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Und diese ordenunge und gesecze soll of die heiligen oftern nehst kompt angern und forter also gehalten werden.

Zú urkunde haben wir unser ingesiegel an diesen brief tun hencken. Datum Heidelberg of dinstag nach sant Sebastians tag anno domini 1467. Daselbst f. 318.

1 Chevertrag. 2

sie anständig verheiraten und aussteuern. 3 hinterlassen. rückfällig. zum Erben ein

4 zusammen oder beigebracht. 5 so lang. feßen. 8 übergibt. *fehlt in der Hs.

12. Landau, vom 22. Dec. 1433.

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Die Behörden dieser Stadt bestanden aus drei Collegien: 1) dem Gerichte, dessen Vorstand der Schultheiß, dessen Mitglieder die 12 Scheffen waren; 2) dem Rathe, mit dem Bürgermeister an der Spige und 12 Rathsherren; 3) dem Ausschusse, der keinen besondern Namen hatte und aus 24 Mitgliedern bestand, die aus der Gemeinde und den Zünften gewählt wurden. Den Vorstand nannte man Marschall. Die Competenz dieser Behörden und ihre Conflikte sind der Hauptinhalt der Verfassungsgeschichte der Stadt Landau.

Der Ausschuß wurde zum erstenmal bestellt im Jahr 1361 durch eine Urkunde des Bischofs Gerhart von Speier vom 15. November, wonach die 24 Mitglieder desselben aus der Gemeinde und den Zünften gewählt wurden. Eine Abänderung dieser Einrichtung behielt sich und seinen Nachfolgern der Bischof vor wie in folgender Urkunde §. 21, und die Stadt gab dazu ihren Gegenbrief oder Revers, weil diese Stadtordnung als ein zweiseitiger Vertrag behandelt wurde. Mit Einwilligung der Stadt hob der Bischof Raban von Speier durch eine Urkunde d. d. Kirweiler 2. April 1397 den Ausschuß auf, ohne eine andere Behörde an dessen Stelle zu sehen 1. Auf die Bitte der Stadt erlaubte Raban derselben durch eine Urkunde vom 29. Sept. 1401. wieder einen Ausschuß von 12 Mitgliedern jährlich auf Michaelis (29. Sept.) aus der Gemeinde und den Zünften zu wählen mit den Bestimmungen wie in folgender Urkunde SS. 2. 3. 4. 20. 21. Auch für diese Anordnung gab die Stadt ihren Revers 2. Dieses Statut entsprach in der Folge dem Zwecke nicht und machte Unzufriedenheit in der Stadt, so daß der Bischof, um weitern Mißhelligkeiten vorzubeugen, auf Ersuchen der Gemeinde mit Zuziehung seiner Räthe eine neue ausführliche Stadtordnung gab, d. d. Landau den 6. Februar 1424, worüber die Stadt an demselben Tage ihren Revers ausstellte 3. Die folgende legte Ordnung von 1433 betrifft hauptsächlich den Ausschuß und weicht darin von

der vorigen in manchen Punkten ab, läßt auch anderes weg, was in jener enthalten ist. Man kann beide nicht wohl mit einander vergleichen, sondern muß sie abgesondert betrachten, weßhalb hier einstweilen die jüngste Ordnung mitgetheilt und jene auf eine andere Gelegenheit verschoben wird.

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1 Die Urkunde steht in dem Bruchsaler Cop. Buch Nr. 10. f. 1. Daselbst f. 88. 3 Dafelbft f. 251 flg.

Die lefte ordenunge der von Landauwe.

[Bestellung des Ausschusses, seine Rechte.] Wir Raban von gots gnaden bischof zu Spire, tun kunt allen den, die diesen brief sehent oder hörent lesen, das wir durch flißiger bete willen und durch ge= meinen nug und friden unser stad und burgere gemeinliche zu Landauwe ine den gewalt geben haben und bestetiget mit diesem gegenwertigen briefe, das sie vierundzwengig von der gemeine und von den zünften in unser stad Landauwe sehen und kiesen mögen zu den zwölfen, die vor in dem rate sigent, die sie duncket, das erber fridebar lute fint, die den gewalt haben sollent, als hernach geschrieben stét :

1. Von erste geben wir bischof Raban obgenant ine den gewalt, das sie jerliche an dem achten tage nach pfingesten andere vier und zwengig an der vordern vier und zwengig stat sollent welen, mit willen und wissen unsers schultheißen zu Landauwe, die do der vorgenanten unser stette nug gerne schaffent und werbent an allen sachen.

