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allenthalben gân;

in fürstenlîcher wæte dâ wart michel schouwen 418 Dô tet man Prünhilde

daz dâ vremde recken

in vil rîcher wæte,

an die vil küenen getân.

kunt mit mæren,

komen wæren

gevlozzen ûf der fluot;

dâ von begunde vrâgen diu magt schone unde guot 419 'Ir sult mich lâzen horen,' sprach diu künigin, 'wer die vil unkunden recken mügin sîn,

die in mîner bürge sô hêrliche stân,

unt durch welhe schulde

420 Dô sprach ein ir gesinde

die helde her gevarn hân.'

'frouwe, ich mac wol jehen, nimêre habe gesehen, einer drunder stât;

daz ich ir deheinen wan gelîche Sîfride den sult ir wol enpfahen, 421 Der ander der gesellen

ob er gewalt des hête,
ob wîten fürsten landen,
man siht in bî den andern
422 Der dritte der gesellen

unt doch mit schæme lîbe,
von swinden sînen blicken,
er ist in sînen sinnen,

daz ist mit triuwen mîn rât. der ist sô lobelich, wol wær er künic rîch ob er diu möhte hân;

sô rehte hêrlîche stân. der ist vil gremlich,

küniginne rich,

der er sô vil getuot;
ich wæn, vil grimme gemuot.

423 Der der jungest ist dar under, der ist sô lobelich,

in magtlichen zühten

sihe ich den degen rîch

mit guotem gelæze sô minneklîche stân;

wir möhtenz fürhten alle,

424 Swie blîde er pflege der zühte,

hêt im hie iemen iht getân.

unt swie schon im sî der lîp, vil wætlichiu wîp,

sîn lip ist so gestalt,
ein degen küene unde balt.'
'nu brinc mir mîn gewant;
komen in daz lant

ez gât im an den lîp;
daz ich werde sîn wîp.
schiere wol gekleit;
vil manic schoeniu meit,
gezieret was ir lîp.

er möhte wol erweinen swenn er begunde zürnen; er ist in allen tugenden 425 Dô sprach diu küniginne unt ist der starke Sîfrit durch willen mîner minne, ine fürht in niht sô sêre, 426 Dô wart diu küniginne dô gie mit ir dannen wol hundert unde mêre, ez wolden sehen die geste 427 Dâ mit giengen recken die Prünhilde degene fünfhundert oder mêre. dô stuonden von dem sedele

diu vil minneklîchen wîp. ûzer Islant, die truogen swert en hant, daz was den gesten leit;

die helde küene unt gemeit.

Sîfriden sach,

zuo dem recken sprach
her in dizze lant!

428 Dô diu küniginne
diu magt zühtekliche
'sît willekomen, Sîfrit,
waz iuwer reise meine,
429 'Vil michel iuwer genâde,
daz ir mich ruochet grüezen,

gerne hêt ich daz erkant.'
mîn vrou Prünhilt,
fürsten tohter milt,

vor disem küenem recken, der hie vor mir stât:
Iwand er ist mîn herre. der êren hêt ich gerne rât'.

430 Er ist geborn von Rîne,

er hât durch dînen willen
der wil dich gerne minnen,
nu bedenke dichs bezîte,

431 Er ist geheizen Gunther,
erwürb er dîne minne,
ja gebôt mir her ze varne
wan daz ich en torste,

daz tuot er dir bekant,
gesuochet dizze lant;

swaz im dâ von geschiht, mîn herre erlæt dich es niht.

unt ist ein künic hêr,

so

ne gert er nihtes mêr;

der recke wolgetân,

ich

hiet ez gerne verlân.'

432 Si sprach 'ist er dîn herre,

unt bistu sîn man,

diu spil diu ich im teile, unt tarr er diu bestân,
behabt er des die meisterschaft,

số minne ich sinen lip;

anders muoz er sterben, ê ich werde sîn wîp.'

