FERD. DÜMMLER'S VERLAGSBUCHHANDLUNG IN BERLIN. STEINTHAL (H.) 19 DIE ENTWICKLUNG DER SCHRIFT. Nebst einem offenen Sendschreiben an Herrn Prof. Pott. Von Dr. H. STEINTHAL. 1852. gr. 8. geh. 221 Sgr. Diese Abhandlung zerfällt in einen allgemeinen und einen besondern Theil. Im erstern wird der Begriff der Schrift erörtert, wobei der Verf. in seiner bekannten Weise an W. v. Humboldt anknüpft, ihn kritisirend, begründend und weiterführend. Sein Gesichtspunkt ist der psychologische, von welchem aus im andern Theile der Abhandlung die verschiedenen Schriftarten als die Entwicklungsstufen des Begriffes der Schrift in folgender Reihenfolge dargestellt werden: Die Schriftmalerei der wilden Nordamerikaner und der Mexikaner; die Bilderschrift der Chinesen und Aegypter, welche mit einander verglichen werden. Den übrigen bekannteren Schriftarten, welche leichter erledigt werden konnten, wird in der Entwicklungsreihe, die endlich mit den Runen schliefst, die ihnen gebührende Stelle angewiesen. Das Sendschreiben stellt des Verf. Verhältniss zu Humboldt dar und bespricht die innere Form und die Classification der Sprachen. STEINTHAL (H.)- VERGLEICHENDE DARSTELLUNG eines afrikanischen Sprachstammes (Susu, Mandingo, Bambara, Vei), nach seiner phonetischen und psychologischen Seite von Dr. H. STEINTHAL. Von dem Institut National gekrönte Preisschrift. (wird im nächsten Jahre erscheinen.) Der Verf. beginnt mit dieser Schrift die Ausführung seines Versprechens, eine Sprach-Encyclopädie zu liefern, welche die Sprachen als die Entwicklung der Sprachidee darstellen soll. Die Vergleichung der Lautform ist die Grundlage, auf welche gestützt, er den psychologischen Organismus der Völker, wie er sich in der Sprache kund gibt, darzustellen sucht. ZEITSCHRIFT FÜR VERGLEICHENDE SPRACHFORSCHUNG auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischen und Lateinischen herausgegeben von Dr. THEODOR AUFRECHT, Privatdocenten an der Universität zu Berlin, und Dr. ADALBERT KUHN, Lehrer am Cölnischen Gymnasium ebendaselbst. I. Bd. 1851. cart. II. Bd. 1852. 53. cart. à 3 Thlr. 10 Sgr. (vergl. über den Inhalt dieser beiden Bände den beiliegenden Bericht.) 2 * 20 VERZEICHNISS SPRACHWISSENSCHAFTLICHER WERKE. Ausgehend von der Ueberzeugung, dafs das Gedeihen einer jungen Wissenschaft, wofür die vernunftgemäfse Behandlung der historischen Sprachforschung zu halten man wohl berechtigt ist, nicht besser gefördert werden könne, als wenn zunächst gründliche Monographien umfassenderer Behandlung den Weg bahnen, und durch die Erfahrung belehrt, dafs in dieser Beziehung es von Wichtigkeit sei, ein Organ zu besitzen, worin die mannigfachen Bestrebungen ihren Einigungspunkt finden, haben Redaction und Verlagshandlung sich entschlossen, unter Mitwirkung namhafter Gelehrten, die oben genannte Zeitschrift herauszugeben. Sie soll durch eine kritische Ergründung der genannten drei Sprachen, zu allermeist aber des etymologischen Theiles derselben, deren ursprüngliche Gestalt wieder aufbauen, die Bedeutung der ausgebildeten Formen erforschen, und hierdurch die Weise auffinden helfen, in welcher die Urvölker ihre Anschauungen in Raum und Zeit vermittelst der Sprache ausgedrückt haben. Diese