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Der Friedens bo te.

bote..

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XXV.

Chriftus ist unser Friede... Er hat uns mit Gott zu einem Leibe durch das Kreuz versöhnt, indem er die Feindschaft tödtete durch fich selbst, und ist gekommen und hat verkündigt den Frieden im Evangelio Euch, die ihr ferne watet, und denen, die nahe wared. Eph. 2, 14. 16. 17:

Freitag, den 12ten December 1823.

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(Aus dem Sten Jahrhundert der chriftlichen Zeitrechnung.) :

( B f f & I u §. )

ine noch größere Betrübniß stand ihr bever, als nach einigen Jahren Augustinus, der indeß selbst Lehrer der Bereds samkeit geworden war, den Entschluß faßte, sich von ihr zu trennen, um nach Rom zu gehn. Mogte sie dabei eine zu große Schwäche des mütterlichen Herzens verrathen, welches sich von dem geliebten Sohne nicht trennen konnte, so war doch gewiß diese Schwäche sehr verzeihlich, zuinal wenn man bedenkt, mit welchen gerechten Besorgnissen sie ihren noch durchaus unbefehrten Liebling, in einen andern Welttheil entlaffen mußte; genug, fie wandte alles an, ihn zurückzuhalten, und als dies fruchtlos war, so erklärte fie, daß sie wenigstens ihn nicht würde allein reifen laffen, Augustinus suchte sie zwar zu beruhigen, indem er vorgab, daß er nur einen Freund, der nach Italien zu reisen gedachte, an's Meer begleiten und den Augenblick der Abfahrt bei ihm erwarten wolle; aber die mütterliche Zärtlichkeit ließ sich nicht täuschen; Monica begleitete ihren Sohn an's Meer, und ließ fich nur bewegen, die Nacht in einer Capelle zum Andenken Cys prians, welches am Seegestade lag, zuzubringen. Während sie dort seufzte und betete, fuhren die Reisenden heimlich ab, indem, Dritter Jahrgang.

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wie-Augustinus fagt, Gott, da er das geschehen ließ, was sie Ihn zu verhindern flchte, gerade darin die Erhörung ihres Hauptgebets, um die Bekehrung ihres Sohnes, vorbereitete. Als am andern Morgen Monica die Capelle verließ, fand sie ihren Sohn nicht mehr. Für jezt brach sie zwar in laute Klas gen und Geschrei aus, indeß fie mußte bald einsehen weise diefe Fügung Gottes war, um ihr auf eine gelinde Art Die zu große Anhänglichkeit an die Person ihres Sohnes zu verweisen, welche, so natürlich es auch einer einsamen Wittwe ist, die Hoffnung ihres Herzens an die noch übrige Stüße der Familie zu lehnen, doch immer der Liebe zu dem höchsten Gute weit untergeordnet werden muß. “Håtte i Menica » sorgfältiger auf sich geachtet (so schwer das auch einer Mutter merden mag, aber höchst nothwendig ist es doch), in der Liebe gegen ihren Sohn das rechte Maaß zu halten, so würde sie fähig gewesen seyn, die Trennung von ihm mit größerer Ergebung zu trégen.

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Was also im ersten Augenblicke des Schmerzes für Monica das größte Uebel erschien, mußte der frommen, über ihr Herz renden Frau bald als eine väterliche Fügung, ihr zum

war, fügten sich die Umstände so, daß sie ihrem Sohne nach Mailand, wo sich derselbe damals aufhielt, folgen konnte. Auf der Ueberfahrt blich sie bei einem schweren Sturm, als allen Schiffern der Muth entsank, allein gefaßt, und tröstete fie mit der göttlis chen Zusage, die fie empfangen zu haben sie versicherte, daß sie mit

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Leben davon kommen würden, welches auch eintraf. Sie fand ihren geliebten Auguftinus noch in den Schlingen des Ferthums, seiner Talente wegen allgemein geachtet und als Lehrer berühmt, aber dabei innerlich zerrißen im fruchtlosen Ringen nach der Wahrheit, die ihn floh, weil er sie in der Ferne suchte, und die nahe vor ihm liegende als Thorheit verschmähte. Sonst war ihr Verhältnis zu ihrem Sohne sehr glücklich; Auguftinus bewies fich ihr in allen Dingen, welche Eltern von ihren Kindern fördern dürfen, unterthänig, und hütete sich, jemals

mit einer
unehrerbietigen Miene seine gårtlichste

Freundin zu beleidigen; nur in dem einen Stück, welches Eltern für ihre Kinder nur von Gott erbitten können, nicht aber von ihnen verlangen, weil es seinem Wesen nach nur aus dem eigenen

