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Gli. Richter, öffentl. u. ord. Lehrers der Med. a. Chir. auf der Univ. zu Göttingen u. s. w., herausgegeben von Dr. Geo. Aug. Richter, ordentl. Lehrer der Med. auf der Univ. za Königsberg. 12. Bd. 1. Abthl., oder des 3. Supplementbandes 1. Abthl. Enthaltend: Die orientalische Cholera nach fremden und eigenen Ansichten und Erfahrungen monographisch dargestellt. 1. Abthl. Berlin, Nicolai'sche Buchh. 1836. IV u. 244 S. gr. 8. (1 Thlr.)

Auch unt. d. Tit. Die orientalische Cholera, nach fremden und eigenen Ansichten und Erfahrungen monographisch dargestellt von Dr. Geo. Aug. Richter, ord. Lehrer u. s. w. Nach dessen Tode herausgegeben von Dr. Hermann Stannius, pract. Arzt zu Berlin. 1. Abthl. Enthaltend: Geschichte der Cholera bis zu ihrem ersten Auftreten in Frankreich.

Ref. theilt mit gewiss sehr vielen Aerzten den Wunsch, eine Geschichte der letzten Cholera-Epidemie bearbeitet zu sehen, welche zugleich die Ergebnisse der so ungemein ergiebig gewesenen Literatur unter gehöriger Sichtung der guten Körner von unnützer Spreu in einer vollständigen Monographie mittheilte. Diess mochte auch der Plan des fleissigen G. A. Richter gewesen sein, als er das hier anzuzeigende Werk unternahm, über dessen Inhalt der Titel vollständige Auskunft gibt. Leider unterbrach aber der Tod des Vfs. die begonnene Arbeit, und nach dem Wunsche der Verlagshandlung der Richter'scben Schriften sollte Herr Dr. Stannius das Werk zu Ende führen. Dieser konnte sich aber wegen Verschiedenheit der Meinung zur Fortsetzung eines Werkes nicht entschliessen, das ganz in der festen Ueberzeugung von der contagiösen Verbreitungsweise der Cholera begonnen war, und fand es eben so unzweckmässig, durch kritisirende Noten dasselbe mit seinen eigenen Ansichten auszugleichen. Daher zog derselbe es vor, bloss seine übernommene Pflicht eines gewissenhaften Herausgebers des von Richter abgefassten Theiles des Werkes zu erfüllen, das zwar dem ursprünglichen Plane nicht vollständig entspricht, aber als eine sorgfältig bearbeitete Uebersicht der allmäligen Ausbreitung der Cholera von Ostindien bis zu ihrem Erscheinen in Paris und der hauptsächlichsten Schriften, welche darüber erschienen sind, stets grossen Werth behalten wird. Wir würden also den eben ausgesprochenen Wunsch, eine vollständige Geschichte der Cholera - Epidemie zu erhalten, noch für lange Zeit unerfüllt sehen, wenn uns nicht Herr Dr. Stannius versicherte, dass er ein solches Werk vorbereite und nach völligem Erlöschen der asiatischen Cholera in Europa dem Publicum darlegen werde.

73.

[14] Medicinisch-chirurgische Pfennig - Bibliothek in Auszügen aus neueren, sowohl deutschen als ausländischen, medizinisch-chirurgischen Werken. Neue wohlfeile Ausgabe der Bibliothek der deutschen Medizin und Chirurgie, herausgeg. von A. K. Hesselbach; und der Annalen der ausländischen Medicin and Chirurgie, herausgegeben von J. B. Friedreich. 1-4. Lief. Würzburg, Strecker. 1836. 398 S. gr. 8. (16 Gr.)

