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Der Friedens bote.

XXIII.

Christus ist unser Friede ... Er hat uns mit Gott zu einem Leibe durch das Kreuz versöhnt, indem er die Feindschaft tödtete durch sich selbst, und ist gekommen und hat verkündigt den Frieden im Evangelio Euch, die ihr ferne, waret, und denen, die nahe waren. Eph. 2, 14, 16. 17.

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Freitag, den 14ten November 1823.

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Ueber Ephef. 3, 10.

as von Ewigkeit her in Gott verborgen gewesene Ges heimniß, das durch Jesum Christum zur Ausführung gekommen ist, und zur Vollendung kommen wird, wovon der Apostel im 9. V. und im Vorhergehenden (Cap. 1, 9. 10., Cap. 3, 3-6.) redet, hatte, obgleich es die Menschen recht eigentlich angeht, doch auch auf die Engel Bezug, besonders auf die guten; denn durch die Sünde waren die Menschen auch von ihnen getrennt, und sollten durch die Ausführung und Vollendung dieses göttlichen Geheimnisses wieder mit ihnen in Verbindung gebracht werden.

Aus Vergleichung des 10ten, mit dem 20sten und 21sten Verses des 1sten Capitels ist es klar, daß unter den Fürstens thümern und Herrschaften in dem Himmel in den überhimmlischen Gegenden jene höhere, Wesen im Unsichtbaren, die sonst Engel "Geister" genannt werden, nach ihren verschiedenen, uns noch unbekannten, Ordnungen zu verstehen sind.

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Diesen, wie viel nåher sie auch Gott sind, wie viel mehr fie auch von Ihm erkennen, wie viel tieferie auch in seine Herrlichkeit blicken, als die Menschen auf Erden, auch die erz. leuchtetsten unter ihnen, war doch jenes Geheimniß sowohl verborgen, wie den Menschen, che es Gott, offenbarte: daß der Sohn Gottes, der Abraham mit zwei, aus; ihnen erschien (.1 B. Dritter Jahrgang.

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Mos. 18, 1. 16-22. vergl. Enp. 19, 1.), wenigstens Mehrern der ersten und vorzüglichsten, vor seiner Menschwerdung etwas davon entdeckte, läßt sich nicht bezweifeln. Sollten sie, deren fich Gott bei der Gesetzgebung bediente (Hebr. 2, 2. Ap. Gesch. 7, 53., Gal. 3, 19.) nicht gewußt haben von dem Ende und Ziel des Gesches, das Christus war? Doch die Erscheinung des in Israel verheißenen Gefalbten Gottes in der Welt wurde ja auch durch einen der ersten Engel eingeleitet; seine Geburt, wie die seines Vorläufers und Wegbereiters, wurde durch denselben zuvór verkündigt, und, wie sie geschehen war, auch durch ihn den Hirten bei Bethlehem bekannt gemacht. Daß die Engel auch von der großen, das ganze menschliche Geschlecht umfaffenden Absicht seiner Erscheinung gewußt haben, beweiset der Lobgesang der himmlischen Heerschaaren. "Ehre sey Gott in der Höhe, Friede auf Erden, und an den Menschen ein Wohlgefallen” (Luc. 2, 14.)

In welchem Dunkel mag aber auch für sie vor der Menschwerdung des Sohnes Gottes das Geheimniß Gottes, wevon ihnen etwas entdeckt war, umhüllet gewesen seyn, daß sie mit heißer Sehnsucht dessen Entwickelung entgegenharrten, und darum seine Geburt mit hoher Freude feierten, weil nun der Zeitpunkt dieser Entwickelung seinen Anfang genommen hatte. Dies giebt Petrus zu verstehen, wenn er schreibt (1 Br. Cap. 1, 12.), daß die Engel gelüfte zu schauen in das, wovon die Prophéten 'géweissaget håtten, und das nun verkündigt werde durch die, welche durch den heiligen Geist das Evangelium predigten - obgleich er damit auch sagen will, daß dieses noch iminer Gegenstand ihres Forschens sey, fie darin immer tiefer blicken mögen, also darin auch für sie noch viel Geheimnißvolles und Unergründliches sich finde, das ihnen immer mehr aufgedeckt werde. Wie durch den menschgewordenen Sohn Gottes Menschen aus allerlei Volk zu Einer Gemeinde vereinigt werden, welche Mittel Erwählen, welche Wege Er gehen werde, um solche Vereinigung zu bewirken, dies und vieles andere war ihnen gewiß verborgen. Das wurde ihnen erst offenbar, das entwickelte sich vor ihren Augen nach und nach, als das Evangelium von Ifrael, 'wo es zuerst gepredigt wurde, auf andre Völker überging. Paulus sagt auch ausdrücklich: ihm sey die Grade gegeben, unter den Heiden zu verkündigen den unaus

