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VERZEICHNISS SPRAHWISSENSCHAFTLICHER WERKE.

weisen hat, ist sowohl für den Aesthetiker und Litteraturhistoriker, als auch für den Geschichtsforscher von bedeutendem Werthe. Viele reiche und noch ungehobene Schätze sind darin aufbewahrt.

Aus diesen Gründen, und weil das bekannte Raynouardsche Werk wegen seiner Seltenheit und Unvollständigkeit dem Bedürfnifs nicht mehr genügte, war eine neue Ausgabe sämmtlicher Werke der provenzalischen Troubadours nothwendig geworden. In der ausführlichen Vorrede zum ersten Band wird auf den Nutzen und die Wichtigkeit des Studiums der provenzalischen Sprache und Litteratur aufmerksam gemacht, und besonders die oben angedeutete Wichtigkeit desselben für die historische und vergleichende Sprachforschung hervorgehoben und in den Anmerkungen mit vielen Beispielen gezeigt. Nebenbei werden auch einige die Beachtung der Philologen verdienende Bemerkungen über das von dem Herausgeber in der Lateinischen und den Romanischen Sprachen angenommene celtisch-iberische Element aus einem von ihm zu erwartenden gröfseren linguistischen Werke über die baskische Sprache gemacht. Dann folgen in chronologischer Ordnung 277 Gedichte von 20 Troubadours in einem höchst korrekten Abdruck, und so bildet dieser Band bei billigem Preise die beziehungsweise reichhaltigste und zugänglichste Sammlung von Liedern der Troubadours.

Der vierte Band enthält sämmtliche Gedichte eines der umfangreichsten und bedeutendsten Dichter, des Guiraut Riquier, und zwar ganz neu nach den Pariser Originalhandschriften herausgegeben. Bei Raynouard und Rochegude zusammen befindet sich etwa nur der zwanzigste Theil davon, und obendrein mit unsicherem, nicht kritisch gestaltetem Text.

Der zweite und dritte Band, über deren Inhalt die Vorrede zum vierten Band Auskunft giebt, wird in derselben Weise gröfstentheils Ungedrucktes und das schon Gedruckte in neuer Gestalt nach den Handschriften liefern und rasch nachfolgen.

DIE BIOGRAPHIEEN DER TROUBADOURS, IN PRO-
VENZALISCHER SPRACHE. Herausgegeben von DR. C. A. F.
MAHN. 1853. 8.
8. geh.

15 Sgr.

Eine neue und besondere Ausgabe der Biographieen der Troubadours in provenzalischer Sprache schien wünschenswerth, nicht nur an und für sich wegen des anziehenden und oft sehr merkwürdigen litterarischen und geschichtlichen Inhalts, sondern auch weil dieselben in Folge ihrer Leichtigkeit und Verständlichkeit als erstes Lese- und Uebungsbuch für Anfänger dienen können, die durch dieselben sehr zweckmässig auf die Lesung der bei weitem schwierigeren Gedichte selbst vorbereitet werden. Ueberdies waren auch diese Biographieen, wegen der Seltenheit des be

FERD. DÜMMLER'S VERLAGSBUCHHANDLUNG IN BERLIN.

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kannten Raynouard'schen Werks, seit langer Zeit so gut als unzugäng. lich geworden.

Einen besonderen Vorzug erhält diese neue Ausgabe dadurch, dafs die ersten 48 Biographieen, vermöge einer von dem Herausgeber gemachten Abschrift, treu nach den Pariser Handschriften gegeben werden; die übrigen sind nach Raynouard abgedruckt. Einige kritische Bemerkungen und wörtliche Uebersetzungen sind beigefügt worden.

GEDICHTE DER TROUBADOURS IN PROVENZALISCHER SPRACHE, zum ersten Mal und treu nach den Handschriften herausgegeben. Nebst einem chronologischen Verzeichnifs der Troubadours und alphabetischer Aufzählung ihrer sämmtlichen gedruckten und ungedruckten Gedichte, wie sie sich in den Werken von RAYNOUARD, ROCHEGUDE, GALVANI, DIEZ, MAHN und in den Handschriften finden. 8.

