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anrufung und ein gebet übergeht, und damit den anfang des dritten teils. derselbe der das erste und zweite fragment zusammenstellte und interpolierte, machte hier den versuch eigner production. die art der anknüpfung lässt vermuten dass erst die formeln almahtico cot v. 6 und cot heilac v. 8 ihn auf den gedanken brachten ein gebet hinzuzutun: wäre die abfassung desselben von vorneherein seine absicht gewesen, so würde er nicht den erzählenden eingang gewählt haben. das gebet ist nur aus sonst bekannten und geläufigen formeln und reminiscenzen zusammengesetzt, wie die vergleichung von LVIII. LXXVIII, 13. LXXIII, 20 f. LXVII, 17 f. ergibt. der compilator behielt sogar aus einem metrischen gebet ähnliches inhalts, das Scherer mit hilfe des fränkischen LVIII reconstruierte, zwei durch reim und allitteration gebundene, ganz richtig gebaute verszeilen 12. 13 bei, war aber des versbaues so unkundig dass er ihnen hinten und vorn 11. 14 noch einige worte anfügte, womit das mafs der verse um je zwei hebungen überschritten ward. ein unvers ist auch die halbzeile 9, 2, und nicht minder sind 15,1. 2 nach hochdeutschem mafse überladen. aber dass er verse machen wollte, erhellt aus seinem bemühen die allitteration durchzuführen, die freilich z. 15 misriet, weil uuidar in der verbalcomposition nur minderbetont ist. da in der interpolation der beiden ersten fragmente dasselbe technische ungeschick sich zeigt, so ist nicht zu bezweifeln dass der verfasser des gebets auch der interpolator und erste aufzeichner jener stücke ist. 12. über in cum acc. in adverbialen formeln Graff 1, 293ƒ.

II.

Cod. theol. fol. 54 der kurfürstlichen bibliothek zu Cassel, mit der alten signatur liber sapientiae XXXVIII ord. 10, 76 blätter klein fol. im VIII/IX jh. wahrscheinlich in Fulda geschrieben. das lied steht auf bl. 1a und 76Þ von zwei gleich alten händen wie prosa geschrieben mit unregelmässiger interpunction. JGEckhard commen

tarii de rebus Franciae orientalis, Wirceburgi MDCCXXIX, I 864-902: Fragmentum fabulae romanticae, saxonica dialecto seculo VIII conscriptae. Die brüder Grimm das lied von Hildebrand und Hadubrand. Cassel 1812. 4°. 1-79. W Grimm de Hildebrando antiquissimi carminis teutonici fragmentum. Gottingae. 1830. fol. KLachmann über das Hildebrandslied in den historischphilologischen WWackernagel altdeutin rücksicht auf CW Grein

abhandlungen der Berliner academie 1833, 123-162. sches lesebuch, Basel 1839, 63-68; Basel 1859, 55–60. das Hildebrandslied nach der hs. von neuem herausgegeben, kritisch bearbeitet und erläutert, mit einer lithographierten tafel, Göttingen 1858, hat dr. Eduard Sievers auf meine bitte die hs. von neuem mit W Grimms facsimile verglichen, auch eine photographische abbildung der beiden blattseiten anfertigen lassen, und auf seinen mitteilungen beruhen der abdruck des handschriftlichen textes in den altdeutschen sprachproben 1871 s. 8 f. und die folgenden angaben. alle abweichungen unseres textes von der lesart der hs. gehen auf Lachmann zurück wo nicht ausdrücklich das gegenteil bemerkt wird.

1. über der ersten zeile ist der erste vers von einer wie es scheint nicht viel jüngern hand in blasser schrift wiederholt und von derselben hand scheint erst & v. 2 und 3 durchstrichen zu sein. die lücke ist vielleicht vor seggen anzusetzen und dies an den schluss des verses zu stellen; doch vgl. Oddrúnar gr. 1 Heyrða ek segja î sögum fornum; Panther 1, 8 (cod. Exon. 356, 8) Ve bi sumum hŷrdon vrätlice gecynd vildra secgan; Rebhun 1 (cod. Exon. 365, 18) Hŷrde ic secgan gên bi sumum fugle. 2. ênôn]

