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Schwert aufgefaßt werden?) Auch hier ist mir also etwas Zweifelloses nicht erreichbar.

Möchten aber meine Vorschläge, wenn sie auch nicht durchaus das Richtige treffen, wenigstens den Erfolg haben, daß den betreffenden Stellen eine erneute Aufmerksamkeit zugewendet wird.

HEIDELBERG.

OTTO BEHAGHEL.

BRUCHSTÜCK EINER HANDSCHRIFT DES JÜNGERN TITUREL.

Herr S. B. Smith, Archivar der Universität zu Kopenhagen, hatte die Freundlichkeit mich auf ein Fragment einer deutschen Handschrift, das er gefunden, aufmerksam zu machen. Es ergab sich leicht, daß dasselbe einer Handschrift des jüngern Titurel angehört. Weiteres konnte ich selbst nicht feststellen, da ein Exemplar von Hahn's Abdruck hier nicht zu erlangen war. Die Angabe der Strophenzahlen von Hahn, sowie einige weitere Bemerkungen verdanke ich der Güte des Herrn Prof. Zarncke, dem ich den Fund mitgetheilt hatte. Hier will ich das Bruchstück auch weiteren Kreisen zugänglich machen.

Das innere Blatt des vordern Umschlags*) an einer auf dem Universitätsarchiv befindlichen Rechnungslegung für die Frauenkirche zu Kopenhagen von den Jahren 1552-1569 enthält die unten mitgetheilten Strophen des Titurel. Das Blatt, Pergament, hat eine Breite von 113 Zoll und eine Höhe von 9 Zoll und ist in 2 Spalten beschrieben. Oben und an beiden Seiten ist ein breiter Rand gelassen, unten ist es schief abgeschnitten. Die Strophen sind abgesetzt, der Schluß der einzelnen Verse fast immer durch einen Punkt in der laufenden Zeile bezeichnet.

Auf der Vorderseite sind in jeder Spalte 24 Zeilen erhalten, und die obern Hälften der fünfundzwanzigsten, die aber von links nach rechts sich verjüngen; auf der Rückseite nur 24, da die Schrift hier ziemlich eine Zeile tiefer beginnt, die 24. Zeile der linken Spalte ist ein wenig beschnitten.

*) Der ganze Umschlag besteht aus 4 Pergamentblättern, 3 sind lateinisch, kirchlichen Inhalts.

Die Vorderseite ist gut lesbar, die Rückseite, die beim Einbinden nach vorn genommen und mit dem ersten Blatt des Deckels früher zusammengeklebt war, ist in Folge dessen stellenweis schwerer zu lesen. Auf derselben finden sich, doch nur noch an den Rändern, Spuren einer senkrecht gegen die Schrift des Titurel laufenden, mit rothen, blau gefüllten Initialen, die aber auch dort so abgeschabt ist, daß ein Wort zusammen zu bringen mir nicht möglich war.

Die (obere) Schrift ist sehr sauber, die Hand gehört dem 14. Jh. an, was die Form des a bezeugt, or wird stets durch die Ligatur des o mit dem uncialen R gegeben, doch hat sich der zweite Theil derselben noch nirgend als r emancipiert (vgl. Wattenbach's Lat. Paläographie S. 14). Die Initialen zu jeder Strophe reichen gewöhnlich über 3 Zeilen, das I Strophe 5414 über 4, sie sind klein vorgezeichnet und in rother Farbe groß ausgeführt, wobei helles mit dunklerem Roth abzuwechseln scheint.

Erhalten sind nun:

auf der Vorderseite: Spalte 1, Str. 5412, Z. 2 Schluß bis 5414, Z. 7 vorletzte Silbe.

Spalte 2, Str. 5416 bis 5418, Z. 7 Mitte.

auf der Rückseite: Spalte 1, Str. 5419, Z. 7, letzte Silben bis 5422, Z. 5,

erste Silbe.

Spalte 2, Str. 5423, Z. 5, letzte Silben bis 5426, Z. 2, gegen Ende.