(Unter der Presse.)

Gegenwärtige Ausgabe von Gedichten der Troubadours in provenzalischer Sprache ist dazu bestimmt, die kritische Ausgabe sämmtlicher Werke der Troubadours mit Vergleichung aller Handschriften vorzubereiten, dieselbe einstweilen zu ersetzen, und auch nachher noch einen urkundlich-handschriftlichen Werth zu behaupten. Die Gedichte sind daher ganz treu nach bestimmten Handschriften gegeben, und die Besprechung und Verbesserung des Textes ist den kritischen Anmerkungen überwiesen. Es sind im Ganzen 300 Lieder und gröfsere Gedichte, die hier gröfstentheils zum ersten Mal gedruckt erscheinen. Die Zahl der ungedruckten verhält sich zu den bereits gedruckten wie 250:50, und auch diese letzteren gewähren den Vortheil, den Text einer bestimmten Handschrift darzustellen, da die Abweichungen der verschiedenen Handschriften von einander oft sehr bedeutend sind. Unter den ungedruckten befinden sich viele Unica, d. h. Lieder oder Gedichte, die nur in einer Handschrift vorkommen, aufserdem mehrere, Raynouard und den übrigen Herausgebern unbekannt gebliebene, Lieder des ersten Troubadours, des Grafen von Poitiers, das vollständige Gedicht über die Kunst und Bildung des Spielmanns von Guiraut von Calanson in 156 Versen, 330 Anfangs-Verse aus den Auzels Cassadors von Deudes von Prades, 3000 Verse (von 27000) aus dem Breviari damor von Matfre Ermenguau, und 657 Anfangs-Verse einer provenzalisch-französischen Version des ältesten provenzalischen Epos, des Girard von Roussillon, dessen Anfang (563 Verse) in der einzigen Pariser Handschrift verloren gegangen ist, und dessen für das Verständnifs des Ganzen so wichtigen Inhalt wir

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also hier kennen lernen. Sämmtliche Gedichte sind aus sieben Handschriften der Pariser Kaiserl. Bibliothek und des Arsenals, sowie aus vier englischen Handschriften gezogen, die durch ein Zusammentreffen von günstigen Umständen wieder neu aufgefunden und zum Theil in Besitz von Privatpersonen und an schwer zugänglichen Orten in die Hände des Herausgebers gelangten. Eine Fortsetzung wird, da der Herausgeber sich bereits im Besitz aller noch ungedruckten provenzalischen Gedichte, oft nach 3 bis 4 Handschriften, befindet, nach Maassgabe seiner Zeit und der Umstände, erscheinen.

MÄTZNER (E.) - ALTFRANZÖSISCHE LIEDER, berichtigt und erläutert mit Bezug auf die provenzalische, altitalienische und mittelhochdeutsche Liederdichtung nebst einem altfranzösischen Glossar von EDUARD MÄTZNER. 1853. gr. 8. geh. 2 Thlr.

Diese Sammlung von altfranzösischen Liedern bietet nicht sowohl einen jener Text-Abdrücke nach französischen Handschriften, die an vielen Stellen jedes Verständnifs unmöglich erscheinen lassen, sondern vielmehr eine kritische Bearbeitung bereits anderweitig publicirter Texte, durch welche dieselben erst recht leserlich werden. Mit dieser kritischen Behandlung hängt die Deutung eng zusammen. Zur Erläuterung, theilweise selbst zur Wortkritik, wurden vom Herausgeber die altitaliänischen, wie die provenzalischen und mittelhochdeutschen lyrischen Dichtungen herbeigezogen. Abgesehen von dem Nutzen, den diese Vergleichung nach dieser Seite hin gewährte, ist es aber auch an und für sich interessant, die wesentlichen der mittelalterlichen Kunstlyrik verschiedener Länder gemeinsamen Züge zu verfolgen, und auch hierauf waren die Bemühungen des Herausgebers gerichtet.

