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gewesen wäre, sich einer vorhandenen Melodie zur eignen bedienen. Mehrere Töne Walthers erhielten sich bis zu den M in Gebrauch, und Ulrich von Lichtenstein erzählt uns, dass einer Dame ein deutsches Lied nach romanischer Weise ve gleichen wird nicht selten geschehen sein. Wir haben kein zunehmen, dafs die Originalität und Selbständigkeit der S Musik gröfser gewesen sei als in der Poesie, wenn wir auch Lage sind, ihre Abhängigkeit in der Musik zu verfolgen. De ihrer Lieder sind verklungen; in den Strophenformen haben nur ihre Schatten, die uns über das Wesen der Körper sic nicht zu geben vermögen.

Die Strophenformen zeigen bei aller Mannigfal viel Übereinstimmendes, sowohl im Mafs als in der der rhythmischen Sätze. Oft sind die Strophenform dener Dichter in einzelnen Teilen ganz gleich, nicht eine Strophenform sich als eine leise Modification auffassen, zuweilen herrscht völlige Übereinstimmung daraus nicht beweisen, dafs auch die Melodien i Grade ähnlich und übereinstimmend waren. Dieselb läfst sich mit ganz verschiedenen Melodieen bekleiden,1 un stimmung verschiedener Dichter in einem metrischen Schen den Zufall herbeigeführt sein. Die Sitte, die Strophen dr den, auf zwei gleiche Stollen einen abweichenden Abges lassen, die daraus entspringende Gebundenheit in der Rei im Herkommen begründete Vorliebe für gewisse rhythmisch von selbst dazu führen, dafs die Strophen oft in einzelne einstimmten, sie konnten bei Strophen von einfachem Bau heit bewirken; nur für künstlicher gebildete Mafse schein eines Zufalls ausgeschlossen.2

1) Heinrich von Müglin bezeichnet eine ziemlich künst form einmal als seinen Ton, ein andermal als Boppes Ho 160 f.). Die sieben Strophen des Meisters Zilies von Saine Bau, sind aber durch die beiden Sangweisen unterschieden 2) In des MF. haben dieselbe Strophenform: Albr. 93, 5 und Reinmar 193, 22; Engelh. von Adelnburc 148, 2: 34 und Hartmann 211, 20; Heinrich von Morungen 137,

Aber trotz der Unsicherheit, in die uns der Mangel der musikalischen Überlieferung versetzt, wird man doch annehmen können, dass, wenn bei Dichtern, die nachweislich auf einander gewirkt haben, dieselbe Strophenform begegnet, auch dieselbe Weise von ihnen benutzt war, und ebenso, dass, wenn Töne desselben oder verschiedener Dichter nur unerheblich von einander abweichen, auch die Melodien nur wenig verschieden waren. Walther stimmt in seinem Liede 91, 17 mit Reinmar 177, 10; in 113, 31 mit Reinmar 182, 37 überein; Walther 71, 19 unterscheidet sich von Reinmar 153, 5 nur durch eine Hebung in der fünften Zeile, Walther 49, 25 von Hartmann 211, 20, Engelhart von Adelnburc 148, 25, Reinmar 191, 34 nur durch den Mangel eines regelmäfsigen Einschnittes in der letzten Zeile. Die Strophenformen von 39, 1 und 51, 13 finden sich auch in den Carmina Burana, und das erste dieser beiden Lieder ist dem lateinischen wahrscheinlich nachgebildet. Von den Tönen unseres Dichters selbst sind 45, 37 und 46, 42; 69, 1 und 70, 1; 91, 17 und 113, 31; 116, 33 und 117, 8 nur in einer Zeile und in ihr nur um eine Hebung verschieden; 117, 29 und 118, 12 nur durch die Cäsur in der ersten Zeile des Abgesanges verschieden, 16, 36 und 18, 1 durch zwei Hebungen in der zehnten Zeile (vgl. auch die Anm. zu 18, 1); sie werden auch in der Weise ähnlich gewesen sein.

b. Bau der Strophe.