Die 3 Lücken zwischen dem uns erhaltenen betragen also je etwas mehr als eine Strophe, die Lücke zwischen Spalte 1 und 2 der Rückseite ist verhältnismässig die größte, da hier außer einer Strophe ziemlich ein ganzer fünfhebiger Vers fehlt. In der Handschrift füllt eine Strophe durchschnittlich 9 Zeilen, nur acht 5417, neun 5413. 16. 20. 21. wohl auch 5418, zehn 5425, von 5424 steht die letzte Silbe [pl]men herabgerückt am Ende der zehnten Zeile, die als erste der folgenden Strophe angehört, von Div nam durch ein Strich getrennt. Auf der Vorderseite fehlen vermuthlich 9-10 Zeilen, auf der Rückseite wohl eine mehr, im Ganzen also 10 oder 11, das ergäbe für die Spalte jeder Seite gleichmäßig 34 (oder 35) Zeilen. Bei 34 hätte der beschriebene Raum auf der Seite ohne Rand eine Größe von 11 Zoll Höhe und 8 Zoll Breite gehabt.

Unser Fragment gewährt eine nicht schlechte Überlieferung. Flüchtigkeiten begegnen wie namentlich 5313, Vers 3 das Reimwort valde, 5421, V. 2 die Copula sit fehlt; an 2 Stellen übertrifft es dagegen offenbar die Heidelb. Handschrift, 5421, V. 5 enlige für ensige, 5424, V. 7 vreut für fyrt.

Was die Sprachformen betrifft, so sind die vollen Endungen noch oft erhalten, neben Formen wie hohiv 5416, V. 2, elliv 5421, V. 4 und der öfters vorkommenden Form diu erscheint aber auch das geschwächte die als Nom. des femininen Artikels.

Die Vocalverbreitung beginnt eben, neben iuch 5421, V. 1.7 ivwer 5421, V. 7, auch euwer 5421, V. 3.5, treuwen 5418, V. 7, halbeu 5413, V. 7. Somit dürfte die Handschrift dem Anfang des 14. Jh. zuzuweisen sein. Ihre Heimat werden wir in Süddeutschland, wohl Baiern, zu suchen haben, Mitteldeutschland ist ausgeschlossen durch die Bezeichnung des Diphthongen uo (ú). Mitunter ist das feiner geschriebene o sehr verblichen.

In dem Abdruck löse ich die Ligatur für or, die wenigen Abkürzungen behalte ich bei. Nicht sicher gelesene Buchstaben deute ich durch Cursiv an. Die Strophenzahlen nach Hahn's Abdruck.

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Die not mins hertzen quele. Vnd mines libes vberlestik swære.
Ich hanz da får daz siz vil licht beweinte.

sich mochten vlinse klieben. Daz ich an vreuden bin die so vereinte.

5413

Kathelangen vnd graswalde. Den si wir beide verre.

Ir leit ist maniger. Der ich doch was ein vrowe vnd dv ein herre.

die sint an vns verweisent also tife.

ob ich ein engel wære. daz ich die leit nicht halbev vber riefe.

5414

IN disen manigen sorgen. Mit iamer gar verworren.

Mvz ich vil arme worgen. in dirre not mit chlage in iam' dorren. ward mir je vreuden liecht von dir getragende.

Daz ist ein vinster trube. iæmerlichen worden mir al chlage |

Sp. 2, Str. 5416

DEn helt richer koste. Den iagt ouch hohiv minne.

Und grales grozzer vloste. Zaller zit vf prise. nach dem gewinne. reit er vnd was parcifal genenet.

Sin strit in manigen laden. in machte verre den ritt' rot erkennet.

5417

Die size nicht die chlare. von chlægelichen malen.

erkande nicht fur ware. ir můmen kint den edelen parcifalen. Jamer rårt si bi des hertzen grunde.

Daz si gar vber dachte. sprechen horen sehen ander stvde.

5418

Ovch was er walt gestvnde. geriten walt gevilde.

Daz er nicht reden kvnde. Der stimme was er verirret von der wilde. Wan daz in twanc ir chlage der vil svzen.

Daz lert in svzichlichen. do die reinen treuwen.

Rückseite.
Sp. 1, Str. 5419

5420

Die edel hertzoginnen. antwurten im begvde.

..nieten.

Iz wundert mine sinnē. ob din stimme ge vz engels munde.

Der mit so reinen worten ist gesvzet.

din amblick din svze wort. mich sam tschyonatulander gråzet.

