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im Staat, in freien Vereinigungen aller Art ausfüllen. Allerdings nicht um,,allgemeine Bildung" in dem vulgären Sinne, eine Summe hersagbarer Kenntnisse und Meinungen, handelt es sich, sondern um die Einbildung von Lebenskräften, die Licht, Freude und Gedeihen in die ländlichen Kreise tragen.

Der Handarbeitsunterricht im Bremischen Lehrerverein. Die Frage, ob der Handarbeitsunterricht für Knaben in die Volksschule hineingehöre oder nicht, hat den Bremischen Lehrerverein wiederholt beschäftigt. Im Laufe der Jahre hat er seine Stellung zu dieser Frage völlig geändert. Noch im Jahre 1899 verhielt er sich durchaus ablehnend, und der bekannte Rektor Wigge, der damals vom Verein für einen öffentlichen Vortrag gewonnen worden war, konnte unter Zustimmung seiner Zuhörer den Satz aufstellen: „Eins ist sicher, daß nämlich den theoretischen Erwägungen, auf welche die Verfechter des Handfertigkeitsunterrichts ihre Forderungen gründen, kein wissenschaftlich pädagogisches Denken zugrunde liegt." Wie die Zeiten sich wandeln, und wie man doch über die Wissenschaftlichkeit pädagogischer Theorien mit der Zeit anders denken lernt! Heute bekennt sich der Verein, und nicht erst seit heute, zum Prinzip der Arbeitsschule, zu einer Reform des gesamten Schulwesens im Sinne einer energetischen Pädagogik, die an die Stelle der Rezeptivität die Produktivität, an die Stelle der Passivität die Aktivität, an die Stelle des Lernens das Tun setzt und durch eine energische Förderung der Selbstbetätigung nicht mehr, wie bisher fast ausschließlich, durch das Denken, sondern mehr und hauptsächlich durch das Handeln auf den Willen des Kindes einzuwirken sucht und damit dem Ideal der ,,vollkommenen Menschenbildung" näher zu kommen hofft, als die bisherige Lernschule es vermochte. Ein Vortrag des Direktors Dr. Pabst aus Leipzig über das Thema: ,,Technische Arbeit als Erziehungsmittel, mit Berücksichtigung amerikanischer Schulverhältnisse" gab dem Verein Anlaß zu folgender Entschließung: ,,Der Bremische Lehrerverein nimmt die Ausführungen des Herrn Direktor Dr. Pabst dankend entgegen und hofft, daß man auch in Bremen von maßgebender Seite der Frage der Einführung des Handarbeitsunterrichts in seinem weitesten Sinne in die Volksschulen näher treten werde, da dieser Unterricht nicht nur die beste Vorbereitung auf das spätere Berufsleben darstellt, sondern auch für die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes die höchsten Bildungswerte in sich schließt." Der Redner wußte durch seine lebendige Darstellung, die erkennen ließ, daß ihm seine Sache nicht nur eine Angelegenheit des Kopfes, sondern auch des Herzens ist, seine Zuhörer zu fesseln und sicherte sich einen wohlverdienten starken Beifall dadurch, daß er die Frage des Handarbeitsunterrichts nicht nur an sich, sondern im Zusammenhange mit der umfassenderen Frage einer Reform der Volksschule im Sinne der Arbeitsschule behandelte. (Karrenberg.)

Die Freie Vereinigung für philosophische Pädagogik" (Gruppe Sachsen) hielt Michaelis d. J. bei Gelegenheit der 15. Hauptversammlung des Sächs. Lehrervereins zu Zwickau die 6. Tagung (seit 1893) ab. Nach einem Vortrage P. Bechers-Marienthal über ,,Ewigkeitswerte des Christentums", der sich i. g. auf O. Pfleiderers „Entstehung und Entwicklung des Christen

