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Tunc Justinus Augustus dans | Agapito. sed deus qui fideles honorem Deo humiliavit se cultores suos non deserit, cum pronus et adoravit bea- prosperitate perduxit. cui Jutissimum papam Joannem. stinus imperator venienti Eodem tempore Joannes papa ita occurrit ac si beato cum senatoribus rogave- Petro, cui data legatione, omrunt Justinum Augustum, ut nia repromisit facturum legatio acceptibilis esset in con- praeter reconciliatos, qui se spectu ejus. Qui vero papa fidei catholicae dederunt, ArJoannes vel senatores viri re- rianis restitui nullatenus posse. ligiosi omnia meruerunt Sed dum haec aguntur, SymmaEodem tempore cum hi su- chus caput senati, cuius Boëprascripti positi essent tius filiam habuit uxorem, deConstantinopoli, Theodericus ducitur de Roma Ravennam. rex haereticus tenuit duos se- metuens vero rex ne dolore natores praeclaros et exconsu- generi adversus regnum eius les Symmachum et Boëtium et tractaret 1), obiecto crimine iusoccidit interficiens gladio. Eo- sit interfici. revertens igidem tempore revertens Jo- tur Joannes papa a Juannes venerabilis papa et stino, quem Theodericus cum senatores cum gloria, dum dolo suscepit et in offensa omnia obtinuissent a Justino sua eum esse iubet, qui post Aug., rex Theodericus haere- paucos dies defunctus est. ticus cum grandi dolo et odio suscepit eosdem, . . . . quos tamen in custodiam omnes afflictos cruciavit, ita ut beatissimus Joannes episcopus primae sedis papa in custodia afflictus deficiens moreretur. Qui defunctus est Ravennae in custodia Kal. Junias martyr.

Ich habe die Stellen ausführlicher mitgetheilt, als es für den Nachweis der Verwandtschaft durchaus nöthig war, um zu zeigen, dass es zugleich unmöglich ist, die Art der Verwandtschaft zu bestimmen. Den verständigeren Bericht giebt Anon. Vales. Bei ihm zürnt der König dem Papst, weil dieser die Forderung auf Restitution der Arianer beim Kaiser nicht ausgewirkt hat, im Liber pontificalis erlangt der Papst alles, was er begehrt, vom Kaiser und dennoch lässt ihn der König bei seiner Rückkunft in Ravenna ins Gefängniss setzen. Beim Anon. Vales. erscheint der Papst in einem glänzenderen Licht, als in der Vita, denn dort weigert er sich, auf die Forderung Theoderichs einzugehen, hier nimmt er sie an.

1) Die Hinrichtung des Boëtius ist schon oben §. 87 erzählt worden.

Da wo die Mitglieder der Gesandtschaft in beiden Quellen aufgezählt werden, ist die Verwandtschaft am stärksten, jedoch die Vita giebt den beiden Agapitus dort Titel, welche dem Anon. fehlen; dieser nennt wiederum mehrere Bischöfe als Gesandte, welche der Vita fehlen, an erster Stelle den Ecclesius von Ravenna. Da der Autor in Ravenna schrieb, so würde man hier seinerseits einen Zusatz vermuthen dürfen1) und schliessen, dass die Vita Quelle für ihn wäre. Aber es ist doch überhaupt unwahrscheinlich, dass die Verwandtschaft auf directer Benutzung des einen Berichts durch den anderen beruht. Diese Ereignisse meldet kurz auch Agnellus in dem dritten Kapitel der Vita S. Johannis, wo er überhaupt über die Regierungszeit Theoderichs handelt: 'Symmachus et Boëtius patricius, Theuderico iubente, carne propinqui civesque Romani cum securibus capitibus amputati sunt et Johannes papa Romanus post legationem de Oriente cum Ecclesio episcopo Ravennae iussu regis Ravennam ductus, ab Theoderico coartatus est et tandiu detentus est, quandiu mortuus et infra carcere publico in arca marmorea sepultus est'. Die Stelle muss in einer Quelle des Agnellus gestanden haben, welche er auch sonst für die Regierungszeit Theoderichs benutzte, da er in der Lebensbeschreibung des Bischofs Johannes den Bischof Ecclesius von Ravenna erwähnt. Die Stelle bringt sowol etwas, was der Anon. Vales., als auch was der Liber pont. hat. Mit dem Letzteren stimmt nämlich die Angabe überein, dass der Papst Johannes ins Gefängniss gesetzt wurde und daselbst starb, mit dem Ersteren eben die Erwähnung des Bischofs Ecclesius. Bemerkenswerth ist auch, dass in allen drei Quellen die Hinrichtung der Patricii Boëtius und Symmachus und die Gesandtschaft des Johannes neben einander erzählt werden. Fragt man, woher Agnellus die Nachricht habe, so wird man zunächst an die von ihm citirte Chronik Maximians denken. Maximian war von 546 bis 5562) Bischof von Ravenna. Da nun hier Anon. Vales. mit Agnellus gewisse Verwandtschaft zeigt, da, wie wir sehen, Jener etwa in der Mitte des sechsten Jahrhunderts zu Ravenna geschrieben hat, so hat Waitz3) vermuthet, dass das Fragment des Valesius ein Fragment der Chronik Maximians sei. Namentlich ist dafür anzuführen, dass der Schluss des Anon. Vales. Uebereinstimmung mit Agnellus zeigt:

