صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

Liefes aufgegangen ist in seinem Innern, etwas, deffen er sich nie zu schämen hat, wie er sich bis zum lehten Otemzug schäs men wird der Lage und Stunden des tollen Lachens und ges schwähigen Lebens, der Ucppigkeit und Thorheit 2c.

Die Zeit der Thränen vergeht, aber was unter den Thras nen vergeht, was unter den Thränen gethan wird, das bleibet: der Hunger nach Gott, der Wandel vor Gott, das Bleiben in der Liebe, das Halten an dem Unsichtbaren, als sähe man Ihn -es bleibt, trägt ewige Frucht, cine Frucht ohne Aufs hören. - Darum weigere dich der Thränen nicht!

Es giebt aber auch häßliche Thränen, Thränen der EitelFeit, des Eigenfinns, der Verkehrtheit, des Troßes, des Zorns; trage Sorge, daß sie nie deine Wangen beflecken. Und es giebt Thränen, so schön, wie nichts anders auf der Welt. Thränen, die auch das häßlichste Menschenangesicht wie mit einem Verklärungsglanz erfüllen. Solche Thränen sind es, die der Vater im Himmel selbst zu trocknen verspricht. So weigre dich denn der Leiden nicht, die Er dir zuschickt; weine Ihm, der in das Verborgene sicht, deine Thränen, und unter diesen Thränen såe, sắc Gebet und Flehn, såe Kampf des Glaubens, Kampf der Wahrheit, såe Thaten erbarmender Liebe, Thaten der edelsten Selbstverleugnung, der Umwandlung deines Wes sens! Diese Thränen, du weinst sie nicht vergebens, du wirst sie wiederfinden vor Gott, verwandelt in Perlen im Diadem deiner Herrlichkeit, wenn du dastehn wirst als Sieger, aller Noth und Gefahr der Erde entnommen auf ewig!!

[ocr errors]

D, wenn ich das bedenke! dann freut sich meine Secle über den lebendigen Gott, und es fällt damit ein Schimmer, ein Lichtglanz Gottes auf des Menschen mühseliges Leben, und giebt uns etwas zu erkennen von der Gerechtigkeit seiner Wege.

Ja, das Blatt wird sich wenden, bei der Entwicklung des Ganzen wird es sich zeigen, daß Gott wahrhaftig gerecht ist im allen seinen Wegen, und heilig in all seinem Thun, daß Er die Person nicht ansicht, und daß es Keinem geschadet habe, der sich Seine dunklen Führungen wohlgefallen ließ. Da kann es denn seyn, daß Menschen, die man kaum in der Welt bemerkt hatte, Menschen, die bei ihrer Unscheinbarkeit in ihrem ganzen Leben nicht ein einziges Mal Gelegenheit hatten, sich durch

irgend eine namhafte That, durch eine That der Liebe, der Weisheit, der Anordnung 2c, auszuzeichnen, und die doch auch, wie wir Alle, die Ahnung der Ewigkeit in der Brust trugen, und unter Thrånen såeten, Vieles und Großes erndten, indeß Andere, deren Lob auf allen Zungen schwebte, leer ausgehn. Darum gche nur in deiner Unscheinbarkeit und Unbekanntheit dahin mit deinem Durst nach dem Ewigen; der Ewige wird ihn ausfüllen. Er sichet deine Thränensaat, die stille That des harrenden Glaubens an die göttlichen Verheißungen, die stille That der eigenen Besserung, Er bewahret sie und stellt sie einst dir dar als volle Garben. Jene Vielthätigkeit hins gegen, die sich selbst versäumt, und wähnt, etwas für die Ewigkeit zu thun, was thut sie anders, als Etoppeln zusammenwickeln, die die Flamme jenes Tags verzehrt?

Also getrost und getreu! Die nicht weinen, können auch keine Garben bringen. Dies soll uns ermuntern, standhaft in guten Werken zu trachten nach dem ewigen Leben und uns getrost der leitenden Hand unsers Gottes und Vaters zu überlaffen. Es soll uns aber auch freun im Andenken der Unsrigen, die schon daheim sind; jemehr sie hier gelitten haben, desto mehr haben sie sich jezt dort zu freuen, jemehr sie unter heißen Thränen såeten, desto mehr haben sie dort zu erndten auf ewig.