tums" stützte, sprach Emil Schädel-Chemnitz über,, Das Sprechenlernen unserer Kinder, nach seiner psychologischen Grundlage und seiner Entwicklung betrachtet": Ehe das 'Kind anfangen kann zu sprechen, hat es innerhalb des ersten Lebensjahres eine vierfache Entwicklung durchzumachen: 1. Die akustische Entwicklung, die darin besteht, daß das Kind seine eigenen Laute und die Laute andrer Personen richtig hören und auffassen lernt. 2. Die motorische, indem das Kind die Herrschaft erlangt über die gesamte Muskulatur, die beim Sprechen beteiligt ist. Dazu gehört auch eine Kontrolle der Sprechbewegungen mittels der Bewegungsempfindungen. 3. Die ideomotorische, die im wesentlichen darin besteht, daß die anfänglich unwillkürlichen Lauterzeugungen des Kindes sich zu willkürlicher Hervorbringung von Lauten umwandeln. 4. Die ideelle Entwicklung, indem die Wahrnehmungen, Vorstellungen und das Gedächtnis des Kindes sich so weit entwickeln, daß es sich den einfachsten Wortinhalt oder die einfachsten Wortbedeutungen der Erwachsenen aneignen kann. Es folgt dann die willkürliche Lauterzeugung. Der Redner beleuchtete das Gesetz der Lautentwicklung und betrachtete dann das Problem der Worterfindung und das der ersten Wortbedeutung beim Kinde. In der folgenden Besprechung wurde auf des Redners wertvolle Schrift:,,Das Sprechenlernen unserer Kinder" (Leipzig, 1905) hingewiesen, in der die bezüglichen Arbeiten Wundts, Meumanns, Aments u. a. in verdienstvoller Weise zur Anwendung kommen. Sodann sprach Dr. Steglich-Dresden über:,,Dittes als Herold der Frohschammerschen Philosophie und Pädagogik": Dittes hat in langjähriger literarischer Tätigkeit (1884-96) auf Frohschammers Geistesschöpfung hingewiesen und dabei folgendes hervorgehoben: 1. Frohschammers Philosophie als allgemeine Kulturwissenschaft betrachtet kritisch diejenigen Richtungen des Geisteslebens, welche demselben entweder zu enge oder zu weite Grenzen setzen wollen (Ultramontanismus, Monismus, Okkultismus u. a.). 2. Frohschammers Philosophie als Idealwissenschaft stellt denjenigen Wissenschaften, welche sich mit Wirklichkeit (,,realer Wahrheit") befassen, die Erforschung der ,,idealen Wahrheit" gegenüber; sie erweist damit aufs neue und überzeugend die Berechtigung der Philosophie und ihrer Hauptzweige (Ethik, Ästhetik, Sozietäts-, Rechts- und Religionsphilosophie). 3. Frohschammers Philosophie als System bringt einen neuen Gedanken zur Darstellung, der sich für Denken und Handeln äußerst fruchtbar erweisen dürfte. (,,Die Phantasie als Grundprinzip des Weltprozesses.") 4. Frohschammers System, die Macht der Phantasie allseitig darstellend, entwickelt uns eine Psychologie, die nicht allein das Vorstellungsleben betont, sondern auch Gemüts- und Willensleben eingehend beleuchtet. Die Pädagogik Frohschammers als Teil seiner praktischen Philosophie bringt alle Gesichtspunkte zur Geltung, welche für die Erziehung des Menschen (als Einzel- und zugleich sozialen Wesens) in Betracht kommen. 5. Die Werke Frohschammers sind bis jetzt weder in ihrer Bedeutung allgemein erkannt, noch nach ihrem Inhalte hinreichend verwertet worden; sie sind daher fortgesetzt der deutschen Lehrerschaft wie allen Gebildeten zu eifrigem Studium lebhaft zu empfehlen. Der letzte Vortrag der Tagung betraf,,Neuere Ansichten über das Wesen der Phantasie" von