Das Glossarium endlich ist dazu bestimmt, minder Geübten das Studium einer veralteten Sprache zu erleichtern, ohne deren gründliche Erforschung die Kenntnifs des Neufranzösischen lückenhaft bleiben muss. Es berücksichtigt die Abstammung der Worte und giebt zugleich die nächst verwandten Wortformen der westromanischen Idiome, sowie des Englischen.

DEUTSCH.

CRESCENTIA ein niderrheinisches Gedicht aus dem zwölften Jahrhundert, herausgegeben von OSKAR SCHADE. 1853. gr. 8. geh. 1 Thlr.

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VERGLEICHENDE SPRACHFORSCHUNG AUF DEM GEBIETE DES DEUTSCHEN, GRIECHISCHEN UND LATEINISCHEN

HERAUSGEGEBEN

VON

Dr. THEODOR AUFRECHT,

PRIVATDOCENTEN AN DER UNIVERSITÄT ZU BERLIN,

UND

Dr. ADALBERT KUHN,

LEHRER AM CÖLNISCHEN GYMNASIUM EBENDASELBST.

1851-1853.

Preis jedes Bandes cart. 3 Thlr. 10 Sgr.

Seitdem wir unsern bericht über die ersten vier hefte der zeitschrift erscheinen liefsen, sind fast zwei jahre verflossen, in welchen die redaction die im prospect ausgesprochenen grundsätze auch ferner durchzuführen sich hat angelegen sein lassen und es sich zur aufgabe gemacht hat, durch möglichste heranziehung aller auf dem gebiete der sprachvergleichung thätigen kräfte dem unternehmen einen immer gröfseren kreis der theilnahme zu gewinnen. Wenn daher schon die zahl der mitarbeiter sich während des erscheinens des zweiten bandes vergröfsert hat, so haben wir die aussicht, dafs dies auch bei dem dritten der fall sein wird, für den wenigstens schon arbeiten von Bopp, Ahrens und anderen vorliegen, die nicht wenig zur tieferen begründung des vergleichenden sprachstudiums beitragen werden. Für

die bisherigen leistungen möge es genügen auf die unten folgende zusammenstellung des inhalts der beiden ersten bände zu verweisen, wobei nur erwähnt werden mag, dass wir die Abtheilung D. unseres vorigen berichts mit „Indogermanisch“ bezeichnet und, ausser den alle drei sprachen zugleich umfassenden aufsätzen, auch diejenigen darunter zusammengefasst haben, welche sich bemühen, vorhistorische religion, sitte, lebensweise, sowie die von den gemeinsamen stammvätern gekannten thiere u. s. w. durch sprachliche beweise bei zweien oder mehreren der indogermanischen völker nachzuweisen.

Die redaction der zeitschrift hat bereits seit dem schlufs des vorigen jahres herr dr. Kuhn allein übernommen, da die von herrn dr. Aufrecht zu Oxford übernommenen verpflichtungen es ihm unmöglich machten, sich ferner an derselben zu betheiligen; die zeitschrift wird demnach zwar vom dritten bande ab unter der alleinigen verantwortlichkeit des herrn dr. Kuhn erscheinen, doch hat hr. dr. Aufrecht auch seine fernere unterstützung als mitarbeiter in aussicht gestellt. Im übrigen wird die redaction den bisher befolgten plan auch ferner inne halten und nur, wenn es der raum gestattet, den anzeigen und der bibliographie einen etwas gröfseren umfang einräumen, als bisher. Zu diesem zwecke wird sie auch einzelne in anderen zeitschriften erschienene aufsätze ihres gebiets entweder blos mit angabe des inhalts namhaft machen oder je nach umständen einzelne punkte derselben auch historisch und kritisch beleuchten.

A. Deutsch.

a) Lautlehre.

Der althochdeutsche diphthong OA, von Förstemann.

Vokale der niederdeutschen mundart in den kreisen Iserlohn und Altena. Zwei artikel.

Das auslautsgesetz des gothischen, von Westphal.

Die diphthonge im verbrüderungsbuch von St. Peter zu Salzburg, von För

stemann.

Wechsel der labialen und gutturalen, von Woeste.

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