A

ænon

so steht auch ê für æ v. 16. 20. 22. 63, für e̟ v. 12. 42. 43 (sêo). 52. 63 (lêttun). 66 (huitte). 3. job] enti heriun, 6 hiltiu, 29 waniu, 54 billiu. 3. 4. tuem, sunu fatarungo so schon im abdruck von 1812, während im facsimile der punct fehlt, der vielleicht andeutet dass der schreiber das wort als apposition zu Hiltibraht enti Hađubrant gezogen haben wollte. s. exc. 5. sê sih. iro. suert 6. ringa to dero 7. gimahalta heribrantes sunu. her uuas Lachmann änderte das constante her der hs. überall in er, weil es gegen die mundart des dichters sei, da v. 25 doppelten reim im ersten halbverse verlange, doch s. unten. vgl. Crist 1669 þonne cvid se engel (hafad yldran hâd), grêted gæst ôđerne usw. 9. fohem und eddo 11, in der hs. am ende der z. 7. 8, stehen am rande in starken zügen noch einmal. wer ich setze w für das ags. zeichen der hs., das hier aus einem p corrigirt ist. vgl. zu 27. 40. 11. welihhes dû] Lachmanns betonung cnúoslès du sîs, die ein tieftoniges e über ein selbständiges, einsilbiges wort mit vollem vocal erhöht, kann ich nicht für richtig halten und schreibe daher dû und nû, wo nicht synaloephe statt findet. 13. chind in chunincrìche L ohne komma. die anrede verliert ihr auffallendes, sobald in chunincrîche zum hauptsatze gezogen wird. das königreich ist natürlich Italien. apposition zu dê ôdrê kann chind ohne artikel nicht sein, noch auch schlechthin abkömmlinge oder angehörige eines geschlechts bedeuten. mî] min 15. über die form ûser statt alts. ûs gramm. 1, 783. 16. job] anti êr hina verstehe ich wie Eckhard und Grimm êrhina 'die früher hin lebten', deren gedächtnis also in eine frühere zeit hinaufreichte; vgl. noch unser ‘vorhin' und Otfrid an Hartm. 126 fon álten zitin hina fórn. 17. fater. im facsimile fehlt wieder der punct, nicht im abdruck von 1812. 18. gib' ueit 19. miti 21. barn unwahsan heifst immer ‘unerwachsen', ags. bearn unveaxen JGrimm vorr. zu Andreas und Elene XL, und noch mhd. diu kint ungewahsen in Wernhers Maria 209, 10 Hoffm. 22 f. arbeo laosa: hera& ostar hina d&sid detrihhe arbeolaosa (er rêt ostar hina) dêt L; Wackernagel tilgte det weil gleich Dêtrihhe folgt; vgl. de carm. W ́essof. p. 28. nun ist freilich das schwache laosa auffallend, aber nicht mehr als v. 60 gûdeâ gimeinûn, vgl. gr. 4, 574ff. 579. dass das kind seiner 'erbe ledig', beraubt wurde, war die folge der flucht des valers. 23. gi stuontum 24. fatereres ags. freóndleás gilt besonders von dem verbannten oder fremden, der von seinen verwandten getrennt ist, Wanderer 28 (cod. Exon. 289, 7), Elene 925, leg. Canut. polit. 1, 32 und ebenso vineleás Beóv. 2613, Genesis 1051, Daniel 569, klage der frau 10 (cod. Exon. 442, 9), Wanderer 45 (cod. Exon. 289, 9), vom schicksal 32 (cod. Exon. 329, 12). 25. ummettirri es sieht aus als ob das erste r aus dem ersten zuge eines u corrigiert ist; vielleicht wollte also der schreiber anfangs fälschlich tiuri schreiben. Lachmann verglich schon Hel. 154, 12 irri endi ênhard, inuuideas gern, uurêdes uuillean; ags. eorre, yrre ist fast immer iratus. wenn übrigens im ersten halbvers Lachmanns änderung (zu 7) nicht genügt, so kann man auch die halbverse und her was in was her umstellen. 26f. was er] unti deotrichhe dar ba gistontun | her was eo über at ente JGrimm in Haupts zs. 2, 249 275. imo puas ohne correctur, die 9 nicht fehlte. feh&a 28. die ergänzung managêm ist von EMartin gefunden. 29. iu] Lachmann las das adverbium diphthongisch, weil es in den notkerischen schriften ausdrücklich immer so bezeichnet werde, iu; vgl. Graff 1, 577. auch schon bei Kero (im Tatian) und im Heliand, meinte er, laute es so, nur schlage ein j vor, giu. allein das j gehört ohne zweifel zum pronominalstamm, got. jû litt. jau lat. jam. die reguläre form des adverbs ist daher auch ahd. alts. jû, die Otfrids reim 2, 14, 52 nû: jû und die schreibung iuu, giuu im He

DENKMÅLER. 2. aufl.