433 Dô sprach von Tronege Hagene 'frou, nu lât uns sehen iuwer spil diu starken; ê daz iu müese jehen Gunther mîn herre, dâ mües ez herte sîn; er mac noch wol gewinnen

434 'Den stein den sol er werfen

den gêr mit mir schiezen; des bedenket iuch vil ebene,' 'gebristet2 im an dem einen, 435 Sîfrit der starke

allen sînen willen

mit der küniginne;

ein alsô schoene magedîn.'

unt springen dar nâch, lât iu niht sîn ze gâch:

sprach daz vil schoene wîp, ez gêt iu allen an den lîp.'

zuo dem künige trat,
er in reden bat

ez künde im geschaden niht

'ez wirt al anders gendet, des sich ir übermuot versiht.' 436 Dô sprach der künic Gunther

'küniginne hêr,

nu teilt, swaz ir gebietet, unt wære is dannoch mêr,
daz bestüende ich alliz gerne durch iuwern schoenen lip;
mîn houbet wil ich wâgen, ir ne werdet mîn wîp.'

437 Dô diu küniginne sîne rede vernam,

der spile bat si gâhen,
si hiez ir dar gewinnen
eine veste brünne unt

1 Der Gruß kommt mir nicht zu.

als ir dô daz gezam;
balde ir strîtgewant,
einen guoten schildes rant.

2

v. gebresten.

438 Ein wâfenhemde sîdîn daz in deheime strîte

daz leit an sich diu meit, wâfen nie versneit,

ez was vil wolgetân,

von pfelle ûzer Libiâ, von porten lieht gewürhte 439 Die zît wart disen recken Dancwart unde Hagene wiez dem künige ergienge, si dâhten 'unser reise ist

daz sach man schînen dar an.

harte vil gedreut1;

die waren ungefreut;

des sorget in der muot, uns recken niht ze guot.'

440 Die wile was ouch Sîfrit der listige man, ê iz iemen erfünde, in daz schiff gegân,

dâ er die tarnkappen verborgen ligen vant;

dar in slouf er vil schiere, dô was er niemen bekant. 441 Er îlte hin widere, dô vant er recken vil,

teilte ir hôhen spil:

dâ diu küniginne

dar gie er tougenlîche,

von listen daz geschach,

alle die dâ wâren, daz in dâ niemen gesach.

442 Der rinc der was bezeiget, dâ soldez spil geschehen

die daz solden sehen. die sach man wâffen tragen, daz ez die helde solden sagen.`

vor manigem küenem recken,
mêr danne sibenhundert
swer daz spil gewünne,

gewâffent man die vant, umbe elliu küniges lant; vil manigen stahel zein: dar under hêrlichen schein.

443 Dô was nu komen Prünhilt,
sam ob si strîten solde
ja truoc si ob den siden
ir minneklîchiu varwe

444 Dô kom ouch ir gesinde,

die truogen dar ze hant einen liehten schildes rant,

von vil rôtem golde mit stahelherten spangen, dar under spilen wolde 445 Der frouwen schiltvezzel dar ûffe lâgen steine die lûhten manigerhande

vil michel unde breit, diu vil hêrliche meit.

ein edel porte was; grüener denne ein gras,

mit schîne wider daz golt;

der si solde minnen, der hêt iz hôhe verscolt2.

446 Der schilt was under bukelen, als uns daz ist geseit, wol drier hende dicke, den tragen solde diu meit; von stâle unt ouch von golde rich er was genuoc, den ir kamerære selbe vierder kume truoc.

447 Alsô der starke Hagene
in grôzem unmuote der
'wie nu, künic Gunther,
der ir dâ gert ze minnen,

den schilt dar tragen sach,
helt von Tronege sprach
wie vliesen wir den lîp?
diu ist des vâlandes wîp.'

1 v. dröuwen. 2 v. verscholn, versoln.

einen gêr vil starken,
scarpf unt ungefüege,
der ze sînen ecken

449 Dô truoc man dar der frouwen swære unt dar zuo grôz den si alle zîte schôz, michel unde breit, harte vreislichen sneit. hæret wunder sagen: was derzuo geslagen; Prünhilde man. harte sorgen began.

