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eingebornen Sohn gab., auf daß Alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben."

Eben dieß wird in dem Gebete Jesu Joh. XVII, 2 gesagt:,,Du hast ihm Macht gegeben über alles Fleisch, auf daß er das ewige Leben gebe Allen, die du ihm gegeben hast."

Daher sagt er zu seinen Aposteln Matth. XXVIII, 19: Gehet hin und lehret alle Völker und taufet fie im Namen des Vaters, und des Sohnes und des heiligen Geistes." Marci XVI, 15:,,Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Creatur;"- und Apostelgesch. I, 8: „Ihr sollet meine Beugen seyn zu Jerusalem und in ganz Samaria und bis an der Welt Ende."

Es ist bekannt, daß wir über diesen Gegenstand eine besondere treffliche Schrift von dem berühmten Reinhard haben, unter dem Titel: Versuch über den Plan, welchen der Stifter der christlichen Religion zum Beßten der Menschen entwarf. Wittenberg und Zerbst 1798, 4. . Auflage. Es ist bekannt, was dieser geistreiche Mann aus der Allgemeinheit des Planes und Werkes Jesu für die Persönlichkeit desselben mit Recht gefolgert hat, (S. 511 . des angeführten Buches) und es wird weiter unten dessen gedacht werden.

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C) Jesus sagt ferner von seinem Werke, daß es ewig in seiner Dauer, auf die ganze Zeit der Weltdauer und auf die Ewigkeit berechnet sey.

In der Erklärung der Gleichnißrede vom Unkraut unter dem Waizen, weiß Jesus von keinem andern Ende des Wachsens des Waizens auf seinem Acker, das ist, seiner Gemeine auf Erden, als vom Ende der Welt. Matth. XIII, 39.

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Eben dasselbe behauptet er mit dem Ausspruche Matth. XXIV, 35:,,Himmel und Erde werden verz gehen; aber meine Worte werden nicht vergehen." Vergl. Marc. XIII, 31. Luc. XXI, 33.

Denn man fasse diese Worte, wie man wolle, be trachte sie aus dem Gesichtspunkte einer Verglei chung mit einer unmöglichen Sache nach Matth. V, 18, oder beschränke sie bloß auf die Versicherungen,

welche Jesus unmittelbar vorher gab; in beiden Fals len wird damit auf das Immerdaurende des Werkes Jefu hingedeutet. Darum verbindet auch Jesus mit dem Befehle an seine Jünger, zu lehren alle Völker, die Versicherung Matth. XXVIII, 20: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende."

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Eben dieß sagt er, indem er Matth. XVI, 18 zu Petrus spricht: Du bist Petrus und auf diesen Felz sen will ich meine Gemeine bauen und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen." Und daß Jesu Heilanstalt nicht bloß für dieses, sondern auch für ein höheres Leben bestimmt sey, dafür zeugen alle die Stellen, in welchen Jesus versichert, daß er seiz nen Verehrern das ewige Leben gebe. Doch davon sogleich im Folgenden.

III) Jesus redet nämlich häufig von seinen außerors dentlichen Verdiensten um die Menschen. A) Er sagt im Allgemeinen Joh. X, 10: Ich bin gekommen, daß die Menschen Leben und volle Gnüge haben. V. 9: Ich bin die Thür (zum Reiche Gottes); so Iemand durch mich eingehet, der wird selig werden, der wird aus und eingehen und Weide finden."

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Luc. XIX, 10, Matth. XVIII, 11: Des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und · selig zu machen, das verloren ist."

B) Im Besondern von seinen Verdiensten um die Menschen

1) durch seine Lehre als Licht der Welt. Joh. VIII, 12: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfol get, der wird nicht wandeln in der Finsterniß, sondern das Licht des Lebens haben." Joh. XIV, 6: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; Niemand kommt zum Vater, denn durch mich." Matth. XI, 28: Kom met her zu mir Alle, die ihr mühselig und beladen seyd; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch' und lernet von mir; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen."

2) Bon seinen Verdiensten um die Menschen durch feinen Tod als Versöhner der Welt. Joh. VI, 51: "Ich bin das Lebendige Brod vom Himmel gekommen.

Wer von diesem Brode essen wird, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brod, das ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt."

Diese merkwürdige Stelle verdient eine weitere Er örterung. Manche Ausleger*) behaupten, daß Jesus in dieser Stelle hauptsächlich von seiner Wirksamkeit zum Besten der Menschen als Lehrer und von seiner Lehre selber rede und daß Beziehung auf seinen Tod nur ein Seitenblick, aber nicht Hauptidee sey. Allein folgende Gründe scheinen für die Annahme zu sprechen, daß Jesus in dieser Stelle hauptsächlich von seinem Tode und dem Verdienstlichen desselben spreche::

a) Er spricht von dem Brode, das er geben will, als von einer zukünftigen Sache. Das aber war nicht seine Lehre; denn diese war schon da, schon von ihm vorgetragen; sondern sein Tod, der erst erfolgen sollte.

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b) Er spricht von dem Brode, das er geben will, als von einer Sache, die er nicht sowohl der Welt, als für die Welt, für das Leben der Welt geben werde. Das kann aber nicht seine Lehre, sondern sein für die Menschen erduldeter Kreuzestod seyn.

