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10

Que mens rimari, que lingua retexere posse
Creditur eterni pondera consilii?
Nos parcendo iuvans, in virga visitat illos,
Quantus in eximiis, tantus in exiguis.
Nuper nostra dei tulit etas signa furoris,
E quibus in medium bina referre libet.
15 Sede Maguntina docet aule vasta ruina,

20

Quam sit apud dominum vana salus hominum.
Regia namque domus, tenuis dum sibilus aure
Sero salutat eam, funditus ipsa ruit.

Que moles, quod opus, que machina diruit illam?
Nulla profecto: potens ergo manus domini.
Argumenta petis? fisse quasi fulmine bases,
Dissiliendo viros octo decemque necant.
Funera splendorem festi regalis adumbrant,
Fitque nefanda dies, que modo festa fuit.
25 Huc invitati perhibent, quante brevitatis
Sit mundanus honor, hec docet iste dolor.

30

Est nova res testis huius, quam posteritati
Tradere lege metri, postulat utilitas.
Regulus, antistes, comites, procerumque cohortes
Convenere loco: nomina pretereo,

Rado loci nomen ob triste quod intulit omen:
Lugubre mortis opus vel meminisse pudet.
Turpe genus fati f(atalequ)e nobilitati

Complecti calamò sugg(erit hic rat)io.

35 Causa fuit causeque dies (ostensa) locusque:
Terminus instat, adest concio nobilium.
Consedere domo: domus illa vetusta, latrinam
Subtus habens, senio debilitante trabes.
Intra primates de federe pacis habendo

40

Utile consilium ducitur in medium.

Inveniunt, dum conveniunt pro tempore, pro re:
Quod reprobant illi, suscipiunt alii.

Itque reditque frequens ducta per altos
Magnatum sensus aprobo tale forum.

45 Iamque loco poscente domus in parte secreta
Eligitur stacio colloquii studio.

Eloquar an sileam? mallem transire tacendo,

V. 9 possit Hds. 16 deum Hds. 26 hec domus Hds., was unverständlich ist. Der Schreiber aber braucht das Abkürzungszeichen für us auch für et. 27 'huius' sehr unsicher. 33 die Ergänzung sehr zweifelbaft; ebenso 35. 43 und 44 deutlich, aber fehlerhaft: es fehlt vielleicht mehr als das Metrum verlangt; der Schreiber könnte in einen späteren Vers gerathen sein.

50

Quod fari pudor est: hic tibi scire subest,
Quanta supernorum sit abissus iudiciorum.
Ecce cadunt proceres, dum cecidere trabes.
Regni sublime decus atra vorago latrinae

Excipit, extinguit: est satis in titulo.
Te cancellorum sedes a sede profunda,
Rex, cum pontifice servat honorifice.
55 Non nobis sit humi non consedisse pudori:
Felices qui sic demeruere mori.

Tumba quibus cenum fuerat, sit patria celum:
A penis animas, agne dei, redimas.

Von einer Chronik der Kaiser und Päpste bis 1181 sind auf der Münchener Bibliothek Blätter mit gleichzeitiger Schrift von Einbänden abgelöst worden. Es sind aber nur chronologische Tabellen mit sehr wenigen sachlichen Bemerkungen, die eine Benutzung der Tabellen Hugo's von S. Victor erkennen lassen. Am Anfang steht: 'Anno declx quo Roma condita est, natus est dominus noster Jesus Christus filius dei, pontifex et rex.' Darauf folgen 9 Columnen: Anni domini, Indictiones, Epactae, Bissextiles, dann die Päpste mit ihren Jahren, die Kaiser desgleichen, und endlich noch geschichtliche Notizen. Die Reihe der Pontifices beginnt: Anno xlv imperii Octaviani Augusti natus est Jesus Christus filius dei in Bethleem Iudę ex Maria virgine'. Die Kaiser: 'Post nativitatem domini nostri Iesu Christi Octavianus Augustus imperavit annis xiiii'. In der letzten Columne: 'His diebus trans Tyberim de taberna meritoria fons olei' etc. wie im Catal. Cencii Arch. XII, 60. Die beiden ersten Blätter reichen bis 178, das dritte erhaltene beginnt mit 539, ist aber unten abgeschnitten, das vierte, wieder nach einer Lücke, oben. Auf der zweiten Seite desselben (771-808) steht am Ende: 'Hoc tempore imperium Romanum ad reges Francorum translatum est, Karolo Magno filio Pipini regis primo imperatore facto. In Con' wörtlich wie bei Hugo von S. Victor. Von dem folgenden Blatt 809-853 ist nur der vorderste Streifen mit den Jahreszahlen erhalten, Fragmente von 928-943, 972-988 haben fast nur Papstnamen. Auf dem Blatt 989–1033, 1034 bis 1078 findet sich:

1059. Benedictus X. sedit m.] Huius

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temporibus Pataria apud Mediolanum primum

orta est.

Cadolus fecit bellum in pratis
S. Petri.

Die letzte Notiz gehört zu 1062. Zu 1070 ist bemerkt: Robertus dux cepit Barrum. Es ist die Einnahme von Bari durch Robert Guiscard, wieder ein Jahr zu früh angesetzt. Die letzten Bemerkungen auf einer Seite, von welcher vorne die Jahreszahlen abgeschnitten sind, lauten:

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Federicus reg. (von späterer Hand zugesetzt: an. XL). Hic Federicus coronatur qui tunc Arnaldum fecit suspendi.

Weiter ist nichts eingetragen, obgleich auf der folgenden Seite noch die Jahreszahlen von 1169 bis 1213 verzeichnet sind.

