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Karte vom Yojoa-See im Maassstabe von 1: 1.000.000.

Der See Yojoa oder Taulebé in Honduras, Central-Amerika. Nach den Forschungen Stanton's und Edwards' im J. 1858.

Von E. G.

Zu den interessantesten physischen Erscheinungen Central-Amerika's gehören unstreitig dessen See'n, die denn auch nächst seinen Vulkanen die Aufmerksamkeit jedes intelligenten Reisenden fesseln müssen. Der grosse und herrliche See von Nicaragua, der Cocibolca der Ureinwohner, und dessen Nebensee, der See von Managua oder Leon, jener 120, dieser 60 Meilen lang, sind am besten bekannt, Dank den günstigen Verhältnissen, welche sie dem Plan, eine Wasserstrasse zwischen dem Atlantischen und Stillen Ocean herzustellen, zu bieten schienen. Nächst diesen sind wir am genauesten unterrichtet über die vulkanischen See'n von Masaya in Nicaragua, Ilopango in San Salvador und Amatitlan und Atitlan in Guatemala. Der See Itza, oft auch Peten genannt, in Vera Paz, merkwür

1) Herr Squier, bei Übersendung dieses interessanten Berichtes (de. dato London, 3. Januar 1859), hatte die Güte, eine Manuskript-Karte des betreffenden Theiles von Central-Amerika beizulegen, nach der wir obige kleine Karte gezeichnet haben. Α. Ρ.

Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1859, Heft V.

Squier 1).

dig durch die an ihn sich knüpfenden historischen Erinnerungen, ist jüngst von einem intelligenten Reisenden, Herrn Morelit, besucht und beschrieben worden und hierdurch in den Bereich unseres geographischen Wissens gekommen. Gleich dem Atitlan in Guatemala und dem Masaya in Nicaragua hat er keinen Ausfluss, unterscheidet sich aber wieder insofern von den beiden letzteren, als er keine Spuren eines vulkanischen Ursprungs zeigt. Derselbe bildet vielmehr ein geschlossenes Réservoir, in welchem sich der Abfluss eines terrestrischen Beckens von bedeutendem Umfange sammelt und das die Gewässer einer namhaften Anzahl von Flüssen aufnimmt, so dass die Indianer diesen See nicht unpassend,,Nohkukén" nennen, ein Name, der von den Spaniern mit ,,Bebermucho" oder „,Trink - viel" übersetzt worden ist.

Es existirt jedoch noch ein anderer Central-Amerikanischer See in Honduras, von dem noch weniger bekannt ist, als selbst von dem,,geheimnissvollen See Itza". Obgleich

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derselbe eine Länge von etwa 25 und an seiner weitesten Stelle eine Breite von 8 Meilen besitzt, erschien er doch auf keiner Karte von Central-Amerika bis auf die, welche Bailey im Jahr 1850 veröffentlichte. Aus diesem Umstand kann man einigermaassen schliessen, wie unvollkommen unsere Kenntniss des Landes bis zu jener Zeit war, und leider ist dieselbe seitdem nicht sehr bedeutend gefördert worden. Der fragliche See liegt etwa 75 Meilen südlich von der Bai von Honduras, zwischen 14° 38' und 15° 3' N. Br. und 88° 2' und 88° 13' W. L., und während der Itza sich durch das Fehlen eines Ausflusses auszeichnet, ist der in Rede stehende See, der Yojoa oder Taulebé, nicht minder merkwürdig dadurch, dass er mehrere Ausflüsse besitzt. Die Zahl derselben wird auf zehn angegeben, von denen nur einer über der Erde, die anderen unterirdisch verlaufen. Auf Bailey's Karte ist er mit fünf, sämmtlich offenen, Abzügen dargestellt.

