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nach Quandels Abschrift aus dem Registrum Petri mancherlei Ungenauigkeiten.

St. 3354 obwohl von Bethmann nicht angemerkt, ist nicht nur in einem Original, sondern auch in einer ziemlich gleichzeitigen gleichlautenden Abschrift erhalten. Die letztere rührt vielleicht sogar von einem in der Canzlei Lothars beschäftigten Schreiber her, und war möglicher Weise auch mit einer Bulle besiegelt; freilich haben sich nur die Bruchstücke einer abgelösten Goldbulle Lothars erhalten. Das Original ist um das Tagesdatum X. Kl. Octobris und die Apprecation reicher als der Abdruck bei Margarin und Gattula.

XI. Rom.

1) Die Vaticanische Bibliothek. Auf eine Empfehlung des Herrn Cavaliere de Rossi hin wurden wenigstens bei Besichtigung der Cimelien die Schaukästen geöffnet und ein Durchblättern der Codices gestattet. Eine Durchsicht der Virgilhandschrift in Capitalschrift und des Cicero de rep ublica in Uncialen kann nur in der Annahme eines höheren Alters dieser Handschriften bestärken. Die obere Schrift des Cicero ist eine noch ziemlich reine und schöne Unciale des VI. Jahrhunderts.

2) In der Bibliothek der Minerva schien ein Legendarium in langobardischer Schrift des 10. Jahrhunderts von besonderem Interesse. Es hatte Rollenform und im Texte waren erläuternde Bilder, jedoch in umgekehrter Richtung zu demselben, angebracht, damit sie beim Ueberhängen der Rolle über das Lesepult von den Zuhörern zu besserer Einprägung des eben Verlesenen betrachtet werden konnten.

3) führte Sign. Professore Cugnoni bereitwilligst in die Biblioteca Chigiana ein, wo viele päpstliche Bullen, darunter das Original von Jaffé R. P. 3237, Leo IX, 1052, X. Kal. Jul. in Minuskel und nicht in Curialschrift, sowie griechische Notariats-Instrumente aus den Jahren 1123, 1165 und 1296, endlich in einem Sammelband E VI, p. 183 ff. diverse Urkunden Friedrichs II, über die Bethmann bereits im Archiv XII, 490 berichtet hat, aufbewahrt werden.

XII. Florenz.

1) Biblioteca nazionale, deren Praefect z. Z. Sign. Conte Luigi Passerini-Orsini ist. Daselbst befindet sich ein Missale des 10. Jahrhunderts in 4o, zum grösseren Theil in Minuskel mit hervorragenden bunten Initialen, einzelne Stellen der Evangelien jedoch in beneventanischer Schrift ; auch sind mehrere Seiten purpurgefärbt. Auf p. 701 steht:

'Precamur ergo te, Domine, ut nos famulos tuos, omnem clerum et devotissimum populum una cum papa nostro illo et gloriosissimo imperatore Ottone eiusque nobilissima prole quieta temporum concessa in his paschalibus gaudiis conservare digneris per dominum nostrum Jesum Christum filium tuum qui tecum vivit et regnat deus in unitate spiritus sancti per omnia saecula saeculorum, amen!' was wohl eher auf Otto II, als auf Otto I. zu beziehen ist, im Bibliothekskatalog jedoch fälschlich für Otto III. in Anspruch genommen wird.

2) Archivio di Stato, wo wie früheren Besuchern, so auch jetzt Sign. Cesare Paoli bei allen Nachforschungen zur Seite stand.

Hier wurden Schriftproben angefertigt von St. 2781, das des Chrismon entbehrt, im Titel 'rex' hat, und Text, Subscription und Recognition als von drei verschiedenen Händen geschrieben zeigt. Die letztere wie die Datierung ist in einer kleinen Uncialschrift ausgeführt und lautet vollständig: 'Ego Gregorius Vercellensis episcopus ac cancellarius vice domni Annonis archicancellarii Colloniensis archiepiscopi recognovi. Anno ab incarnatione domini nostri Jesu Christi MLXXIII, indictione X, anno autem domni Heinrici quarti regis ordinationis quidem XXI, regni vero XVIIII. Actum Bertęstations (!) feliciter.' Alle übrigen äusseren Merkmale, namentlich das Monogramm, sind unverdächtig.

Letzteres ist auch der Fall beim Original von Nr. 321 des St.'s Nachtrags, wo im Monogramm sich der Vollziehungsstrich durch besondere Schwärze auszeichnet. In der Datierung heisst es nicht 'Datum' sondern 'Data'.