Dr. H. Götz-Leipzig: Plato und Aristoteles, die beiden größten Denker des Altertums, besitzen noch keinen klaren Begriff der Phantasie. Erst in der römischen Philosophie spricht man gelegentlich ästhetischer Betrachtungen von schöpferischer Einbildungskraft. (Plavius Philostratus, auch Plotin.) Augustin unterscheidet schon zwischen reproduktiver und produktiver Phantasie und nennt auch bereits die synthetische. Schwerer als die Unterscheidung von Denken und Phantasie gelingt in der neueren Philosophie die Unterscheidung von Phantasie (Einbildungskraft) und Gedächtnis (Erinnerung). Das zeigt sich bei Descartes, Spinoza, Hume, Locke und zahlreichen deutschen Psychologen des 18. Jahrhunderts. Eine ganze Anzahl von Philosophen, so Chr. Wolff, nennen das Vorstellungsvermögen oder das Vermögen, das Empfundene sich wieder zu vergegenwärtigen, Einbildungskraft. Im Gegensatz zu Wolff stellt Kant die Phantasie als höhere, weil produktive, geistige Tätigkeit über das Gedächtnis als niederere. Der Kantsche Begriff der Einbildungskraft wurde von den Romantikern weitergebildet, und so versteht man jetzt meist unter Gedächtnis die geistige Funktion, welche die Wahrnehmungen relativ unverändert widergibt, während die Phantasie als die verändernde Reproduktion bezeichnet wird, wobei das Gedächtnis als primäre, die Phantasie aber als sekundäre und somit übergeordnete Funktion erscheint, so z. B. in Lehrbüchern der Psychologie vom Herbartschen Standpunkte aus. Prof. Dürr (Bern) betrachtet die Phantasieleistungen als eine besondere Art der Gedächtnisleistungen, während umgekehrt James Sully im Gedächtnis eine Art der Phantasie sieht. Die neuere, experimentelle Psychologie leugnet die Möglichkeit einer völlig unveränderten Reproduktion, und damit verwirft sie die oben angedeutete Definition von Gedächtnis und Phantasie. In der neuesten Psychologie sind zwei Bestrebungen, den Phantasiebegriff zu bestimmen, besonders bemerkenswert. Die einen wollen den Begriff der Phantasie so erweitern, daß sie unter derselben jede Art gestaltender und bildender Tätigkeit der Seele verstanden wissen wollen, die das passive Aufnehmen von Sinneseindrücken überschreitet (Wundt, Völkerpsychologie, Bd. II, 1), die andern wollen spezielle Merkmale für eine Phantasietätigkeit im engern Sinne gewinnen, so Meumann. Beide Richtungen sind berechtigt und haben Vorteile und Nachteile. Der Vortrag geht ausführlich auf die Kritik ein, welche die Theorie Wundts durch Meumann erfährt (Zeitschrift f. experiment. Pädagogik, Bd. VI, S. 109 ff.) und ergänzt aus Meumanns,,Intelligenz und Wille“ und „,Vorlesungen zur Einführung usw." Meumanns Anschauungen über das Wesen der Phantasie und weist noch besonders auf das hin, was Meumann über das Verhältnis von Phantasie und Verstand, sowie von Phantasie und Gedächtnis sagt, ferner auf seine Ausführungen über ,,Gefahren“ der Phantasie und über die Erziehung der Phantasie. Jedenfalls werden die neuerdings hervortretenden verschiedenen Auffassungen über das Wesen der Phantasie, zu dessen Beleuchtung ja auch Frohschammer viel beigetragen hat, noch längere Zeit hindurch das Interesse der pädagogischen und philosophischen Kreise in Anspruch nehmen und klärende Untersuchungen veranlassen.

Personalien.

Am 27. Oktober starb in Krč bei Prag im 71. Lebensjahre ein bekannter österreichischer Schulmann, Josef Heinrich, früher Privatschuldirektor, Verfasser einst weitverbreiteter Lese- und Sprachbücher, auch Begründer des ersten Fröbelschen Kindergartens in Prag. Heinrich stand, obwohl Deutscher, in späteren Jahren auf Seite der Tschechen, für deren Bestrebungen er in Schrift und Wort eintrat. Ihnen verdankte er seinerzeit ein Reichsratsmandat, später seine Entsendung in den Landesschulrat, dem er bis jetzt angehörte. Früher war Heinrich, der auch eine Schulzeitung herausgab, sogar Mitglied des Ausschusses der Allgemeinen Deutschen Lehrerversammlung.

Am 31. Oktober verschied ganz unerwartet Albert Blum, ein verdientes Vorstandsmitglied des Rheinischen Provinziallehrervereins für Naturkunde, der aber auch weiteren Kreisen durch seine gediegenen Arbeiten zur Geschichte des naturwissenschaftlichen Unterrichts Roßmäßler, Junge und Schmeil vorteilhaft bekannt geworden war. Der Verstorbene, der noch in jugendlichem Alter stand, war Lehrer in Kreuznach, studierte aber seit 1907 in Bonn.

