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dunkel bei ihnen. 1) Als solche von der Vorsehung bestellten Lichter strahlten Cadmus, Lykurg, Solon, Sokrates, Plato, sowie Perikles unter den Griechen, und Romulus, Numa Pompilius, die Scipionen, Caesar, Cicero und Virgil bei den Römern. Unter dem Kaiser Augustus aber ging die 4000jährige Nacht schon ihrem Ende zu: der helle Morgen-Stern brach an, und Jesus Christus, die Sonne der Gerechtigkeit, wurde zu Bethlehem in Judäa geboren.

Das Volk der Juden erhielt ausser dem Lichte der Vernunft auch noch eine Erleuchtung durch die Offenbarung. Gott selbst trat seinem Volke am Berge Sinai entgegen, und Mark und Bein erschütternd klang aus der Wolkensäule die Stimme Jahves: „Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst keine fremden Götter neben mir haben!" (L. Exodi 20, 2 sq.) Die Israeliten besassen Moses, sowie die Propheten als Zeugen Gottes. Und zum Zeichen der himmlischen Erleuchtung brannte der siebenarmige Leuchter Tag und Nacht im Tempel zu Jerusalem. Die Juden hatten ein Licht gleich dem Glanze des Vollmondes, welcher das Leuchten der Sterne weit übertrifft.

Wir Christen dagegen besitzen in Jesus Christus die Sonne der Gerechtigkeit, welche auch das Licht des Mondes noch zurücktreten lässt. (Ad Hebr. 1, 1 sq.) Wenn nun schon mancher Ausspruch im Alten Testamente, weil noch Prophezeiung und nicht Erfüllung, den Juden selbst unklar und dunkel war, wie auch das Licht der Mond-Nacht traumhaft erscheint; wie viel mehr noch sind Sentenzen der griechischen und römischen Klassiker den Heiden unverstanden und räthselhaft geblieben, bis die Sonne des Christenthums alles mit klarem Lichte übergoss: „Der Gerechten Weg ist wie ein strahlend Licht; es bricht hervor und wächst bis zu dem vollen Tage." (Proverbiorum 4, 18.)

Um nun der studirenden Jugend bei Lesung der heidnischen Klassiker eine Führung zu bieten, haben wir Thatsachen und Personen, sowie Aussprüche derselben mit der hl. Schrift verglichen. Auf diese Art erkennen wir, dass die Weisheit der alten Völker ein Licht war, welches Gott zu deren Erleuchtung und Leitung ihnen angezündet hatte, damit auch sie den Weg zur vollen Wahrheit im kommenden Christenthume finden könnten.

1) Gott gab den Heiden das Licht der Vernunft (Ad Romanos 1, 19 sq.), die Stimme des Gewissens (ibid. 2, 14 sq.) und das Unterpfand der religiösen Ueberlieferungen (die Uroffenbarung: Genesis 10, 1 sq.. sowie 11, 6. 8.).

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Erat lux vera, quae illuminat omnem hominem venientem in hunc mundum.“

Oder, wie der Sänger Homer sagt:

θάρσει μαι'· ἐπεὶ οὔτοι ἄνευ θεοῦ ἥδε γε βουλή. (Odysseos 2, 372.)

Zur leichteren Einführung haben wir unserem Haupt-Thema zwei Abschnitte vorausgehen lassen, in welchen dargelegt wird, dass die christliche Theologie seit den frühesten Zeiten es sich angelegen sein liess, die Schriften der alten Klassiker zu durchforschen, und dass der hl. Schrift (der Bibel) wegen ihres ehrwürdigen Alters und um ihres vortrefflichen Inhaltes willen der vorzüglichste Rang in der ganzen Welt-Litteratur gebührt.

Hönningen a. Rh., 29. Januar 1901,

am Feste des hl. Kirchenlehrers Franz v. Sales.

Michael Kröll, Pfarrer.

Inhaltsverzeichniss.

Vorwort

I. Die Beschäftigung der Theologie mit der klassischen Litteratur der
Vorzeit ist uralt

Seite V-VII

1-6

II. Die hl. Schrift, zunächst die Genesis, ist das älteste und ehrwürdigste
Buch der Welt

7--14

III. Die Bibel ist der klassischen Litteratur des Alterthums nicht unbekannt geblieben

15-16

I. Thatsachen und Personen der hl. Schrift

16-37

II. Aussprüche der hl. Schrift und der heidnischen Klassiker

37-51

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Anhang:

Schluss: Lobgesang des Cleanthes und Ermahnung des Orpheus „Te Deum laudamus: Te Dominum confitemur!"

Die Schriften Plato's und ihr Verhältniss zu den Büchern des alten Testamentes

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