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liand 93, 21. 23 wohl hinlänglich belegen; vgl. Graff 1, 577; Kelle Otfrid 2, 470f. 531. dies jû konnte wie dû, nû leicht verkürzt werden zu ju (vgl. ags, geó neben jû giû), aber auch aus der grundform jiu, einem instrumentalis, wie âmer enêr aus jâmer jenêr? das notkerische íu entstehen. XXXIV, 23, 9, XXXIX, 1, 1. 2, 1 haben wir jû geschrieben. Lachmann erklärt 'wie bei Ulfilas (gramm. 3, 250) ju ni gaggis heifst OvZÉTI NEQINαTETs, so bedeutet hier ni wânju ih iu ich glaube nicht mehr.' 30. w&tu nach Grein, und das scheint da gestanden zu haben, obgleich die stelle durch angewandle reagentien verdunkelt ist; w:ttû L. irmingot quad (hiemit schliefst bl. 1a; auf 76 fährt die zweite alte hand fort) hiltibraht obana abheuane 31. 32. danahalt mit sus sippan man dinc ni gileitos. mit sus sippan man hielt Lachmann für ‘einen reimstörenden zusatz' und nahm daher vor 33 keine lücke an; Wackernagel stellte um, in den zwiefach anreimenden worten den anfang einer neuen langzeile erkennend, und wahrscheinlicher ist dass dem schreiber bei schwankender erinnerung sich die ordnung der halbzeilen der prosa gemäfs verschob, als dass ihm bei richtiger bewahrung derselben der hauptstab ent fiel, wie der vorschlag nâbsippan man voraussetzt. dana kann gewis liedstab sein, wenn der vorliegende fall besonders betont werden soll, mag auch ags, und alts. than beim comparativ nie so vorkommen. über die lücke s. den exc. zu 17. 18. 34. cheisuringum vermutete CHofmann in Münchner gel. anz. 1855 nr. 6 s. 53f.; doch s. Dietrich histor. decl. theot. p. 11 anm. 35. das h in ih ist aus einem t corrigiert und hinter gibu . scheint noch ein buchstabe gestanden zu haben. 39. vielleicht spenis mih listlicco, wenn nicht 38 vor dû bist eine lücke ist. 40. wuortun zu 9. 41. gialt& mit Inwit oder wahrscheinlich schon mit ewin beginnt wieder die erste hand von bl. 1a. fortos der haken über dem o ist übrigens sehr blass und könnte daher für jünger gelten wie die umstellungszeichen v. 61. 43. wentilseo wentil- sêo, dat L; oben zu I 4. man 'Grimm L, und so steht unzweifelhaft in der hs., inan Schmeller Hel. 2, 83a, JGrimm myth.2 184. 393f. der schreibfehler hier und das puas 27 machen es zweifelhaft ob das erste concept der aufzeichnung vorliegt. 45. heribtes vor diesem verse bezeichnete Lachmann eine lücke. 46. 'weder rhythmisch noch gereimť L; Wackernagel nahm an dass der zweite halbvers erhalten sei, so dass hrustim hauptstab wie 40 werpan und 60 môttî; vgl. zu Musp.34. dann ist im ersten halbverse wohl nur die anrede ausgelassen, helid nach wela oder helid jung nach gisihu ih. 47. goten 49. nach wela und skihit, zu ende der zeilen 37. 38 der hs., stehen am rande zwei starke dreieckige punkte oder flecke. got quad hiltibrant 50. sehstic ur lante wallon heifst schon peregrinari, der erklärende, den vers überfüllende zusatz ist daher entbehrlich. über die zeitberechnung JGrimm myth. 716f.; Hel. 14, 10 thê habda sô filu uuintro endi sumaro gilibd. 52. banûn? Graff 3, 126. CHofmann verglich Andreas 1349 him lâd ätfästan, svylt þurh searve; Grein fügte noch hinzu psalm 77, 66 he him ätfäste êce edvît, 108, 28. 111, 7 teónan ätfästan, Elene 477 deáð ôðfästan, Satan 445 häfde vites clommas feóndum ôdfästed. 53. chind. suertu 'den punkt hätte der schreiber schwerlich gesetzt, wenn er nicht den widerstreit des verses und des sinnes bezeichnen wollte' L. aber der schreiber, der den langvers oder den halbvers oder gar nicht interpungiert, kann hier wie 52 und 3. 4 und sonst die versabteilung damit beabsichtigt haben. der zweite halbvers verlangt wohl nicht notwendig das enjambement. breton mit sinu Grein verglich Beóv. 1713 Heremôd breát bolgenmôd beódgeneátas, Exodus 199 billum âbreótan, Andreas 51 âbreótan mid billes ecge, psalm 77, 64 sveordum âbrotene udglm. aber das einfache t (s. exc. zu 2, vorr. s. v) spricht