2. Darnach geben wir in den gewalt, das die vier und zwengig, die sie igunt herwelet hant oder hernach herwelen werdent, zu Landauwe in der stad in den rat mögen geen, wann in dar gebotten wirt, oder die ratglocke gelutet wirt, so sie notdurft und ere der vors genanten unser stad schaffen und bestellen wöllent, und besunder zu allen den geseßen 1, die an diesem brief geschrieben ftant, ane alle geverde.

3. Wann auch die vier und zwengig herwelet werdent, so sollet sie sweren, uns, unsern nachkomen bischoffe, und unserm stieft zu Spire an des richs stat, die wile die stat Landauwe unser pfant ist, und unserm amptmann gehorsam sin ane aller slachte 2 geverde.

4. Auch sollent sie sweren, der vorgenanten stette nug und ere zu werbende und iglichem, richen und armen, des rechten zu helfende und zu ratende, als verre als sie könnent und mogent ane alle ge verde.

5. Dargu sollent in auch ander antwercklute, die zu in gehörent 4, sweren und beholfen fin getruwelich und ane alle geverde.

6. Alle die wile auch die vier und zwengig nit gesworen habent, oder das sie uns, unsern nachkomen bischoffe, unserm stieft oder unsern amptluten an des richs stad und die wile die vorgenante stad unser pfant ist, der vorgeschrieben dinge gehorsam nit enwerent, so wollen wir, das sie dann an dheinen 5 sachen keinerley gewalt haben sollent.

7. Auch sollent die vier und zwengig also lange gebunden sin, biß das andere vier und zwengig gewelet werdent und geswerent, als die vordern gesworen hattent.

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8. Wer' es auch, das yemant eime burger ugit tete wider recht ane gerichte, es were ußwendig der stad oder innewendig, wo das die vier und zwengig befindent, die sollent da wieder sin und sollent das helfen weren, sie oder die zu in gesworn habent.

9. Wer' es auch, das ein missehelle oder geschelle 7 zwuschent den burgern uffstünde, sie werent jung oder alt, do sol kein antwerckman zu laufen noch zu keiner sisten helfen, dann die vier und zwengig und die zwölf von dem rate, die vor zu in gesworn hant, sollent da zwůschen geen und sie befriden, scheiden und schirmen, so sie beste mogent ane alle geverde.

10. Wer aber das breche, der solle verbrochen han zu rechter pene zehen pfunt unserm schultheißen, zehen pfunt an die mure und zehen jare die stad rumen. hat er aber der heller nit, so sol er alslange rumen nach den zehen jaren, biß er das gelt geben hat genglich, ane alle geverde.

11. Auch sol also maniger von den vier und zwengigen an das ungelt geen als von den scheffen.

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12. Auch sol man kein schulde machen, die die stad an gêt, ane der vier und zwengig wissen und willen.

13. Wann man auch die bete legen 9 sol, so sollent die vier und zwengig dargu geen, oder mogent also vil dargu bescheiden, die darzu nuglich sint.

14. [Allgemeine Verbote.] Nyeman sol auch kein gabe oder gut nemmen, das da schadebar 10 ist der ftat; wer das brichet, der bessert als vorgeschrieben steet.

15. Wer auch geste 11 ledet uff kriege in die stat, die der stat schadebar sint, der bessert als vorgeschrieben stet.

16. Es sol auch kein burger eime lantmanne beholfen fin wieder

einen andern burger, wer das brichet, der bessert als vorgeschrieben stet.

17. Es sol auch nyeman uff den andern hoher spielen, dann er an pfanden und pfeningen by im hat; wer das brichet, der bessert als vorgeschrieben stet.

18. [Stadtgericht.] Auch sollent dem gerichte behalten sin alle fine rechte, und sol unser schultheisse nach der scheffen urteil richten, und sol dem schultheißen und den scheffen yre recht behalten sin.

19. [Handhabung dieser Ordnung.] Diese vorgeschrieben dinge sollent stete und unverbrochenlichen verliben und wer ugit brichet oder uberferet an diesen vorgeschriben dingen, wo das die vier und zwengig oder der merentell under ine befindent und erkennent, wer das getan hette, der bessert als vorgeschrieben stêt ane alle geverde.

20. [Vorbehalte des Bischofs.] Diese vorgeschrieben stucke und artickel, als sie davor geschrieben sint, sollent uns, unsern nachkomen bischoffen und stieft zu Spire an feinen unsern friheiten, rechten, gewonheiten oder briefen, die wir habent uber die egenant stad, und darinne noch an deheinen andern sachen nit schaden oder hindern in dheinen weg, den ieman erdenden möchte.