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c) Er spricht von sich als dem Brode des Lebens im Gegensah gegen das Manna, das die Israeliten in der Wüste aßen und starben; er behauptet also, daß er im eigentlichen Sinne des Wortes den Menschen im merwährendes Leben gebe, sie über Tod und Grab erhebe. Dieses Verdienst Jesu aber wird sonst in der H. Schrift nicht seiner Lehre, sondern seinem Tode zugeschrieben. Rom. V, 12-21.

d) Er weiset fogar, indem er sich das Brod des Lebens nennt, hin auf sich, auf seinen Leib B. 50 mit den Worten: "Dieß ist das Brod, das vom Himmel kommt, auf daß, wer davon isset, nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brod vom Himmel gekommen."

e) Er gedenket zu Ende dieses Gespräches mit pros

*) 3. B. D. Schulz in der an trefflichen eregetischen Ers Srterungen reichen Schrift: Die chriftliche Lehre vom H. Abendmahl, S. 168.

phetischem Geifte feines Todes und der Veranlassung dazu mit den Worten V. 70: Habe ich nicht euch Zwölfe erwählet? Über einer unter euch ist ein Teufel."

f) Jesus erklärt selbst, in welchem Sinne er fich das Brod des Lebens nennt mit den Worten: Und das Brod, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt" und fährt im Fol genden fort, sich solcher Ausdrücke zu bedienen, welche wohl an seinen Tod, aber nicht an seine Lehre denken lassen.

Selbst nach den trefflichen Sprachbemerkungen des D. Schulz in der angeführten Schrift (über oaos c.) kann man die Worte Jesu so erklären: das Brod, das ich geben werde, ist mein irdisches Sinnenleben, das ich für das Leben der Menschen aufopfern werde.

Jesus nennt sich in dieser Stelle und in diesem 3ufammenhange das Brod des Lebens hauptsächlich in Beziehung auf seinen verdienstvollen Tod; so wenig es zu leugnen ist, daß außer diesem Zusammenhange die Worte Jesu: „Ich bin das Brod des Lebens" an fich eben sowohl seine Lehre andeuten können, als das lebendige Wasser im Gespräche mit der Samariterin Joh. IV. Jesu Fleisch essen und sein Blut trinken, heißt die Wohlthaten und das Verdienst seines Todes gehörig erwägen und sich zueignen. Und die Worte Jesu V. 63 sollen nur daran erinnern, daß von keinem grobsinnlichen Effen seines Fleisches und Trinken seines Blutes, sondern von einem geistigen Genusse seines Todes, von einer andåchtigen Erwägung und gläubigen Zueignung des Verdienstes seines Lodes die Rede sey.

Matth. XX, 28: Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, daß er sich dienen lasse, sondern daß er diene und gebe sein Leben zur Erlösung für Viele." XXVI, 28:,,Das ist mein Blut des N. E., welches vergoffen wird für Viele zur Vergebung der Sünden."

Daß die Bielen nach biblischem Sprachgebrauche die ganze Menge sind, von welcher die Rede ist und also hier das ganze Menschengeschlecht, erhellet aus Rôm. V, 15: So an Eines Sünde Viele gestorben sind; so ist vielmehr Gottes Gnade Bielen reichlich wiederfahren durch die Gnade Jesu Chrifti, Vergl. V. 12, 18.

Joh. XII, 32 fagt Jesus: „Wenn ich erhöhet werde bon der Erde, will ich sie Alle zu mir ziehen. Denn das sagte er, zu deuten, welches Todes er sterben werde. 8) Jesus spricht von seinen Verdiensten um die Menschen als Geber des ewigen Lebens. Joh, V, 24:,,Wer mein Wort höret und glaubet dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben." Joh. VI, 40: Das ist der Wille deffen, der mich gesandt hat, daß, wer den Sohn siehet und glaubet an ihn, habe das ewige Leben." Joh. VI, 54: Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der hat das ewige Leben." V. 57: Wer mich iffet, der wird leben um meinetwillen."

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Es mogen diese mystischen Worte entweder allgemei ner in Beziehung auf das ganze Verdienst Jesu und des fen gläubige, werkthätige Zueignung oder specieller in Bes ziehung auf seinen Tod und das heilige Abendmahl er flåret werden; immer ist darin die Rede von einem Vers dienste Jesu als Geber des ewigen Lebens.

Joh. VIII, 51:,,So Jemand mein Wort wird hals ten, der wird den Tod nicht sehen ewiglich." Joh. X, 28: Ich gebe meinen Schaafen das ewige Leben und fie werden nimmermehr umkommen." Joh. XI, 25: „Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe. Vergl. Joh. XVII, 2. IV) Jesus spricht endlich häufig von der hohen Würs de feiner Persönlichkeit, und zwar:

A) Indirect, indem er um seinetwillen und durch sich seinen Verehrern große Vorzüge und Segnungen versichert.

Joh. XII, 26: Wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren." Joh. XV, 4, 5: Gleich wie der Rebe kann keine Frucht bringen von sich selber, er bleibe denn ara Weinstock; also auch ihr nicht, ihr bleibet denn in mir. Ich bin der Weinstock, ihr feyd die Reben. Wer in mir bleibet, der bringt viele Früchte; denn ohne mich könnet ihr nichts thun." B. 7:,,So ihr in mir bleibet und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch wiederfahren." B. 231 Wer mich haffet, der hasset auch meinen Bater." Joh. XIV, 21: Wer mich liebet, der wird von

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