54.

gegen diese zusammenstellung. dagegen ist bretôn vielleicht dasselbe mit dem seltenen ags. breodvian, Gúdlác 258 þâ þec breodviad, tredað þec and tergað and hyra torn vrecad, tôberað þec blôdgum lâstum; Beóv. 2619 þeáh þe he his brôdor bearn âbredvade. 55. hinter aodlihho zu ende der z. 43 der hs. stehen am rande zwei schnörkel oder zeichen. taoc Beóv. 573 ponne his ellen deáh, Andreas 460 gif his ellen deáh, JGrimm vorr. zu Andreas und Elene XLII. 57. bihrahanen. 58. argosto quad hiltibrant Walther 58, 33 er sî ein zage, der då wenke. 60. nach JGrimm. Lachmann interpungierte stark nach 59 und zog gûdea gimeinûn als acc. mit zum folgenden verbum und schrieb dies niusê; doch ist niusên weder nachweisbar noch wahrscheinlich. 61. wer dar sin dero hiutu hregilo hrumen die etwas blässeren zeichen der umstellung (zu 41) fehlen nicht in dem mir vorliegenden abdruck von 1812. 64. dat in dêm sciltim stônt nahm Lachmann als abhängigen satz, so dass er it ergänzte, was Hel. 115, 23 ebensowenig als Otfrid 2, 12,69 ua. gestattet (Germ. 9,315). die stärkere interpunktion stellt erst das richtige verhältnis der sätze her, exc. žu 65. die vergleichung mit mhd. erwinden (Troj, kr. 18263 erwinden und gestân) bestätigen Beóv. 891 þät sveord þurhvôd vrätlicne vyrm, þät hit on vealle ätstôd, 2679 slôh hildebille, þät hit on heafolan stôd uam. Völusp. 55 lætr hann standa hiör til hiarta, Fáfnism. 1, Sigurdarqv. 3, 21. 65. do stoptu to alts. stôpian stôpen ahd. stuophen wäre denkbar, es ist aber unerweislich und neben alts. und ags. stapan stôp und ags. steppan stepte, ahd. stephen mhd. stapfen nicht einmal wahrscheinlich. ags. stêpan stèpte 'erheben, ehren, begaben', woran Lachmann erinnerte, dazu gehört 250 das 'noch nicht befriedigend erklärte' fränkische stuofa, ôstarstuopha Waitz DVG. 22, 560ff. liegt der bedeutung und der etymologie nach ab. stoptun steht also entweder für staptun (vgl. Ortn. 4, 17, 3 dô stapften si zesamene ûf sorcsamen strît) oder, wie schon Lachmann vermutete, für stôpun, und dies ist das wahrscheinlichere schon nach dem Heliand und noch mehr nach dem ags. epischen sprachgebrauche, Judith 199 veard verod gegearvod tô campe, stôpon cynerôfe, 212 stôpon heađorincas tô beadove, 227 stôpon styrnmôde, Beóv. 745 ford neár ätstôp, 761 eorl furður stôp, 1401 gumfêđa stôp usw. vgl. ags. bildstapa, alts, Sigistap Haupts zs. 12, 358. aber auch dô stôpun ti ist fehlerhaft wenn nicht etwa das subject folgte (s, exc.), und entweder stôpun dô ti oder dô stôpun sie tô (ti) zu lesen (Germ. 9, 316). staimbort chlûdun L. 68. miti Eckhard und so steht deutlich in der hs., nur ist der erste zug des m in der mitte etwas verletzt. wabnū. CHofmann (Münchner gel. anz. 1860 nr. 24) verglich ags. væmn væmnian statt væpen væpnian,

Über die sprachliche gestalt, die heimat und das alter des gedichts s. vorrede S. VIIIf. den text habe ich im wesentlichen wie ihn Lachmann aufgestellt wiederholt und darin nur einige änderungen vorgenommen, die mir unzweifelhafte verbesserungen schienen; ebenso in der anmerkung alles was sich für die erläuterung des einzelnen seit 1833 ergeben hat und als gewinn zu betrachten ist aufgeführt. man kann an einzelnen punkten wohl anderer meinung sein als Lachmann und zweifeln ob er gerade das richtige getroffen hat, wird aber nach unbefangener überlegung zugeben müssen dass bei dem stande der überlieferung eine andere entscheidung auf höhere wahrscheinlichkeit keinen anspruch hat. wer die alt- und angelsächsische poesie zu seinem mafsstab nimmt, sollte billiger weise von ihrer verskunst genaue kenntnis haben und noch weniger dinge, wie den widerstreit von vers- und satzabteilung, die Lach