21. Wir behalten uns auch herinne, das wir sollent und mogent volle maht und ganzen gewalt haben, wir und alle unsern nachkommen bischoffe und flieft zu Spire, alle die wile die vorgenant stat Landauwe unser pfant ist, alle stucke und artickel, die an diesem brief von worte zu worte geschrieben stent, zu wandeln, zu bessern und genglichen abe zu tunde alle oder ein teil, wie uns, unsern nachkommen bischoffen und stieft zu Spire düncket, das es uns und der vorgenanten unser stad aller erlichst, nuglichst und gefurlichst 12 sy, ane alle irer widerrede und ane alle geverde.

Des zu orkunde haben wir unser ingesigel tun hencken an diesen brief, der geben ist zu Landauwe uff den nehsten dinstag nach sant Thomas dag des heiligen aposteln in dem jare, als man zalte von Cristus geburte, dusent vier hundert drifig und drü jare.

Aus dem Bruchfaler Cop. Buch Nr. 10. f. 346. Der Revers der Stadt Landau, der mit obigem Inhalt überein stimmt, steht dafelbft f. 47. und ist von gleichem Datum und Jahr.

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1 Bestimmungen, Statuten. 2 Art. 3 erwerben, verschaffen. 4 d. h. ihre 3unftgenossen. 5 irgend welchen. etwas. 7 Uneinigkeit, Lärmen und Auflauf. 8 bei der Rechnungsablage des Accises gegenwärtig seyn. 9 die Grundsteuerumlagen. 10 schädlich. 11 Fremde. 12 zuträglich.

Mone.

Urkunden über die Maingegenden von Würzburg bis Mainz.

Von 1100 bis 1299.

Folgende Abdrücke sind sämmtlich nach den Originalurkunden gemacht, die sich in den fürstlich Löwensteinischen Archiven zu Wertheim befinden, wo sie mir von den durchl. Besizern nicht nur zur Benugung gestattet, sondern auch bereitwillig zum größten Theile näch Karlsruhe geschickt wurden, wodurch ich im Stande bin, frühere Mittheilungen zu ergänzen und fortzusehen. Diese Urkunden betreffen nämlich die Klöster Neustadt am Main, Triefenstein zwischen Neustadt und Wertheim und Bronnbach bei Wertheim, deren Rechtsverhältnisse sich in die Bistümer Würzburg und Mainz erstreckten und die Geschichte der Maingegenden auf manigfache Weise erläutern. Da ich von Bronnbach bereits Regesten bis zum Jahre 1230 gegeben (Bd. 2, 291 flg.), so schien es mir besser, Urkunden dieses Klosters von 1231 bis 1299 zu liefern, weil sie Neues enthalten, als für das durch jene Regesten bereits Bekannte die Originale vollständig abzudrucken. Ich nahm dabei Rücksicht auf dasjenige, was so= wol Göbhardt in seiner Geschichte von Bronnbach (in den Schriften des Badener Alterth.-Vereins 2, 307 flg.), als auch Aschbach in seiner Geschichte der Grafen von Wertheim von diesen Urkunden anführen.

Die Anmerkungen beschränken sich auf das Nöthigste, um den Terten mehr Raum zu lassen, bei einigen Urkunden, wo sie ausführlicher find, mögen sie andeuten, daß die übrigen noch für manche andere Forschung brauchbar sind. Es befindet sich auch im Triefensteiner Archiv zu Wertheim eine ausführliche Klosterchronik von Triefenstein (Stillans petra), woraus wahrscheinlich das Verzeichniß der Pröbste entnommen wurde, welches Ussermann (hist. episc. Wirciburg p. 380 flg.) mitgetheilt. Da jedoch die Chronik von diesem Verzeichnisse in einzelnen Punkten abweicht, so scheint es zweckmäßig, die Liste nach derselben hier beizufügen, um sie mit Ussermann vergleichen und beide wechselseitig berichtigen zu können.

Pröbste von Triefenstein: 1) Gerung, von 1102 bis 1118. Mai. 8. 2) Gerbodo, starb 2. Jänner 1129. 3) Hertrich, starb 11. Sept. 1146. 4) Folmar, starb 1181. 13. April. 5) Gotfrit, +1202, 2. Febr. 6) Albert, † 1228, 4. Febr.

Von da an Provisores oder Gubernatores des Klosters s. Petri zu Triefenstein, gewönlich Domherren zu Würzburg, bis 1281.

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