Zwar gesteht schon der Titel, und nächstdem eine beigelegte Anzeige des Verlegers, was es für eine Bewandtniss mit dieser Pfennig-Bibliothek habe; Lesern jedoch, die auf dergleichen weniger zu achten pflegen, wollen wir noch zum Ueberfluss bemerken, 1. dass die erwähnten Journale kritisch-referirenden Inhalts waren, keine Originalabhandlungen enthielten; 2. dass das hier Dargebotene die unveränderte, erste Auflage besagter Journale ist, und 3. diese vier ersten Lieferungen den Jahrgang 1828 enthalten, wie die auf jedem Bogen auf der ersten Seite untergesetzte Norm Dem beweist, dem der Inhalt jener Journale noch nicht aus eigener Ansicht bekannt ist. Eigentlich zu reden werden also jene Journale zu bedeutend herabgesetztem Preise ausgeboten, wogegen Niemand etwas einwenden kann; die Qualification einer Pfennig-Bibliothek erhalten sie durch den bunten Umschlag, in welchen je 6 Bogen eingeheftet sind. Die darin abgehandelte Literatur ist die vom Jahre 1828; nicht durchgängig die ausgewählteste.

[15] Recepte der besten Aerzte aller Zeiten für die verschiedenen Krankheiten des menschlichen Organismus. Ein Handbuch für praktische Aerzte, Wundärzte und Geburtshelfer, von Math. Jos. Schmidt, der Med. a. Chir. Dr. u. s. w. 2., mit mehr als 600 Recepten und einem ausführlichen Namenand Sachregister verm. Ausg. Leipzig, Hartmann. 1836. V u. 742 S. gr. 12. (2 Thlr. 12 Gr.)

Auch unt. d. Tit.: Repertorium der besten Heilformeln aus der Praxis der bewährtesten Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer und der berühmtesten, klin. Lehrer Deutschlands und des Auslandes. Mit einem Formular und einer Dosenlehre der Arzneimittel, sowie mit einem Anhange über die Behandlung der Scheintodten und Vergifteten. Herausgegeben von u. s. w.

Es ist dieses Taschenbuch, wie es auf dem Umschlagtitel genannt wird, für eine Tasche beinahe zu voluminös geworden; es enthält aber auch 2136 Recepte, und verdient daher allen

Aerzten, welche um Receptformeln leicht in Verlegenheit kommen, angelegentlichst empfohlen zu werden.

73.

[16] Heil- und Verhaltungsregeln für Brustkranke, oder Gründliche Darstellung der wichtigsten Krankheiten der Athmungswerkzeuge. Zur Belehrung für alle Diejenigen, welche an Krankheiten der Luftröhre und der Lungen leiden. Von Dr. Ant. Friedr. Fischer, Arzt am Kgl. Josephinenstifte und der damit verb. adel. Erziehungsanstalt in Dresden. Meissen, Klinkicht und Sohn. 1835. 305 S. gr. 12. (1 Thlr.)

Es setzt diese populäre Schrift über Brustkrankheiten ziemlich gebildete Leser voraus und gehört zu den besseren Schriften dieser Art. 73.

[17] Grundriss der Seelenheilkunde von Dr. Karl Wilh. Ideler, Privatdocent u. Lehrer der psychiatr. Kinik an der kön. Univ., dirig. Arzte der Irrenabtheilung in der Charité 11. S. W. 1. Thl. Berlin, Enslin. 1835. X u. 809 S. gr. 8. (4 Thlr. 6 Gr.)