mann schon aus dem Heliand belegte, in abrede stellen. die vergleichung punkt für punkt durchgeführt, ergibt bei aller übereinstimmung doch genug des eigentümlichen für das denkmal, wie klein es ist. ein mehr oder weniger der änderungen als Lachmann mit guten gründen im handschriftlichen text vorgenommen führt, statt zu der einsicht in die wahrhaft überlieferte gestalt des gedichtes, immer nur zu leicht darüber hinaus ins bodenlose oder wüste. nebst einer erörterung der anlage des ganzen sollen hier nur noch einige vorschläge für die bessere anordnung einiger stellen gegeben und zugleich unbegründete erklärungen, für die bedeutende auctoritäten sich ausgesprochen haben oder sonst eine gewisse vorliebe sich geltend macht, zurückgewiesen werden. 2. statt urhettun soll in der hs. nach Grein urheitun stehen; doch ist nach seinem eigenen facsimile und Sievers zeugnis nur der querstrich über dem ersten t etwas erloschen, ein i und der grundstrich eines t in der hs. gar nicht zu verwechseln, und da der schreiber überall für hd. z oder zz im inlaut tt schrieb, aufser in muotin, wo er das wort auf zwei zeilen zu verteilen hatte, so kann er an urheitun gar nicht gedacht haben. dies soll jedoch ein substantiv und zwar nach Germania 9, 308 ags. oretta sein, obgleich oretta und das verbum orettan, wie oneltan ahd. anazzan lehrt, nur eine ableitung von der praeposition ist und die von JGrimm zu Andreas 463 hingeworfene deutung durch ahd. urheiz jeglicher stütze einer analogie im ags, entbehrt. aufserdem soll muotin verbum und zwar geschwächt aus muotun sein. Rieger aber vergisst ein zweites beispiel der schwächung aus gleich allen quellen beizubringen und scheint durch seine berufung auf banin und banun in 54. 52 als einen analogen fall nur zu verraten, dass ihm der unterschied des ahd. schwachen dativs und accusativs mase. nicht geläufig ist. es bleibt daher dabei dass urhêttun verbum ist, und das schwachformige ênôn kann in verbindung mit muotî 'begegnung' allerdings nur die gesteigerte bedeutung von ‘alleinig' singularis, solitarius haben. 4. sunufatarungo als gen. plur. zu herjun tuêm construiert, wie JGrimm (kl. schr.5, 107, GDS. 654) und Schmeller (Hel. 2, 107) wollten, erklärte Lachmann nicht zu verstehen. es müsten dann sätze wie ‘Cäsar und Ariovist kamen zwischen den heeren der beiden feldherrn zusammen' correct und erlaubt sein. sunufatarungo ist entweder ein nom. plur. wie himilo statt himilâ im Isid. 12b 18 oder grurio statt gruriôs im Hel. 4, 1 (Scherer zu altd. sprachpr. 33, 18) oder mit Lachmann in sunufatarungôs herzustellen, und da die allitterierende poesie eben so wie die erzählende in kurzen reimparen die langzeile zu brechen liebt, so mag man es, wie es der schreiber wohl beabsichtigte, als apposition zu Hiltibraht joh Hađubrant ziehen, wenn vor iro saro rihtun ebenso unbedenklich stark interpungiert 251 werden darf, wie vor rihtun iro saro, falls dies überliefert wäre. 15. reimverse kommen in fast allen, auch den kleinsten überresten hoch- und mitteldeutscher allitterationspoesie vor. de carm. Wessof. p. 5 f. vgl. Lachmann s. 131. 17. 18. hier muss eine lücke sein oder Hadebrand ist ein schwätzer, der über dinge auskunft gibt ehe er noch darum gefragt ist, und der dichter ein stümper, der auf solche weise die erkennung des sohnes durch den vater herbeiführt. man kann sich nicht auf Beóv. 260 ff. dagegen berufen (Germ. 9, 316), wo alles in schönster ordnung ist, da Beóvulf dem strandwart Hrodgars über den zweck seines kommens völlige auskunft geben muss und der dichter, um eine wiederholung zu vermeiden, mit weiser vorsicht und richtigem tacte ihn seinen eigenen namen verschweigen, dagegen seines allbekannten vaters sich rühmen lässt (Haupts zs. 14, 197). nachdem Hadebrand seinen und seines vaters namen genannt, muste Hildebrand ahnen dass er seinem sohne

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