Untersuchung soll entweder durch eine methodische Behandlung einer der drei Sprachen, unter steter Berücksichtigung ihrer Dialekte, oder eine besonnene Vergleichung derselben unter einander, wobei das Sanskrit zu Rathe zu ziehen unentbehrlich sein wird, angestellt werden. Der Umfang der Zeitschrift wurde auf das Deutsche, Griechische, Lateinische in doppelter Absicht beschränkt. Einestheils sind diese Sprachen unter den indoeuropäischen zu der reichsten Entwickelung gelangt; und anderntheils waren und sind die Werke, welche in denselben niedergelegt sind, für unsere Bildung so bedeutsam, dafs deren Grammatik der gründlichen Erforschung wohl vorzüglich bedarf und würdig ist. Der Inhalt eines jeden Heftes zerfällt in Abhandlungen, bei denen alle drei Sprachen möglichst gleichmäfsig berücksichtigt werden, Anzeigen, die die neuesten literarischen Erscheinungen, welche von einiger Bedeutung für die Sprachforschung sind, je nach ihrer Wichtigkeit ausführlicher oder kürzer besprechen; endlich Miscellen, unter welcher Rubrik kurze Bemerkungen über einzelne in anderen Zeitschriften erörterte Punkte geliefert, neu aufgefundene Wortetymologien mitgetheilt, überhaupt einen geringen Raum erfordernde Notizen zusammengefasst werden. Diese Zeitschrift erscheint in Heften zu je 5 Bogen und zu dem Preise von 15 Sgr., die sich von etwa acht zu acht Wochen folgen und deren 6 einen Band bilden. Das letzte Heft jedes Bandes wird Titel, Inhaltsverzeichnifs und ausführliche Sach- und Wortregister enthalten. FERD. DÜMMLER'S VERLAGSBUCHHANDLUNG IN BERLIN. 21 ORIENTALIA. BRAHMA-VAIVARTA-PURÂNI SPECIMEN. Textum e codice manuscripto bibliothecae regiae Berolinensis edidit interpretationem Latinam adjecit et commentationem mythologicam et criticam praemisit AD. FR. STENZLER. 1829. 4. 20 Sgr. DILUVIUM cum tribus aliis Mahá-Bhárati praestantissimis episodiis primus edidit FRANCISCUS BOPP. Fasciculus primus, quo continetur textus sanscritus. 1829. 4. 2 Thlr. 20 Sgr. Hierzu die deutsche Uebersetzung: SÜNDFLUTH, DIE, nebst drei anderen der wichtigsten Episoden des Mahá - Bhárata. Aus der Ursprache übersetzt von FRANZ BOPP. 1839. 8. 20 Sgr. GHATACARPARAM, Das zerbrochene Gefäfs, ein sanskritisches Gedicht, herausgegeben, übersetzt, nachgeahmt und erläutert von G. M. DURSCH. 1828. 4. 20 Sgr. KSHITIÇAVANÇAVALÎCHARITAM, a Chronicle of the family of Râja Krishnachandra of Navadvîpa, Bengal. Edited and translated by W. PERTSCH. gr. 8. geh. 2 Thlr. 1852. URVASIA, FABULA CALIDASI. Textum sanscritum edidit, interpretationem Latinam et notas illustrantes adjecit ROBERTUS LENZ, Dr. Ph. 1833. YAJNAVALKYA'S 4. 4 Thlr. GESETZBUCH, Sanskrit und Deutsch herausgegeben von Dr. Ad. Fr. StenzlER. 1849. gr. 8. geh. 2 Thlr. 20 Sgr. YAJURVEDA, THE WHITE, edited by Dr. ALBRECHT WEBER. Part I. The Vâjasaneyi-Sanhitâ in the Mâdhyandina and the Kâṇva-Çâkhâ with the commentary of Mahîdhara. No. 17 compl. 1852. gr. 4. carton. 21 Thlr. 20 Sgr. 22 VERZEICHNISS SPRACHWISSENSCHAFTLICHER WERKE. Part. II. The Çatapatha-Brâhmana in the Mâdhyandina - Çâkha with extracts made from the commentaries of Sâyana, Harisvâmin and Dvivedaganga. No. 13. 1849-53. gr. 4. 