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Bereits in seiner ,,Anthropologie" und in der deutschen Bearbeitung von Stahl's,,Theoria medica" hat der Vf. deutlich zu erkennen gegeben, aus welchem Standpuncte er eine Psychologie und Psychiatrie bearbeiten würde. Das vorliegende Werk täuscht diese Erwartungen nicht; aber der Vf. hat sich frei zu halten gesucht von allen Missgriffen, die ein einseitiges Verfolgen der dennoch unerschütterlich festgehaltenen Grundansicht veranlassen würde. Letztere ist nicht die allgemein begünstigte; vielmehr bedarf es eines solchen Vertheidigers, wie der Vf. sich hier bekundet, um sie gegen die wachsende Stärke der Gegner zu halten. Die Selbständigkeit der Psyche, des Gemüthes zu behaupten, ohne einen Zusammenhang, einen Wechselverkehr derselben mit dem Körper zu leugnen; in der Sphäre ihrer Thätigkeit den Grund und Fortgang ihrer Störung zu suchen, diesen Grundsatz stellt der Vf. an die Spitze aller seiner Untersuchungen und Erörterungen, und leicht und bestimmt ist dadurch seine Trennung von Denen ausgesprochen, welche, obgleich unter manchen Nuancen, doch sich in einer Theorie der psychischen Krankheiten vereinigen, die diese als rein körperliche Vorgänge betrachtet oder aus ihnen herleitet. Schwerer war es, sich über die Ablehnung aller derjenigen Ansichten und Behandlungsweisen zu erklären, die eben jene Gegner dem Vf. unterlegen möchten; und ebenso wohl hierauf sind die zwei ersten Abschnitte des Werks verwendet, als sie dazu dienen, das Ganze der Erörterungen des Vfs. einzuleiten. Der erste nämlich,,,Zur Methodologie der Psychologie", führt nach einigen

ganz allgemeinen Bemerkungen unter den §§. 4-9. eine „metaphysische, mystische, ethische, logische, empirische und materialistische Psychologie" auf, als diejenigen Rubriken, unter welche man die bisherigen Bearbeitungen dieser Wissenschaft zusammenfassen könne. Welche Richtungen der Vf. als mystische und materialistische bezeichne, ist leicht zu begreifen, und beide perhorrescirt er gleich sehr. Eben so die bloss logisch-analytische, in sofern diese dem Denkvermögen eine in der Erfahrung nicht bestätigte Herrschaft über den Willen beilegt und folglich nicht genügen kann, die dieser Annahme oft gerade entgegenstehenden Thatsachen zu erklären. Dass der Vf. nun die Empirie, die Beobachtung und Erforschung der verschiedenen Gemüthszustände nach ihren wesentlicher Erscheinungen und Bedingungen als die Grundlage der Psychologie aufstellt, ist ganz folgerecht; aber hierin, in der Methode, unterscheidet er sich weit weniger von seinen Vorgängern und Gegnern, als er anzunehmen scheint, sondern vielmehr in den Ergebnissen seiner Forschung. Denn auch Diejenigen, gegen welche er in den gegen den,,Metaphysicismus“ gerichteten Vorwürfen eifert, haben niemals das methaphysische Problem, welches sonst gewöhnlich als „rationale Psychologie" einen Abschnitt der Metaphysik bildete, in die Aufgabe der empirischen Psychologie hereingezogen; und wiederum hat Kant, den der Vf. als Begründer einer ,,ethischen Psychologie" preist, mit dieser das Thatsächliche der psychologischen Erscheinungen erklären oder auch nur eine Norm dazu angeben wollen. Indess haben die erwähnten Paragraphen, wenn sie auch keineswegs einen historischen Ueberblick über bisherige Behandlung der Psychologie oder eine scharfe Begränzung der dem Vf. eigenthümlichen Methode darlegen, doch das Gute, dass in ihnen alle Polemik abgeschlossen ist, und der Vf., von da an, auf keine weitere Widerlegung wirklicher oder vermeintlicher Gegner einlassend, seinen Weg gerade fortgeht. Was jedoch, um diess beiläufig zu erwähnen, die ersteren anbetrifft, so dürfen sie allerdings erwarten, dass der zweite Theil des Werkes sich mehr mit ihnen beschäftige, da weder sie noch der Vf. selbst ein blosses Ignoriren desselben, was sie als Beweise für ihre Ansicht vorbringen, für eine Widerlegung gelten lassen werden. Zanächst werden nun als ,,Quellen der Psychologie" betrachtet: innerer Sinn, Menschenkenntniss, Weltgeschichte, praktische Philosophie, Poesie und Seelenheilkunde. Die meisten dieser Namen bedürfen keiner Erläuterung, und was der Vf. in den ihnen gewidmeten Paragraphen sagt, rechtfertigt sich vollkommen; nur für die praktische Philosophie ist zu bemerken, dass der Vf. sie von der Ethik als Wissenschaft unterscheidet und bezeichnet als diejenige, welche die Kräfte der Seele erfahrungsgemäss erforscht, um an ihnen die der Moral günstigen oder ungünstigen Bedin

