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des gelobten Landes die Aussaat in den lehten Monaten des Jahres geschah und von der Mitte des Aprils an schon die Ernte begann und zu Pfingsten, zu Unfange des Juni, das Erntefest gefeiert werden konnte.

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Genaue Ortsbestimmungen, die auf palästinensische Verfasser der Evangelien hindeuten, finden sich auch bei den andern Evangelisten in großer Anzahl, z. B. Matth. IV, 13 x., wo es heißt: „Jesus verließ die Stadt Nazareth, kam und wohnte zu Capernaum, die da liegt am Meer, an den Grenzen Zabulon und Nepthalim, auf daß erfüllet würde, das da gesagt ist durch den Propheten Jesaias, der da spricht: das Land Zabulon und das Land Nepthalim am Wege des Meeres, jenseit des Jordans und das heidnische Galilåa, das Volk, das im Finstern saß, hat ein großes Licht gesehen. B. 23: Und Je fus ging umber im ganzen galiläischen Lande, lehrete in ihren Schulen, predigte das Evangelium von dem Reiche und heilete allerlei Seuche. V. 24. Und sein Gerücht ers scholl in das ganze Syrienland. Und es folgte ihm viel Volks aus Galilda, aus den zehn Städten, von Jes rusalem, aus dem jüdischen Lande und von jenseit des Jordans." Wer erkennt nicht in diesen vielfältigen ge nauen Ortsbestimmungen, zumal in Verbindung mit der Ausführung einer prophetischen Stelle des A. L. einen jüdischen mit den Dertlichkeiten des gelobten Landes ge nau bekannten Schriftsteller?

Eben so genaue geographische Angaben des gelobten Landes finden sich auch in dem Evangelium des Lucas, der, obgleich nicht in Palästina geboren, doch eine lån gere Zeit in Gesellschaft des Apostels Paulus zu Jerufalem und in Palästina sich aufgehalten hat. 3. B. Cap. III, 1: Im funfzehnten Jahre des Kaiserthums Tiberii, da Pontius Pilatus Landpfleger in Judäa war, und He rodes ein Vierfürst in Galilåa und sein Bruder Philippus ein Vierfürst in Sturda und in der Gegend Trachonitis und Lysanias ein Vierfürst in Abilene, ― da geschah der Befehl Gottes zu Johannes, Zacharias Sohn, in der Wüste c." Die chronologischen Schwierigkeiten, die man in dieser Stelle gefunden hat, heben die darin vorkommende genaue geographische Angabe nicht auf.

Ferner Cap. IV, 16-30, wo in der ganzen Er

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zahlung von dem, was Jesus in der Synagoge zu Nazareth that und sprach und erfuhr, in der Anführung einer prophetischen Stelle, in der Erwähnung mehrerer alt= testamentlichen Geschichten und in Beschreibung des auf · einem Felsen liegenden Nazareth, von welchem die Eins wohner dieser Stadt Jefum herabstürzen wollten, sich ein jüdischer, mit Palästina wohl bekannter Schriftsteller deutlich charakterisirt. Eben dieß geschieht in den genauen, sehr in's Einzelne gehenden, topographischen Angaben von Jerusalem und seinen nächsten Umgebungen, die allen Evangelisten gemein, im Johannes aber am häufigsten find. Sie erwecken bei jedem Leser der Evangelien die Vermuthung, daß die Verfasser in Palåstina einheimische Juden waren.

Nur der einzige Umstand scheint mit dieser Annahme beim ersten Anblick in Widerspruch zu stehen, nämlich, daß die Verfasser nicht in der damals gangbaren aramäischen oder syrisch-chaldäischen Landessprache, sondern in der griechischen Sprache ihre Evangelien geschrieben haben.

Allein dieß wird uns nicht befremden, wenn wir folgende Umstände berücksichtigen:

Die griechische Sprache war zu den Zeiten der Evangelisten die Bibel- und Schriftsprache der ägyptischen und aller auswärtigen Juden, überhaupt die Umgangssprache der Gefitteten, wie auch die gangbarste Sprache der Ge lehrten, leistete dieselben Dienste, die in unsern Tagen die französische und lateinische Sprache leistet. Dieß war insbesondre der Fall auch in Syrien und Palästina. Seit den Feldzügen Aleranders des Großen und den Regierungen seiner Nachfolger in Asien und Syrien war die gries chische Sprache einheimisch geworden. Antiochien, die Hauptstadt Syriens, mit Palästina in naher Berührung stehend, war mit macedonischen Griechen bevölkert. Ar chias, ein griechischer Dichter, war zu Antiochien geboren (Cicero pro Archia poëta c. 4.) In Palästina selbst gab es viele griechische Städte, z. B. Scythopolis, Casarea, Tiberias, Gaza, Gadara z. In Jerusalem gab es griechische Schulen, Apostelgesch. VI, 1, 9; denn die daselbst vorkommenden Hellenisten sind nicht Proselyten, fondern griechisch redende Juden. Die politischen und re

ligiösen Machthaber in Palästina, die Römer, die herodische Fürstenfamilie und Hohenpriester begünstigten ent weder den Gebrauch der griechischen Sprache oder legten demselben kein Hinderniß in den Weg.*) So war es zu den Zeiten der Evangelisten dahin gekommen, daß das Volk selbst in Palästina Griechisch verstand und sprach, Apostelg. XXI, 40, XXII, 2.