Möchten wir, wenn auch wir dahin kommen, wo sie jest 'schon sind, und sie uns mit Freude und Friede im Angesicht begegnen, möchten wir dann mit ihnen frohlocken: "Der Herr hat Großes an uns gethan, deß sind wir fr dhlich!

Unfre Seele erhebe den Herrn und vertraue auf seinen heiligen Namen! Amen!

Gespräch zwischen zwei Freunden.
(Róm. 3, 10. Marc. 1, 15.)

(Beschlu s.)

Kaufm. Ich verstehe dich nicht.

Not. So wie der Mensch zu dem Glauben an Christum gekommen ist, beginnt in ihm ein neues Leben; er ist in Ges

meinschaft mit ihm getreten, und empfångt eben dadurch von Gott die größten Wohlthaten, die ihm einen neuen Sinn geben, aus seinem Herzen das Böse verbannen und ihn zum Guten antreiben, und alles das wirkt der heil. Geist, der von dem Augenblick an in ihm ist; nun lebet Christus in ihm, und sein Geist macht, daß er das Gute liebt und thut. Und in dieser Liebe zum Guten, diesem Eifer, dieser Thätigkeit besteht die wahre Tugend, welche vor Gott gilt. Sichst du nun, daß nur der Glaube an Christuin sie erzeugen kann?

Kaufm. Ich glaube, daß ichs nun begreife.

Not. Der Glaube an Christum kann und darf kein unthätiger seyn; ohne dies wäre es ein todter Glaube, welcher nicht selig machen kann; im Gegentheil, es muß ein Glaube voll Leben, reich an guten Werken seyn, der sich offenbart durch großen Eifer für das Gute und durch einen heiligen Wandel. Kaufm. Ich verstehe.

Not. Es bleibt also nur noch zu erfahren, ob du einen solchen Glauben an Christum habest.

Kaufm. Lieber Vetter, ich denke doch, daß ich ein Christ bin.

Not. Täusche dich nicht. Die Unterredung, welche wir mit einander hatten, ist hinreichend, mich in Hinsicht deiner zu beunruhigen; ich fürchte sehr, daß du den rechten Glauben an Christum noch nicht hast.

Kaufm. Und warum' håtte ich ihn nicht?

Not. Wenn du an I. C. glaubst, so mußt du crkennen und fühlen, daß du ein Sünder bist, ein großer Sünder; dies lehrt er dich zuvdrderst; seine Lehren und sein Beispiel sind ein Spiegel, worin du deine Mißgestalt beschauen kannst. Du siehst, wie viel dir fehlt, du erkennst die Verderbtheit deines Herzens, welches voll ungeordneter Neigungen und strafbarer Wünsche ist. Du wirst dann besorgt wegen deiner Seligkeit, du fühlst dich der Strafen Gottes würdig, und siehst kein Mittel, ihnen zu entrinnen. Du gleichst einem Kranken, der mit Ungeduld den Arzt begehrt. Nun hörst du Jesu Stimme: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seyd, ich will euch erquicken; nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir, denn ich bin sanftmüthig und von Herzen demüthig (Matth. 11, 28. 29.). Wenn du diesen Worten glaubst, nicht zweifelst, daß

