thagete itzv balde so daz man kos bi dem tage 100 ein iglich dinc. Daz ich vh sage in dissem mere daz gescach Vor der tvre er stan sach einen vogel vil wol getan

deme begynde her vaste nahe gan 105 vnde wolde in nemē mit der hant Do vloc der vogel san zvhant Van im baz vnde baz

Der mvnich des mvnst'es vergaz

vnde volgete im nach in den walt 110 Do vloc der vogel wol gestalt

vf einen bovm. vnde sanc so scone
daz her van deme svzen done
so h'zeliche wnne vntvinc

daz her en ruchte wi ez erginc
115 vme daz mvnst'. vnde al daz gåt
daz da inne solde sin behvt
vnde horte den vogel sanc
Ja gaben also svzen clanc

Sine goltvar kelen her scutte die 120 Daz her so svzes icht horte nie van dem male daz her wart geborn Di bovm dvchte ouch in so vz erkorn da der vogel vffe saz

Her dachte alsus. Wi kvmet daz

125 so dicke ich durch gangen han Dissen walt. Daz mir so wol getan Alse ich mich nv vsinne

Nech ein bovm erscein hir inne

In deme vogel sange

130 vnde sime wnneclichen clange

Stvnt her so lange zit

daz man nach p'me sit
lydte mittemorgē an

Der vogel do heben sich began

135 vf zv himele scone

Van deme svzen done

der mvnich do gesceiden wart vnde ginc trvric uf di wider vart Do der mvnich zv clost'e sa 140 do enkante her niemāne da Nieman ouch in erkante vnde dinc manig'hante

di her vore da hatte gelazen vant her uwandelt ane maze 145 Des nam in michel wnder Di samnüge albesvnder vrageten in der mere

wi ez kvmen were

Des berichte her si vil rechte

150 vnde nate in sin geslechte

Der appet versan sich do zv hant
Wi man da gescriben vant.
Daz ein mvnich hi bevorn

wart in des meien zit v'lorn

155 Vnde si vsvnen alle sich dar an daz her were der selbe man

Vnde szalten di iar

Do was es rechte daz is war

daz her danen sciet als ich vh sage

160 tvsent iar in deme tage

Si wrden allesament vro

vnde lobeten got van himele do

daz her bi namē were

ein rechter wnd'ere

165 Sint van des einen engeles sange

vnde sime wnniclichen clange
Dunken den munich begynde
tvsent iar so kvrze stvnde

So svlt ir m'ken da bi
170 wilich wne in himelriche si
da manic tvsent engelscare
clingent vnde singent dare

Dar mach tv g'ne mensche streben
da ist gar wnneclichez leben
175 Got vns dar noch brēgen mvze

durch sin mvt' svze

Zv sulch' vroudē scalle
nv sprechēt Am alle.

HEINRICH VON VELDEKE UND ULRICH VON ZAZIKHOFEN.

Daß der Dichter des Lanzelot den Erec Hartmanns gekannt habe, zeigt Baechtold, der Lanzelot des Ulrich von Z., p. 35 ff. Daß er auch mit der Eneide Heinrichs von Veldeke sehr vertraut war, ist dagegen, meines Wißens, noch nicht bemerkt worden. Ich nehme diejenige Stelle gleich voraus, durch welche die behauptete Thatsache über allen Zweifel erhoben wird.

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Danach können wir auch bei den nachfolgenden Übereinstimmungen mit größerer oder geringerer Sicherheit eine Einwirkung der Eneide auf Ulrich annehmen.

En. 1842 (63, 14):

der frouwen er sich onderwant.

Lanz. 1102:

der vrowen er sich underwant.

En. 6090 (169, 25):

sie hadden alle genomen einen öleboumes twîch; dat beteikende frede.

En. 2830 (88, 4):

dô sanden sie in an die stat

rechte, dâ er et vant.

dô tô ert ût met der hant.

dô er dat hadde gedân,

ein ander sach er dâ stân,

dat dem gelîch was.

Lanz. 1380:

er fuort ein ölboumes rîs,
daz was ein wortzeichen,
daz er vride wolde reichen.
Lanz. 4080:

so se einen bluomen ûz zugen,
sô stuont ein ander zehant
dort, dâ man den erren bant.

Daß die Verse im Lanzelot einer Reminiscenz an die Eneide ihr Dasein verdanken, ist um so augenfälliger, als das Ausziehen der Blumen im Lanzelot gar nicht in den Zusammenhang paßt: es handelt sich um das Brechen der Blumen zu Kränzen.

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