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freiesten Entschluß hervorgehen kann, nur in der höchsten Angèlegenheit seiner Seele, blieben alle Bemühungen und Gebete der Monica, welche dieselbe Nachts auf ihrem Lager und tagtäglich in der Kirche für seine Belehrung zu thun nicht müde "wurde, fruchtlos. — Doch war schon dies ihr eine große Freude, als Auguftinus ihr erklärte, er sey zwar durchaus kein rechtgläubiger Christ, aber auch kein Anhänger der Manichäischen Lehre mehr, deren Irrthum er unterdeß allmählig hatte einfehn lernen. Sie ließ ihm indeß ihre freudige Ueberraschung nicht merken, sondern antwortete nur gelaffen und mit großer Zuversichtlichkeit,fie habe das feste Vertrauen zu Christo, daß ehe sie aus der Welt ginge, sie ihn noch als einen guten Chriften sehn würde.” Dagegen im f verdoppelte sie ihr Flehn zu dem Urquell der Barmherzigkeit um die Beschleunigung des guten Werks, zu deffen Vollführung wenigstens ein Hinderniß mehr jezt aus seine Seele hinweggenommen war.

Inzwischen vergaß Monica über der Sorge får ihren Sohn ihr eigenes Heil feineswegs. Sie wurde bald in Mailand als Keine der eifrigsten Chriftinnen bekannt, war fleißig in guten Wer·ken, besuchte den öffentlichen Gottesdienst unausgesetzt, und wurde durch ihren frommen Wandel auch dem damaligen *Mailändischen Bischofe Ambrofius, einem musterhaft from= men Geistlichen der dabei einer der ersten Redner seiner Zeit war, bekannt. Sie selbst hing an diesem ihrem Seelsorger, deffen Vorträge fie nie versäumte, mit der innigsten Liebe, und diese wurde noch verstärkt durch die Höffnung, daß der gelehrte >und geistreiche Mann auf ihren Augustinus einen segensreichen Einfluß gewinnen mögte. Ambrosius hingegen achtete fie so fehr, daß er sich gern mit ihr unterhielt, und oftmals, wenn er ihren Sohn |sprach," "in' Glückwünsche ausbrach, daß er eine folche Mutter habe! aber, sezt Augustin hinzu, indem er diès erzählt, er wußte nicht, welchen Sohn sie hatte, und daß ich an allen jenen Dingen zweifelte, und glaubte, daß der Weg des Lebens nimmer gefunden werden könne.

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Noch ein paar Züge mögen uns den klaren und verståndigen Sinn anschaulich machen, welchen Monica mit aller In ́nigkeit eines gläubigen und in die Beschäftigung mit der gött*lichen Wahrheit Bertieften Gemüths verbond. Als Augustin noch bei ihr in Carthago war, und sie eben durch seinen Uebertritt