der Mensch Christus, der Sohn Gottes, dich erretten könne und wolle; ja, wenn du Erlösung und Heil nur von Ihm allein erwartest, von Ihm, der um deinetwillen gekreuzigt ist, dann glaubft du an Jesum Christum; dann glaubst du, daß Jesus, der Gott der Wahrheit, mächtig genug ist, dir zu helfen, und nach so vielen Beweisen seiner Liebe hast du das feste Vertrauen, daß Er den Willen dazu hat, wie er sagt Joh. 6, 37.: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Nun erst bist du gewiß, daß Gott dich mit Liebe und Nachsicht behandeln wird; denn wer an Ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden (Röm. 10, 11.). Das Blut Jesu Chrifti macht uns rein von aller Sünde (1 Joh. 1, 7.). Nun auch verstehst du den hohen Sinn dieser Worte: Also hat Gott die Welt geliebet, daß er seinen eingebornen Sohn gab, auf daß alle, die an Ihn glauben, nicht vers loren gehn, sondern das ewige Leben haben (Joh. 3, 16.). Dein Herz kann der unendlichen Liebe deines Gottes und deines Erlösers nicht widerstehn; du fühlst dich gezwungen zu der innigsten Liebe zu Dem, der dich zuerst geliebt, der dich ohne Gränzen geliebt, während du deffen unwürdig, ja noch sein Feind warst. Also ist die Liebe zu Gott, welche das größte Gebot ist, die Frucht des Glaubens. Die gewisse Folge dieser Liebe, die sich in den gläubigen Herzen findet, ist ein cifriges Bestreben, Gott zu gefallen, sich selbst zu verleugnen und seine fleischlichen Lüfte und Begierden zu bekämpfen. Jeder Blick eines Gläubigen auf seinen blutenden, gekreuzigten Erlöser stärkt ihn. So wie Christus gestorben ist, so will er der Sünde absterben, und leben für den, der um seinetwillen gestorben ist! Das ist ungefähr das Bild eines gläubigen Christen. Der Herr laffe uns bald das deinige darin erkennen.

Kaufm. Du hast mein Herz bewegt. Ich sehe ein, daß ich bis jest kein Christ war, aber ich will es werden.

[ocr errors]

Not. Gott sey gelobet! Dann wird Freude im Himmel seyn über deine Bekchrung.

Red.: I. I. Theveny. Verl.: Hoffmann u. Campe.

Hamburg, gedruckt bei J. G. Langhoff's Wittme.

Der Friedens bote.

XVII

Chriftus ist unser Friede... Er hat uns mit Gott zu einem Lelbe

[ocr errors]

durch das Kreuz verföhnt, indem er die Feindschaft tödtete durch `sich selbst, und ist gekommen und hat verkündigt den Frieden im Evangelio Euch, die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren. Eph. 2, 14. 16. 17.

Freitag, den 22ßen August 1823.

Von der wahren Schönheit geistlicher Reden.")

Heiffet das überhaupt schön, was nicht nur nach seinen

[ocr errors]

Theilen an sich gut und vollkommen ist, sondern wo auch alle diese Theile darinnen mit einander übereinstimmen, das vorzus stellen, was sie vorstellen sollen, so heiffet auch das überhaupt eine schöne Rede, die nicht nur gründliche Wahrheiten vortrågt, fendern deren Wahrheiten auch alle nach dem Zweck gerichtet find, warum man sie vortråget. Und folglich, da jede Predigt dalin abzielet, (und wer mag das läugnen?) daß man Jesum als das Heil der Welt bekannt mache, und Scclen aus ihrem Verderben zu ihm führe, so muß auch das insbesondere

*) Sammt dieser Ueberschrift ist das folgende Stück entlehnt aus der Vorrede des sel. Christ. Sam. Ulber zu seinen "Gott ges heiligten Betrachtungen des sterbenden Jesu". Thl. ate Aufl. Breslau 1749 Als Ulber diese Betrachtungen schrieb, war er noch Archidiakonus an der evangelischen Gnadenkirche vor Lans deshut in Schlesien, von welcher er Anno 1757 nach Hamburg in das Pastorat zu St. Jakob berufen ward. Sein obgenann‹ tes Werk ist so voll des Heil. Gelstes, daß der Friedensbote es · gerne in den Hånden aller Freunde des Gekreuzigten sähe und ihnen die Erleuchtung, Stärkung und Erquickung von Herzen .wünscht, welche daraus zu schöpfen sind. Da es aber im Buchs handel jest nicht zu haben, auch sonst nur selten ist, so beut Dritter Jahrgang.

17

« السابقةمتابعة »