Die meisten Strophenformen Walthers sind dreiteilig (83 gegen 15). Die Stollen bestehen gewöhnlich (in 61 Tönen) aus je zwei Reimzeilen. Stollen aus drei Reimzeilen kommen 18 mal vor (darunter die Strophe mit Schlagreimen), aus vier Reimzeilen dreimal, einmal (101, 23) gar aus fünfen. In den zweizeiligen Stollen ist die Reimstellung regelmässig ab ab, in den mehrzeiligen kann sich eine gröfsere Mannigfaltigkeit entfalten (abc abc, aab ceb; abcd abcd, aabe ddbe, aaab cccb; abcde abcde); die Grundanlage bleibt dieselbe.

Die Reimstellung des Abgesanges gestattet grösseren Wechsel; am häufigsten ist die Form ab ba (19 mal), dann die Formen aa

203, 10. Dietmar von Eist 36, 16, Heinrich von Veldeke 65, 13. 67, 9 und Heinrich von Rugge 103, 3; Rudolf von Fenis 81, 30, Bligger von Steinach 118, 19 und Hartwic von Rute 116, 1. Vgl. Grimm, Meistergesang S. 111 f. Wackernagel, Vorr. zu Walther S. XXVIII.

1) Lachmann zu 91, 17. Burdach S. 20 f.

2) Die Töne 36, 11-37, 23. 106, 17-108, 13. 122, 24 sind als unecht nicht mit gerechnet.

*20, 16. ab ab cc *53, 25. aab ccb dd *105, 13. 36. *92, 9. abcde abcde ff gg *47, 16. Die Töne durch den Reim gebundenen Verse auch gleiches Mafs h ein Sternchen bezeichnet, in ihnen wiederholt also d Verhältnis der beiden Stollen. Dreimal ist dieser Teil den Stollen ganz gleich: 76, 22. 53, 25. 92, 9.

Der Abgesang hat gewöhnlich andere Reime a viermal nimmt seine erste Zeile einen Stollenrei 120, 25. 114, 23. 85, 25; ebenso oft schliefst er Reim wie die Stollen: 101, 23. 112, 3. 116, 33. nur in einem Tone wird, nach romanischer Weise, gar kein neuer Reim hinzugefügt: 118, 24.

Den dreiteiligen Tönen ist vermutlich noch 75, 25 hinzuzurechnen; zwar geben hier der Reim der Verse keine Auskunft, denn in beiden fehlt aber das regelmässige Fehlen des Auftaktes in der läfst schliefsen, dass hier der Abgesang beginnt. gleichen, aber in den Reimen nicht korrespondiere besteht die Strophe des Tageliedes 88, 9; zweite das Palindrom 87, 1; in den Spruchtönen 8, 4. 10, 13. 37, 24. 37, 34. 78, 24. 124, 1 und in den L 44, 35. 66, 21. 94, 11 ist eine regelmässige Glie oder nicht mit Sicherheit zu erkennen. Wiederhol lischer Sätze werden auch in ihrem Vortrage statt gefunde es ist ergebnislos, darüber zu reflektieren.2 Am wenigsten scheinen die Sprüche: Ich saz ûf eime steine und die Elegi

1) Burdach S. 20. 121.

2) In dem Tone 26, 3 bezeichnet die Colmarer Hs. hinter v. 3 und v. 7. Dieser Gliederung entsprechen die Si in den meisten der unter Walthers Namen überlieferten Str fehlt der Abschnitt in Str. 27, 17 hinter v. 7, in Str. 30, hinter v. 3 und v. 7; auch in Str. 29, 35 fällt der Abschnit v. 7 sondern hinter v. 8. Die Echtheit dieser vier Strop

unbestritten.

die letzte Zeile bezeichnet in beiden Tönen durch eine eigentümliche Form den Abschlufs.

Es liegt nicht fern, die gröfsere Ungebundenheit in der Strophenform als etwas Altertümliches anzusehen; jedoch ist dies, wenigstens innerhalb der Kunstübung Walthers, nicht der Fall. Grade die Lieder, die wir für die ältesten halten müssen, haben sämmtlich dreiteilige Strophen; die abweichenden und freieren Bewegungen gehören der späteren Zeit an. Über den Leich s. die Anm. zum Text.