In Berlin starb am 15. November, 78 Jahr alt, Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Hertzer, bis zum vorigen Jahre Mathematiker an der Technischen Hochschule. Der Verstorbene war ein bekannter Methodiker des Zeichenunterrichts. 1871 unterbreitete er in Gemeinschaft mit Jonas und Wendler der preußischen Schulbehörde ,,Vorschläge zu einer Reform des Zeichenunterrichts in den Elementarschulen". Im Anschluß daran bearbeitete er dann 1873 eine „,Anweisung zur Zeichenunterrichtsmethode“. 1874 begründete er den noch jetzt bestehenden ,,Verein deutscher Zeichenlehrer", den er bis 1885 leitete. Im übrigen gehören seine Schriften dem Gebiet der darstellenden Geometrie an.

Der als Geograph bekannte Geh. Regierungs- und Schulrat Diercke in Schleswig ist in den Ruhestand getreten. D. ist nur seminarisch gebildet.

Literaturberichte.

Geschichte.

Vom Seminardirektor Dr. E. Clausnitzer in Ütersen.
(Fortsetzung.)

Schuldirektor Dr. Roßbach in Düsseldorf bietet in der Schrift,,Der Geschichtsunterricht in mittleren Schulen" (Gerdes & Hödel in Berlin. 0,60 M.) keine der landläufigen Methodiken. sondern seine Gedanken über den Geschichtsunterricht. Sehr eingehend und beherzigenswert schildert er u. a. die Notwendigkeit und Ausgestaltung der Heimatsgeschichte. Auch wünscht er mit Recht Beschränkung des Stoffes: ,,Besser ein helles Licht über die großen, an kulturellem Feingehalt reichen Zeiten und daneben Dunkel über die Übergangszeiten, als ein unklares Halblicht über die ganze Geschichte". In umfassender Weise macht Verfasser mit Einführung der Wirtschaftsgeschichte Ernst. Die Lehrpläne sind nach der stofflichen Seite ausgezeichnet. Der zünftige Historiker merkt auf Schritt und Tritt, daß Verfasser mit dem neuesten Stande der Geschichtsforschung vertraut ist. Hier können nicht nur die Schullehrpläne viel lernen, sondern auch die Herausgeber von Lehrbüchern, die sich in althergebrachten Bahnen bewegen. ,,Die Weltgeschichte in mnemonischen

Deutsche Schule. XII. 12.