9 Thlr. ATHARVAVEDA, mit Commentar und Indices herausgegeben von ROTH, Professor in Tübingen und WHITNEY aus Northampton, North America. (Unter der Presse.) MIRCHOND's GESCHICHTE DER SULTANE AUS DEM GESCHLECHTE BUJEH. Persisch und Deutsch von FRIEDERICH WILKEN. Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 12. März 1835. 1835. gr. 4. geh. 1 Thlr. SSUFISMUS sive theosophia Persarum pantheistica, quam e manuscriptis bibliothecae regiae Berolinensis Persicis, Arabicis, Turcicis eruit atque illustravit FRIED. AUG. DEOFRIDUS THOLUCK. 1821. 8. 1 Thlr. 20 Sgr. INSCRIPTIO ROSETTANA HIEROGLYPHICA ve Interpretatio decreti Rosettani sacra lingua litterisque sacris veterum Aegyptiorum redactae partis studio HENRICI BRUGSCH, Doctoris philosophiae, societatum orientalis Germanicae et Asiaticae Parisiensis sodalis. Accedunt glossarium Aegyptiaco - Coptico - Latinum atque IX tabulae lithographicae textum hieroglyphicum, atque signa phonetica scripturae hieroglyphicae exhibentes. 1851. gr. 4. cart. 3 Thlr. PISTIS SOPHIA. Opus gnosticum Valentino adjudicatum e codice manuscripto Coptico Londinensi descripsit et Latine vertit M. G. SCHWARTZE edidit J. H. PETERMANN. 1851. gr. 8. cart. 6 Thlr. 20 Sgr. FERD. DÜMMLER'S VERLAGSBUCHHANDLUNG IN BERLIN. ROMANISCHE SPRACHEN. 23 16. CERVANTES (MIGUEL DE SAAVEDRA) La Numancia, Tragedia. Edicion de J. E. HITZIG. 111 Sgr. Uebersetzung desselben in den Versmafsen des Originals. 16. 111 Sgr. - GOZZI (C.) LE DIECI FIABE TEATRALI del conte CARLO Gozzi. 16. tom. 3. 24 Sgr. Inhalt: I. IL CORVO; LA TURANDOT; IL RE CERVO; II. LA DONNA SERPENTE; LA ZOBEIDE; IL MOSTRO TURCHINO; III. (ed. ultimo) I PITOCCHI FORTUNATI; L'ANGEL BELVERDE; IL RE DE' GENJ; L'AMORE DELLE TRE MELARANCE. MAHN (C. A. F.) DIE WERKE DER TROUBADOURS, IN PROVENZALISCHER SPRACHE NACH DEN HANDSCHRIFTEN DER PARISER NATIONALBIBLIOTHEK. Herausgegeben von DR. C. A. F. MAHN. Bd. I. 1846. Bd. IV. .1853. 8. geh. à 2 Thlr. Unter den romanischen Sprachen, welche aus den in Italien, Spanien und Frankreich gesprochenen und durch die früheren einheimischen Landessprachen modificirten Dialekten der lateinischen Sprache durch Hinzutreten eines neuen Elements, des Germanischen, hervorgingen, nimmt die provenzalische Sprache einen hohen Rang ein. Sie steht in einer glücklichen Mitte zwischen der französischen, spanischen und italiänischen Sprache, und indem sie einerseits die Vorzüge aller drei vereinigt, erscheint sie andrerseits fast nur als eine anmuthige Abweichung von einer jeden derselben. Das Studium dieser ältesten romanischen Sprache ist besonders für die historische und vergleichende Sprachforschung ungemein wichtig, indem der Ursprung und die Grundbedeutung vieler romanischen Wörter, die in der französischen, italiänischen und spanischen Sprache bereits verdunkelt sind, hier noch hell zu Tage liegt und dieselben sich hier oft noch in ihre kleinsten etymologischen Bestandtheile auflösen lassen, so dafs also der provenzalischen Sprache für das Studium der romanischen Sprachen ungefähr dieselbe Wichtigkeit zukommt, als der gothischen für das der germanischen Sprachen. Aber auch die Litteratur dieser ersten aller romanischen Sprachen, die so viele ausgezeichnete, unter dem Namen der Troubadours bekannte, Dichter aufzu |