Ferner ist in St. 3055 das untere Protocoll in blasserer Tinte, das Datum von anderer Hand (mehr Bücher- als Urkundenschrift) als alles andere geschrieben. In der Recognition heisst es: 'Burcardus' und 'recognovit'; die Indiction steht auf Rasur, wo früher eine mit X. beginnende Zahl stand, und scheint wohl eher IIII. statt III. gelesen werden zu müssen; auch ist 'anno imp. I.' angegeben. Die senkrechten Striche der verlängerten Schrift zeigen auch die eigenthümliche wellenförmige Gestalt, die sonst mehrfach in den Urkunden Heinrichs V, z. B. in der in Trier befindlichen St. 3212, begegnet. Am Platze des Siegels befindet sich jetzt ein unregelmässiges Loch, durch das ein Pergamentstreifen gezogen, der ehemals wohl in das Siegelwachs eingeklebt war.

Auch St. 3340 entbehrt des Chrismons, obwohl es von einem unter Lothar III. thätigen Schreiber geschrieben ist; St. 3343 liest in der Recognition deutlich 'Ekkehardus'.

2) Biblioteca Laurenziana.

Liebenswürdiger Empfang und Führung durch den SottoBibliotecario Sign. P. D. Nicola Anziani. Neben einer

Besichtigung der Tacitushandschriften LXVIII, 1 m. q. s. X. (jedenfalls Anfang) aus Corvey (es scheint fast als sei in der bekannten Stelle ‘idista viso' aus 'idisca viso' corrigiert) und LXVIII, 2 m. f. s. XI. in beneventanischer Schrift, richtete Referent sein Augenmerk auf das dem 15. Jahrhundert angehörige Chronicon Burgi S. Sepuleri (LXVI, 25 ch.), welches eine Abschrift von St. 3989 mit ann. reg. XII, imp. VIIII, ferner eine Urkunde Raynalds von Cöln als Legat: 'Datum Aricij VII. Id. Septbr. Freder. ann. reg. XII, imp. XI.' (sic!) enthält.

XIII. Reggio.

1) vermittelte Sign. De. Giuseppe Turri mit bekannter Zuvorkommenheit den Zutritt zum Archivio capitolare, welches das Original von St. 3342 enthält; dasselbe entbehrt gleichfalls des Chrismons, besitzt ein eigenthümliches Monogramm, ist aber entschieden echt. Recognition und Datierung entsprechen den Angaben bei Stumpf. Ferner befanden sich hier die beiden Placita der Kaiserin Richenza vom Novbr. und Dezbr. 1136 und zwar das für S. Marien in Reggio in der Urschrift, das für Nonantula aber in einem Notariatsinstrument des späteren 12. Jahrhunderts, beide mit 1136 und XIV. Indiction.

Da der Besuch dieses Archives am Sonnabend stattfand, und der eigentliche Vorstand desselben durch Kirchendienst in Anspruch genommen war, konnten leider nur die nothdürftigsten Notizen gemacht werden. Dagegen hatte Sign. Giovanni Livi die grosse Güte, jene Studien nachträglich in geeignetster und freundlichster Weise zu vervollständigen. Genannter Herr steht nämlich vor

2) dem Archivio delle opere pie, welches auch St. 3345 in einer Notariatscopie vom Ende des 14. Jahrhunderts, mit der Indiction XV. besitzt.

XIV. Parma.

1) Biblioteca ducale, unter Leitung des rühmlichst bekannten Sign. Direttore Odorici, ist auch Sonntags von früh 9 Uhr bis Mittags 1 Uhr dem Publicum geöffnet. Hier zog besonders ein Cod. membr. in 4o, 1650 Par. sowohl durch seine Ueberschriften in Gold und vielfachen Verschlingungen, als auch durch die Textschrift, eine Minuskel mit westgothischen Reminiscenzen die Aufmerksamkeit, auf sich. Derselbe enthält den Tractat des Ildefons von Toledo 'de virginitate S. Mariae', den Bischof Gotschalk von Aquitanien (d. h. von le Puy en Velay) von einer

Neues Archiv etc. I.

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Reise nach Gallicien, speciell wohl von einer Wallfahrt_zum h. Jacob von Compostella 'tempore hiemis diebus ceptis Januarii mensis concurrente feliciter era deccclxxviiii' mit nach der Heimath brachte. Er liess denselben durch 'Gomesanus licet indignus presbiterii tamen ordine functus in finibus Pampyloniae abba Hyldensis archisterii in atrio sacro ferente reliquias sancti ac beatissimi Martini episcopi regulariter degens sub regimine patris almi videlicet Dulquitti abbatis inter agmina Christi servorum CC fere monachorum' abschreiben.