C. Strophenzahl.

Die Zahl der Strophen, die Walther nach demselben Schema gedichtet hat, ist sehr verschieden; für manches haben wir nur eine einzelne Strophe, in andern Tönen steigt die Strophenzahl auf 17, 18 und 19, und würde vermutlich noch höher kommen, wenn unsere Überlieferung vollständiger wäre. Diese häufige Wiederholung derselben Weise findet aber nur in Spruchtönen statt, von denen Walther nachweislich bei verschiedenen Gelegenheiten Gebrauch machte, um neue Gedichte nach bekannten Weisen vorzutragen. Dass er in gleicher Weise auch auf ältere Liedertöne zurückgegriffen habe, läfst sich kaum beweisen, und in manchen Fällen, wo wir früher glaubten dies annehmen zu müssen, war die Annahme jedenfalls irrig. Freilich stehen zuweilen einzelne Strophen mit andern desselben Tones nicht in unmittelbarem, engeren Zusammenhang, aber sie können doch zugleich mit diesen entstanden und vorgetragen sein. Der Fall, dafs zwei selbständige in sich abgeschlossene Lieder nach derselben Weise gehen, begegnet nur einmal: 63, 8 und 112, 17, Vorausgesetzt, dafs das zweite echt ist.1

Die Liedertöne Walthers erreichen höchstens die Zahl von sieben Strophen (im Tagelied 88, 9 und im Kreuzlied 14, 38), gewöhnlich halten sie sich in dem Umfang von 3 5 Strophen.

1) Das Umgekehrte, dafs Strophen, die durch ihren Inhalt eng zusammenhängen, in ihrer Form verschieden sind, kommt bei Walther nicht vor; er hat die ältere Art, Strophen von verschiedener Länge und Form zu einem Liede zu verbinden, oder mit andern Worten dieselbe Weise im Zusammenhang eines Liedes nach Bedürfnis zu variieren, aufgegeben; denn die kunstvolle Wiederholung des Abgesanges in der Str. 74, 10 ist etwas wesentlich anderes.

gehörige, wenn gleich in einem Falle wenigstens nicht zeitige Sprüche; der Ton 11, 6 besteht aus zweimal drei mengehörigen Sprüchen. Dagegen ist die Fünfzahl in de 16, 36 und 18, 29 nur Zufall oder höchstens das W Sammler.

5. Reim und Reimkünste.

Den Reim behandelt Walther mit grofser Sorgfalt. W an einigen wenigen Stellen Wortformen im Reime finden von der Richtschnur streng grammatischer Sprachentw abweichen, so dürfen diese nicht als Ungenauigkeiten Reimbildung angesehen werden. Der Gleichklang ist vollkommen, höchstens leise Nuancen in der Qualität od tität einiger Laute darf zugegeben werden (oben S. 42

Die Reime sind entweder stumpf oder klingend; zv Wörter mit kurzer Stammsilbe gelten als stumpfe Rein nicht dreisilbige mit kurzer Stammsilbe als klingende, a men der Binnenreim gebenne : lebenne 93, 20 (s. S. 25); deren metrischer Wert irgendwie zweifelhaft sein kon vom Reim ausgeschlossen.

Rührende Reime gestattet sich Walther wie and Dichter mit der Einschränkung, dafs die Reimwörter d Bedeutung oder durch Vorsilben geschieden sind: tate ( tate (Dat.) 30, 10. wint (Acc. Sg.): erwint (Imp.) 10, wert: gewert 20, 28. leit: herzeleit 24, 15; alles in S Sich suchende Silben statt des Reimes hat er e Binnenreime iedoch frô: hienoch sô 98, 6.

1) Einen fehlerhaften rührenden Reim nimmt Paul (PBb. der Strophe 55, 35 an: Frô Sælde teilet umbe sich und kêret mi zuo. ja enkan si niht erbarmen sich. Das Schwanken der Überli allerdings verdächtig, und der Einfall, sich im ersten Verse al von sehen zu nehmen (vgl. 37, 24), empfiehlt sich wenig.

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