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Versammlung der großen Bibelgesellschaft in London.

Diese Versammlung, ein Fest, an welchem alle von dieser gemeinschaftlichen Mutter abskammenden Gesellschaften der Erde innigst Theil nehmen, wurde dies Mal am 7ten vorigen Monats gefeiert. Jeder, der die Bibel, so wie die edlen Zwecke der Gesellschaft liebt und chrt, wird mit Freude vernehmen, welcher Eifer, welche lebendige Theilnahme sich auch diesmal Fund gab. Folgender Auszug aus dem Schreiben cines schr thätigen Mitgliedes der Gesellschaft an den würdigen Inspector Blumhardt in Basel diene als Vorläufer umständlicherer Nachrichten, die der später im Druck erscheinende Jahrsbericht liefern wird. London, den 13ten Mai.

So wie jedes unserer Jahresfeste sein Eigenthümliches hatte, und, bei aller Einfachheit des Gegenstandes die innigste Verbindung desselben mit den mannigfachen Begebenheiten, Ideen und Bestrebungen der Menschheit im erbaulichsten Lichte darstellte: so auch das am 8ten dieses Monats gefeierte. Wenn ein tiefes, inniges Gefühl, daß die Sache Gott wohlgefällig Jey, und der daraus hervorgehende Eifer, in seinem Namen und im Glauben an seinen Segen daran fortzuarbeiten, die ersten, allgemeinen Zusammenkünfte der Brittisch - Ausländischen Bibelgesellschaft charakterisirte; wenn Freude über unerwarteten Erfolg bei den darauf folgenden die lebendige Hoffnung noch größerer Folgen versprach; wenn darauf die neue Huldigung, welche die erleuchteten Nationen Europens der Heil. Schrift zollten, mitten unter den Seufzern über die Wirkungen eines furchtbaren Sieges, den Werth der Bibel Aller Herzen tiefer empfinden ließ, wenn bei der vorjährigen Feier das Brudergefühl allen Anwesenden die Menschheit im kleinen als Eine Heerde unter Einem Hirten darstellte, so zeigte sich diesesmal der Weg des Kreuzes, als der zum Lohn und zur Krone führende, in vorzüglich schönem und erheiterndem Lichte. Neunzehn Jahre lang hat die Bibelgesellschaft, mitten unter guten und bösen Gerüchten über ihre Wirksamkeit, unter Ermunterungen und Anfechtungeu aller Art, ihr Werk, dem Herrn, der sie entstehen ließ, gehorsam, fortgesetzt. Mehrere ihrer ersten Stif ter und Verfechter wurden frühe dahin gerafft und erlebten hie

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nieden nicht die Reife ihrer Aussaat. Das lehte Jahr sah seis nen Owen vollenden, der in Hinsicht der Sache der Bibelges sellschaft, nach einem Ausdrucke der Schrift, "Wagen Israels und seine Reuter" war. Ein anderes thätiges Mitglied der Committée folgte ihm bald nach; kurz die Brittische Bibelges sellschaft hatte aufs empfindlichste gelitten, zugleich aber auch erfahren, daß der Herr ihr beisteht, als der keines Menschen bedarf, sondern vielmehr durch seinen Segen alles, was er hinwegnimmt, zu ersehen weiß.

