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Klage*) verweise ich auf Germ. 23, 100 ff., für das jüngere Hildebrandslied auf Germ. 19, 316 f. und 21, 51 f.**), für den Rother auf Germ. 23, 99 f. und auf die hier unter II folgenden Zusammenstellungen, für Oswald ***) auf meine 'Untersuchungen über das Gedicht von St. Oswald' p. 20. Damit wird man beisammen haben, was abgesehen von der sogen. Niflungasaga in Ps. sich findet an solchen Abschnitten, die sich genauer und theilweise wörtlich mit deutschen Quellen berühren. Absolute Vollständigkeit liegt, wie gesagt, nicht in meiner Absicht; doch denke ich nichts für meinen Zweck wesentliches außer Acht gelaßen zu haben.

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Wir können also jetzt übersehen, welcher Art diese Übereinstimmungen sind und wo sie sich namentlich finden. Und da ergibt sich denn doch wohl, daß von diesen Übereinstimmungen das gilt, was ich Germ. 23, 96-98 gesagt habe: sie sind entweder zufällig, oder sie betreffen Hauptmomente der Sage, oder sie erklären sich daraus,

*) Dietrichs Anerbieten an Dietrich Waldemars Sohn, ihn vor Attila zu schützen, wenn er sich ihm ergebe (p. 269, ff.), vergleicht sich dem ähnlichen Anerbieten Dietrichs an Gunther und Hagen Klage 1324 ff. NL. (Bartsch) 2337 ff., wo die Übereinstimmungen theilweise wörtlich sind:

Ps. 269, 1: forum hæim baðir saman. oc skal ek per sua til duga. at pu komer i sætt við hann. En ef sua illa er. at pu komer æigi i sætt við hann. pa skal ek taka min vopn oc minir menn, oc fylgia per hæim i þitt riki. NL. 2337: Ergip dich mir ze gîsel ... sô wil ich behieten, so ich aller beste kann, daz dir hie zen Hiunen niemen niht entuot 2340: Ich gibe iu mîne triuwe und sicherliche hant, daz ich mit iu rîte heim in iuwer lant. ich leite iuch nach den êren oder ich gelige tôt.

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**) Es ist noch nachzutragen, daß in dem, offenbar dem Hildebrandsliede nachgebildeten (vgl. Alph. 120-141) Zweikampf Hildebrands mit Aumlung dem jungen (Ps. Cap. 400 f., wo auch M erhalten ist) noch genauere Berührung mit dem j. Hbld. sich zeigt:

Þs. 339, 22: Gefit upp vopn yđ[u]r skiot oc sialfa ydr i vart valld. en ef æigi viltu pat. tæk ek minni hendi i þitt skegg. sua at mestr lutr skal hendinni brot fylgia. Hbld. Str. 8: Dein bart wil ich dir außraufen ... dein barnisch und dein grünen schilt must du mir hie aufgeben, darzu must mein gefangener sein, wilt du behalten dein leben.

Die Scheingefangenschaft des Alten kann man etwa mit Ps. Cap. 203 vergleichen. Ich bemerke noch zu Germ. 20, 320 f., daß folgende Wendungen im Rosengarten aus dem j. Hbld. entlehnt zu sein scheinen: P 166: du [Hildebrant] sêzes (vil) baz dû heime und hettes dîn gût gemach; D (Grimm, p. 79, Str. 10): möhtest bi [vron Uoten (diner frouwen C) lieber haben guot gemach (= Hbld. 6, 5 Schade); ferner das Sprichwort von den alten Keßeln (P 833), ebenfalls von Hildebrand auf sich angewendet. [Die dort angemerkte Übereinstimmung mit Wolfd. war schon von Müllenhof, Gesch. d. N. N. p. 13 bemerkt, aber anders erklärt.]

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***) Ps. Cap. 236 f.; vgl. auch das unten am Schlusse von II. Gesagte. GERMANIA. Neue Reihe. XIII. (XXV.) Jahrg.

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daß dieselben, bezw. nahe verwandte Volkslieder in Ps. und den deutschen Gedichten benutzt sind.

So sind es denn auch nur einzelne Abschnitte in den deutschen Gedichten, in welchen sich häufigere und bedeutendere wörtliche Berührungen mit Þs. finden, und zwar gerade solche, welche offenbar verhältnissmäßig alte Sagenzüge behandeln: so in der Rabenschlacht Witeges Kampf mit den jungen Königen und namentlich seine Verfolgung durch Dietrich; in der Flucht und im Alphart Dietrichs Vertreibung aus Bern; in der Klage hauptsächlich Dietrichs Heimkehr; in Virginâl die Befreiung Sintrams; im Ortnit und Wolfdietrich die Drachenkämpfe [und der Kampf mit den Schächern]; im 'Sigfridsliede' das verlorene Lied von Sigfrids Jugendthaten, dessen Auszug in Str. 1--15 erhalten ist; das jüngere Hildebrandslied, welches selbst noch den Charakter eines Volksliedes an sich trägt, ganz; im Rother: Rother-Dietrichs [Werbungen und] Auszug nach Constantinopel mit seinen Riesen; im Oswald, was in die Hildensage gehört; im Rosengarten die Abholung Ilsans aus dem Kloster [und in der Novaleser Chronik der Auszug des zum Mönch gewordenen Helden gegen den dem Kloster feindlichen Riesen, bezw. andere Feinde]; im Eckenliede die Begegnung und der Kampf Dietrichs mit Ecke.

