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Vaters im Glauben zu ergreifen, und daß er jeßt, von der Wahrheit des göttlichen Worts und der Nichtigkeit aller andern Wege, die nebenhin ins Verderben führen, überzeugt, nichts mehr wünschte, als Catechumen zu werden, und durch die heil. Laufe in die Gemeinschaft der rechtgläubigen Kirche zu tres ten. Die Freude der Monica, als sie dies hörte, als sie hörte, daß ein völlig neuer Sinn, aus ihrem Sohne sprach, war unbeschreiblich. Beide priesen mit einander den Erbarmer, der überschwenglich thut über alles was wir bitten und verstehn, und fahen mit Beschämung und Dank auf die verfloffnen Jahre voll Kummer, Sorge, Zweifel, Furcht und Hoffnung zus rück, denen Gott einen for herrlichen und gnädigen Ausgang gegeben hatte. So war endlich der Sohn der Thränen geboren, und in der Einheit der höhern Liebe zu ihrem Erlöser, welche fienjckt verband, schmeckten sie mit einander von jezt an das Glück eines solchen Zusammenlebens, über welches der gemeins schaftliche Besiz des höchsten Guts und die Freude an seine Güte den Frieden ausgegossen hat, den die Welt nicht gewähs ren fann,@"

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*** Nachdem Augustinus getauft war, entschloß er sich mit seiner Mutter in sein Vaterland' zurückzukehren, zumal da diese pen Wunsch hegte, einmal im heimathlichen Boden an der Seite ihres Gatten zu schlummern. Sie reiseten daher zunächst nach Romy und begaben sich son den Ausfluß der Liber, um sich hier nach Afrika cinzuschiffen, nachdem sie sich zuvor einige Tage von den Beschwerden ihrer Reise erholt hätten. Monica war höchst glücklich in der Gesellschaft ihres neu be= kehrten Sohnes und einiger anderer frommen Freunde, und in der Hoffnung, hun bald so viel freudiger ihr Vaterland wieders zufehn, als sie es verlaffen hatte. Sie sollte es sehn, doch auf andre Weise; - der Tod traf sie hier noch vor ihrer Einschiffung, unerwartet, aber nicht unvorbereitet. Sie schien eine Ahnung ihres nahen Endes gehabt zu haben, denn noch als sie ganz gesund war, hatte sie mit ihren Freunden Gespräche über den Tod angeknüpft, und als die Rede auf ihr Verlangen gekommen war, an der Seite ihres Gatten in dem Grabe, welches fie sich eigens mit besondrer Sorgfalt angelegt hatte, zu ruhn, so hatte sie auch darauf Berzicht gethan und gedußert: “Für Gott ist ja nichts fern; und Er wird am jüngsten Tage den

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Ort schon finden, zvon dem Er mich auferwecken muß.” — Kurz vorher, sehe sie mit der tödlichen Krankheit befiel, stand. fie eines Tags mit ihrem Sohne Augustinus allein an einem Fenster, welches die Aussicht auf einem Garten hatte, der au das) Haus sticß, in welchem sie wohnten. Sie redeten, sehr heiter mit einander, und das Gespräch, wandte sich endlich von den irdischen Dingen auf, das Himmlische, und von der Herrlichkeit der sichtbaren Werke Gottes auf das, was kein Auge gesehn, kein Ohr gehört, hat,, und in keines, Menschen Herz koms men ist, was Gott bereitet hat denen, die Ihn lieben. Beide theilten sich ihr hoffendes Verlangen nach dem vollen Genuß des höchsten Gutes mit und verweilten insonderheit bei dem Gedanken, welche Seligkeit: das seyn müsse, dort, fern vom Bes truge der Sinne, und über das dåmmernde Licht der menschlichen Betrachtung erhoben, ohne Zeichen und Ton, ja ohne Bild und Gleichniß Ihn zu sehn und zu verehren, den wir hier schon so lieb haben; der erste selige Blick des verklärten Geistes in die unaussprechliche Herrlichkeit und Güte. Gottes müsse schon die vollständige Erfüllung der Verheiffung seyn: "Gehe ein zu deines Herrn Freuden!" Da Auguftinus noch mehreres hierüber geredet hatte, sagte ihm seine Mutter folgende Worte, die ihm unvergeßlich blieben, weil fie sobald erfüllt werden follten. "Mein lieber Sohn, sprach sie, ich weiß wirklich nicht, was ich hier noch mache, und warum ich noch hier bin, da ich doch nichts mehr hienieden zu hoffen habe. Das einzige, warum ich noch ein wenig zu leben wünschte, war, daß ich dich noch gerne als einen rechtgläubigen Christen sehn wollte, bevor ich stürbe. Dies hat mir nun Gott gewährt, und noch mehr, indem du ein weltliches Glück verschmäht und dich zu seinem Diener bestimmet hast. Was soll ich doch nun noch hier machen ?" --