Auf der Rückseite dieses Blattes aber folgen Verzeichnisse der Frankenkönige, beginnend mit 'Priamus dux, Marchomirus'; weiterhin besondere Columnen mit den Ueberschriften: 'Suessionis. Parisius. Metis. Aurelianis.' Die letzten Könige sind 'Karolus simplex. Robertus alienus. Rodulfus alienus. Regnum post hec reductum est.' Und in der letzten Columne: Franci origine Troiani post eversionem Troie' u. s. w. Dann 'de ducibus et regibus Lombardorum'. Endlich 'de ducibus et gente Normannorum. Normanni origine Dani 886. ab inc. d. anno duce quodam Rolonne nomine a Scithia inferiori egressi Siciliamque occupaverunt' wie bei Hugo von S. Victor. Hieran schliesst sich ein Verzeichniss der Provinzen und Städte des römischen Reiches, beginnend: 'In Italia sunt provincie numero XVII. Campania' etc. Spanien kommt darin vor; das Ende fehlt.

Sachlich wird aus dieser Chronik nichts zu lernen sein, aber sie bildet ein Glied in der jetzt immer mehr zur Herrschaft kommenden Reihe der parallelen Papst- und KaiserChroniken.

Ueber die angeblichen Verfasser des Gedichtes

in den Annales Ceccanenses.

Von H. Ulmann.

Das zwischen die Jahre 1192 und 1193 der sog. Annales Ceccanenses eingeschobene Gedicht über die Kämpfe in der Campagna u. s. w. zur Zeit Kaiser Heinrichs VI. und nach seinem Tode (MG. SS. XIX, 289 ff.) ist nach Pertz das Werk des Decans von Monte Cassino und des Mönches Johannes desselben Klosters: 'Nec sine voluptate quadam versus ac convicia a decano montis Casini et Johanne ejusdem loci monacho in Heinricum VI. imperatorem ejusque Theutonicos comites jactata transscripsit' (ss. compilator annalium) S. 276. Diese Ansicht gewinnt er aus den Worten der Annalen a. 1192, welche dem Gedicht unmittelbar vorangehen: 'Hunc rigorem recepit a decano Montis Casini, et a Johanne monacho ejusdem loci'. Er fasst die beiden ersten Worte als kurze Inhalts- oder Gattungsbezeichnung des folgenden Gedichts, indem er erklärt, Anmerk. 16: 'utrumque rigor et rangor sive rancor (handschriftl. Lesarten) poenam vel odium quae versibus inerant exprimunt, causam pro effectu'. Diese Worterklärung ist an sich gezwungen und sehr bedenklich. Behält man dieselbe indessen bei, so wächst die Schwierigkeit, wenn man sich vergegenwärtigt, dass das Gedicht einen ausgesprochen deutschfeindlichen Character trägt (s. z. B. v. 33, 83, 90, 93 etc.), während der angebliche Verfasser zu den entschiedensten Anhängern und thatkräftigsten Vorkämpfern des Kaisers gehört. Decan von Monte Cassino war damals Adenulf mit dem Beinamen Casertanus, welcher während der Abwesenheit des Abtes bei Heinrich VI. in Deutschland die Angelegenheiten des Klosters selbständig leitete, in Anlehnung an Diepold von Vohburg, der in Rocca d'Arce befehligte.') Mit einem Worte, Pertz hat die Stelle durchaus missverstanden. Wem es nicht schon aus unbefangener Betrachtung der Ann. Ceccan. klar

1) Ann. Casin. 1191. 1192 (SS. XIX, 315). Ryccardus de S. Germano 1191. 1192 (ibidem p. 326). Adenulf ward 1211 zum Abt gewählt, aber schon 1216 vom Papst entfernt.

wird, dem zeigt ein Blick auf die Ann. Casin. und Ryccardus de S. Germano zu dem genannten Jahr, dass es sich hier um nichts anderes handelt, als um die von Diepold von Vohburg im Einverständniss mit Adenulf und unter dessen thatkräftigem Beistand vorgenommene Bekämpfuug von St. Germano und anderer tancredinisch gesinnter Orte. Die Ann. Ceccan. berichten kürzer, nur mit schärferer Betonung die von Diepold bewiesene Härte und Grausamkeit, dasselbe wie die beiden anderen Quellen; dann fügen sie in den von Pertz falsch aufgefassten Worten hinzu: 'diese Erbitterung (rigor) empfing er (nämlich Diepold) von dem Decan von Monte Cassino und dem Mönch Johannes desselben Ortes' oder, wie wir im deutschen sagen würden: diese Erbitterung ward ihm eingeflösst von dem Decan u. s. w. Es ist somit hier gar keine Rede von dem folgenden Gedicht und dessen angeblichen Verfassern. Dagegen erscheint Adenulf gleichsam noch deutscher als die Deutschen im Königreich selbst, insofern er nach Ann. Ceccan. als Urheber des Diepold'schen Schreckenssystems zu betrachten wäre, unterstüzt darin von dem Mönch Johannes. Weit weniger scharf tritt gerade das in den anderen Quellen hervor. Die Ann. Casin. sagen nur 'advocans in auxilium monasterii praefatum Diopuldum' und Ryccardus drückt es so aus: 'facta compositione cum Dyopuldo'. Den Mönch Johannes darf man wohl wiedererkennen in dem Ann. Casin. 1191 erwähnten magister Johannes de Salerno cardinalis, monachus Casinensis, welcher das von Cölestin III. über Monte Cassino seiner Reichsfreundschaft wegen verhängte Interdict rückgängig zu machen wusste. Auch das von H. Pabst angefertigte Register des Monumentenbandes identificirt beide.

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