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(Str. 23)

ob all' wnne | ain wnne trvt dv shon' dan ie kvnges brvt dv lilien crvt

dv bleder b || Bl. 123' blind' rosen tolde dv brī nender stern dv brinen | d' man

ob allen bilden | wol getan dv blind' | plan

liehtv svnne vnd' | golde

wize als ain sne | blak als ain swan var sam d' bytte blvte

ganz als aines wilden er (durchstrichen) ebers | zan

so bist dv ros blvd' | stam d' selden gan

dir got vō sin' gvti (Str. 24)

Ob all' tugen de ain svsv tvgende dv tv gende i blvnder ivgende | dez si wol mvgent

din || Bl. 123 lop ze liehte brigen die himel vñ d' himel kint vñ alle die mit gotte sint | jo sint sv blint

án allen gvten dinge

die dine sv zvn w'dekait
niht erat ineklich

die got an dich | da hat gelait
mit mag' hoh' wirdekait
de vo dír sait

manik h'ze tvgende ¦ rich

(Str. 25)

Vol all' tvgende ain | raines vas d' stetvn gnade | ain adamas ain spiegel glaz |

d' wnne dv sich i dir wnnet | dv hailes vn glvkes rat

des || Bl. 124 hailige gaistes mine

an froner stat

*) Lücke von drei bis vier Buchstaben für gemach.

sat

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enphlohen ist gesetzt nach Haupts Vermuthung z. Engelh. 4351. Es ist aber an den handschriftlichen enphâhen durchaus kein Anstoß zu nehmen. enphahen ûz der hende aus der Hand nehmen. Vgl. Erec 1207, als man im diu ros enphie (wo Haupt unnöthig das im der Handschrift in in geändert hat) mit Bechs Anmerkung und die Beispiele im M. W. enphâhen b.

604. der künec selber trûrec wart,

daz man dô kemphen solde,

wan er gelouben wolde,
daz nieman würde funden

sô frecher bî den stunden

*) Es fehlt rainiu werdekait, ohne daß Raum gelassen ist.
**) an am Rande, von erster Hand nachgetragen.

der für die frouwen væhte

und ûz ir muote bræhte
sorg unde bitter ungemach.

In Vers 610 ist ûz, das in der Handschrift fehlt, schon in den Altd. Wäld. ergänzt. Doch ist sorge ûz eines muote bringen schwerlich mittelhochdeutsch. Ich schreibe:

der für die frouwen væhte

und ez ir muote bræhte

sorg unde bitter ungemach.

dh. und daß es [nämlich die Bedingung des Zweikampfes] ihnen Sorge und bitteres Leid bringen würde.

674. diu schoene bî der stunde

vil jâmers kunde vinden,

dô von sie nieman wolt inbinden

um ir strengez ungemach.

So lauten die beiden letzten Verse in der Überlieferung, die Haupt so gebessert hat:

dô nieman enbinden

wolte ir strengez ungemach.

Ich lese mit genauerem Anschluß an dieselbe:

dô sie nieman enbinden

wolt umbe ir strengez ungemach

dh.: da sie Niemand befreien wollte in Bezug auf ihr gewaltiges Leid umbe hat nämlich, was von Haupt nicht beachtet zu sein scheint, gleich dem griech. auçí die Bedeutung in Beziehung auf [Grund und Zweck oder auch nur den betheiligten Gegenstand anzeigend, von. Es findet sich so die auffällige Redensart etw. umbe einen koufen von einem k., die Lexer II, 1722 mit reichlichen Beispielen belegt. So erklärt sich vielleicht auch wie das unverständliche von in V. 676 sich eingeschlichen hat. Es ist wahrscheinlich ursprünglich als Erklärung über um geschrieben gewesen.

=

=

V. 9 möchte ich lesen: hantvesten unde ir brieve; V. 39 tet er ir vil u. g; 382 ist als unnöthige Ergänzung zu streichen, denn sippe: Conj. Praes. des swv. sippen; 545 ist wohl besser sol, als wil oder mac einzuschieben. Nach 827 ein Komma zu setzen und 828 zu lesen: sô zierent iuch, unt sloufe ich mich; 1244 wie 678 braucht bermecliche nicht geändert zu werden.

GÖTTINGEN, August 1876.

R. SPRENGER.

ZWEI TAGELIEDER.

Die nachfolgenden beiden Tagelieder verdanke ich der gefälligen Mittheilung des Herrn Professors Mantels in Lübeck. 'Sie stehen in der Handschrift der Lübecker Stadtbibliothek, die das Wiener Stadtrecht und österreichische Landrecht nebst andern Stücken enthält und beschrieben ist in V. Hasenöhrl, österreichisches Landesrecht im 13. und 14. Jahrh. Wien 1867, S. 4 f. Nur ist die Jahreszahl dort unrichtig angegeben, nicht 1474, sondern 1478 ist sie geschrieben. Die beiden Lieder stehen auf Bl. 59 und 59 unmittelbar nach dem Judeneid und vor der Formel für den Richter'.

So merkch hie tzwo tagweis.

K. BARTSCH.

Es ist ein salig man,

I.

der hertzen lieb umbvangen hab.
ahey wie wol ist im geschehen,
fur war des mus ich iehen,

5 ob im sein fråwd zu lieb ergat.
dem wil ich raten, ob ich mag,
das er von lieb icht schaide,

oder er slafft auf den leib.

mir war laide, geschåch im icht zu laide. 10 nu merkch, mein fraw, ein schones weib, die luft die chůlet gegen dem tag.

nu merkch, ein fraw, was ich dir sag:

es nahent gegen dem morgen.

ich siech des liechten sternes glast,

15 nu wechk, ein fraw, den werden gast

und hilf im aus den sorgen.

der tag wil uns der nacht nicht lenger porgen.

Die fraw gar ser erschrakt

aus suzzen slaf, nue trew gar

I. 2 hab durchstrichen; lies hat. 6 wohl kan statt mag zu lesen.

11 vor

tag, durchstrichen, morgen. 18 lies erschrac.

Sie muß auf V. 22 reimen.

19 Die zweite Vershälfte entstellt.

20 ach, sprach sie, der sweren zeit!

an meinem arme leit

mein lieb, so zart ein jungeling:
den wil wenemen mir der tag.

süest wen ich wol mir hab getrawmt.
25 ey sag, ein wachter [lieber], ist das war?
ja, fraw gemait, die warhait tût ew twingen,
das der held von hinne var.

ach und ach der werden nôt,

und sol mein liechter mund so rot

30 nymmer fråleich lachen.

mein hende sullen winden sich,

mein hercze sawften, des wil ich

mein augen zehernnde machen.

von solicher chlag der jungling must entwachen.

35 Vil suzzig

lustig zart

und nem zue die lieben nacht.'
sust hat der morgen pracht
das suzze pitter seuften ward,

40 noch lieb laid so klegleichen.

durch das so můz ich armew chlågleich leuchten
von mir schaiden, das ist mein klag.

weleib, mein frawnt, ůncz ich mich pas erchewse

45 die zeit ist hie, vil lieber mund,

weleib, mein frewd, noch ain stund,
mein zarte sûzze raine.

sich, herre got, das chlag ich dir,

wie ist mein frawd entzuchet mir,

50 die not ich ymmer waine.

nů phleg dein got, mit trewen ich dich maine.

28 lies wernden. 41 entstellt; muß auf V. 43 reimen.

24 entstellt; muß auf V. 26 reimen. liebe leit so klagelich.

gemeint.

40 vielleicht nâch

43 wohl erkôse ist

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