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Fünf Tage nach dieser Unterredung befiel Monica mit cinem Fieber, welches einen tödlichen Ausgang nahm. Eines Lages, da die Krankheit heftiger wurde, ward sie von einer Ohnmacht ergriffen, und blieb eine Zeitlang bewußtlos. Als sie wieder zu fich kam, sah sie die Ihrigen um sich her stehn und fragte: “Wo bin ich denn gewesen?" Kurz darauf, da fie ihre eigne Gefahr in den bestürzten Blicken der Shrigen las, fegte sie hinzu, “Kinder, ihr werdet wohl hier cure

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Mutter zur Ruhe legen.” Einer ihrer Söhne antwortete bars auf einiges, um es ihr auszureden; “sic müsse nicht in der Fremde, sondern lieber im Vaterlande sterben.” Aber Monica sah ihn unzufrieden an, und zum Augustinus gewandt, sagte sie: "Hdve doch, was der sagt!" "Nein fuhr sie fort, legt diefen Leib zur Ruhe wo ihr wollt, und macht euch - darum keine Sorge. Nur darum bitte ich euch, daß ihr, wo ihr auch feyd, meiner am Altar des Herrn im Gebete gedenkt." Mehr Ponnte sie nicht sagen, weil die Krankheit mit verstärkter Ges walt sie überfiel. Sie kämpfte noch einige Tage, und ents schlummerte dann im 56sten Jahre, umgeben von den Ihrigen, zu den Freuden ihres Herrn, der ihre Hoffnung gewesen war. Ihre Kinder drückten ihr die Augen zu, und bestatteten · sie dann feierlich unter dem Gebet der Gemeinde, an dem Orte, wo sie gestorben war.

So kämpfte, erstarkte und überwand eine der treuesten Dienerinnen des Herrn in dieser sichtbaren Gemeinde. Ihr Weg ging durchs Kreuz zur Krone, aber weil sie vor vielen sich demüthigte, so ward sie auch vor vielen erhöht. Möge das Bild ihres gottseligen, stillfrommen Lebens, welches diese Blätter wieder hervorzurufen gesucht haben, in vielen die es lesen hervorrufen helfen das Bild Jesu Christi, von dem allein die innre immer wachsende Klarheit über das Gemüth ausströmt, welche alle dußre Schönheit und den Reiz kurzer Jahre weit überwiegt. Die Quelle rinnt noch, aus der ChriHow ftinnen alter Zeiten schöpften. Durch die gläubige Nachfolge ihres Herrn wurde Monica was sie war und ist; und wer an Ihn glaubt, hat noch immerdar das ewige Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Lode zum Leben hindurchgedrungen.

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Auszug aus einem Briefe an eine junge

did the thus at Freundin.

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E17 Mit eigner Betrachtung und Geber, liebe Sophie, will es Dir paklägst Du mir," oft-doch noch nichtsrecht von Stat