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forschlichen Reichthum Christi, und zu erleuchten alle, welche da sey die Gemeinschaft des Geheimnisses, das von der Welt her in Gott verborgen gewesen ist auf daß nun kund würde den Fürstenthümern und Herrschaften in dem Himmel an der Gemeinde- an der Vereinigung der Glâubigen aus Juden und Heiden zu Einem geistlichen Leibe, deffen Haupt Christus ift die mannigfaltige Weisheit Gottes. Damit sagt er: die Erleuchtung aller geschehe auch im Blick auf die Engel im Himmel; an der Gemeinde folle ihnen die mannigfaltige Weisheit kund werden, wie sie ihnen noch durch nichts anders kund geworden sey und durch nichts anders kund werden würde.

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Dies giebt der Gemeinde Chrifti eine von ihr hier noch lange nicht genug zu erkennende Wichtigkeit, einen unaussprechlich hohen Werth, den sie freilich nicht in sich, sondern in der Gnade Gottes zu suchen hat, der sie ihre Entstehung, Ausbrei tung und Erhaltung, ihre Reinigung und Herrlichmachung allein verdankt; dieß ist aber für sie eine starke, mächtig dringende Aufforderung, die an ihr den höhern Geistern schon geoffenbarte, und sich fort und fort offenbarende mannigfaltige Weisheit Gottes aufzusuchen. Dies ist für einen jeden, der die große Gnade hat, ein Glied derselben zu seyn, eine kräftige Ermunterung, zu forschen, wie sich an ihm die göttliche Weisheit in der Art, durch welche ihn die Gnade Gottes zu der Gemeinde gebracht hat, und wie sie sich an ihm noch immer offenbare in allem, wodurch sie seinen Wachsthum an dem Haupte, Christus, zu befördern sucht.

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Die Gemeinde mußte schon in ihrer ersten Entstehung für die gute Engelwelt eine Offenbarung der Weisheit Gottes seyn erblicken wir sie doch darin!

Daß Jesus Christus seine Jünger, ihre ersten Glieder, nicht ous den. höhern, sondern aus den untern Ständen, nicht aus der Schule der Pharisåer, sondern aus den Jüngern des · Bußpredigers, Johannes des Läufers, wählte; daß Er die Zöllner und Sünder aufsuchte, wiewol Er keinen von sich wies, der zu Ihm kam, auch keinen, der für einen Meister in Israel galt; darin offenbarte sich die göttliche Weisheit, denn damit machte fie gleich anfangs die Weisheit dieser Welt, und was in ihr für hoch und groß-gehalten wird, zu Schanden, erklärte die Erwar

tung, welche sich die große Menge in Israel von dem Messias gemacht hatte, für eine eitle und thörichte, und gab damit eine Veranlassung zur Offenbarung der Gedanken vieler.

