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bd. I (1829) s. 130 ff) dass der bürger Jaguet sich in einem briefe an sie, unmittelbar nach des mannes tode, erboten habe, den nachlass der wittwe und den kindern zu übermitteln, dass er aber den brief, in welchem sie ihn dazu autorisiert, vernichtet und als ein guter freund des verstorbenen, gleichsam in seinem auftrage, die hinterlassenschaft dem staate überwiesen habe. von dieser sachlage bekam Therese Huber, wie sie weiter erzählt, kunde durch einen alten freund der Heyneschen familie, den verehrlichen domherrn Meyer in Hamburg, der im auftrage seiner stadt nach Paris geschickt wurde. obwol er den nachlass sah, vermochte er keine auslieferung desselben an die familie zu erreichen, bewürkte aber durch seine erzählungen dass der alte Heyne sich im interesse seiner enkel an Champagny wandte und würklich erlangte dass das noch vorhandene an die erben geschickt wurde. aber was übrig blieb, bemerkt frau Huber, bestand aus einem pack dürrer, wenn gleich mit unendlicher mühseligkeit und zeitaufwand zusammengetragener citate.

Es ist klar dass dies der gesammte litterarische nachlass nicht gewesen sein kann. was frau Huber sonst von der manuscript-kiste erzählt, welche Forster von Mainz nach Paris geschickt wurde, ist teils nicht genau genug, teils gibt es nicht diejenigen arbeiten an, welche Forster noch in Paris gemacht hat. wir entbehrten daher bis jetzt einer genauen mitteilung über diesen punct; ich habe nun eine solche gefunden.

Der genannte domherr Meyer nämlich (geb. 20 januar 1766, gest. 21 october 1844, ein einflussreicher mann und fruchtbarer schriftsteller, über den Klose Hamburgisches schriftstellerlexicon, Hamburg 1870, bd. 5, s. 258-264 zu vergleichen ist) hat ein buch geschrieben, das für die französischen zustände wichtig und für die beurteilung der damaligen deutschen stimmung den ereignissen in Frankreich gegenüber höchst schätzenswert ist: Fragmente aus Paris, im Iv jahr der französischen republik von Friedrich Johann Lorenz Meyer dr., domherrn in Hamburg, und spricht in demselben (2 teil Hamburg 1797 s. 53-56) von Forsters nachlass.

Meyer nennt drei männer, welche 'zu den tätigsten beförderern solcher, die annäherung der deutschen litteratur betreffenden vorschläge' gehören, unter ihnen den ehemaligen bischof Grégoire, schildert diesen und fährt dann fort:

Mit warmer achtung sprach Grégoire oft über Georg Forster und freute sich, manche nachrichten über seine vormaligen lebensumstände von mir zu hören. durch seine nachweisung, der ich überall so manche frohe und lehrreiche, in Paris genossene stunden verdanke, fand ich den treflichen litterarischen nachlass unsers der deutschen litteratur unersetzlichen Forsters: eine ansehnliche zahl von handschriften, historischen, geographischen, naturhistorischen und politischen inhalts. dieser nachlass ward, als Forster in Paris gestorben war, dem damaligen comité d'instruction publique übergeben und dieser hatte den gröfsten teil derselben, welcher naturhistorische gegenstände betrifft, dem museum der naturgeschichte übergeben, um über deren inhalt und über die mittel, ihn für die litteratur benutzen und Forsters hinterlassene kinder daraus entschädigen zu können, zu berichten. ich sah diese manuscripte im museum, in des botaniker Jussieus händen. er sprach mit grofsem lobe davon und bedauerte nichts mehr, als dass er nicht deutsch verstehe um auch die deutschen handschriften Forsters lesen zu können. die überhäufung mit geschäften hatte diese handschriften und die übrigen, welche unter Lebretons und Ginguenés aufsicht, in der jetzigen commission d'instruction publique lagen, fast in vergessenheit gebracht. nach den von diesen männern und von vielen warmen freunden Forsters, unter den repräsentanten und gelehrten vernommenen äusserungen, wird den Forsterschen erben die auslieferung ihres eigentums von keiner seite erschwert werden. die handschriften, deren durchsicht mir von der kommission des öffentlichen unterrichts unweigerlich gestattet ward, waren in englischer, französischer und deutscher sprache geschrieben und die bedeutendsten darunter des folgenden inhalts: Sur la préponderance politique de la république françoise; Über die politische lage von Europa und besonders von Deutschland; Über staatskunst; Über die zeit der einnahme und des besitzes der Franzosen von Mainz und Frankfurt;