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ten gehen. Du forderst mich auf, « dir dažu, wie auch zu Bezwingung deiner Heftigkeit, einige Anleitung zu geben. Ich will es versuchen, meine Sophie; ich will dir - geben, was ich aus Erfahrung "dir zu geben vermagjanur mußt du nicht -vergeffen, daß ich selbst nur schwache Anfängerinn bin in allem Guten. Was die Ablegung jenes Fehlers betriffty dessen du dich anklagst, so habe ich dir darüber nicht vieles zu sagen. Von seiner Schädlichkeit und Uns liebenswürdigkeit bist du gewiß sohne meine Vorstellungen überzeugt. Als allgemeine Regel könntest du dir das wohl feststellen: sobald du irgend eine leidenschaftliche Regung in dir wahrnimmst, dich, soviel als möglich, alles Redens und Handelns #zu enthalten, und die Zeit abzuwarten, da sich die Unruhe im Innern legt. Aber freylich, zur Beobachtung dieser Regel gehört immer schon ein gewisser - Grad von Besonnenheit und Selbstbeherrschung, und woraus soll diese hervorgehen? Das führet mich zu der Hauptsache, die du selbst aber auch schon als solche erkannt haft. Der Geist des Glaubens und der Liebe, das ist der rechte Boden, aus dem alles wahrhaft Gute und Schöne hervorkommen muß. Wo er im Menschen waltet, da muß alles selbstische Wesen weichen und mit ihm der wahre Keim aller unsrer Sünden und Thorheiten. Dieser schöne Geist ist noch nicht herrschend in die Aber sein Erz wachen hast du doch gefühlt? empfunden hast du ihn doch, den göttlichen Funken in dir? Nun, so sey nur unbesorgt; der, der ihn in deine Seele gelegt hat, fast ohne dein Zuthun, der wird ihn auch durch seinen heiligen Geist zu hellerer Flamme anfachen, , wenn du selbst dich nur auch treu erweisest in seiner Bewahrung, ihn nicht selber in dir dämpfest. Willst du num wissen, was du hierin von deiner Seite wohl zu thun hast, so mögte ich dir zweierlei empfehlen: Gebet, und sorgfältige Bes nutzung jeder, auch der kleinern Gelegenheiten, Glaube und Liebe zu beweisen. Sieh, es kommen uns gewiß im täglichen Leben tausend Fälle vor, wo wir das können, ohne großen Kampf mit uns selber, weil unser natürliches Temperament uns darin`nicht entgegen ist. Dennoch versäumen wir auch hier so manches, aus Trägheit, aus Unachtsamkeit, weil wir die Sache zu geringfügig ansehen sie nicht unserer Müher werth › halten, weil wir unsere Kräfte für größere Gelegenheiten auf

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sparen wollen. Das alles, laß nun åber ferne von uns, seyn z lag uns bedenken, daß jeder, auch der kleinste Erweis der Liebe etwas dazu beyträgt, jenen göttlichen Geist in uns zu stärken, und daß in dieser Hinsicht nichts der Art uns unwichtig er=. scheinen darf. Laß es so recht unser: Sinnen seyn, ob und wie wir uns unsern Umgebungen auch im Kleinen gut und freunds lich und gefällig erweisen möchten. Mehr und mehr wird es uns dann Bedürfniß werden, Andre zu erfreuen, mehr und mehr werden wir uns selbst, das kleinliche Eigne, ¿ vergessen lernen, und ist es mit uns erst dahin gekommen, dann werden wir auch stärker seyn in der Versuchung, da, wo die Pflicht ernstere Anforderungen an uns macht, wo es gilt, unsern Temperas ments- und bösen Gewohnheitsfehlern entgegen zu arbeiten. Ich sollte dir nun aber noch über das andere Förderungsmittel des geistigen Lebens in uns, über das Gebet, etwas sagen. Deine Klage über abschweifende Gedanken ist wohl so ziemlich die eines Jeden, der erst anfängt, aus, eignem Herzen zu beten, zumal, wenn er nicht schon früher - als Kind, dazu: angehalten ist. Freylich muß das Beten erst gelernt werden, wenn gleich nicht nach System und Regeln: durch fleißige Uebung lernt fichs am besten. Aber hier fehlt es so manchen Menschen' an ausdauerndem Ernste; fie probiren, es eben auch einmal mit dem Beten, weil ihnen viel Rühmens davon gemacht ist; aber es will ihnen, damit nicht gehn, fie finden es ein, mühseliges und trauriges Geschäfte, seine Gedanken so loszureißen, von den Eitelkeiten der Welt, die sich ihnen doch immer wieder eindrången, und dabey verspüren fie eben keinen sonderlichen Segen des Gebets, empfinden nichts von jener Freudigkeit, die daffelbe nach Anderer Zeugniffe begleiten soll: so fühlen sie sich denn bald lau und verdroffen, lassen, es bey den wenigen nicht gelungenen Versuchen bewenden, und sprechen nachher wol gar dem Gebete seinen hohen Werth ab, da sie das ächte Herzen= gebet doch gar nicht kennen. Du, liebe Sophie, wirst, dich so leicht nicht abschrecken lassen: ich traue der Festigkeit deines Willens. Wenn ich dich aber auffordere zu ernstem Anhalten in der Ucbung des Gebets, so will ich damit keine lange Unterredungen mit dem Höchsten von dir verlangen. Die Länge unsers Gebets foll bestimmt werden durch das Bedürfniß unsers Herzens; je besser wir beten lernen, desto lieber werden wir auch bey diesem Geschäfte ver

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