Die göttliche Weisheit that sich weiter darin kund, daß das, was nach menschlichem Anschein die kleine Heerde Jesu aufzuIdsen und ganz zu zerstreuen drohte, eben zu ihrer Befestigung, innigern Vereinigung und Vermehrung um ein Großes, dienen mußte. Dies war der schmachvolle Lod, den der Herr starb. Machte Er seine Jünger auch auf Augenblicke in ihrem Glauben wankend, wie unerschütterlich wurden sie darin durch ihn, als fie deffen großen, heiligen Zweck im Lichte seiner darauf erfolg= ten Auferstehung und Erhöhung in den Himmel erkannten; und wie viele auch an seinem Kreuzestode ein Aergerniß nahmen, Laufende erfuhren ihn bald an sich, als Gottes Kraft und Gottes Weisheit, da die Apostel, mit Kraft aus der Höhe angethan, den Gekreuzigten verkündigten, als den von Gott zum Herrn und König gemachten, und Gott ihrer Verkündigung Zeugniß gab durch Zeichen und Wunder und mancherlei Kräfte. Welche Offenbarung der göttlichen Weisheit, daß die Boten Jesu Christi vor die Richterstühle geführt, in Gefängnisse geworfen, und in den Synagogen geståupet wurden, wodurch ihnen Gelegenheit gegeben ward, die Herrlichkeit ihres Glaubens, die Fülle ihrer seligen Ueberzeugung von der Göttlichkeit seiner Sache Jedermann: darzuthun, zur Beschẳmung ihrer Feinde und zur Befestigung und Ermuthigung ihrer noch schwachen und muthlosen Freunde; daß über die zu Jerusalem sehr zahlreich gewordene Gemeinde eine Verfolgung ausbrach, die sie weit in die Länder umher zerstreuete, wodurch das Wort ihres Zeugnisses sich mächtig ausbreitete, und der Grund zu Vereinen von Gläubigen in Auslande gelegt wurde; daß der, der bei dieser Verfolgung im blinden Eifer am thätigsten war, zur Erkenntniß, daß Jesus sey Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, gebracht wurde, und Ihn alsbald als solchen öffentlich verkündigte!

Von da an aber, als die Apostel in die Welt ausgingen, und Paulus unter den Heiden sein Apostelamt recht eigentlich anfing, wurde die mannigfaltige Weisheit Gottes, an der aus Juden und Heiden sich bildenden Gemeinde erst recht offenbar. Daß der hartnäckige. Widerstand der Juden gegen das Evangelium die Veranlassung werden mußte, es defto eher and

die Heiden zu bringen, und die Juden ihrem Unglauben überlaffen wurden, bis die Fülle der Heiden eingegangen ist, das drang den Apostel Paulus auszurufen: O, welch eine Liefe des Reichthums, beides der Weisheit und der Erkenntniß Gottes! Wie gar unbegreiflich sind seine Gerichte und wie unerforschlich seine Wege (Nim. 11, 33.)!

Herrlich strahlt die Weisheit Gottes in ihrer Mannigfaltig= keit bei der Einheit ihres Zwecks in dem Gange der weitern Ausbreitung des göttlichen Reiches. Hatte dieses zwar in Asia angefangen, so war es doch nicht für diesen Erdtheil allein bestimmt, sondern für die ganze Erde; darum sollte jener nicht zuerst ganz erleuchtet werden, ehe es auf andre Theile der Erde überging, wie es die Apostel wohl dachten; sondern, da Paulus eine Zeitlang in Asia das Geheimniß Gottes verkündiget hatte, wurde ihm von dem heiligen Geifte gewehret, da fürs erste das Wort weiter zu redeh, und er erhielt von dem Herrn die Aufforderung, nach Europa hinüberzugehen, es hier zu predigen. (Ap. Gesch. 16.)

Ein Blick auf die Orte und Städte, wohin die Apostel ge= leitet wurden, wo sie auftraten mit der Botschaft des Heils, auf Antiochia, Ephesus, Philippen, Theffalonich, Athen, Korinth, Rom, zeigt nicht weniger die göttliche Weisheit in ihren vielfältigen Aeußerungen. Daß an diesen berühmten und volfreiz chen Orten das Evangelium gepredigt wurde, dadurch ward es als eine Sache dargestellt, die das Licht durchaus nicht zu scheuen brauchte, die sich der Prüfung aller', auch der Weisesten und Gelehrtesten der damaligen Zeit, hingeben konnte. Von diesen Orten aus, wo ein Zusammenfluß vieler aus verschiedenen, weit von einander entlegenen Gegenden war, konnte das Evangelium auch am schnellsten verbreitet werden; denn wie manche nahmen und brachten den Samen desselben mit in ihr Land zurück. Daß es aber an allen diesen Orten ging wie zu Korinth, daß nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Gewaltige, nicht viele Edle berufen wurden, sondern Gott das erwählte, was thdricht war vor der Welt, damit Er die Weisen zu Schanden machte, und was schwach war vor der Welt, damit Er zu Schanden machte, was stark ist, und das Unedle vor der Welt, und das Verachtete, und das da nichts ist, damit Er zu nichte

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