Sur

la technologie maritime; und viele hefte von kollectaneen zu einer geschichte der Südsee. die stärksten konvolute enthalten die den letzten gegenstand betreffenden handschriften. wenn diese nicht vielleicht von Forster selbst, in seinem reisejournale schon benutzt sind so ist nichts angelegentlicher zu wünschen, als dass sie und mehrere der übrigen handschriften, zum gewinn der litteratur recht bald benutzt werden möchten.

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Nagender kummer über unglückliche persönliche verhältnisse, gram über getäuschte hoffnungen, haben Forsters tod beschleunigt. friede dem grabe, das dort die asche des edlen unglücklichen mannes deckt! friede, den er hier nicht fand! Während die von unserem berichterstatter erwähnten litterarischen schätze unrettbar verloren zu sein scheinen, hat sich manches andere erhalten, das beachtet zu werden verdient. briefe Forsters sind in jüngster zeit mehrfach an verschiedenen orten veröffentlicht worden; zuletzt HHettners schöne sammlung, Georg Forsters briefwechsel mit SThSömmering, Braunschweig 1877. Reichardts reichhaltige biographie bringt auch über ihn willkommene notizen; ich kann auf eine veröffentlichung Forsters hinweisen, die unbeachtet geblieben zu sein scheint. es sind die Briefe über Italien vom jahre 1785. aus dem französischen von Georg Forster. 2 bände, Mainz 1789 und 1790, eine geschmackvolle übersetzung eines interessanten buches des ehemaligen parlaments - präsidenten Dupaty. Forster hat an manchen stellen anmerkungen beigefügt und am anfang des 1 bandes der erinnerung des herausgebers eine nachschrift des übersetzers (Mainz 23 april 1789) folgen lassen. in derselben gedenkt er des verfassers als des muthigen vertheidigers und retters dreyer unschuldig zum rade verurtheilten, als des mannes, der am lautesten gegen die mängel und gräuel der französischen peinlichen gesetzgebung geeifert und folglich auch von einer seite zu der grofsen gährung in seiner nation beygetragen hat, wodurch jetzt die scheidung des guten vom bösen endlich bewerkstelligt und ein aufgeklärtes volk auch ein freyes volk werden soll. die übrigen angaben der vorrede über den wert des buches, die art der übersetzung entbehren zwar keineswegs des interesses, doch würde es zu weit führen, dieselben mitzuteilen.

Berlin, november 1877.

LUDWIG GEIGER.

DIE RUNEN AUF DER SPANGE VON VIMOSE.

Es war ein glücklicher zufall, durch den herr professor Engelhardt in Kopenhagen nach der herausgabe des Stephensschen runenwerkes noch die inschrift auf einer der zahlreichen bronceschnallen des altnordischen museums entdeckte. das nunmehr unschätzbare kleinod gehört zu dem grofsen moorfunde, der in den jahren 1859-1865 aus dem Vimose in der nähe von Odense auf Fühnen ans licht gebracht wurde. man darf ihn mit einiger sicherheit ins 4 oder 5 jh. n. Chr. versetzen. zweifellos gehören auch unsere runen zu den allerältesten, die wir überhaupt besitzen. die zeichen sind diejenigen des längeren vollständigen alphabets und entsprechen buchstabe für buchstabe denjenigen formen, welche wir eben nur auf den frühsten denkmälern antreffen.

