صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

steit anne wand,

hät'n stiben inne hand,

deit ümmer, as wen't up êr losgân sal.

(Eine Lage Korn auf der Scheundiele und der Drescher mit dem Flegel.) Mîn buekken up dîn buek-ken

7.

un mîn pîpken in dîn purlok (Schloß und Schlüssel).

Dasselbe raffinierter:

Unse knecht hinrich,

de stak sinen pinrich

in unser maeken flarre (fladde).

(Die Lade des Mädchens durch den Schlüssel des Knechts geöffnet.) De stridder de striller

8.

wenner wippert, den willer;

wo mîr datter deit,

wo stiver datter steit.

(Das Tuch in der Mühle, worin das Mehl kommt.)

9.

Nawersch, kan ik nich minen böller in dinen rugerenzel jagen? wen mîn rugerenzel bestrenzelt is, kanst da dinen böller wedder in minen rugerenzel jagen. (böller Kalb; der unbestrenzelte rugerenzel soll die geschorene oder kahle, gemähte Wiese bezeichnen.)

[ocr errors]
[blocks in formation]

de hârn al'n pricken in'n nôrs,

de scheten al: snirt, snart.

As he saer: hâl wat,

wiren sîn swîn al kâlswart. (Schlehdorn.)

Ich unterlasse wohlfeile Verweisungen auf Simrock's Räthselbuch und einzelne märkische Räthsel, die Woeste vor Jahren in der Z. für deutsche Mythol. mitgetheilt hat. Ich wünsche gerade, daß der Stoff an sich unbefangen und ohne gelehrten Apparat wirken möge.

Einen anderen Zusatz aber zu machen zwingt mich die litterarische Gewissenhaftigkeit. Ich habe Eingangs dieser Arbeit meiner Festschrift über Lauremberg zur Begrüssung der Rostocker Philologen-Versammlung gedacht. Ich bin jetzt im Stande hinzuzufügen, daß der zweite Abschnitt dieses Büchleins falsche Erklärungen Lappenberg's" seinem wesentlichen Inhalte nach in dem Programm von E. Müller zu Joh. Lauremberg, Köthen, 1870, schon vor weggenommen war; nicht minder ein biographischer Artikel über den Dichter, den ich unter dem Titel: Ein arithmetisches Problem aus dem Leben des Rostocker Dichters Johann GERMANIA. Neue Reihe IX. (XXI.) Jahrg. 5

Lauremberg und seine Lösung in der Meckl. Zeitung vom 30. Mai d. J., Nr. 144 veröffentlicht habe. Indem ich mich dieser Übereinstimmung mit einem verdienten Vorgänger offen freue, dessen Leistungen für Lauremberg bleibende Beachtung erfordern, ist es mir zugleich willkommen, rechtzeitig den Schein der Priorität von meinen Schultern abzuwälzen, der sie nur mit seiner Wucht zu bedrücken, aber nicht ehrend zu schmücken vermag.

SCHWERIN, am 30. October 1875.

FRIEDR. LATENDORF.

ABERMALS JOHANN VON MORSHEIM.

Mein Freund Prof. Dr. Karl Menzel in Bonn hat, durch meine neuliche Mittheilung über Johann von Morsheim - XX, S. 383 f.*) — veranlaßt, die Güte gehabt, mich auf H. E. Scriba, Regesten der bis jetzt gedruckten Urkunden zur Landes- und Orts-Geschichte des Großherzogthums Hessen, 3. Abtheilung (die Regesten der Provinz Rheinhessen enthaltend), S. 293, und auf A. F. Oefele, Rerum Boicarum Scriptores, T. II, pag. 492 und 493, zu verweisen. An erstgenannter Stelle verzeichnet Scriba unter dem 19. Dec. 1491 eine bei Würdtwein, Monasticum Palatinum, VI, 7, gedruckte Urkunde 'Anlaß zwischen Johan von Morsheym, Faut zu Germersheim, eines, und Prior und Convent der Augustiner zu Altzey andern Theils, wegen ihrer Irrungen um den Zehnten zu Nidern- Wisheim. D. Altzey uff montag nach Lucie'. Hieraus lernen wir also, daß Johann von Morsheim, bevor er pfälzischer Hofmeister geworden, Vogt zu Germersheim gewesen ist.

Die Stellen in Oefele's Scriptores sind aus den 'Ephemerides Belli Palatino-Boici ex Augustini Koelneri Chartophylacis Boici Libris III Operis inediti de Bello Boico concinnatae, V. Cl. Erasmo Vendio abbreviatore', und in ihnen wird bei Verhandlungen zwischen der Pfalz und Baiern, die 1509 zu Worms und zu Ingolstadt stattfanden, bei ersteren Johann von Morshaim der Pfalz Hofmaister', und bei letztern 'Hanns von Mörshaim Hofmaister' genannt.