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zu den Manichåern in die größte Trauer verseßte, hatte fie einen Traum, in welchem sie mit innerer Zuversicht die leitende Hand Gottes erkannte. Es fam ihr nämlich vor, als stehe sie auf einem hölzernen Richtmaaß; unterdes näherte sich ihr ein glänzender Jüngling, der mit freundlicher Miene sie nach der Ursache ihres Kummers fragte. Als sie ihm alles erzählt hatte, erwiederte er ihr, sie solle nur gutes Muths seyn und einmal aufblicken, so werde sie sehen, daß ihr Sohn auch da sey, wo sie ftehe. Sie gehorchte, und es war so; denn sie bemerkte ihn auf derselben Linie neben ihr stehen. Da sie nachher ihren Traum dem Augustinus erzählte, so ergriff dieser die Ausrede, es könne der Traum ja eben so gut anzeigen, daß sie noch da hin kommen werde, wo er jegt sey. Nein, antwortete sie ohne Befinnen, denn mir ist nicht gesagt: Wo er ist, wirst du sondern: wo du bist, wird er stehn. Diese Besonnenheit und Geistesgegenwart seiner Mutter, traf den Augustinus, und der Borfalt wurde eine von den vielen kleinen Triebfedern, deren fich Gott bedient, um allmählig, das widerstrebende Herz in eine andre ernste Richtung hineinzulenken. Ein andresmal, in Mailand, wünschte Monica, sehr, ihren Sohn zu verheirathen, weil sie ihn dadurch von vielen gefährlichen Irrwegen abzuziehn und ihn dem Christenthume, geneigter zu machen hoffte. Gewohnt, alles was sie lebhaft beschäftigte, vor Gott auszuspre= chen, trug sie Ihm auch diese Sache vor, und, bat. Ihn unter andern inständig, ihr irgend eine Offenbarung über die Verheirathung ihres Sohns zu geben: (wobei sie, freilich darin irrte, daß fie Gott die bestimmte Weise vorschreiben wollte, wie Er seinen Willen in dieser Angelegenheit ihr kund machen sollte, da in solchen Fällen, nur im Allgemeinen gebeten werden kann, daß Gott durch irgend eins der ihm zu Gebote stehenden zahl= lofen Mittel unsern Entschluß auf, das hinlenke, was Ihm das wohlgefälligste und uns das heilsamste ist). Monica, brachte es auch durch ihr wiederholtes Gebet, dahin, daß allerlei Gedanken und Phantasiebilder sich ihr darstellten. Aber es fehlte ihr dabei, die rubige Zuversicht und die sichre Klarheit des Innern, welche immerdar die Begleiterinn des wahrhaft Göttlichen ist und daraus schloß fie fogleich, wie sie auch in andern Fällen zu thun gewohnt war, daß jene Bilder für nichts anders, als Vorspiegelungen ihrer, durch das Feuer des Gebets, welches

diesmal doch nicht ganz rein von Eigenwillen war, angereizteri Einbildungskraft, und für trübe Schatten, die aus dem eignen Geist aufgestiegen waren, zu halten seyen. Sie erzählte dies auch ihrem Sohne, und ohne weiter etwas auf Trugbilder dieser Art zu geben, die so manchen einer beffern Art der Gottseligkeit fähigen, aber von verborgenem Hochmuth geblendeten Geist schon in die Frrgårten eines falschen schwärmerischen Mysticiss mus hineingeführt haben, überließ sie fortan es mit ruhigem Vertrauen ihrem treuen himmlischen Regierer, wann und auf welche Weise er in dieser Angelegenheit seinen alles lenkenden Rath ihr klar machen würde..

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In dieser Schule des Wartens und Hoffens, in der Gott seine liebsten Kinder zu erziehen pflegt, war Monica grau ges worden; mit zahllosen Thränen war fast jeder Schritt ihrer Les bensbahn benezt, aber dafür auch im Verborgenen die köstliche Frucht eines ftillen und geduldigen Geistes zur herrlichen Reife gediehn, und ihre Seele, jeht von allen vergånglichen Dingen dieser Welt nach und nach immer mehr abgezogen, und in himmlischen Bestrebungen geläutert und verklärt, hatte nur noch einen Wunsch für diese Erde übrig, nämlich ihren gez liebten, in Schmerz und Thränen ihr unaussprechlich theuer ges wordnen Sohn auch auf die rechten Wege des Herrn geführt zu sehn. Und dieser Wunsch sollte der treuen Streiterinn, die alle ihre übrigen Wünsche mit heitrer Ergebung nach einans der dem Herrn geopfert hatte, auch noch vor ihrem Ende gewährt werden. Die Aussicht dazu hatte sich im Vers lauf der Zeit immer gemchrt; denn Gott, der den Ihn ernstlich Suchenden nahé ist, hatte unvermerkt die Bande, welche den Augustinus ́an seine alten Verirrungén fest hielten, und vers hinderten, der schon lange laut gewordnen Stimme seines Hers zens zu folgen, eins nach dem andern geldst, und es bedurfte nur noch eines mächtigen Anstoßes, um ihn denselben ganz zu entziehn, und ihn schnell in das selige Reich der Gnade zu vers sehen, in welchen den Gebundenen jegt mit einemmale die langentbehrte, Luft himmlischer Freiheit umwehte. — Pldglich an einem Nachmittage kam Augustinus zu seiner Mutter, und kündigte ihr an, daß das Ende seines inneren Kampfes gekoms men, daß ihm Gnade geworden sey, die Hand des erbørmenden

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