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fern, als sie als zuverlässiger Wegweiser für die von Neuem zu be-
ginnenden Forschungen sich erwiesen und auf manche Fundstätte
hindeuteten, die sich unserer Kenntniss zweifelsohne entzogen hätte.

Nun ergab sich gleich im Beginn unserer erneuten Forschungen,

dass gerade die Stadt, der das Urkundenbuch gewidmet werden

sollte, von ihren historischen Schätzen nur Weniges noch aufzuweisen

hatte. Das Arnstädter Rathsarchiv besass ausser einem Copialbuche

des 16. Jahrhunderts nur c. 50 Urkunden, von denen etwa 11 ihres

Alters wegen verwerthet werden konnten. Oeffentliche Aufrufe, Arn-

städter Urkunden nachzuweisen, waren von Erfolgen nicht begleitet,

doch glückte es den Nachforschungen des Herrn Professor Einert in

Arnstadt, dass auf dem Boden des Arnstädter Rathhauses noch etwa

400 Urkunden aufgefunden wurden, die wir während des bereits vor-

geschrittenen Drucks noch einreihen konnten. Im Ganzen genommen

ist wahrhaft Bedeutsames aus den Beständen des Arnstädter Stadt-

archives, welches schon wegen des hohen Alters der Stadt im frühern

Jahrhundert sehr reich gewesen sein muss, für das Urkundenbuch

nicht gewonnen worden.

Mehr Hoffnungen erregte das fürstliche Landesarchiv in Sonders-

hausen, da gegen das Ende des 17. Jahrhunderts die bereits deci-
mirten immerhin noch reichen Bestände des alten Arnstädter Re-
gierungsarchives dahin übersiedelt waren. Indess zeigte sich auch
hier, dass vor dieser Uebersiedelung sehr viel für die Geschichte
Arnstadts werthvolles Material untergegangen sein musste. Die we-
nigen Notizen, mit denen die damals angelegten Copialbücher ein-
geleitet werden, lassen auf eine barbarische Behandlung der alten
Arnstädter Urkundenbestände schliessen, eine Erscheinung, die leider
in Thüringen gerade nicht zu den Seltenheiten gehört.

Wenn nun auch wenig Aussicht vorhanden war, die bedeutsamen
Lücken, welche das Material nach Durchforschung der beiden haupt-
sächlichen Archive zeigte, ausfüllen zu können, so liess sich Einiges
noch durch andere Archive erbringen, auf die Hesse zum Theil
wenigstens in seinen Collectaneen hingewiesen hatte. Mit geringen

Ausnahmen wurde das von Hesse benutzte Material wieder aufgefunden, anderes völlig Neue wurde eingefügt und die Forschung nach Benutzung des Dresdener, Erfurter, Jenaer, Magdeburger, Marburger, Pfortenser, Rudolstädter, Sondershäuser und der Weimarer Archive abgeschlossen, nachdem wir die Ueberzeugung gewonnen, dass der Benutzung nichts Wesentliches entgangen sei, wenn andrerseits auch zugegeben werden muss, dass die Ordnung der meisten mitteldeutschen Archive keineswegs die Edition der Urkundenbücher in der gewünschten Weise unterstützen kann. Gegenüber der Ordnung, in der sich die Mehrzahl unserer deutschen Archive noch befindet, halte ich die Edition von Urkundenbüchern geradezu für verfrüht. Eine auch nur annähernde Vollständigkeit des Materials ist durch sie nicht zu erreichen 1).

Der Abschluss des Urkundenbuchs, welches ich ursprünglich bis 1500 zu führen beabsichtigte, gestaltet sich mit dem Jahre 1495 sehr günstig, da Arnstadt durch die Theilung der Grafen berührt wurde und in andere Verhältnisse eintrat.

Die Geschichte der Stadt nach dem Vorgange Hesse's auch nur in kurzen Zügen vorzuführen hielt ich nicht für angezeigt, wie ich denn auf Wunsch des Vereins auch davon abgesehen habe, in einer längern Darlegung all die Resultate zu fixiren, welche diese erste gedruckte Zusammenstellung der Urkunden aufweisen könnte. Die Wiedergabe der Urkunden in Form von Regesten oder in Extenso richtete sich nach deren Bedeutung, während wir uns den Grundsätzen für die Edition angeschlossen haben, welche in dem Codex Diplom. Sax. regiae angenommen und hinreichend bekannt sind.

1) Beispielsweise erfahre ich nach der eingehenden Benutzung des Sondershäuser Archivs, dass nachträglich noch eine ganze Reihe von nicht repertorisirten Urkunden der Liebfrauenkirche aufgefunden worden sei! Da der Druck des Buchs beendet war, konnte mir der Fund wenigstens für den vorliegenden Band nichts nützen.

Weimar im August 1883.

Dr. Burkhardt.

Nachweise

über die benutzten Archive, und die öfters vorkommenden Abkürzungen der Quellencitate.

(Die gedruckten Quellen sind ausreichend citirt.)

