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Neue Inschriften aus Strassburg.

Von Prof. Dr. von Domaszewski in Heidelberg.

Durch das freundliche Entgegenkommen der Gesellschaft für Erhaltung der geschichtlichen Denkmäler im Elsass hatte ich Gelegenheit die Funde der letzten Jahre im Strassburger Altertumsmuseum aufzunehmen. Die grosse Zahl und die Wichtigkeit der Inschriften lässt es angemessen erscheinen, einen Nachtrag zu der Publikation des Corpus inscriptionum Latinarum in dieser Zeitschrift zu veröffentlichen.

1-8. Bei Abbruch der spätrömischen Mauer in der Münstergasse 2 wurden i. I. 1899 folgende Steine gefunden:

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Iovi) optimo) m(aximo) et Iunoni reginae Seuvo Seccali (filius) in suo ex volo posuit libens laelus) merito.

Die Altäre, die Iuppiter und Iuno geweiht sind, finden sich gerade in den Rheinlanden ungemein häufig und lassen so hinter der Interpretatio Romana einen heimischen Cult erkennen. Bekanntlich sind auch die sogenannten Gigantensäulen dem Iuppiter meist in Verbindung mit Iuno regina geweiht und zwar auch diese oft, wie unser Altar, errichtet auf dem eigenen Boden der Dedicanten. Von den Namen Seuvo und Seccalus war Seuvo bisher nur von Töpferstempeln bekannt, Seccalus findet sich als Cognomen auf dem Stein aus Solothurn. C. XIII 5178.

1. Vgl. Westd. Zeitschr. 1902, 209.

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[in] honorem) domus) divinae). [Iovi optimo maximo, Genijo loc[i] [pro... io Libe[r... filio ?].

Die Formel in honorem) domus) divinae) findet sich zuerst auf dem Steine C. XIII 7458 aus der Zeit des Kaisers Pius (a. 138-161 p. Chr.). Ihr Gebrauch ist auf die germanischen Rheinlande und die angrenzenden Keltengaue der Helvetii, Mediomatrici, Treveri beschränkt, während in dem eigentlichen Keltenlande statt dieser Formel die Weihung Numinibus Augustorum an die Spitze tritt'. Letztere Formel sagt es direkt, dass das Kaiserhaus überall noch vor den Göttern Gegenstand der Verehrung ist. Aber auch die rheinische Formel hat denselben Sinn. Sie ist eine deutliche Nachbildung der im Lagercult üblichen Formel in honorem aquilae, welche auf Altären und Weihgeschenken angeschrieben wurde, die im heiligen Bezirke des Legionsadlers standen. Demnach ist hier der Einfluss der für die Rheinlande massgebenden Soldatenkultur fühlbar.

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1. Vgl. Toutain, Beiträge zur alten Geschichte. 2, 196 fr.

2. Westd. Zeitschr. 14, 41 und Festschr. für Otto Hirschfeld (1903). S. 243 Anm. 5.

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[Tiberius) Cab... Quinti filius) Urvini [ann(orum) xx] VIII stip(endiorum) [x. Her]es ex [eius volunt(ate) et [testamento cau[sa cura]vi, quem statuit et pos]uit nomen.

Dieser altertümliche Grabstein gehört einem Legionar an. Dass die Truppe nicht genannt ist, hat eine Analogie in dem Mainzer Steine C. XIII 7013. In Q am Anfange der Zeile 2 wird man den Namen des Valers Quinti) zu erkennen haben mit Weglassung des filius). In Urvinum ist wahrscheinlich das bekanntere Urbinum Mataurense, das heutige Urbino, zu erkennen1.

1. Vgl. C. XI, p. 894. Das Urbinum Hortense, wenn es ebenfalls der Stellatina angehört, wie Bormann C. XI, p. 747 annimmt, lässt sich in den Inschriften, die den einfachen Stadtnamen nennen, nicht von dem anderen unterscheiden.

Die Ergänzung in Zeile 4 heres ist indiciert durch das in Zeile 7 erhaltene quem. Sonst ist die verwirrte Formel für die einfache Tatsache der Erbeinsetzung eine rechte Illustration zu der von den Kaisern oft hervorgehobenen nimia imperitia der milites, die ihnen die libera testamenti factio gewährten. Es sollte heissen testament[i] causa1 und el [cuius] posuit nomen. So schlecht der Stil, so ausgezeichnet ist die Schrift des Steines, der der iulischen Zeit angehört.

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an(norum) XL, slip(endiorum) XVI h(ic) s(itus) est). Heres) faciendum) curavit).

Der Stein ist nur durch die Darstellung eines römischen Militärwagens bemerkenswert. Der Kutscher trägt an einem Bandelier den gladius; hinter den beiden Maultieren sieht man einen Baum als Andeutung der Landschaft.

1. Vgl. C. XIII n. 6862.

2. Das ganze Denkmal ebenso wie Nr. 13 und 14 wird im Album des Strassburger Museums veröffentlicht.

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D(is) manibus), Ursioni patri, Morien(a)e matri Cresce(n)s filius pientissimus d(e) suo pos(u)it.

Posit wie Cresces gibt nur die wirkliche Aussprache der Worte wieder.

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[d(is) manibus) et] perpelua[e securitati] [Au]r(elius) Super.

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