2) Das Archiv, unter dem Directorat des Sign. Ronchini, ist augenblicklich in der Umarbeitung begriffen. Daselbst mancherlei Urkunden Parmesaner Bischöfe, eine mit angeblich eigenhändiger Unterschrift Kadalho's, des nachmaligen Gegenpapstes Honorius II, andere von Siegfried II. (981-1006) mit eigenthümlichen Chrismen, dessen eines eigentlich mehr dem bekannten Rubrumzeichen gleich war.') Eine hier befindliche notarielle Copie von St. 2090. '1037 Non. Maii, indictione V, anno reg. XIII, imp. X. Actum in campis Placentinis iuxta fluvium Triviam' führt das Monogramm Christi als Chrismon.

XV. Piacenza.

Trotz aller freundlichen Bemühung des Sign. Conte Pallastrelli war von der möglicher Weise dort zu suchenden Urkunde Lothars III. (St. 3344) nichts zu entdecken, 2) weder in den weltlichen noch in den kirchlichen Archiven, in die vornehmlich Sign. Canonico Carlo Grandi in gefälligster Weise einführte. Nur im Archivio dell' Ospizio civile legte derselbe aus früherem Bücherumschlag gerettet eine Copie des sacri palatii notarii Bonusdies aus der Zeit Heinrichs IV. von St. 1381 vor. Dasselbe giebt genau das Christusmonogramm des Chrismon und folgendes unteres Protocoll wieder: Egilbertus cancellarius vice Wiligisi archicapellani recognovit. Data II. Kl. Junii anno dominicae incarnationis M. IIII, indictione I, anno vero domni Henrici secundi regis II Actum in campo qui dicitur Raudo.'

1) Die Zeichen, welche hier nicht wiedergegeben werden können, erinnern sehr an den Cod. Colon. CCXII, und den Ursprung des Zeichens aus dem alten xonouov, s. Eccl. Col. codd. p. 93 und 94. W. 2) Nochmalige Nachforschungen auch in Parma, auf die Sign. Pallastrelli hinwies, und die Herr Dr. Bormanu, der damals für das 'Corpus inscriptionum' Italien bereiste, nachträglich auszuführen die Güte hatte, führten zu demselben negativen Resultate.

XVI. Cremona.

Die vom Bischof Sicardus angelegte Sammlung der Privilegia Cremonensis episcopatus vom Ausgange des 12. Jahrhunderts, jetzt im Besitze des Herrn Dr. Robolotti, der sie Jedermann gern zur Verfügung stellt, enthält

1) Original oder gleichzeitige Copie von St. 2092, die unter Einhaltung aller äusseren Formen ganz in der Weise einer Urkunde ausgestellt ist, doch nie besiegelt war. Die Schrift kann als canzleimässig gelten. Die Datierung lautet: 'Data V. Kl. Junii, indictione V, anno dominicae incarnationis M. XXXVIII, anno autem domni Chuonradi regis XIII, imperii XI. Actum in obsidione Mediolani feliciter; amen.'

2) p. 42 Abschrift von St. 2556, aber mit Wibertus' und 'archicancellarii' und 'XVII. Kl. Julii', dem Christusmonogramm als Chrismon.

3) p. 46 Abschrift von St. 3141, betreffs deren Daten nichts zu erinnern ist; das Monogramm hat nur den kleinen horizontalen Balken, der alsdann wohl als Vollziehungsstrich gedient haben muss.

4) Abschrift von St. 3363, aber ohne Daten; sie giebt ein richtigeres Monogramm, und nennt besser als Ughelli in Titel und Subscription Lothar nicht den zweiten, sondern III. 5) Original des mit Unterschriften ausgestatteten Placitum St. 3872.

Im Stadt-Archiv, in das Herr Dr. Robolotti gleichfalls einzuführen die Güte hatte, fand sich fast nichts älteres vor; dagegen im Museo Patrio aus Maculatur gerettet das Original von St. 2129, das indess mitten in der Subscription und dem Monogramm durchschnitten ist; soweit letzteres erhalten, hat es die übliche Form. Das Christusmonogramm als Chrismon ist noch leidlich erkennbar. Ferner fand sich hier eine moderne Abschrift von St. 3271, doch war keine Spur vom Original zu entdecken.

XVII. Mailand.

1) Archivio di Stato, sonst San Fedele, wo Sign. Ghiuzoni behülflich war, die vorliegenden Forschungen so schnell als möglich zu erledigen. Daselbst

Original von St. 3273, in deren Abdruck bei St. Zeile 16 von unten zu lesen ist 'concedimus et confirmamus', ebenso 'Ekkehardus' statt 'Ekechardus' und 'incarn. dom.' statt 'dom. inc.'

Original von St. 3282 giebt zu keiner Bemerkung Anlass. Original von St. 3312, dessen Abdruck im Texte sich mehrfach fehlerhaft, im Datum dagegen als zutreffend erweist.

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