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Stadt-Archiv. Die Urkunden tragen überhaupt keine Bezeichnung, da dieselben weder geordnet noch repertorisirt sind. Das rothe Buch ist ein Copiale aus der ersten Hälfte des 16. Jahrh., in so weit es angezogen ist.

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Erfurt.

DomA.

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Jena.

Ichtershauser Copialbuch aus dem 16. Jahrh.

Schwarzes Copialbuch des Kl. Georgenthal. Perghdschr. aus dem 15. Jahrh.

Rothes Copialbuch des Kl. Georgenthal. Pap.Handschr. des 16. Jahrh.

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Pforta.

Copialb. d. Abts Johann v. Elben (zwischen 1360—70).
Copialb. über Creienberg und Gebesee aus dem 15. Jahrh.

Diplomatar. Portense. (Vergl. Böhme, Nachr. über die Bibl. d. Kön. Landesschule Pforta S. 18-19. Progr. 1883 No. 223. 1. Abth.) Pfortner Transsumptbuch aus dem 16. Jahrh.

Nachweise über die benutzten Archive, u. die öfter vorkommenden Abkürzungen. IX

Rudolstadt.
GemA.

Gemeinschaftl. (zwischen Rudolstadt und Sondershausen) Archiv, im Geh. f. Archiv eine besondere, aber nicht im gemeinsch. Verschluss befindliche Abtheilung.

FA. Geheimes Fürstl. Archiv.

Rudolst. A. Msc. 1

=

Documenta et Epitaphia Arnstadiensia et Sondershusana, bez. A. V. o. in 4. gesammelt von Hesse, Abschriften unseres Jahrh.

Rudolst. A. Msc. 2 Documenta Arnstadiensia, bez. A. V. 2 in 4. aus dem Arnstädter Archiv gesammelt von Hesse, im Jahr 1851 durch Abschriften zusammengestellt.

Rudolst. A. Msc. 3 Gesammelte Documente über Schlotheim, Arnstadt und Plaue, bez. A. VIII. K. a. in 4. gesammelt durch Hesse in neuerer Abschrift. Arnstadiensia, bez. A. 4. a. in folio gesammelt von Hesse aus verschiedenen Archiven durch Abschriften.

Rudolst. A. Msc. 4 =

Rudolst. A. Msc. 5 = Urkunden über Arnstadt, Göllingen und Kölleda, bez. A. VIII. 7. a. in folio, neue Abschriften gesammelt von Hesse.

Rudolst. A. Msc. 6 Documenta des Hospitals St. Georgii v. 1385 -1485 von Hesse durch Abschriftnahme gesammelt, betr. Schwarzb. Urkunden Bd. 3 ohne nähere Bez.

Rudolst. A. Msc. 7

=

Excerpta ex Repertorio Archivi Arnstadiensis 1835 gefertigt, bez. A. V. 4. a. von Hesse.

Sämmtliche Urkunden-Abschriften sind von Hesse nur zum Theil collationirt und verbessert.

Sondershausen.

A. Sondersh. = fürstl. Landesarchiv.

Lehnbuch d. Oberherrschaft 1460-1570 besteht aus gleichz. Urkun

denabschriften des bez. Zeitraums in zwei zusammengeb. Bänden, in denen sich aber auch Concepte und Abschriften von früheren Urkunden finden, die in verschiedenen Zeiten eingefügt sind.

Saalbuch von 1412-1415, bez. No. 1., etwa nach der Mitte

des 15. Jahrh. gefertigt, geht in seinen Urkunden bis 1375 zurück, ist nicht chronologisch; Einträge finden sich, wo zufällig Raum sich darbot.

X Nachweise über die benutzten Archive, u. die öfter vorkommenden Abkürzungen.

Canzlei-Handelbuch 1437-1498, auch Handelbuch No. 2 genannt,

besteht überwiegend aus Copieen,

welche in der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. gefertigt wurden, enthält aber auch solche, welche Urkunden vor 1437 und nach 1498 betreffen und oft doppelt in Abschriften vorhanden sind.

Copiale Arnstadiense, auch Sondershus. in 4 Foliobänden, welche in Folge

Weimar.

einer 1689 vorgenommenen Untersuchung der Canzlei-Reposituren entstanden, nach welcher man eine grosse Menge umherliegender Urkunden (schlecht) copirte. Diese vier Bände sind jedoch nicht die ursprünglichen Abschriften, sondern spätere, dem 18. Jahrh. entstammende.

Copialbuch dipl. errant. entstand unter denselben Verhält

nissen, wie obige vier Copialbücher.

GehHuStA. Geheimes Haupt- und Staats-Archiv.

Docum. Schwarzburg. XXXII. Ein Heft mit Abschriften aus dem 18. Jahrh., bez. mit F. 22.

Diplomata Manuscripta centum et quatuor. Ein Heft Abschriften mit untermischten sächsischen Urkunden, zusammengestellt im 18. Jahrh., bez. mit F. 26, ebenso wie F. 111.

Copialbuch des Klosters Oldisleben, enth. meist Abschriften aus dem 15., weniger aus dem 16. Jahrh.

GesA. = S. Ernest. Gesammt-Archiv.

Copialbuch F. 2 aus dem Beginn des 15. Jahrh.

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