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'Willich, ger, willig. 1896, 6528, Das Adjectiv ist willic 6528. 1568, 4, davon williger muot 1256. 309, 4: williche ist das Adverbium 1896. 442, 4. Nicht der wits, wie Hr. B angiebt, sondern du witze. Eschenbachs from Witze macht alle übrigen Beweisstellen unnöthig. Wollen giebt Hr. B als Infinitiv. Wir finden nur wellen. Trist. S. 72a (9927 H.). - Nibel. 3555. 828, 3 heifst in wüste legen nicht zur Wüste machen, sondern ihnen wüstlegen, verwüsten, dänisch ödelægge. Zemen kann nicht,

wie Hr. B will, ich zeme haben, sondern nur ich zime. Zein (isländ. teinn) heifst nie ein Blättehen, sondern nur ein Stäbchen, Stift. Trist. S. 48 c. Flore 52a. gold. Schmiede 748. Minnes. 1, 104b. daher der Stab des Pfeiles, Eneit S. 81e. 287, 6. Parciv. S. 138a. Zuht soll Nibel. 2004. 466, 4 das Ziehen, Raufen bedeuten. Es heifst aber die Strafe, wie Iwein 1667. 4045.

Wir schliefsen diese Recension mit der Bemerkung, dass sie nur für solche Leser geschrieben ist, welche genau wissen, was für das Studium unserer alten Literatur bisher geleistet ist 142 und nun zunächst geleistet werden kann und muss. Unkundige würden leicht das Meiste in ganz unrichtigem Sinne nehmen, und vielleicht gar daraus, dass hier manche Seiten dieses Studiums gar nicht berührt sind, auf Vernachlässigung derselben und auf sträfliche Einseitigkeit schliefsen. Das Publicum hat überhaupt im Allgemeinen noch wenig mehr gethan als urtheilen: zum Lernen ist bis jetzt nur ein schwacher Anfang gemacht. Wir hoffen, dass die beiden vor uns liegenden Werke, weil sie mit zweckmälsigen Hülfsmitteln des Verständnisses versehen sind, aufs Neue und mit mehrerem Glücke dazu anregen werden. C. K.

Verbesserungen

zu

BARLAAM und JOSAPHAT von RUDOLF VON MONTFORT, herausgegeben und mit einem Wörterbuche versehen von FR. KARL KÖPKE. Königsberg 1818. 8o.

Hier erhalten Sie, lieber Freund, meinen Beitrag zu Ihrem 421 Barlaam in einer doppelten Reihe von Verbesserungen. Wo ich beim Durchlesen des Gedruckten anstiefs, habe ich die beiden Königsberger Handschriften verglichen. Eine sorgfältigere Arbeit verstatteten mir meine jetzt mehr als gewöhnlich zahlreichen Geschäfte nicht; und dass meine Aufmerksamkeit immer gleich gewesen, kann ich auch nicht versichern; Sie werden also gewiss überall sehr viel nachzutragen finden. In das Druckfehlerverzeichniss habe ich alles gesetzt, was aus der ersten Handschrift (A) geradezu konnte verbessert werden; aufserdem sind darein die Verbesserungen der ganz unrichtigen und störenden Interpunctionen aufgenommen; manche Kleinigkeit überging ich absichtlich. Bei den zunächst folgenden Anmerkungen bitte ich Sie, wo es nöthig ist, die Lesarten der Berliner Handschrift einzuschalten.

1, 30. Von dinem suzem geiste ist zwar keineswegs unrichtig, A hat aber súzen. 2, 7 verleitet die Schreibung curdachtlich zu unrichtiger Aussprache (verdahtlich). In A steht furdachtlich, also fúrdahtlich; denn auch das ch ist ganz unrichtig.

* von neuem eingesehen. Denn Köpke hatte die Königsberger Handschr. A (no. 898, früher Lll. 15. 1, xiv jh. s. Steffenhagen in Haupts Zeitschr. 13, 509 f.) seiner Ausgabe zu Grunde gelegt, und daneben die Königsberger B (no. 890, früher Lll. 8b, xv jh., Steffenhagen a. a. O. S. 510 f.) die Berliner C (v. d. Hagens Grundriss S. 289) und die Bruchstücke der Hohenemser (Br) hinter Bodmers Chriemhilden Rache benutzt.

