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5. r und s wechseln häufig, z. B. wesen, ich was, wir waren, verliesen, ich verfos, wir verlurn.

6. t lánn nach einer liquida in d übergehen, z. B. kante und kande, wolte und wolde.

7:: Derselbe Consöniant steht im Auslaut nie doppelt, z. B. val, Gen. valles, ros, Gen. rosses.

8. Derselbe Consonant steht am Schlusse einer Silbe nur dann doppelt, wenn die nächste Silbe mit einem Vocal beginnt, z. B. brennen, brante.

9. Eine auslautende Media wird zur Tenuis, z. B. leit, Gen. leides, tac, Gen. tages, lop, Gen. lobes.

10. Auslautendes h wird zu ch, z. B. sehen, ich sach.
11. Auslautendes v wird zu f, z. B. hof, Gen. hoves.

12. Auslautendes w fällt ab, z. B. sê, Gen. sêwes, val (falb), valwer.

Anm. 1. Auslautendes m wird bei Dichtern oft n.

2. Im Anlaut steht manchmal b für p, z. B. brîs statt prîs.

3. g wird manchmal i, z. B. leite = legete, kleit = klagete, geseit = gesaget, meit maget, voit voget.

4. Inlautendes d oder t fällt oft weg, wenn eine Endung mit t folgt, z. B. schat, mît, gekleit, ermort, leiste, statt schadet, mîdet, gekleidet, ermordet, leistete. Ähnlich ist weinde weinende, diende dienende, sende senende.

Declination.

Die Declination zerfällt in starke und schwache. Erstere bildet die Formen durch die Endungen, lettere bloß durch den Consonanten n. § 3. Starke Substantiva.

1. Masculina. a. im Plur. nicht umlautend, b. im Plur. umlautend.

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2. Feminina. a. alle Casus gleich, nur im Gen. und Dat. Plur. n; b. im Gen. und Dat. Sing. und im ganzen Plur. umlautend und nur im Dat. Plur. n.

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Anm. Einige haben im Plur. die Endung er mit Umlaut, z. B. hûs, hiuser, blat, bleter, wîp, Plur. wîp und wiber.

§ 4. Schwache Substantiva.

Die schwache Declination sett in allen Cafus an den Nom. Sing. n, nur im Neutrum ist der Acc. dem Nom. gleich.

Sing. Masc. Fem. Neutr.
N. hase ber zunge herze
G. hasen bern zungen herzen
D. hasen bern zungen herzen
A. hasen bern zungen herze

Plur.

hasen bern zungen herzen
hasen bern zungen herzen
hasen bern zungen herzen
hasen bern zungen herzen

Anm. Indeclinabel sind: 1. im Sing. vater, bruoder, muoter, swester, tohter; 2. man durch alle Casus, oder man declinirt mannes, manne etc. nach der 1. starken.

§ 5. Adjectiva.

Die Adjectiva können stark oder schwach oder ohne Flexion gebraucht werden.

1. Starke Declination.
Sing.

N. blinder blindiu blindez
6. blindes blinder blindes
D. blindem blinder blindem
2. blinden blinde blindez

Plur.

blinde blinde blindiu
blinder blinder blinder
blinden blinden blinden
blinde blinde blindiu

Anm. 1. Wird nach § 1, 1 A. das stumme e syncopirt, so hat der Gen. Sing. Fem. und der Dat. Sing. und Gen. Plur. aller Geschlechter am Ende ein e, 3. B. michel, hol, heiter, Gen. und Dat. Sing. Fem. und Gen. Plur. michelre, holre, heiterre, Dat. Sing. Masc. und Neutr. michelme, holme, heiterme. 2. Die Endung iu bewirkt manchmal Umlaut, so elliu von al, lengiu von lanc, ermiu von arm.

2. Schwache Declination.

Diese ist ganz wie die der schwachen Substantiva.

Sing.

N. blinde blinde blinde

6. blinden blinden blinden

D. blinden blinden blinden

2. blinden blinden blinde

Plur.

blinden blinden blinden
blinden blinden blinden
blinden blinden blinden
blinden blinden blinden

Bahlwörter.

§ 6. Die Grundzahlen sind ohne Flexion oder werden stark

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2. z wên 3. dri

4. vier

5. vünf

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einer wie blinder.

zwêne, zwô, zwei, G. zweier, D. zwein.

drî, drî, driu, G. drîer, D. drîn.

viere, viere, vieriu, G. vierer [viere], D. vieren. vünve, vünviu, G. vünver, D. vünven.

6. sehs sehse, sehse, sehsiu, G. sehser, D. sehsen. 7. siben sibene, sibene, sibeniu, G. sibener, D. sibenen. 8. aht ahte, ahtiu, G. ahter, D. ahten.

9. niwen, niun niune, niuniu, niuner, niunen. 10. zehen [zên] zehene, zeheniu. 11. einlif, einlef - einleve etc.

12. zwelif, zwelf zwelve etc.

13. drîzehen, driuzehen- drîzehene etc.

20. zweinzec, zwênzec, drîzec, vierzec, fünfzec etc. 100. hundert, zweihundert, driuhundert etc.