WEIMAR.

REINHOLD KÖHLER.

*) S. 384, Z. 7, lese man Kirchheimbolanden statt Kirchheimbslanden.

KLEINE MITTHEILUNGEN.

1. Zur deutschen Heldensage.

In Benfey's Or. und Occ. 3, 357 f. habe ich in Bezug auf die slavische Walthariussage nach Schiefner zwei russische Wendungen mitgetheilt, von denen die eine so lautet: „Michaila Potyk Iwanowitsch erblickt in einem Strom einen Schwan, der, als er auf ihn anlegt, sich in eine Jungfrau verwandelt und als Maria der weisse Schwan seine Gattin wird. Während er von Hause eilt, erscheint aus Litthauen der Fürstensohn Fedor und wird ihr Gatte. Durch Ilja von Murom davon benachrichtigt, kehrt Potyk heim und wird reichlich mit Speise und Trank bewirthet. Als er nach dem Mahle eingeschlafen ist, schleppt man ihn in einen tiefen Keller, wo man ihn an die Wand nagelt; es befreit ihn Fedor's leibliche Schwester Anna, welche er heiratet und sowohl Fedor wie Maria tödtet."

Ausführlicher und mit verschiedenen Abweichungen gibt diese Sage Bistrom in seiner Abhandlung über das russische Volksepos (in Lazarus und Steinthal's Zeitschrift für Völkerpsych. 6, 145 f.) auf folgende Weise: „Von Michajlo Iwanowić Potok wird erzählt, daß er einmal, von Wladimir auf die Jagd geschickt, einen weißen Schwan erblickte, der sich, als er ihn tödten wollte, in ein schönes Mädchen verwandelte. Diese heiratete Potok, wobei sie die Bedingung machten, daß bei dem Tode des einen von ihnen das andere mitbegraben werden sollte. Seine Frau, die Awdotja Lichowidjewna (Böses sehend) genannt wird, starb zuerst und Potok ließ sich mit ihr lebendig begraben. Um Mitternacht erschien ein großer Drache, der den Potok verbrennen wollte; dieser tödtete ihn und belebte mit dessen Blute seine Frau. Sie wurden darauf ausgegraben und lebten eine Zeitlang glücklich, Bei einer der vielen Abwesenheiten Potok's kommt ein litthauischer Fürst nach Kiev und entführt Potok's Frau. Zurückgekehrt, zieht letzterer sich wie ein Pilger an und begibt sich so an den Hof des Litthauers. Seine Frau erkennt ihn, täuscht ihn mit erheuchelter Liebe und verwandelt ihn in einen Stein. Ilja mit den andern Helden fahren aus um ihn zu suchen; der heilige Nicolaus zeigt ihnen den Stein und gibt Potok seine frühere Gestalt zurück. Potok kommt wieder zu seiner Frau, wird abermals von ihr getäuscht und an eine Wand genagelt. Die Tochter des litthauischen Fürsten, Anna, verliebt

sich in ihn und befreit ihn, worauf er seine frühere Frau tödtet und diese Anna heirathet."

Was nun den in der letzt angeführten Version erscheinenden Drachen, der Potok verbrennen will, betrifft, so ist nicht zu bezweifeln, daß unter demselben der in den russischen Wladimirsagen oft auftretende feuerspeiende Bergdrache Tugarin zu verstehen sei, dessen Tödtung, wie Bistrom anführt, vielen Heldengenossen Wladimir's zugeschrieben wird, wie dem Ilja, dem Alosa, dem Dük, dem Dobrinja, welcher letztere auch die von Tugarin geraubte Enkelin Wladimir's, Supama, aus des Drachen Gewalt befreit, indem er ihn nach dreitägigem Kampfe erschlägt. Die gleiche That verrichtet, wie wir gesehen, auch Potok, und man könnte daher auf den Gedanken kommen, daß sie sämmtlich nur Differenzierungen einer ursprünglich identischen Gestalt bilden. Wie dem jedoch sei, so bietet diese Sagenreihe in dem, was sie von Dobrinja und Potok berichtet, eine auffallende Übereinstimmung mit der deutschen Sage vom hürnen Siegfried, wie er Krimhilt, die der Feuerdrache geraubt hatte, aus dessen Gewalt befreit, wobei der Berg, in welchem Krimhilt gefangen gewesen (acht Klafter unter der Erde) an das Grab erinnert, worin Potok und seine Frau sich befunden; auch wird letztere sowohl wie Krimhilt wieder ins Leben zurückgerufen, jene durch das Drachenblut, diese durch eine Wurzel, die der Zwerg Eugel ihr in den Mund steckt. Es scheint also, daß eine nähere Verwandtschaft der angeführten deutschen mit der russischen Drachensage nicht zu bezweifeln ist, und zwar dürfte wohl die deutsche die Priorität beanspruchen. Ganz anders jedoch verhält es sich mit den übrigen Umständen der Potoksage, die außer der slavischen Walthariussage auch noch mit dem Grimm'schen Märchen, Nr. 16 Die drei Schlangenblätter" auf's Genaueste verwandt ist; Benfey, Pantsch. 1, 454, hat letzteres bereits in diesen Kreis gezogen, wenngleich ohne Verweisung auf die genannte slavische Sagenreihe, welcher, um auch dies noch zu erwähnen, sich Parthenius c. 8 gleichfalls anschließt, wie Landau, die Quellen des Decam. S. 94, bereits bemerkt hat.