450 Von des gêres swære wol vierdehalbiu mässe in truogen kûme drie Gunther der vil küene 451 Er dâht in sînem muote der tiufel von der helle und war ich dâ ze Rîne si müeste hie vil lange

460 Diu Prünhilde sterke

'waz sol dizze wesen?
wie künd er dâ vor genesen?
mit dem lîbe mîn,

vrî vor mîner minne sîn.'
vil græzlichen schein;

einen swæren mermilstein, michel sinwel;

man brâht ir zuo dem ringe
grôz unt ungefüege,

sô si den gêr verschôz. wurden harte grôz.

in truogen kûme zwelfe helde küene unde snel. 461 Den warf si zallen zîten, der Burgonden sorge 'wâfen!' sprach dô Hagene, jâ soldes in der helle 462 An vil wîzen armen

'waz hât der künic ze trût! sîn des übelen tiufels brût.'

si die ermil want,

si begunde sêre vazzen
den gêr si hôhe zucte:
Gunther unde Sîfrit die

463 Wær im der starke Sîfrit
sô hête si dem künige

er gie dar tougenliche

den schilt an der hant,
dô gieng ez an den strît;
vorhten Prünhilde nît.

niht schiere ze helfe komen, sînen lîp benomen.

unt ruort im sîne hant;

Gunther sîne liste vil harte soreklîche ervant.

464 'Waz hât mich gerüeret?'

dô sah er allenthalben, er

gedâht der küene man;

vant dâ niemen stân.

er sprach 'ich bin ez Sîfrit, der liebe friunt dîn,
vor der küniginne soltu gar âne angest sîn.

465 Den schilt gib mir von hende, den lâ du mich tragen, unt merke mîne lêre, die du mich hœrest sagen:

nu habe du die gebærde,

dô er vernam diu mære,

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diu were wil ich begân.'

der künic træsten sich began. daz ist uns beiden guot;

ir starken übermuot des si doch willen hât:

si gein dir amme ringe stât.'

diu vil starke meit

467 Dô schôz krefticlîche
den gêr gein eime schilde
den truog an sîner hende
daz fiur spranc von stâle,
468 Des starken gêres snîde

daz man daz fiur lougen
des schuzzes beide strûchten
si ertwelten sich so sêre,
469 Sîfride dem vil küenen

michel unde breit,

daz Sigelinde kint:

alsam ez wæte der wint. sô durch den schilt gebrach, ûz den ringen sach.

die vil starken man: daz si den lîp nâch hêten lân. vom munde brast daz bluot; dô nam der helet guot im hete durch den rant; sîn vil ellenthaftiu hant.

vil balde spranc er widere.
den gêr, den si geschozzen
den frumt ir dô hin widere

470 Er dâht 'ich wil niht schiezen daz schoene magedîn.'
er kêrt des gêres snîde hindern rucke sîn;
mit der gêrstangen schôz si der küene man
daz si strûchen began.

alsô kreftiklîche,

471 Daz fiur stoub ûz stâle,
den schuz schôz mit ellen
si ne mohte mit ir kreften
ez en hête der künic Gunther
472 Prünhilt diu schoene

'Gunther ritter edele,

sam iz tribe der wint; daz Sigelinde kint. des schuzzes niht gestân. en triuwen nimmer getân. wie balde si ûf spranc des schuzzes habe danc.' mit sîner hant getân. ein verre kreftiger man. zornic was ir muot.

si wânde, daz erz hête ir was dar nâch geslichen 473 Dô gie si hin vil balde; den stein den huop si hôhe si swanc in krefteklîche daz sîn die küene degene 474 Der stein der was gevallen den wurf prach' dô mit dar gie der herre Sîfrit, Gunther in dô wegete, 475 Sifrit was vil küene,

diu schone maget guot.
sô verre von ir dan,
sêre wundern began.

wol zwelf klâfter dan:

sprunge diu maget wol getân. dâ der stein gelac;

der helt in werfenne pflac. dar zuo starc unt lanc;

den stein den warf er verrer, dar zuo er wîter spranc, daz was ein michel wunder unt künsteklich genuoc,

daz er mit dem sprunge

den künie Gunther doch truoc.

476 Der sprunc der was ergangen,

der stein der was gelegen,

dô sach man ander niemen wan Gunther den degen.

Prünhilt diu schoene
Sîfrit hete geverret

wart in zorne rôt:

des künic Gunthêres tôt.

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