1000. tûsent, zweitûsent, driutûsent etc.

§ 7. Die Ordnungszahlen werden meist schwach declinirt; sie heißen: 1. erste, 2. ander, 3. dritte, 4. vierde, 5. fünfte, 6. sehste etc., 20. zweinzigeste, 30. drizigeste, etc.

Anm. Die Zahladverbien werden durch Verbindung der Grundzahlen mit dem Worte stunt gebildet, z. B. anderstunt zweimal, tûsent stunden mêre tausendmal mehr.

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Anm. Die Formen dieses Pronomens verwachsen oft mit dem vorhergehenden Worte; dann wird z. B. in zu en oder n, ir zu er oder r, si und es zu s, ez zu z; statt si steht auch se (tonlos).

3. Die possessiven Fürwörter: mîner, dîner, sîner, unser, iuwer. Das Possessiv ihr wurde bis ins 14. Jahrhundert durch den Genitiv ir vertreten.

4. Die demonstrativen Fürwörter:

a. der, diu, daz, zugleich bestimmter Artikel.

Die Declination s. § 3.

Anm. Der Artikel erleidet häufig Verschleifungen mit dem vorhergehenden oder folgenden Worte, z. B. amme an dem, anz an daz, ûfen ûf den, vome von dem, ûzem = ûz dem, zer zuo der, erz er daz, swirtes des wirtes, dêst daz ist.

b. diser; so oft eine Endung mit r folgt, assimilirt sich s.

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Anm.

da nachgesezt.

Dem Relativ der diu daz wird oft die Partifel dà [dar, der, dir]

b. wer, waz, decl. wie der, daz; das Fem. wird durchs Masc. vertreten. Zu merken ist der Instrumentalis wiu (zwiu wozu, warum). c. swer, swaz, quicunque wer nur, wenn irgend ein, entstanden durch Vorsehung der Partikel sô.

d. weder, uter, sweder, utercunque.

6. Fragendes Fürwort: wer, waz; weder.

Anm. talis ist solh, selch, qualis ist welh, qualiscunque swelh.

7. Unbestimmte Fürwörter: man [auch wan]; ieman, iemen, Jemand; nieman, niemen, Niemand; sumelich mancher; debein 1. irgend ein, 2. fein; nehein, kein, fein; ieslich jeber; ietweder jeder (von zweien); deweder der eine von zweien; iht etwas; niht nichts.

Conjugation.

§ 9. 1. Das deutsche Verb bildet nur Präsens und Präteritum Activi und das Particip Präteriti selbständig, ohne Umschreibung. 2. Die Conjugation zerfällt in starke und schwache.

Starke Conjugation.

§ 10. Die starke Conjugation findet nur Statt in Wurzelwörtern; das Characteristische derselben ist der Ablaut (d. i. die Veränderung des Wurzelvocals im Präteritum) und die Bildung des Partcp. Prät. auf en. Nach dem Ablaut unterscheidet man zehn Klassen:

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Wie die Tabelle zeigt, haben die Klassen VII-X im Präteritum Sing. und Plur. ie, in den übrigen Formen aber den Wurzelvocal des Präsens.

§ 11. Der Conjunctiv Präter. hat den Ablaut des Plur. Indic. Präter., der wo möglich umgelautet wird; dasselbe gilt von der 2. Perf. Sing. Indic. Präter. Die Wurzelvocale a und â können auch in der 2. und 3. Pers. Sing. Indic. Präs. umgelautet werden.

§ 12. Die Endungen sind wie im Neuhochdeutschen; nur ist zu merken: 1. Die 3. Pers. Plur. Jud. Präs. endigt immer auf ent, zuweilen auch die 2. Pers. Plur. 2. Die 2. Pers. Sing. Ind. Prät. endigt auf e. 3. Die 2. Pers. Sing. endigt manchmal auf s statt st. 4. In der 1. Pers. Plur. fehlt die Endung (n und en) oft, wenn wir nachsteht. Das Präfir ge kann vor alle Verbalformen treten, am häufigsten aber tritt es vor das Part. Prät.

Anm.

1 Die auf h oder vocalisch auslautenden Stämme haben im Sing. Prät. häufig ê statt ei, im Plur. Prät. und im Partcp. Prät. g statt h, z. B. zîhe, zêch, zigen, gezigen. Die Stämme auf f und z verdoppeln nach i, z. B. bîze, beiz, bizzen, gebizzen. 2 Die Stämme auf îd erhalten nach kurzem Ablautsvocal t, z. B. snîde, sneit, sniten, gesniten. 3 iu wird im Plur. Ind., im Conj. und Inf. Präs. zu ie, aber iuw bleibt. f und z werden nach kurzem Vocal verdoppelt. Die Verba mit 1 und r brechen i in e (§ 1, 2) im Plur. Ind., im Conj. u. Inf. Präs., z. B. ich hilfe, wir helfen, ich wirfe, wir werfen. 5 Alle Verba der V. u. VI. Klasse brechen i in e; doch biten, ligen, sitzen bloß im Partcp. Prät. — 6 Endigt der Stamm auf w, so steht iu statt ie, z. B. ich houwe, ich hiu, wir hiuwen.

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