Es kann nicht anders sein. Jeder Baum des Waldes zeigt ein Jede neue Einzelvorstellung ftüßt sich auf bereits vorhandene, Jede Einzeldichtung gleicht darin der Einzelvorstellung; sie hat Sich des Zusammenhangs und der verbindenden geistigen Fäden Für die unterrichtliche Behandlung der poetischen Stoffe auf dieser I. Auf der Stufe der Vorbereitung wird die „Erregung einer II. Auf der Stufe der unmittelbaren Darbietung „ist alles Fremdartige, Störende, Hemmende, das der Eigenart und dem Bildungs- standpunkte des Schülers nicht entspricht, zurückzuweisen und auszu- scheiden, das wahrhaft Fruchtbare sorglich zu sichten". Das Neue muß einerseits eine Verwertung des Alten, anderseits eine Weiterbildung und Vermehrung des bereits gewonnenen Bildungsbesißes sein. III. Die Vertiefung (Verknüpfung und Zusammenfassung) wird 1. wenn das Nacheinander der Dichtung als Nebeneinander eines Situationsgemäldes erscheint, wenn gleichsam die örtlichen und 2. wenn uns die handelnden Personen oder personifizierten Be- griffe als Träger der Gedanken verständlich und lieb gemacht werden. Auf der höheren Stufe der Gedichtsbetrachtung wird vor allem auch die Persönlichkeit des Dichters in den Vordergrund rücken. Dichtung ist ein Lichtstrahl, der in der lebendigen Dichterpersönlichkeit seinen Ausgangs- und Brennpunkt hat und in deren Leben und Ent- wicklung oft die beste Erklärung findet. Ein Sein wird am besten durch sein historisches Werden erklärt. Im historischen Werden sehen 3. wenn fortschreitend die Glieder der Handlung sich zu einer Kette, die Gedanken zu Reihen an einander schließen, die Gedanken- unterlage aufgedeckt, das jedesmalige Charakteristische hervor- gehoben, der tiefer hinter den Erscheinungen liegende Ideengehalt 4. wenn die Schönheiten und Eigentümlichkeiten in der Form als passendes Sprachkleid der Gedanken und als innerlich_be- IV. Die Verwertung (Anwendung, Übung oder Art der Stoff- 1. Nuzanwendungen für Herz und Leben. Der Unterricht hat alles herauszuheben, was das Naturgefühl läutern, Liebe und Bewunderung für große Vorbilder entfachen, das Gemeinschafts- leben veredeln, den Willen heiligen und das Herz beglücken kann. Besonders geeignet sind für diesen Zweck die sogenannten „Sentenzen 2. Vergleichende Blicke auf Verwandtes und Bekanntes. Das durchgearbeitete Material wird von einem erhöhten Stand- punkte überblickt, nach bestimmten Leitgedanken zu Reihen oder Gruppen 3. In Rede- und Stilübungen übt der Geist durch das Wort sein Herrscherrecht über das Vorstellungsheer aus. Das Kennen muß zum Können, das Wissen zum Thun werden. Die Aufgaben haben die Anordnung des Materials, „die Gruppierung um einen Mittelpunkt zu gehaltvollen Einheiten, die typische Bedeutung einzelner Stoffe, die Beziehung zu verwandten Stoffen, die Gedankenunterlage und die Ge- dankenverbindung, die verschiedenen Interessen, die praktische Verwertung" und dergl. ins Auge zu fassen. 4. Gedächtnismäßige Aneignung. Was durch Gedanken- gehalt und Formenschönheit besondern Bildungswert für Geist, Herz - Durch das Morgenthor des Schönen führt der Weg der Wahr- Fried. Polack. |