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Dô den schépfære sin gnåd ermante,

dáz er die menschliche bræde erkante,

den engel Gabriel mit niwer boteschafte er ze dir sante.

‘Ávê Marjâ,

du bist genaden plênâ.

meit du swanger wirst:

iz ist got selbe den du gebirst.'

be disem worte,

himelischiu porte,

enpfienge in dinem reinen libe,
daz du doch niht wurde ze wîbe.

5

XLII.

SEQUENTIA DE S. MARIA

AUS MURI.

Âvê, vil lichter meres sterne,

ein lieht der cristenheit, Marià, aller magede ein lucerne.

Fröwe dich, gotes zelle,

beslozzeniu cappelle.

dô du den gebære,

der dich und al die welt gescuof,

nu sich wie reine ein vaz du maget dô wære.

Sende in mine sinne,

des himeles küniginne,

10

wâre rede süeze,

daz ich den vater und den sun

und den vil hêren geist gelouben müeze.

Iemer maget ân ende,

muoter âne missewende,

15 fróuwe, dú hâst versüenet daz Eve zerstörte,

diu got überhörte.

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50

frouwe, dur din ôre,

des cristen, Juden und die heiden sint,

und des genade ie was endelôs.

aller magede ein gimme,

daz kint dich ime ze muoter kôs.

Din wirdecheit diun ist niet kleine.

ja trüege du maget vil reine

daz lebende brôt:

daz was got, der selbe

den sinen munt zuo dînen brüsten bôt

und dîne brüste in sine hende vie.

owe, küniginne,

waz gnâden got an dir begie!

Là mich geniezen, swénne ich dich nenne,

daz ich, Marià frouwe, daz geloube und daz an dir erkenne, daz nieman guoter

mac des verlougen dune siest der erbarmde muoter.

Lâ mich geniezen des dú ie begienge

in dirre welt mit dime sune, so dun mit handen zuo dir vienge. 55 wol dich des kindes!

hilf mir umb in: ich weiz wol, frouwe, daz dun senften vindes.

Diner bete mac dich dîn lieber sun nie mêr verzihen:

Bite in des, daz er mir wâre riuwe müeze verlihen;

Und daz er dur den grimmen tôt, 60 den er leit dur die mennischeit, sehe an-menniscliche not;

Und daz er dur die namen dri

siner cristenen hantgetât

gnædic in den sünden si.

65 Hilf mir, frouwe, sô diu sêle von mir scheide, sô kum ir ze trôste:

wan ich geloube daz du bist

muoter unde maget beide.

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Ein gebet er uns selbe brâhte
des dà vor niemen gedȧhte:
iz ist paternoster genamet.
iz pigrifet allez daz insamet
mit churzlichen worten
des mennisk ie bedorfte
ze disses libes friste
joch zer ewigen geniste.
dà sint inne siben gebete.
sibene sint ouch der gebe
des héligen gaistes,

des unseren êwartes maisters.

Diu vorhte des obristen gotes,
dést diu geb aller vorderost.

diu guote mit ter verwizzenhaite,
diu chan sich wole braiten.

mit ter sterche der rât,

urmar ist der siu samet hat.

mit der vernunste der wîstuom,
åne die wir rehtes niene tuon:
mit disen siben virtutibus

so scul wir sûlin unser hûs.
diz sint dei siben chercestal,
diu uns liuchtent den gotes sal.

So wir lesen an der ê
die got sante den Juden ê,
die duanch tes wizes forhte,
àls ir ubele des pedorfte
false der magezoge tuot
des chindes getelôsez muot]:
so wâ sie missegiengen,
den scaden sie sà phiengen.

ir hêrro was so vorhtlich,

ir vorchte was so sorclich.

diu gnàda tempert nu daz reht,

ze sune ist worden der chneht,
vater ist der è hèrro was:

so begagenet ime [misericordia et] càritas.

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