5421

Daz bede ein wip iuch bernde. si dem ir wol geliche.

euwer blic der werden bernde. Durch elliv wip tvt mich an vreuden riche.

vnd daz alle euwer vreude nicht enlige.

als mir do tvt die mine. vnd ivwer lip ivch lieplichen wige.

5422

ER was wol mir gemage. so sagte mir ein vrowe.

an vreuden ouch die trage. div saz ob im in einer wilden ouwe. Ich

Sp. 2, Str. 5423

bryder

mir nam vnd disen fursten. er darf mir furbaz werfen mer kein låder.

5424

Sich erkande vz leide swinde. Sygvne die wol geherte.

Gen ir mvmen kinde. Die edel svz des iamers sich bekerte.

si sprach herre. dv bist kint miner můmen.

Ich meine hertzelauden. wan si vrevt die hertz baz danne die plvmen.

5425

Div nam ir zeinem manne. den kvnic von antschouwen.

des ir vreuden banne. ir hertz mit iamer durchel ward verhouwen.

Do si den hochgelopten kvde vliesen.

durch chlage walt vnd wilde wolt si fur alle kvnicriche erkiesē.

5426

Gamuret lobeliche. sus was der helt ge|

KOPENHAGEN, Juni 1875.

H. TREUTLER.

BRUCHSTÜCKE VON DREI HANDSCHRIFTEN DES JÜNGERN TITUREL.

Durch die Gefälligkeit der Herren Prof. Bartsch und Zarncke bin ich in den Stand gesetzt, über die nachstehenden, bis jetzt noch nicht beschriebenen Fragmente dreier Titurelhandschriften, Auskunft zu geben.

1. Zwei Bruchstücke auf der königl. Bibliothek zu Hannover, IV, 486, welche zum Zusammenheften von Acten benutzt gewesen und im Jahre 1837 von dem damaligen Oberbibliothekar Pertz aufgefunden worden sind, bestehen das eine aus zwei, das andere aus drei kleinen, je unter sich zusammengehörenden Pergamentblättchen einer Handschrift des 13/14. Jhds., klein Folio, zweispaltig, die Columne zu 38 Zeilen. Die Strophen sind abgesetzt und, mit abwechselnd rothen und blauen Initialen geschmückt, fortlaufend, in durchschnittlich sechs Zeilen schön, doch nicht genau geschrieben, die Reimzeilen aber durch einen rothen Strich im Anfangsbuchstaben hervorgehoben. Der Schreiber bezeichnet das i regelmäßig durch einen schräg übergelegten Strich und setzt am Schlusse der Strophen niemals einen Punkt. Diese beiden Bruchstücke entsprechen bei Hahn das erste Str. 2863, 2864, 2869, 2870, 2875, 2880, 2881 (im Druck von 1477 Cap. 22, Bl. 302 ff.), das zweite Str. 3839-3843, 3845-3847 (es fehlt in der Handschrift Str. 3848), 3849, 3850, 3852-3861 (im Druck. von 1477 Cap. 27, Bl. 349 ff.).

2. Ein einzelnes Pergamentblatt auf der königl. Bibliothek zu Berlin, Ms. Germ. Fol. 744, aus der Bibliothek des Consistorialraths Busch in Arnstadt stammend, mit welcher es am 25. April 1825 in Erfurt versteigert wurde und in den Besitz des Freiherrn von Meusebach gelangte. Dasselbe hat als Einband mehrerer Schriften von Caspar Schwenkfeld gedient und die vordere Spalte ist über die Hälfte, der obere Rand bis zur zweiten Zeile abgeschnitten; dazu ist besonders die nach außen gekehrte Seite durch vielfachen Gebrauch und Flecken zum Theil unleserlich geworden. Die Handschrift, dem 14. Jh. angehörig, war zweispaltig, die Spalte zu 38 Zeilen. Die Strophen sind abgesetzt und, mit abwechselnd rothen und blauen Initialen geziert, in durchschnittlich sechs Zeilen fortlaufend geschrieben, jedoch werden die Reimzeilen durch große mit einem rothen Strich versehene Anfangs. buchstaben kenntlich gemacht. Der Schreiber, dessen Hand ebenso

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