1) Der Anon. erzählt auch das Leichenbegängniss des Johannes zu Ravenna und berichtet ein dabei durch die Kraft des Märtyrers bewirktes Wunder. Der Verfasser der Vita hätte das nicht übergangen, wenn er den Anon. benutzt hätte. 2) Nach Amadesius, Antist. Rav. chronotaxis I, 141 sqq. 161 sq. 3) Nachrichten S. 112 f.

Anon. Vales. §. 94 ss. Agnellus, Vita S. Joh. cap. III. Igitur Symmachus scholasticus Theudericus autem post XXXIV Iudaeus iubente non rege sed annos regni sui coepit claudere tyranno dictavit. . . . Olybrio ecclesias Dei et coartare chriconsule, ut die dominico ad- stianos et subito ventris fluveniente Arriani basilicas catho- xum incurrens mortuus licas invaderent. sed qui non est, sepultusque est in Maupatitur fideles cultores suos ab soleum, quod ipse aedialigenis opprimi, mox intulit ficare iussit extra portas in eum sententia Arrii, auctoris Artemetoris

religionis eius: fluxum ven

tris incurrit et dum intra
triduo evacuatus fuisset
simul regnum et animam ami-

sit.

Se autem vivo fecit sibi monimentum ex lapide quadrato, mirae magnitudinis opus

Die Uebereinstimmung ist hier wie oben vorhanden, sie ist doch aber nicht vollständig.

Zur Stütze seiner Vermuthung bemerkt Waitz ferner, dass Maximians Chronik wahrscheinlich nicht nur aus kurzen annalistischen Notizen, sondern eben wie das Fragment zum Theil aus längeren Erzählungen bestand1). Maximian berücksichtigte jedenfalls auch die oströmischen Ereignisse, gerade wie es der Anon. Vales. thut, und so stimmen viele Indicien zusammen, dass das Fragment des Valesius aus Maximians Chronik ist. Dennoch erheben sich dagegen auf der anderen Seite ebenso starke Bedenken: zweimal werden im Anon. Bischöfe von Ravenna erwähnt, an der oben citirten Stelle Ecclesius, an einer anderen Petrus 2); nichts giebt da zu erkennen, dass der Verfasser der Nachfolger dieser Bischöfe ist. Von grösserer Bedeutung aber ist es, dass der Schreiber ein 'homo inliteratus', wie er selbst den König Theoderich bezeichnet, ist. Sein Styl ist, gelind gesagt, äusserst unbeholfen, von regelrechter Satzbildung ist bei ihm nicht die Rede, auch in den Flexionsformen zeigt sich schon häufig die spätere Verwilderung, namentlich werden die Präpositionen nicht mehr dem richtigen Casus verbunden: der Autor kann nicht die volle

1) Wenn nämlich das Citat, welches Agnellus, Vita S. Maximiani cap. V. aus den 'voluminibus' Maximians beibringt, aus dessen Chronik ist. 2) §. 81. Dehine accensus est populus non reservantes neque regi neque Eutharico aut Petro, qui tunc episcopus erat, consurgentes ad synagogas. §. 83. Data praecepta ad Eutharicum Cilligam et Petrum episcopum secundum hoc tenore praecepit.

Bildung der Rhetorenschulen erhalten haben. Damit stimmt schlecht überein, was Agnellus über dieses Bischofs literarische Thätigkeit sagt, denn nicht nur eine Chronik, sondern auch theologische Schriften hat Maximian verfasst ). Er hat 72 theologische Bücher abschreiben lassen, welche noch zu Agnellus' Zeit benutzt wurden, auch Briefe von ihm kannte Agnellus. Die kurzen Citate, welche dieser aus Maximians Schriften beibringt, sind besser geschrieben, als das beste bei Anon. Vales., darum scheint es doch zweifelhaft, ob Maximian der Verfasser des valesischen Fragments ist. Da dieses aber dennoch mit Agnellus einige Verwandtschaft zeigt, so wird man diese doch auf Vermittlung durch Maximian zurückführen müssen und zwar mit der Annahme, dass auch der Anonymus die Chronik Maximians benutzt hatte. Umgekehrt möchte ich mir das Verhältniss nicht denken, weil dann die Abfassung des Fragments der Regierungszeit Theoderichs zeitlich zu nahe stehen würde. Vielleicht benutzte Maximian den Liber pontificalis und es erklärt sich so die stellenweise Uebereinstimmung desselben mit dem Fragment.