2, 24. desgleichen sihtik und unsihtik. 3, 3. Got, vater nach der Gotheit; Dines sunes name treit Die menscheit. Name ist Nominativ; die (nicht da) menscheit Accusativ.

3, 26. Alle leben steht in A, d. h. alle Arten von Menschen. 4, 15. lute und lant. Hier fehlt und in A; sonst steht gewöhnlich rn, wofür nicht immer hätte unde gesetzt werden müssen, sondern, wo es der Vers verlangt, auch und. 104, 39 aber muss 422 es unde heifsen. 4, 34 konnte Mag-ez stehen bleiben. 5, 4. · 16, 24 hat A Tisch und nicht Tutsch. Jene Schreibart ist auch in weit besseren Handschriften sehr häufig. 5, 9 muss nicht uch stehen, sondern . In den besten Handschriften ist immer Dativ, ich Accusativ. Den Kennern der alten fränkischen Sprache kann dieser Unterschied nicht unbekannt geblieben seyn. Dennoch liest man jetzt in der Klage Z. 29 ch ist nach sage wol bekant, da doch bei Bodmer ganz richtig U steht. Unsere Handschrift A fehlt, so viel ich bemerkt habe, gegen die Regel nur hier und 12, 16. 24, 30. 28, 20. 36, 11. 37, 34. 40, 4.

5, 22. disses ist schwerlich richtig, wohl aber dizes und dises. S und Z werden in A beständig verwechselt. 6, 35 erfordert der Vers genuk. 7, 31. wunsche kann der Nominativ nicht heifsen, sondern nur wunsch. A hat eigentlich wnnche. 7, 40. hatt er unrichtig statt hat er oder hett-er. Sehr oft steht in der Handschrift A a für á, was man mit Unrecht für ein Kennzeichen sehr alter Handschriften ausgibt. 8, 30. deseme ist, wo nicht Schreibfehler, doch schlechte Schreibung für disem oder dem. Das angehängte e ist in diesen Wörtern zwar nicht unrichtig, aber doch nicht gegen den Vers zu dulden. 8, 40. unsenfeten ist bäurische Aussprache für unsenften; eben so nikit 33, 8 und öfter, suffisen 34, 20. firint 88, 19. virúntlichen 104, 33. schrifeten 71, 10. liehit 235, 14 und mehr dergleichen. Das Meiste dieser Art ist im Abdrucke mit Recht geändert. Ane wider stridet 33, 26 ist blofs verschrieben. 9, 37 hat A Nu sage, ganz richtig, wenn anders interpungiert wird. 9, 39 schreibt man besser umb einen statt umbe ein wan. 10, 31 müsste unlenge ein Adjectiv. seyn, nicht verlangend. Wenn die Handschriften nicht überein stimmten, so möchte man vermuthen: Wil ich uz der welte unlenge, Aus der Unlänge, dem Unbestande der Welt. 11, 22. 24. Hate [statt hatte ich -so musest statt müzest] du. 11, 29. Hate (hatte) ich ez; doch kann es der Negation wegen

vertheidigt werden. 12, 31. starc. Ich kann es nicht billigen, dass in dieser Ausgabe überall der K-Laut durch C bezeichnet ist, wo die vollständigeren Formen ein G haben. Dadurch wird wieder Etymologie in die Orthographie hinein getragen; juncherre wird schwerlich jemand so lesen, wie es sich gehört, nämlich junkherre; endlich zeigt diese Stelle nebst vielen anderen, dass unser Auge sich nicht leicht gewöhnt k und e auf einander gereimt zu sehen. Soll aber der Unterschied bestehen, so muss überall stark geschrieben werden, und schrik, gedank, krank, dank, erschrak, nak (72, 22.) werk, smak, wank, strik (229, 4.) antwerk, blikschoz, trank (373, 24.) flek, blank, ungewankt, welche Wörter sämmtlich in diesem Buche zuweilen unrichtig geschrieben sind.

