unt sagten im des danc. diu wîle was niht lanc, 1873 Dỗ nigen si im alle- so wolde ich mit iu pflegen der schiltwache hînte unze morgen fruo.' der helt vil minneklîche dancte Volkêre duo. 1875 'Nu lône iu got von himele, vil edel Volker! zallen mînen sorgen so ne gert ich niemens mêr, niwan iur aleine, swâ ich hête nôt: ich sol ez wol verdienen, 1876 Dô garten si sich beide dô nam ir ietwedere mich en wend es der tôt.' in liehtez ir gewant; den schilt an sîne hant, unt giengen ûz dem hûse dô huoten si der degene, 1877 Volkêr der vil snelle daz was mit triuwen getân. zuo des sales want leinte von der hant; die videlen er genam: sînen schilt den guoten 1878 Under die tür des hûses als ez dem degene gezam. saz er ûf den stein: küenern videlære diu sunne nie beschein; dô im der seiten donen3 sô suozlich erklanc, die stolzen ellenden 1879 Dô klungen sîne seiten, sîn ellen zuo der fuoge sagten im des grôzen danc. daz al daz hûs erdôz; senfter unde süezer videlen er began: 1880 Do si wol entslâfen wâren, 1881 Nâch dem êrsten slâfe, vil manigen sorgenden man. unde er daz ervant, ich wæn, ez ê geschach, Volker der vil küene verre ûz einer vinster. wolden an den gesten 1882 Ê Kriemhilt dise recken si sprach 'ob irs alsô vindet, daz ir dâ slahet niemen, den ungetriuwen Hagenen; 2 durch got sô sît gemant, wan den einen man, die andern sult ir leben lân.' 1 statt wâfenen. v. hüeten. 3 substantiv. Infinitiv. 1883 Dô sprach der videlære 'nu seht, her Hagene, ich wæn, si wellent uns bestân.' 1884 'Nu swiget,' sprach dô Hagene, 'lâts uns her nâher baz. ê si unser werden innen, so wirt hie helmevaz mit swerten verrucket von der mînen hant; si werdent hînt ir frouwen hin wider übele gesant.' wie balde er dô sprach 1885 Ein der Hiunen recken vil schiere daz gesach, 1886 Der treit ûf sîme houbte an veste ouch lohent sîne ringe, 1887 Ze hant si widerkêrten. er 'lât mich zuo den recken 1888 Nein durch mîne liebe,' ja ne mag es niht ergân: einen helm glanz, unde ganz; sam daz fiur tuot: des sint die geste wol behuot.' dô Volker daz ersach, zorneklichen sprach von dem hûse gân; der frouwen Kriemhilde man.' sprach Hagene der degen, mit den helden pflegen, so bestênt si iuch mit swerten, unt bringent iuch in nôt: sô müese ich iu helfen, wærz aller mîner mâge tôt. 1889 So wir danne beide komen in den strît, zwêne oder viere in einer kurzen zît die sprüngen zuo dem hûse, unt tæten uns diu leit 1890 Dô sprach aber Volker 'sô lât doch daz geschehen, daz wir si innen bringen, daz des niht haben lougen daz si vil mortliche gerne 1891 Dô sprach der videlære 'wie gêt ir sus gewâfent? welt ir schâchen rîten, dar sult ir mich ze helfe 1892 Des antwurte im niemen. daz ich si habe gesehen, den Hiunen vaste nâch unt mînen hergesellen hân.' zornic was sîn muot: 'pfî, ir zagen base!' sprach der degen guot, 'wolt ir slâfende uns ermordet hân? daz ist sô guoten degenen her vil selten noch getân.' 104 rehte daz geseit, 1893 Dô wart der küniginne von schulden was ir leit; vil grimmec was ir muot: degene küene unde guot. XXXI-XXXII. Am andern Tage, da die Ritterspiele, die Turniere, gehalten werden, droht die helle Flamme des Kampfes abermals auszubrechen, als Volker aus dem Spiele Ernst macht und einen Heunen erschlägt. Ezel vermittelt den Ausbruch der Feindseligkeiten auf kräftige und entschiedene Weise. Noch einmal versucht es Kriemhild, erst den alten Hildebrand, dann Dietrich zur Rache an Hagen zu gewinnen; aber beide verweigern die Erfüllung der dringenden Bitte: wer die Nibelungen schlägt, sagt Hildebrand, der thut es ohne mich; und Dietrich erinnert Kriemhild, daß ihre Verwandte im guten Glauben hieher gekommen seien; er selbst habe kein Leid von ihnen erfahren und von Dietrichs Hand werde Siegfried ungerochen bleiben. Da gewinnt endlich Kriemhild den Bruder ihres Gemahls, Blödelin, durch große Versprechungen, die niedern Dienstmannen, welche unter Dankwarts Anführung in der Herberge sizen, zu überfallen. Der Überfall soll alsbald geschehen, und ruhig geht inmittelst Kriemhild zu der schon bereiteten Mittagstafel im Herrenhause, wo die Könige und deren nächste Verwandte bereits versammelt sind. Dahin läßt sie auch ihren jungen, erst fünfjährigen Sohn Ortlieb bringen, der von Ezel hier seinen Oheimen vorgestellt und ihrer Liebe, dereinst auch ihrer Erziehung im Burgundenlande