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sich

gungen kennen zu lernen und dadurch praktische Anleitung zur sittlichen Bildung zu geben". Die Vorliebe für diese Auffassung der praktischen Philosophie (welche wohl eine Vermischung der Begriffe Praktisch und Empirisch in sich schliesst und nur einen sehr geringen Theil der praktischen Philosophie ausmacht) veranlasst den Vf. zu einem weitläufigen Excurs über Sokrates und die Stoiker, welche wir in einer Geschichte der Philosophie mit Vergnügen lesen würden, hier aber als eine nicht zu rechtfertigende Vermehrung des ohnehin voluminösen Werkes betrachten müssen. Beispiele dieser Art bieten sich auch noch mehrere dar und sie widersprechen dem gelegentlich geäusserten Grundsatze des Vfs., dass man sich nur an Gleichgesinnte und Gleichgestimmte wenden müsse. Für diese meinen wir, bedürfe es nur der einfachen Hinweisung, um desto mehr Raum für wesentliche Entwickelungen zu gewinnen. Letztere beginnen mit dem dritten Abschnitte,,von den Gemüthstrieben". Hier wurzelt die dem Vf. eigenthümliche Behandlung des Gegenstandes, durch welche er sich sowohl von der materialistischen als von der logischen Psychologie lostrennt. Die Gemüthstriebe sind ihm,,ursprüngliche Anlagen des Menschen, aus dem Gemüthe, als dem treibenden Vermögen, aus welchem alle, durch den Verstand nur zu leitende Seelenthätigkeit entspringt, nach verschiedenen Richtungen sich entfaltend". Immer hat das Wirken der Gemüthstriebe einen Vorsprung vor dem reflectirenden Verstande, der nur die schädlichen Richtungen jener an den Erfolgen beurtheilen und durch das schmerzliche Bewusstsein derselben auf die rechte Bahn einlenken kann, wenn die Seele sich überhaupt in der Verfassung befindet, um sich selbständig bestimmen zu können. Nur zu oft ist diess nicht der Fall, wenn ein zur Leidenschaft gesteigerter Trieb das Denken von sich abhängig macht." Die letztern Worte werfen bereits einiges Licht auf des Vfs. künftige Pathogenie der Seelenkrankheiten. Ref., welcher hier weiter nichts beabsichtigt, als der Darstellung des Vfs. zu folgen, fügt nur noch hinzu, wie die Grundtriebe des Gemüths in einer dreifachen Richtung unterschieden werden als religiöser, auf Gott; als Trieb der Selbständigkeit, auf die eigne Person des Menschen; als Geselligkeitstrieb, auf andere Menschen sich beziehend. Viele Leser werden sich hier einer ähnlichen Trichotomie erinnern; wir haben nur das Bedenken, ob eine strenge Beurtheilung dem Vf., gesetzt eine Ursprünglichkeit der Gemüthstriebe, ein Vorherrschen derselben über den reflectirenden Verstand und ein (denn doch wohl logisch-speculatives, nicht empirisches) Trennen und Entgegensetzen Beider sei erwiesen, ob sie ihm gerade diese Grundtriebe zugeben würde, und ob die weiter entwickelnde Aufzählung solcher Gemüthstriebe in ihren Distinctionen überall begründet, die Summe derselben erschöpfend sei, oder Beschränkungen

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