2. Isländisches.

In Jón Arnason's Islenzkar Pjodsögur og Efintyri, Leipzig 1864, II, 572 wird folgendes mitgetheilt:

'Der nächste Monat nach Mittwinter heißt noch jetzt, wie allbekannt, Porri, der nächste Monat nach diesem Góa, der letzte Wintermonat Einmanadur, der nächste Sommermonat Harpa. Die alten Sagas berichten, wie die beiden ersten Monate ihre Namen erhielten (s.

FAS. II, 1. 17. FLB. I, 21-22. 219) *), aber mir ist nicht bekannt, weshalb die beiden letzten die ihrigen bekamen; jedoch bietet die mündliche Überlieferung eine kleine Abweichung; denn während in den Saga's Porri und Góa Vater und Tochter genannt werden, macht jene sie zu Mann und Frau, deren Kinder Einmanadr und Harpa sind. Es lag nun den Hofbesitzern ob, Þorri zu empfangen (ad fagna Þorra) oder ihn in's Haus zu laden (bjóða honum í gard), wobei sie an dem Morgen, wo Þorri anlangte, früher als alle andern Bewohner des Hofes auf den Beinen sein und sobald sie aufgestanden, vor das Haus hinaus mußten, im bloßen Hemde und mit bloßen Beinen und Füßen, indem sie nur in das eine Hosenbein fuhren, während das andere am Boden nachschleppte. In diesem Aufzuge giengen sie zur Hofthür, schlossen sie auf, hüpften dann auf einem Beine um das ganze Gehöft und hießen Þorri in Haus und Hof willkommen. An einigen Orten des Nordlandes heißt der erste Tag des Porri noch immer der Hofwirthstag" (bondadagur), an welchem die Hausfrau ihren Mann gut verpflegen muß, und dieser Festtag heißt noch heute „Porriopfer (Þorrablót)". Die Hausfrauen mußten Góa ebenso empfangen wie ihre Männer den Þorri; sie mußten nämlich am Morgen des ersten Góatages früher als andere Hausbewohner aufstehen und ganz leicht bekleidet, dreimal um das Gehöft gehen, wobei sie sagten:

Sei willkommen, liebe Góa, geh' in das Gehöft hinein;

Bleib nicht draußen in dem Wind den ganzen lieben langen Tag!" (Velkomin sèrtu, Góa mîn, og gakktu inn í bæinn;

Vertu ekki úti í vindinum vorlángan daginn)

und an dem nämlichen Tage mußten auch die Hausfrauen ihre Nachbarinnen bewirthen. Auch die jungen Männer mußten Einmanadr und die Mädchen Harpa auf dieselbe Weise empfangen, wie die Männer und Frauen Þorri und Góa, und es ist kaum zu bezweifeln, daß diese ganze Sitte ein Überrest des alten Þorriopfers, Góaopfers, Einmanadropfers und Sommerbeginnopfers ist, obwohl sich jetzt nur noch geringe Spuren daran vorfinden.

*) „Thorri war König in Gottland und Finnland, von dem großen Opfer, das er zu Mittwinter ordnete, hieß der Monat Þorramânadr; als Gôi, seine Tochter, aus dem Lande gieng, ließ der König einen Monat später opfern und so begann gôi. Laudnâmabok 4, 7 meldet, daß Hrôlfr Gô heiratete, nach welcher Gôimânadr genannt ist. Vielleicht darf auch von ihrem Bruder Gor gormânadr gedeutet werden, wo nicht umgekehrt alle diese Personificationen aus alten Monatsnamen entspringen,“ Grimm, Gesch. d. d. Sprache 93.

« السابقةمتابعة »