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die zwêne marcgrâven, Volker von Alzeije,

Gêre unt Eckewart,
mit ganzem ellen wol bewart,
ein ûzerwelter degen,

9 Rûmolt der küchenmeister,
Sindolt unde Hûnolt; dise herren muosin pflegen
des hoves unt der êren, der drîer künige man.

si heten noch manigen recken,

des1 ich genennen❜ nienen kan.

dô was der neve sîn

von Mezzen Ortwîn.

10 Dancwart der was marschalc;
truhsetze des küniges
Sindolt der was schenke,

ein wætlîcher degen;

Hûnolt was kamerære: si kunden hôher êren pflegen.

11 Von des hoves êre

unt von ir wîten kraft,

von ir vil hôhen werdekeit

unt von ir ritterschaft,

der die herren pflâgen mit freuden al ir leben, des en künde iu ze wâre niemen gar ein ende geben. 12 In disen hôhen êren troumte Kriemhilde,

wie si züge einen valken starc, schoen unt wilde,

den ir zwêne arn erkrummen; daz si daz muoste sehen, ir en kunde in dirre werlde leider nimmer geschehen. 13 Den troum si dô sagete ir muoter Uoten.

si ne kund es niht bescheiden

baz der guoten

'der valke, den du ziuhest, daz ist ein edel man;

3

in en3 welle got behüeten,

du muost in schiere vloren1 hân.'

14 Waz saget ir mir von manne,

vil liebiu muoter mîn?

âne recken minne sô wil ich immer sîn;

sus schoen ich wil belîben daz ich von recken minne

unz an mînen tôt,

sol gewinnen nimmer nôt.'

15 'Nu ne versprich ez niht ze sêre,' sprach ir muoter dô, 'soltu immer herzenlîche zer werde werden vrô,

daz kumt von mannes minne; du wirst ein schone wîp, ob dir got gefüeget eins rehte guoten ritters lîp.'

16 Die rede lât belîben,

ez ist an manigen wîben

vil liebiu frouwe mîn;

vil dicke worden schîn,

wie liebe mit leide ze jungest lõnen kan;

ich sol si mîden beide, so ne kan mir nimmer missegân.'

17 Kriemhilt in ir muote

sît lebete diu vil guote daz si ne wesse 7 niemen,

sich minne gar bewac".
vil manigen lieben tac,
den minnen wolde ir lip.

sît wart si mit êren eins vil werden recken wîp.

1 über d. Gen. im negativen Saße Gr. 19, 1.
wenn nicht, Gr. § 17, 2.

3

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in einer rîchen bürge,

eins edelen küniges kint,

sîn muoter Sigelint,

wîten wol bekant,

nidene bi dem Rîne, diu was ze Santen genant.

20 Sifrit was geheizen

der snelle degen guot;

suocht er fremidiu lant;

er versuochte vil der rîche durch ellenthaften muot. durch sînes lîbes sterke hey, waz er sneller degene 21 Ê daz der degen küene

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2

sît zen Buregonden vant!

vol wüehse ze man,
mit sîner hant getân,
mac singen unde sagen;
müezen vil von im gedagen.
sînen jungen tagen,

von Sifriden sagen,
unt wie schoene was sîn lîp;
diu vil wætlichen wîp.

23 Man zôh in mit dem vlize,

von sîn selbes tugenden des wurden sît gezieret daz man in zallen dingen 24 Vil selten âne huote

3

als im daz wol gezam";
waz zuht er an sich nam!
sînes vater lant,

sô rehte hêrlichen vant.
man rîten lie daz kint;
sîn muoter Sigelint.

in hiez mit wæte zieren sîn pflâgen ouch die wîsen, des moht er wol gewinnen 25 Nu was er in der sterke, swes er dâ zuo bedorfte, dô begund er sinnen

5

den êre was bekant; beidiu liut unde lant. daz er wol wâffen truoc; des lag an im genuoc; werben schoniu wîp;

die trûten wol mit êren den sînen wætlichen lip. 26 Dô hiez sîn vater Sigemunt künden sînen man, er wolde hôchgezîte mit lieben friunden hân.

1 v. slâhen. 2 über d. Gen. abhängig v. waz f. Gr. § 19, 2. 3 D. gezemen od. zemen. 4 Gr. § 15, 16. 5 beidiu unde sowohl

als auch.

diu mære man dô fuorte den gesten unt den kunden 27 Swâ man vant deheinen,

von art der sînen mâge,

in vremder künige lant;

gap man ross unt ouch gewant. der ritter solde sîn, diu edelen kindelîn,

diu ladet man zuo dem lande

durch die hochgezît;

mit samt dem jungen künige swert genâmen si sît. 28 Von der hochgezîte man möhte wunder sagen: Sigemunt unde Sigelint die kunden wol bejagen mit guote michel êre; des sah man vil der fremden 29 Vier hundert swertdegene

des teilte vil ir hant.

die

mit dem jungen künige: mit werke was unmüezic, vil der edelen steine 30 Die si mit porten wolden den stolzen swert degenen, der wirt der hiez dô sidelen zeinen sünewenden,

zuo zin1 rîten in daz lant. die solden tragen kleit vil manic schoeniu meit wande sie in wâren holt. frouwen leiten in daz golt, würken ûf ir wât des en was niht rât3.

vil manigem küenen man
dâ er die hochzît wolde hân.
vil manic rîcher kneht
die wisen heten reht,

31 Dô gie1 zeinem münster
unt vil der edelen ritter.
daz si den tumben dienten, als in was ê getân.
si heten kurzwîle unt ouch vil maniger freuden wân.