Bedenkt man diese Umstände; so kann es uns nicht befremdend vorkommen, daß die Evangelisten bei ihren Evangelien sich der griechischen, überall in und außerhalb Palástina so gangbaren Sprache bedient haben.

Nur allein von dem Evangelium Matthai wird zuz folge des Zeugnisses einiger Kirchenvåter behauptet, daß dasselbe von dem Verfasser ursprünglich hebräisch, d. i. in der damals gangbaren palästinensischen Landessprache für palästinensische Christen geschrieben und spåterhin übers sezt worden sey. **)

Aber es läßt sich dagegen viel Erhebliches einwenden. Für's erste stüßt sich diese Behauptung vorzüglich auf das unsichre Zeugniß des Papias, eines christlichen Schriftstellers und Bischofs zu Hierapolis in Phrygien zu Anfang des zweiten Jahrhunderts, welcher zuerst die. Nachricht von einem hebräischen Evangelium nach Mats thaus ertheilt und sie von den Ebioniten, einer christlichen Secte, bei welcher dieß Evangelium gebraucht wurde, era hielt.

Eusebius, ein Historiograph der christlichen Kirche in der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts, welcher in seiner Kirchengeschichte III, 39 diese Nachricht des Papias als Fragment aus dessen verloren gegangenen Schriften mittheilt, nennt selbst den Papias einen geistesschwachen

*) De Wette in der Einleitung 2c. S. 1. Hug in der Einleitung in die Bücher des N. T. Th. I. ** De Wette Lehrbuch der historisch kritischen Einleitung. in's A. und N. T. Th. II, 172 c. und Olshausen über die Aechtheit der 4 kanonischen Evangelien, erster Ab schnitt, führen die diesen Gegenstand betreffenden Stellen des Frendus, Origenes, Eusebius, Hieronymus an undi beurtheilen sie.

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Mann, welches Urtheil durch die Hinneigung desselben zum Chiliafmus gerechtfertiget wird.

Es scheinen die spätern Kirchenvåter dem Papias jene Behauptung bloß nachgesagt zu haben, ohne vorher gegangene Untersuchung der Gründe, auf welchen fie be ruhet. Wenn Pantanus, ein Lehrer der alexandrinischen Kirche des zweiten Jahrhunderts, bei einer Missionsreise nach Indien (nach Eusebius K. G. V, 10.) Chriften fand, welche ein hebräisch geschriebenes Evangelium Matthái be saßen: so konnte dieß eine Uebersehung des griechischen Matthaus oder wohl gar nur ein mit hebräischen Buchstaben geschriebener Matthäus seyn. *)

Sodann steht man nicht ein, wie die erste Kirche, die so große Sorgfalt in Aufbewahrung der Schriften der Apostel bewies es gestattet haben sollte, daß das Evangelium Matthål nicht in der hebräischen Ursprache, fondern in einer unsichern, von unbekannter Hand her kommenden Uebersehung gebraucht und erhalten wurde, wenn es wirklich ursprünglich hebräisch geschrieben wor den wäre.

Ferner giebt es in vielen Stellen deutliche Spuren seiner griechischen Ursprünglichkeit, z. B. in der Be= nuhung der griechischen Uebersehung des A. T. der Septuaginta, die in vielen Stellen von dem hebräis schen Grundterte abweicht, und nicht berücksichtigt werden konnte, wenn der Evangelist ursprünglich sein Evange lium hebräisch schrieb ;**) so auch in Uebersesung hebräischer Wörter in die griechische Sprache, z. B. Matth. 1, 23: Siche, eine Jungfrau wird schwanger seyn und einen Sohn gebåren, und sie werden seinen Namen Emmanuel heißen, d. i. verdollmetschet, Gott mit

Es ist dieß den Worten des Eusebius gemäß: Pantás nus fanὸ τὴν τῇ Ματθαίο γραφὴν ἑβραίων γράμμασιν. και **) De Wette in der angeführten Schrift S. 174 führt azum Belege mehrere Stellen an und erklärt auch gnugs din lich, warum Matthäus in manchen Stellen von den 9. LXX unabhängig ist. Dieß zeigt auch Hug (Einleitung Die Ein merkwürdiges Bei spiel ist XIX, 5, 6. 1 Mos. II, 24, 25.

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