13, 23. nature ist bei Rudolf von Montfort richtig, der 423 mure darauf reimt 56, 34. 132, 9. Die französisch-gelehrten Dichter sagen immer nature. 13, 31. frot ist blofse Abbreviatur; es muss immer fróit, fróut oder freut geschrieben werden. 14, 39. richeite sagte man nur im Genitiv und Dativ; auch hat A ganz richtig richeit. Es muss aber sine richeit gelesen werden. Das folgende far beleidigt das Auge, wie noch manches andere v und f in dieser Ausgabe. Da sich keine vernünftige Regel für den Gebrauch dieser Buchstaben geben läfst (die etwa ausgenommen, dass vor Mitlautern nur f stehen solle), so wird es am besten seyn, sich fleifsig nach den Gewohnheiten der besten und ältesten Schreiber des dreizehnten Jahrhunderts umzusehen. So wird wenigstens das Auge befriedigt und die Trägheit der Herausgeber beschäftigt. 15, 22 ist mir der Genitiv bei klagen verdächtig.

17, 3. Möhte [st. mohte] senfter. Das ph würde überhaupt besser ausgerottet. Doch ist Vorsicht nöthig, weil bald pf bald f dafür zu setzen ist. 17, 19. kunest ist wohl ein Druckfehler statt kúnnest oder kunnest. In A steht konist. 17, 25. es, nicht ez. Ganz ohne Grund hat v. d. Hagen in den Nibelungen den Genitiv es immer an das vorige Wort gehängt; er steht schr oft voran, wie hier. 18, 31. duhte, nicht duchte. 18, 37. drate kann schwerlich als stumpfer (männlicher) Reim bestehen; do ist also wohl zu tilgen. Es ist für den Kritiker oft sehr wichtig, zu wissen, welche Reime stumpf oder klingend seyn können.

oben S. 96.

Zu vollkommener Einsicht und einem vollständigen Verzeichnisse ist wenig Hoffnung, so lange noch von weiblichen Endreimen in den Nibelungen die Rede ist *. Aber wie wenige wissen jetzt etwas von der Reimkunst des dreizehnten Jahrhunderts! Hat man doch sogar dem Zeitalter Karls des Grofsen überschlagende Reime zusprechen wollen. Hätte mein Lehrer Benecke in der Vorrede zum Bonerius sich nur freier gemacht von den Regeln der antiken und heutigen Metrik, ja hätte er nur genauer sagen wollen, was er genauer weifs, wollte man überhaupt fleifsige Forscher mehr hören als anmafsliche Rühmer und Zierlinge, so könnte die Ungründlichkeit mancher neuen Deutschlehrer wenigstens nicht mehr ungestraft ihre wahnwitzigen Einfälle hören lassen. Es ist heutzutage fast unmöglich ohne Zorn von den Freunden und Erklärern des deutschen Alterthums zu sprechen. Dass die Irrthümer der fleifsigen und gründlichen Forscher hier nicht gemeint sind, versteht sich von selbst. Fehler wollen wir uns alle, denke ich, gern nachweisen lassen, aber nicht Trägheit und Anmafsung. Gott erlöse uns von denen, die es blofs gut meinen und weder Gutes thun noch gut thun wollen. Leider sieht das Publicum nur zu deutlich, wie es mit 424 den meisten bestellt ist; und daher kommt es, dass Benecke und Docen ermüden ihre Arbeiten zu zeigen, die nur wenige von dem Tross auszuscheiden wissen, dass die Brüder Grimm ihre belehrende und anregende Zeitschrift aufzugeben gezwungen sind.

19, 31. daz er davor nie Der kristenen so grozen haz gerie. Rudolf pflegt die Silben genauer zu zählen. Richtiger würde seyn: Der kristen grozern haz gevie. A hat nämlich: Der kristeren has grossen gevie. Der cristen so grozzen haz gevie C. 20, 3. Do was unser herre Krist Der bezzer, als er iemer ist. So muss interpungiert werden. Er war der bessere. Im armen Heinrich S. 200a: Swie bóse er si, der mich gesiht, Des bôser mûz ich dennoch sin, dessen Böserer, schlechter als er. 20, 9 scheint ein neuer Satz anzufangen, so: Daz honik von der widen Man mohte gerne liden. Von Gotte disú gabe groz Dem selben lande zu floz, Der Kristenheit ein sunnenglast, Von dem freudenbæren last, Der Kristenheit (mit C. oder Kristen-leben) ie muse tragen Mit freuden gar bi sinen tagen. Statt muse steht in A müssen; můze ist gar

* oben a. a. 0.

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