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daz der schefte brechen gein dem lufte dôz;
trunzûne sach man vliegen für den palas dan;

dâ sâhen kurzewîle beidiu wîp unt ouch die man. 35 Der künic bat iz7 lâzen: dô zôch man dan diu mare; man sach ouch dâ zebrochen vil manige buckel starc, vil der edelen steine gevellet ûf daz gras

ab liehten schildes spangen, von hurten daz geschehen was.

1

zuo ze in; so stehen häufig zuo ze (vor Pronom.) zur Verstärkung bei einander. 2 legeten, Gr. § 2 A. 3. 3 rất = Abhülfe, des en was niht rât dagegen gab es keine Abhülfe = das mußte so sein. 4 Gr. § 15, 15. 5 dazz daz ez. 6 mit negativem Sinn, Gr. § 18. = ez.

7

36 Dâ giengens1 wirtes geste, dâ man in sitzen riet;
vil der edelen spîse si von der müede schiet

unt wîn der aller beste, den man mit vollen truoc;
den vremden unt den kunden bột man êren dâ genuoc.

37 Solcher kurzwîle si pflâgen al den tac;

vil der varnden diete ruowe sich bewac.

allez Sigemundes lant. sînen sun den jungen man

si dienten nach der gâbe, die man dâ rîche vant. des wart mit lobe gezieret 38 Der herre hiez dô lîhen lant unde pürge, den sînen swertgenôzen dô liebte in diu reise,

als er ê hete getân.

39 Diu hôchgezît dô werte

gap dô vil sin hant.

daz si kômen in daz lant.

unz an den sibenden tac.

Sigelint diu rîche nâch alten siten pflac
durch ir kindes liebe geben rôtez golt.

si kund ez wol gedienen, daz si ir sune wâren holt. 40 Lützel deheinen varnden

ross unde kleider daz
sam si ze lebene hêten
ich wæne, ie3 ingesinde

41 Mit lobelîchen êren

armen man dâ vant: stoup in von der hant, mêr deheinen tac;

sô grôzer milte geplac. schiet sich diu hôchgezît.

von des landes herren hôrte man wol sît,

daz si den jungen wolden zeime vogete hân;

des en wolde in dô niht volgen Sîfrit der wætlîche man.

42 Sît daz noch beide lebeten
niht wolde tragen krône
doch wold er wesen herre
des in den landen wohrte 4
43 In dorfte niemen schelten.
ja geruowete vil selten
ja suochte niwan strîten.
tet in zallen zîten

Sigemunt unt Sigelint, noch ir liebez kint. für allen den gewalt. der degen küene unde balt, sît dô er wâfen genam,

der recke lobesam,

sîn ellenthaftiu hant

in vremeden rîchen wol bekant.

III. Aventiure

wie Sifrit ze Wormze kom.

6

44 Den herren muoten selten

deheiniu herzenleit;
er hôrte sagen mære, wie ein schoniu meit
in Burgonden wære ze wunsche wolgetân:
dâ von er sît vil arebeit unt ouch freuden gewan.

1

✦ p. würken.

2

giengen des. wænen oft mit Conj. od. Indic. ohne daz.
6
Präteritum v. tuon. v. müejen.

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45 Diu ir unmâzen schoene unt ir vil hôch gemüete

an der juncfrouwen

was vil wîten kunt,

zuo der selben stunt manic helt ervant.

ez ladete vil der geste in daz Gunthêres lant. 46 Swaz man nâch ir minne der werbenden sach,

Kriemhilt in ir sinne ir selber nie verjach,

daz si deheinen wolde zeime trûte hân.
er was ir noch vil vremde,

47 Do gedâht ûf hôhe minne.
ez war ir aller werben
er mohte wol verdienen
sît wart diu edel Kriemhilt

48 Im rieten sîne mâge
sît daz er ûf minne
daz er eine næme,

Idem si wart sider undertân.

daz Sigelinde kint.
wider in ein wint'.
schoner frouwen lîp.

des starken Sifrides wîp.
unt genuoge sîne man,
vlîzen sich began,
diu im möhte zemen.

dô sprach der herre Sîfrit 'so wil ich Kriemhilde nemen,

49 Die edelen juncfrouwen

ûz Burgonden lant

durch ir vi grôzen schoene.
nie keiser wart sô rîche,
im en3 zæme wol ze minnen
50 Disiu selben mære

ez reite sîn gesinde,
der wille sînes kindes
daz er werben wolde

von sage ist mir bekant: der wolde haben wîp,

der jungen küniginne lîp.'

vernam dô Sigemunt;
dâ von wart ez im kunt;
was im grimme leit,
die vil hêrlichen meit.

51 Ez gefriesch" ouch Sigelint

des edelen küniges wîp;

si hete grôze sorge umbe ir kindes lip;

den vorhte si verliesen von Gunthêres man.
den gewerp man dô dem degene

52 Dô sprach der starke Sîfrit

sêre leiden began.

'vil lieber vater mîn, wolde ich immer sîn,

ân edeler frouwen minne
ich enwürbe, dar7 mîn herze
swaz ieman reden künde,

53 'Sit du niht wil erwinden,'

'sô bin ich dînes willen
unt wil dirz helfen füegen,
doch hat der künic Gunther

54 Ob ez ander niemen wære,
der kan mit übermüete

8

vil grôze liebe hât. des ist deheiner slahte rât.' sprach der künic dô, inneklichen vrô,

sô ich beste kan:

vil manigen übermüeten man. wan Hagene der degen, der hôchverte pflegen,

3

4

1 Gr. § 17, 1 a. E. 2 Gr. § 25. = daß nicht. =redete. greveischen od. vreischen.

6

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en wenn nicht, s. zu 13, 4. 7 Gr. § 23. des bezieht sich nicht auf swaz, sondern auf die vorangehende Erklärung Siegfrieds: dagegen gibt es keine Abhülfe (s. zu 30, 2) = es bleibt dabei.

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