Kein Jahr ist so reich an großen Erfolgen für die Bibelsache gewesen, als das legte. Pforten haben sich aufgethan, von denen man besorgen mußte, daß fie noch lang verschlossen bleiben würden. Ueberall werden kräftige Vorbereitungen zu noch ausgedehnterem Wirken gemacht, besonders in Indien, der Levante, in Rußland und Amerika. Im vorigen Jahre wurde eine bedeutende Zahl neuer Uebersehungen der Heiligen Schrift vollendet, unter denen die der ganzen Bibel ins Chinesische, die in der diesjährigen Versammlung zum erstenmale vorgelegt wurde, wohl das merkwürdigste ist. Auch ist das Evangelium Matthåi in der Sprache des nördlichen China vollendet, und, die Uebersehung des ganzen Neuen Testaments macht bedeu tende Fortschritte. In den verschiedenen Bibelgesellschaften Oftindiens werden sogenannte Revisiensgesellschaften gebildet, das heißt, Vereine, welche die verschiedenen Uebersehungen mit der höchs ften Sorgfalt und Genauigkeit prüfen, um ihnen nach und nach die größtmögliche Vollendung zu geben. Rußlands våters licher Monarch hat abermals das geistige Bedürfniß seines Volks weise berücksichtigt, und den Druck des Neu-Russischen Testaments, ohne beigefügten Slavonischen Text, in bequemer Form, besonders für Arme und Schulen bestimmt, erlaubt. Die Russische Bibelgesellschaft ist demnach mit dem Drucke starker Auflagen dieses Unternehmens beschäftigt.

Die Gesellschaften in Nord-Amerika bieten der unsrigen die. Hand, um das Wort Gottes in Süd-Amerika und auf den Ins seln der Südsee zu verbreiten. Die Bibelgesellschaft auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung ist in voller Thätigkeit.

Bei der diesmaligen Jahresfeier war unter andern der edle Secretair der Russischen Bibelgesellschaft, der wirkliche Staats

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rath Popof zugegen, der eine sehr interessantë Rede hielt, aus der die Versammlung mit besonderm Vergnügen vernahm, wie eifrig die Bischöfe in Rußland, sich der Bibelsache annehmen. Und wenn Sie hören, daß auch Herr Stapfer aus Paris (Verf. der merkwürdigen Rede im zweiten Berichte der Protestantischen Bibelgesellschaft in Paris), in unsrer Mitte war, so werden Sie leicht urtheilen, mit welcher Freude wir seine einfache, höchst würdevolle Rede, und die darin enthaltnen Nachrichten · über die glückliche Wirksamkeit der Protestantischen Bibelgesellschaft in Frankreich vernahmen. Sie hat seit ihrer Stiftung 30,000 Bibeln und Neue Testamente vertheilt, und steht jcht mit mehr. als 30 Hülfs- und Zweiggesellschaften und über 50 Bibelvereinen. in Verbindung. Eben so war auch, als Repräsentant der Genfer Bibelgesellschaft, Hr. Dr. Gautier zugegen. Der Saal war. angefüllt mit ausgezeichneten Männern vom ersten Range, der Herzog von Gloucester sandte 20 Pf. St. als Beweis seines Wohlwollens. Die Bischöfe von St. Davids und Durham (lekterer 90 Jahr alt), gaben in Briefen ihre fortwährende Anhänglichkeit und ihr Bedauern zu erkennen, ihrer Kränklichheit halber der Feierlichkeit nicht beiwohnen zu können; der Bischof von Calcutta übernahm das ihm übertragene Amt eines Vicepräsidenten der Gesellschaft mit Freuden. Der Bischof von Gloucester in Begleitung seines edlen Bruders, des Grafen von Harrowby, die Lords Berley (Vansittart), Calthorpe, Sir George Rose, Hr. W. Wilberforce wie andre Herren vom hohen Adel, so wie Parlamentsglieder beehrten die Gesellschaft mit ihrer Gegenwart und Theilnahme. Eben so waren mehrere Profefforen der beiden Universitåten Oxford und Cambridge, über 400 Geistliche der Englischen Kirche und andrer Confeffionen zuge= gen, und ihnen gegenüber saß eine Versamlung von mehr als 1500 Männern aus allen Gegenden Großbrittanniens, die entweder als Deputirte von Hülfsgesellschaften oder als Subscribenten und Freunde der Sache sich eingefunden hatten, und in deren Reihen sich Ausländer aus den verschiedensten Gegenden der Erde befanden.