An einzelnen dieser Stellen ist es noch ziemlich deutlich, daß Lieder zu Grunde liegen, und überhaupt blickt mehrfach die poetische Quelle noch sehr deutlich durch, wo neben poetischem Stil und gehobenem Ton*) sich auch die in der epischen Dichtung üblichen Wiederholungen finden. Derartige Fälle sind außer den Germ. 23, 78, Anm. angeführten z. B. noch folgende: Cap. 304, p. 268, 11: Rid i

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245, 1 (als

*) Ich meine, daß jeder, welcher den im Übrigen so trockenen und recht prosaischen Stil der Saga kennt, bei folgenden Stellen sofort an eine poetische Quelle denken wird: 108, 12: ridr hvarr þeirra at adrom sva snart sem pa er soltinn valr Aygr eptir brað. 110, 5: Nv verðr hann sva feginn sem fvgl degi nv em ec sva fuss at beriaz vid pec sem þyrstr maðr til dryckiar eđa soltinn til matar. 115, 23: No brennr oc gloar sva mitt hiarta sem þetta gull gloar i minum siođ. der todte Iron gefunden wird): hestr bitr oc berr til þeirra oc vill æigi lata hændla sic æptir sinn herra. þar eru oc .II. hundar oc nollra þeir oc grenia ... par ero oc haucar .II. i trenu uppi oc gialla hatt (vgl. 368, 33 ff., wo eine poetische Quelle unverkennbar ist). 265, 15: pa mællti hann vit hialminn. pu hinn hardi hialmr hogg oc stor hæfir pu polat etc. Vgl. ferner 364, 23-27 (ok minniz nu a margan skemtilegan dag = dô gedâhte er an manegen wünneclîchen tac, vgl. Walth. v. d. V. 124, 15), 30, 6 ff. 58, 3 ff. 102, 20 ff. u. s. w. Auch die Lehhaftigkeit der Darstellung p. 135, 11 ff. (þat mvnv þeir hyggia er Nei pat for sva fiarri ...) sticht merklich vom sonstigen Ton und Stil der Saga ab. [Vgl. noch Germ. 23, 93 f.]

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morg

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268, 16; Cap.

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brot fra mer. pui at daun illr stendr af sarom pinom 336, p. 292, 7 f. = 292, 11 f.; Cap. 99, p. 116, 6 f. 116, 11 f. Rabsl.; Cap. 418, p. 354, 24 f. = 354, 33 f. u. ö. In einzelnen Abschnitten zeigt sich deutlich, daß die Quelle eine Spielmannsdichtung war unter andern in der Erzählung von Vildifer im Bärenfell (Cap. 140-146) und im zweiten Theil der Iron jarls saga (Cap. 269 bis 274) nämlich wegen der Rolle, die hier die Spielleute (loddarar, leikarar) spielen.

(Fortsetzung folgt.)

A. EDZARDI.

SEGEN AUS SANCT GALLEN.

1. Viehsegen.

Aus Cod. 1164. Papier 4o. 15. Jh. pp. 127. 128.

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Ich trib uß min fech in gotes namen amen vnd alle die vm inn mit den bandă darmit gott ward gebunden vnd gefangen vnd gehangñ, das da mir kain tier meinem fech schaden zufüg, es syen bern oder wölf oder hünd davor behüt mich die götlich mild das mir meinem fech kain schaden zůstand das helf mir maria die Jungfrow rain vnd vnser Her Jhus Xrs der von maria geborn ist also war das ist das er beschnidō ist vnd von sant johanses rain im jordan getöfft worden ist, vnd im tempel geopffert ist, vnd in egypten geflochō ist vnd zů nasret ernert worden ist, vnd am ölberg gebunden vnd gefangen vnd von pilato vervrtailt ist vnd zů dim tod an das crütz vnd an dem crüz gestorben ist vnd begraben ist wordñ vnd die altvetter vs der vorhell hat irlôst vnd am dritten tag von dem tod vff erstanden ist als war das all ist war müß das werden all hie vff diser erden als das nie min fech nit werd geschlagen gebyssn geschent das hilf mir der nam Jhus Xpus der nam der den dot an dem crütz gewan gewan (sic) amen bett V patter noster vnd aue maria.

Disñ segen sprich so du din fech uss tribest so bistu sycher das dir din fech kain schad widerfert.

Item wen der brest vnder dem fech vm gat so mach ein Hirtzen zung entzion lorbonen astrentz rüren selfin habermel bibernell u saltz grundreben mach an bulfer darvs gib es dem fech in der milt ist fast gut für den brest vnd stirbet des fechs.

got wend es zum besten vnd nach sinem woll gefallen amen.