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Reimen (Gedächtniskunst)" bietet Frhr. Fritz von Holzhausen (L. Schwarz & Co., Berlin. 0,50 M.). Ob diese Reime, die übrigens mitunter eine schiefe Auffassung der Geschichte zeigen, um Zahlen bei Prüfungen gegenwärtig zu haben, Nutzen zu stiften vermögen, wissen wir nicht. Für die Schule sind sie jedenfalls entbehrlich. In 4. Auflage erscheint der für Real-, höhere Bürger- und Mädchenschulen bestimmte ,,Leitfaden für den Geschichtsunterricht" des† Prof. F. Junge, jetzt von Gymn.-Direktor R. Lange bearbeitet (Vahlen in Berlin. Geb. 3 M.) Ein reiches, zuverlässiges Material ist hier übersichtlich verarbeitet. Das Politische steht im Vordergrund. Vielleicht entschließt sich der Herausgeber, hier zugunsten des Wirtschaftlichen etwas zu kürzen. August Hummels,,Vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen hat in 38. Auflage Lehrer F. Osner in Berlin neu bearbeitet (Hirth & Sohn in Leipzig. 0,75 M.). Der Neubearbeiter hat, und zwar mit Recht, die Stoffe ausgeschieden, die nur aus Liebe zur Vollständigkeit dargestellt waren. Die Kulturgeschichte ist mehr berücksichtigt, doch wäre die beabsichtigte Erweiterung namentlich nach der Seite des Wirtschaftsgeschichtlichen sehr erwünscht. Manches bedarf der Berichtigung, so ist z. B. die Auffassung von Heinrich IV. und von Wallenstein nicht richtig, auch sollte endlich die Anführung des politischen Motivs zum sog. Glaubenswechsel Kurfürst Johann Sigismunds unterbleiben. Von dem ,,Lesebuch für den deutschen Geschichtsunterricht von Dr. Staude und Dr. Göpfert liegt der 4. Teil, Erzählungen und Bilder aus der deutschen Geschichte von Luther bis zum 30j. Krieg" umfassend, in 2. Aufl. vor (Bleyl & Kaemmerer in Dresden-Blasewitz; geb. 0,90 M.). Die Anerkennung, die das Büchlein schon früher gefunden hat, sei hier wiederholt. Eine recht erfreuliche Erscheinung unter den sich mehrenden Heimatgeschichten bilden die Bilder aus der Kulturgeschichte der Heimat" von Lehrer Erfurth in Wittenberg (R. Mühlmann in Halle a. S.; geb. 1,60 M.). Das Vorgeschichtliche ist ausführlich, durch treffliche Abbildungen unterstützt, dargestellt hoffentlich findet dies für andere Heimatgeschichten Nachahmung! Vor allem schildert Verf. unter Berücksichtigung der Denkmäler und Sagen, Kultur und Wirtschaft bis etwa 1500. Gleichfalls in 2. Aufl. erscheinen die Geschichtlichen Bilder und Vorträge von Provinzialschulrat Freundgen in Coblenz (Dürr in Leipzig; geb. 4. M.). äußerst lebensvollen Schilderungen aus der alten und der deutschen Geschichte, die zumeist im Seminarunterricht entstanden sind, werden nicht nur den ehemaligen Schülern des Verf. eine willkommene Erinnerung sein, sondern allgemein zur Hebung des Geschichtsunterrichtes, besonders aber zur Anschaulichmachung wesentlich beitragen. Wertvoll ist es, daß Verf. ein Material verarbeitet hat, das sich in den besten wissenschaftlichen Darstellungen, aber auch manches Mal weitab in schwer zugänglichen Zeitschriften findet. Darum eignet sich das Buch auch zur Weiterbildung im Amt, aber auch als Prämie. Es kann mit gutem Gewissen als Gegenstück zu den jetzt veralteten Grubeschen Charakterbildern bezeichnet werden. — Einen Zeitgenossen und Freund Friedrichs des Großen, den „Grafen Wilhelm von Schaumburg-Lippe", behandelt Geh. Archivrat Dr. Keller in Berlin (Weidmann in Berlin; 0,50 M.). Das Schriftchen ist äußerst lehrreich ein edler Fürst wird hier geschildert, der begeistert war für das neue Humanitätsideal, der auch eine hohe Meinung vom Volke besaß, indem er die Ansätze zu einer Volksvertretung schuf. und die Grundlagen einer allgemeinen Wehrpflicht bis ins einzelne festlegte. Er war es auch, der bekanntlich Herder an seinem Hof nach Bückeburg berief. Der 1. Band der Geschichtsbetrachtungen", von Kauffmann, Berndt und Tomuschat, die im Jahrgang 1904 S. 261 und im Jahrg. 1907 S. 462 besprochen wurden, ist in 2. Auflage erschienen (Dürr in Leipzig.) Vieles ist gebessert und vervollständigt worden. Einer besonderen Empfehlung bedarf dies ausgezeichnete Werk weiter nicht. Professor A. Schäfer in Duisburg bietet eine Einführung in die Kulturwelt der alten Griechen und Römer" (Carl Meyer [G. Prior] in Berlin und Hannover; geb. 4 M.). Verf. beschränkt sich auf das Land der Griechen, die Götter- und die Heldensagen. Er bringt hier unter Anführung von Proben aus den alten Schriftstellern ein umfangreiches Material, das für die behandelten Gebiete eine rechte gute Einführung darstellt. Ein bedeutungsvolles und recht beachtenswertes Buch bildet von B. Hofmann in Gotha „Die deutsche Kultur in ihrer geographischen Grundlage und geschichtlichen Entwicklung als Lehrstoff" (Brandstetter in Leipzig; geb. 3 M.). Es soll dies der „Lehrstoff für einen abschließenden ver

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