Im vorigen Jahre hat unsere Gesellschaft aus ihrer Niederlage innerhalb Großbrittannien, so wie nach andern Weltgegen= den 123,127 Bibeln und 136,723 Neue Testamente versandt.

Die Einnahme betrug 97000 Pf. St., und es giebt im brittischen Reiche gegenwärtig 728 Hülfsgesellschaften.

Die Stelle des sel. Herrn Owen ist durch Herrn Andrew Brandram ersetzt, der sich früher auf der Universität zu Orfort rühmlichst auszeichnete. Auch steht ihm ein junger Gelehrter der Universität Oxfort, Hr. J. P. Ratt, zur Seite, der als Bibliothekar unsrer Gesellschaft seine Dienste widmet. So hat der Herr geholfen! So wird er ferner helfen. Ihm sei Ehre und Preis. E. F. Rönneberg.

Vom Verhalten gegen Sünder.

Bei den Christen stehet es also, daß fie viele Sünder und Gebrechliche bei sich haben, ja allein mit denselbigen umgehen und nicht mit den Heiligen. Darum verwerfen fie niemand, tragen jedermann, ja sie nehmen sich derselben so herzlich an, als wären sie selbst in solchen Gebrechen, beten für sie und lehren, vermahnen und reizen fie und thun alles, was sie vermdgen, damit sie denselben helfen.

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Das ist die rechte christliche Art, so hat uns Gott in Christo gethan und thut noch stets also; also that Christus mit der Ehebrecherin (Joh. 8.), da Er sie von den Treibern erlöset und mit süßen freundlichen Worten und Thaten zur Buße reißet, und ließ sie gehen. Darum merke, wie tief die noch in dem Gesetz und in der Heuchelei stecken, die sich jezt für große Christen halten und doch so unleidlich und unbarmherzig sind über der Christen Gebrechen, weil sie nicht ganz eitel Heiligkeit und sonderliche Wunderwerke an ihnen schen und an denen die jcht Christum nnd das Evangelium haben, und bekennen, so stehets nirgends, so will der Himmel fallen, und die Erde untergehen, da können sie nichts, als nur tadeln, urtheilen, spotten, ja der ist gut evangelisch, ja der ist ein Schwärmer! Aber damit zeigen sie gar fein, wie stockblind sie sind und noch gar nichts von Christo wiffen, tragen immer den Balken im Auge.

So wiffe nun, wo du sichest einen, der so leicht ist zu urtheilen und zu tadeln und will solche reine Vollkommenheit haben von den Christen, daß derselbe noch ein lautrer Geschtreiber, Heuchler und Stockmeister ist, und nichts von Christo weiß; denn wie unter den Christen kein Geseß mehr ist, sondern eitel Liebe, so ist und kann auch kein Richter, Urtheiler ́ und Ladler da seyn, und daß ist gewiß, wer einen andern einen Schwärmer heißt, der ist selbst ein zwiefältiger Schwärmer,

Das wahre Heil

Wo ist das wahre Heil zu finden?

"Nicht in den Dingen, die verschwinden."
Dann find' ich es wohl nirgends hier?
"Freund, greif in den Busen dir."

Von da kommt alle Sehnsucht immer!

"Drum achte nicht auf äußern Schimmer.”
Ach, in dem Innern sind so viel
Getriebe und so viel Gewühl!

"Es ruhen alle jene Triebe

Vor einem Hauch der Gottes-Liebe."

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"Dann flehe um den Geist des Herrn."

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Von dieser Zeitschrift erscheint alle 14 Tage, jedesmal am Freitage," ein Bogen, wie gegenwärtiger. Der Preis des Jahrgangs ift 3 Mk. Courant oder 1 Rthlr. 6. Gr. Sächsisch.

Red.: I. I. Theveny. Verl.: Hoffmann u. Campc.

Hamburg, gedruckt bei J. G. Langhoff's Wittwe.

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