empfohlen wird. Der unbändige Hagen aber bricht in ungezähmter Wuth, die er gegen des Kindes Mutter hegt, los: „Der junge König sehe ihm nicht nach langem Leben aus; ihn solle man gewiß nimmermehr zu Ortlieb nach Hofe gehen sehen." Bestürzt hört Ezel, bestürzt hören alle Anwesende die freche Troßrede des Entseßlichen, aber ehe sie noch sich entschließen, sich besinnen können, was gegen diesen Frevel zu thun sei, bricht das lange drohende Wetter im ersten schrecklichen Schlage aus. Während die Herren im Königssaal Tafel halten, tritt der Hunnenfürst Blödel, der Verabredung gemäß, mit einer gewaffneten Schaar in die Herberge und verkündigt Dankwart, daß er an ihm für Hagens, seines Bruders, an Siegfried verübten Mord Rache nehmen werde. einem Schwertschlag das Haupt ab. Des gefallenen Blödel Gefolge dringt auf Als Antwort schlägt ihm Dankwart mit die Burgundendiener ein; diese erwehren sich ihrer, aber bald kommen größere Schaaren und es entsteht ein furchtbares Blutbad, in welchem die Dienstmannen der Burgunden nach und nach sämmtlich erschlagen werden; nur Dankwart allein schlägt sich mit Verlust seines Schildes durch, eilt nach dem Königssaal, stößt die Truchsesse, die ihm den Eingang zur Treppe verwehren wollen, zurück und gelangt zur innern Thür. XXXIII. Aventiure wie Dancwart diu mære ze hove sinen herren braht. 2003 Alsô der küene Dancwart daz Ezelen gesinde under die türe getrat, er hôher wîchen bat; was allez sîn gewant: daz truog er blôz an sîner hant, 2005 Vil lûte rief dô Dancwart eime degene 'ir sizzet al ze lange, iu unt got von himele 2006 Er rief im engegene bruoder Hagene; klage ich unser nôt: sint in der herberge tôt.' 'wer hât daz getân?' 'daz hât der herre Blædel unde sîne man; ouch hat ers niht genozzen, daz wil ich iu sagen: mit mînen handen abe geslagen.' 2007 'Daz ist ein schade kleine,' sprach aber Hagene, 'swâ man solhiu mære saget von degene; ob er von recken handen verliuset sînen lîp, in suln deste ringer klagen wætlichiu wîp. 2008 Nu saget mir, lieber bruoder, ich wæn, ir von wunden ist er inder inme lande, in erner der übel tiufel, wie sît ir sô rôt? ez muoz im an sîn leben gân.' 2009 Ir seht mich wol gesunden, von ander manne wunden ist mir geschehen daz, ob ich des swern solde, ine künd ez nimmer gesagen." 2010 Er sprach 'bruoder Danewart, unt en lât der Hiunen einen ich wil reden mit den recken, sô hüetet uns der tür, komen niht derfür; des uns nu dwinget nôt: unser ingesinde lît unverdienet hie tôt.' 2011 'Sol ich sîn kamerære,' 'also rîchen künegen sprach dô der küene man, nâch den êren mîn.' 2012 Mich nimt des michel wunder,' sprach dô Hagene, 'waz die recken rûnen in disem gademe; si wæn des lihte enbæren, der an der tür dort stât, gesaget den Burgonden hât. von Kriemhilde sagen, wolde niht vertragen: 2013 Ich hân gehôrt vil lange zer unt gelten sküniges wîn; Hagene der helt guot, hende vlôz daz bluot, spranc Kriemhilt in ir schôz: dô huop sich under degenen ein mort vil grimmec unde grôz. 1 = liget. einen swinden slac der Ortliebes pflac, 2015 Ouch sluog er dem magezogen vor tischen nider lac: den er dem magezogen wac. einen spileman: gâhen dar began. er sluog im ûf der videlen 'daz habe der boteschefte 2017 'Owê mir,' sprach Wärbel, 'her Hagene von Tronege, ich kom ûf grôze triuwe wie klenke ich nu die done, 2018 Hagenen ahte ringe, ab die einen hant sît ich verlorn hân die hant?' gevidelt er nimmer mêr: dô frumt er in dem hûse 2019 Volkêr sîn geselle an sîner hende erklanc. dô videlte ungefuoge der künige spileman: 2020 Dô sprungen von den tischen der küenen Hiunen gewan! die drîe künige hêr, ê des schaden würde mêr; dô niht understân, dô Volker unt Hagene sô sêre wüeten began. 2021 Dô sach der vogt von Rîne ungescheiden den strît; dô sluoc der fürste selbe vil manige wunden wît er was ein helt zen handen, daz wart dâ græzlichen schîn. 2022 Dô kom ouch zuo dem strîte jâ frumt er den Hiunen vil manigen helt tôt sîn wâfen herrenlîche durch die helme erklanc dâ tet vil michel wunder 2024 Swie frum si alle wæren mit strît diu Giselhêres hant. die künige unt ouch ir man, ze vorderest stân doch sach man Gîselhêren bî den vianden; er was ein helt guot, er schuof dâ mit den wunden 2025 Ouch werten sich vil sêre doch sach man die geste vil manigen nider in daz bluot. die Etzelen man; houwende gân |