2. Wurmsegen.

Aus Cod. 1164. Papier 4o. 15. Jh. p. 74.

sprich V paternoster vn V aue maria vn din globin.

Du syest ein wurm oder ein würmin so bute ich dier by der kraft got des vatters got des sunß vñ got des hailgen gaist dz du dem flaisch un blut vñ kain kain schad syest.

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3. Wurmsegen.

Aus Cod. 755. Papier 8o. 15. Jh. p. 83. ain wurmsegen.

Ich beschwer dich wurm by dem vatter vnd by dem sun vnd by dem hailgen gaist das du also vnmär syist in disem flaisch vnd in disem gebain als vnserm Herren iesu xist ist der man der ain falsch vrtail spricht vnd ain besser kan des helff mir gott der vatter vnd der sun vnd der hailig gaist vnd bett drü pater noster vnd drü ave maria.

4. Segen gegen Blutung.

Aus Cod. 755. Papier 8o. 15. Jh. p. 71. Item dis ist ain bewäred segen für das blutten wa das ist.

Item des ersten leg din Hand uff die wunden oder uff die nasen vnd sprich dise wortt In dem blutt ade ist uf entsprungen der tod In dem blutt xisti ist erlöschen der tod in de selben blutt xisti so gebutt ich dir o blutt das du dinen fluß verstellist in dem namen des vatter vnd des sons vnd des Hailgen gaistes amen vnd wenn du dis wortt gesprachest so sprich drü pater noster vnd aue maria.

5. Segen gegen Blutung.

Aus Cod. 755. Papier 8o. 15. Jh. S. 166. gutt Segen für Blutverstillen. Item es was ein Kind geboren zu bedlehem vnd ward getragen gen hiervßenlem es war getofft im jordan so war das ist gestand dies din blutt Im Namen Vatters sons vnd des heilligen geist Amen.

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6. Ein ähnlicher aus demselben Cod. p. 74 f. Dis ist ain segen zu dem floß vnd zu der anwant.

Sant ann Sant osann min frow sant maria die hailgen dry frowē gingent uber ainen gewichten kilchoff Die ain sprach dis ist das fliegend Die ander sprach es enist. Die dritt sprach es sig oder es sig nit So bütz vns der gutt herr Sant marti vnd der uil hailig xist won du sin not vnd notturfftig bist das du nit hôher hebist vnd nit wytter flekist noch kainen totten gestrekist noch in disem kilspel nit belibist das

butt dir der uil hailig xist der uber vns gewalttiger herr ist an gotz namen amen. vnd strich din Hand uber den schaden xutzwyß so du Inn segnen wiltt vnd ist der schad geschwollen So nim von ainem holder ainen ast vnd schab die grawen rinden hupschlich ab vnd tu sy enweg vnd nim vnd schab die grunen rinden suber herab vnd bind ims ubir den schaden untz er genißt so genißt er an zwifel. vnd wenn du Inn signest als dick haiß Inn betten Dru pater noster vnd dru aue maria.

7. Fiebersegen.

Aus Cod. 550. Pergam. 8o. 9. Jh. S. 55*).

In nomine patris et filii et spiritus sancti adiuro te frigore rus per patrē et filium et spiritum sanctum per tria testimonia per quatuor euangelista per XII prophetas per angelos celi per cardines mundi per quem deus fecit mundum siue biduanus siue triduanus (sic!) siue quadriduanus siue meridianus siue nocturnus siue in die siue in nocte ut amplius non noceatis isto homini leotolti ñ lalxes (calces?) nec tremorem auis otheus auis ageatus eleison sanctus deus sanctus fortis sanctus et inmortalis qui tollis peccata mundi miserere isto homini leotolte amen.

8. Fiebersegen.

Aus Cod. 755. Pap. 8o. 15. Jh. p. 186. Benedictio contra febribus. Ego sum alpha et o primus et nouissimus et fui mortuus et sum viuens in secula seculorum et habeo clauos mortis et inferni ait dominus omnipotens † Precipio vobis febribus cuiuscunque conditionis actus vel nature sitis per precium crvcifixi domini nostri Jhū xpi et beatam mariam virginem matrem eiusdem dei et domini nostri Jhū xpi et per nouem choros angelo(rum) ut recedatis a famulo dei † N. N. et amplius non ledatis. Cristus vincit † xps imperat † xps regnat † xps repellit malum omne † consumatum est. Corpus xpi†††

9. Segen contra morbum qui dicitur nesse **).
Aus Cod. 550. Perg. 8°. 9. Jh. S. 54.

Ista causa facias contra morbum qui dicitur nesse. tollat unum modium deamar (?) bene uersum et faciat eum in bracium duas ebdomadas et faciat illud ad ceruisam et tollat deuuisto sicut inter duos (sic) manus posses capere & pluet illud & tollat de illo ceruisa XII. stou*) Dieser Segen steht unmittelbar nach dem unten unter Nr. 10 erwähnten ohne besondere Überschrift.

**) Vgl. MSD. IV, 5. Germania 18, 46. 234. Anzeiger des germ. Museum 1873, Sp. 229.

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