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Neues Archiv

der

Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde

zur

Beförderung einer Gesammtausgabe der Quellenschriften deutscher Geschichten des Mittelalters.

Erster Band

Zweites Heft.

Hannover.

Hahn'sche Hofbuchhandlung.

1876.

Hannover. Schrift und Druck von Fr. Culemann.

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III. Die Ravennater Annalen.

Unter den Quellen für die Geschichte des fünften Jahrhunderts unserer Zeitrechnung nehmen die Ravennater Annalen eine vorzügliche Stelle ein. Schon Onuphrio Panvini'), der eine Recension derselben, den sogenannten Anonymus Cuspiniani theilweise edirte, spricht mit dem grössten Lobe von diesem Schriftstück, dessen Entdeckung über einen früher sehr dunkeln Zeitabschnitt Aufklärung brachte. Ant. Zirardini 2) sprach zuerst die Vermuthung aus, dass der Anon. Cusp. in Ravenna geschrieben sei, Rösler 3) dagegen hielt diese genauere Bestimmung für zu gewagt und wollte nur zugeben, dass das Schriftstück in Italien geschrieben sei. Zirardini's Ansicht fand jedoch allgemeine Billigung 4) und das Fragment galt als einziger Ueberrest einer vollständigeren Ravennater Chronik, bis Bethmann 5) versicherte, dass die damals ungedruckte langobardische Chronik von 641 jene benutzt hätte, und Mommsen) die Vermuthung aussprach, dass Cassiodor in dem letzten Theil seiner Chronik von 455 bis 496 und der Anonymus Valesianus in seinem zweiten Theil die vollständigen Ravennatischen Annalen ausgeschrieben hätten. Das bestritt Pallmann) und kam in einer längeren Untersuchung über diese Quellen vielmehr zu dem Ergebniss, dass der Anon. Cusp. die Chroniken Cassiodor's und Marcellin's benutzt hätte, meinte (S. 254), es liesse sich nicht beweisen, dass der Anon. Vales. cin vollständigeres Exemplar der Ravennater Annalen gehabt hätte, wies aber nach, dass Marius von Avenches, das sogenannte Auctarium Prosperi und Agnellus in seiner Bisthumsgeschichte von Ravenna aus dieser Quelle geschöpft haben. Dann hat Waitz in seinem Aufsatze 'Die Ravennatischen Annalen als Hauptquelle für die Geschichte des Odo

1) Fastorum libri v (1588 fol.) praef. und p. 305, auch Abth. II p. 4 und 56. 2) Degli antichi edifizj profani di Ravenna (Faënza 1762. 8.) p. 242 und Append. p. 311 f. 3) Chronica medii aevi (Tübingen 1798. 8.) I, 103-105. 4) Zunächst bei Roncalli, Vet. lat. chron. I, praef. p. XXX. 5) Pertz' Archiv X, 350. 6) Abhandl. der sächs. Ges. d. Wiss. phil.-hist. Kl. I p. 610 und 656 (Lpz. 1850) und III, 570 (Lpz. 1861). 7) Geschichte der Völkerwanderung II, 187–213.

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