Die spange wurde veröffentlicht und in natürlicher gröfse abgebildet bei Wimmer Runeskriftens oprindelse s. 130. die inschrift besteht aus zwei reihen, welche die volle breite der spange einnehmen und so gestellt sind dass die fufsenden der buchstaben einander zugekehrt sind. doch geht sie nicht ẞovστoоqηdóv, sondern jede zeile läuft für sich von links nach rechts. in der unteren reihe stehen einige buchstaben weniger als in der oberen, weil nietlöcher zu weiteren spatien nötigten.

Obgleich die buchstaben offenbar nur flüchtig eingeritzt sind, kann über ihre bedeutung dennoch kein zweifel entstehen. sie lassen sich nicht anders auffassen als Wimmer es getan hat. ich begnüge mich deshalb mit der einfachen umschreibung:

LAAS AUWINGA

svovavv

Wimmer begleitet die inschrift mit folgenden worten: 'ihre bedeutung ist mir unverständlich und ich kann deshalb nicht einmal entscheiden, welche linie voranzustellen ist. ich wage weder anzunehmen dass wir darin zwei namen zu erkennen haben, noch eine zusammensetzung AADAGASU-LA ASAUWINGA. ... für das wahrscheinlichste halte ich dass die ganze inschrift (vielleicht mit ausnahme von WINGA, das ein name sein könnte,

entsprechend dem altn. Vingi) runen ohne würkliche sprachliche bedeutung enthält; und es verdient hervorgehoben zu werden dass nicht blofs A hier eine grofse rolle spielt, sondern dass wir auch L und U widerfinden wie anderwärts' (bezieht sich auf den noch ungedeuteten anfang des Vadstena-bracteaten).

Die schlussbetrachtung müste wol ein letzter trost sein, wenn sich gar nichts anderes herausbringen liefse. aber das verführerische winga legt uns doch immer wider nahe dass auch hinter den übrigen buchstaben deutsche worte verborgen sein müssen.

Ich glaube nun dass sich eine befriedigende deutung bietet, sobald wir uns nur zu der, wie mir scheint, unbedenklichen annahme verstehen, dass an einer einzigen stelle ein buchstabe falsch eingeritzt sei. alles übrige erklärt sich ungezwungen und wir haben kaum nötig die auf den ersten blick etwas seltsam erscheinenden wortbilder mit der ungeübten lautgebung desjenigen besitzers zu entschuldigen, der den flüchtigen einfall hatte, auf diesem schmuckstück mit ein par kurzen worten sich sinnreich zu verewigen.

Wie gesagt setzt die eine reihe unmittelbar die andere fort und es kann uns nichts veranlassen zwischen ihnen einen einschnitt zu statuieren. die möglichkeit einer deutung bietet sich ferner auch nur, wenn wir die untere voranstellen, so dass wir von AADAGASULAASAUWINGA auszugehen hätten.

Ich nehme an dass an zweiter stelle A fehlerhaft für U steht. auf der abbildung bei Wimmer laufen von dem verticalen striche dieser a-rune unregelmässig drei schräge striche nach rechts seitwärts anstatt zweier. dennoch wird sich schwerlich unsicherheit dahinter verstecken, vielmehr ist der eine wol blofs eine schramme wie sie mehrfach auf der spange sich zeigen.

Wir erhalten nun zwei möglichkeiten für die abteilung des ersten wortes. entweder ist es der name Auda (ahd. Aota, Ota), oder aber das wort reicht noch weiter und ist ein adjectivum got. audags, altn. audigr. letztere annahme wird sich als die richtige ergeben, weil sich in den übrigen buchstaben widerum nur namen entdecken lassen. da nun ferner eine form audag sowol für den nom. oder accus. des neutrums wie für den nom. sing. feminini in so früher zeit ohne analogie ist und unglaublich erscheint, wird erst hinter audaga wortschluss anzunehmen sein. denn auch der gen. sing. audagas verbietet sich bei der un

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