17. Chronicon imperiale.

Von diesen späteren Benutzern der ravennatischen Annalen kehren wir zu einer ihrer ältesten Ableitungen zurück. Wir haben in der bisherigen Untersuchung so zu sagen einen Fonds von Fastennachrichten auch für die erste Hälfte des fünften Jahrhunderts gewonnen, welcher es uns ermöglicht, auch noch in anderen Chroniken die Benutzung der Fasten nachzuweisen. Der Nachweis dafür ist bei dem Chronicon imperiale unschwer zu führen. Zum 6. Jahr des Kaisers Theodosius, d. i. nach der dort gebrauchten Zählweise das Jahr 390 meldet der Chronist: "Terribile in coelo signum, columnae per omnia simile apparuit'. Es ist dieselbe Notiz, welche wir bereits im Anon. Cusp., Exc. Sang., bei Marcellin und in der Chronik von 733 fanden. Sie lautet im Exc. Sang.: 'Valentiniano V. et Neuterio conss. (= 390) signum apparuit in coelo quasi columna pendens per dies XXX. Zum 14. Jahre der Kaiser Arcadius und Honorius, das wäre gleich 409, soll 408 sein 2), meldet das Chronicon: 'Uticae in foro Trajani terra diebus septem mugitum dedit. Inter alia multum reipublicae Stiliconis morte consultum est, qui saluti imperatoris tendebat insidias'. Man kann nicht zweifeln, dass hier dieselbe Notiz vorliegt, welche vier Ableitungen der ravennatischen Annalen, nämlich Exc. Sang., der Chronist von 641, Theophanes und Marcellin erhalten haben und welche in der erstgenannten Ab

1) Vita S. Maximiani, cap. VI, p. 106. 2) Vgl. über die Chronologie des Chron. imp. oben S. 117 ff.

leitung lautet: (a. 408) Romae in foro pacis terra mugitum dedit per dies VII. Et Ticeno multi maiores occisi sunt Id. Aug. et occisus est Stilico Ravennae XI. Kal. Septembres'. Es ist klar, dass 'Romae' in 'Uticae', 'pacis' in 'Traiani'1), sei es von dem Autor selbst, sei es durch handschriftliche Verderbniss geändert worden ist, wenn man auch schwer erklärlich findet, wie so merkwürdige Aenderungen vor sich gehen konnten. An dem zweiten Satze über Stilichos Tod ersieht man zugleich, wie wenig sich der Chronist an die Form und Worte der Fasten hält, dass er aus eigener Kenntniss nach Belieben zusetzt und ändert. Wir bemerkten oben bei der Besprechung des Chron. imp., dass der Autor desselben trotz seiner kurzen Nachrichten sich bestrebt, in glattem und abgerundetem Styl zu schreiben, deshalb müssen die eckigen und steifen Fastennachrichten bei ihm in durchaus anderer Form auftreten, welche den Ursprung wenig erkennen lassen. Der Natur der Sache nach sind Notizen über Naturereignisse mit den geringsten Abänderungen aufgenommen; halten wir uns deshalb vorläufig noch an solche. Das Exc. Sang. hat zum Jahre 418 die Notiz: 'Sol eclipsim fecit XIIII. Kal. Aug. et a parte Orientis apparuit stella ardens per dies XXX', und zum folgenden Jahre: 'Signum apparuit in coelo VIII. Kal. Aug. hora noctis prima'. Dem entsprechend meldet Chron. imp. zu a. XXVI. Honorii 2): 'Solis hoc anno facta defectio', und zum folgenden Jahre: 'Signum in coelo mirabile apparuit'. Die Benutzung der Ravennater Annalen bei diesem Chronisten dürfte damit erwiesen sein. Bei dem freien Verfahren des Chronisten ist es schwer zu bestimmen, welche wirklich geschichtlichen Nachrichten er den Fasten entnommen hat, es ist hier auch von geringerem Interesse, neue Ergänzungen für unsere vielverbreitete Quelle zu finden, als eben die Thatsache zu constatiren, dass dieser Chronist, der gar nicht nach Consulatsjahren rechnet und der schwerlich später als 475 schrieb, die Annalen benutzt. So wenig er sich aber auch an die Worte der Quelle bindet, wird es doch nicht schwer sein, an folgender Stelle zu erkennen, dass er gemeinsame Vorlage mit Marcellin benutzt:

1) Schon Tillemont, Hist. des empereurs V, 592 und Roncalli I, praef. p. XXIII identificirten diese Notizen, ohne zu wissen, dass sie derselben Quelle entnommen sind. 2) Die Rechnung des Chron. imp. ist hier so fehlerhaft, dass man nicht mehr genau das Jahr unserer Aera danach bestimmen kann. Eine demnächst aufzuführende, derselben Quelle entnommene Nachricht, welche ins Jahr 422 fällt, setzt er = a. XXX. Honorii, das 26. Jahr dieses Kaisers würde danach 418 sein.

Neues Archiv etc. I.

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