Was wir gegenwärtig über diesen See wissen, ist, wenn auch noch immer unvollkommen, den Beobachtungen entlehnt, die im Monat Februar 1858 durch den Oberst-Lieutenant Edward Stanton, von den Königl. Ingénieurs, und das unter seinem Befehl stehende Korps angestellt worden sind, welches von der Britischen Regierung zur Revision der Behufs der projektirten Inter-Oceanischen Eisenbahn durch Honduras vorgenommenen Vermessungen dahin abgeschickt war; ferner den Untersuchungen des Herrn Amory Edwards von New York, Agent jener Eisenbahngesellschaft, welcher nicht nur den Oberst-Lieutenant Stanton begleitete, sondern auch später, im Juli desselben Jahres, zum zweiten Mal und auf längere Zeit den See besuchte, um die Wahrheit der im Munde des Volks umgehenden Erzählungen über die merkwürdigen Eigenthümlichkeiten desselben zu erforschen.

Wie ich bereits erwähnt habe, ist der See Yojoa ungefähr 25 Meilen lang und 5-8 Meilen breit, wobei er eine durchschnittliche Tiefe von 18-24 Fuss hat. Obgleich nur etwa 45 Meilen vom Meere entfernt, liegt er doch nach barometrischer Messung 2050 Fuss über der Oberfläche desselben, indem er den Mittelpunkt eines jener eigenthümlichen terrestrischen Becken einnimmt, von denen Honduras so viele Beispiele liefert und die nicht unpassend,,bolsones" oder „,Taschen" genannt werden. Dieselben werden durch das gewundene Gebirgssystem jenes Landes gebildet, indem die Bergketten desselben bisweilen, anstatt in relativ geraden Linien zu verlaufen, sich nach sich selbst umbiegend fast vollständige Kreise beschreiben und Ebenen von verschiedener Erhebung und Ausdehnung einschliessen. In ihnen sammeln sich dann die Gewässer der Gebirgsbäche rings umher, oft bedeutende Ströme bildend, die im Allgemeinen sich durch die engen Thäler nach dem

Meere hindurchwinden, welche die anscheinend in ununterbrochener Kette jene Hochebenen einschliessenden Berge durchbrechen. Bisweilen aber sprengen sie die felsigen Schranken selbst, welche sich ihrem Laufe entgegensetzen, und nachdem sie für eine Weile zwischen hohen Klippen durch tiefe Cañons hingeflossen sind, steigen sie endlich durch eine Reihe von Flussschnellen und Wasserfällen zu den Alluvial-Ebenen der Küste herab, wo sie dann in Vereinigung mit anderen Flüssen gleich stürmischen Ursprungs schweigend und majestätisch durch weite einsame Wälder nach dem Ocean strömen.

Die Hochebenen oder ,,bolsones" von Intibucat, Sensenti, Otoro, Comayagua, Tegucigalpa, Olancho und zahlreiche andere von geringerer Bedeutung entsprechen dieser Beschreibung. Es ist sehr denkbar, dass die meisten, wenn nicht alle, derselben zu irgend einer, mehr oder weniger lange vergangenen, Zeit Bergsee'n oder Réservoirs waren, die nach und nach durch die langsam fortschreitenden Auswaschungen an ihren Abzugsstellen trocken gelegt, oder deren Gewässer durch irgend ein gewaltsames Naturereigniss aus ihrer Gefangenschaft befreit wurden. Beispiele hierfür kommen in genügender Anzahl vor, die Aufzählung derselben liegt jedoch meinem gegenwärtigen Zwecke zu fern.

Der See von Yojoa nimmt nun eines solcher Bergbecken oder,,bolsones" ein, wie ich sie eben geschildert habe, und zwar wird dasselbe durch das Umschlagen oder Aufrollen der wahren Cordilleras oder der den Kontinent scheidenden Bergkette gebildet, welche in Honduras einen eigenthümlichen Knoten von Bergen zusammensetzt, dessen verschiedene Theile mit den Namen Merendon, Selaque, Opolaca, San Juan, Montecillos, Miambar und Santa Barbara bezeichnet werden. Zwischen den Bergen von Miambar im Süden und Osten und denen von Santa Barbara im Norden und Westen ist nun unser See gelegen. Dieselben haben eine durchschnittliche Erhebung von ungefähr 5000 F. über dem Meer oder von etwa 3000 F. über der Oberfläche des See's, den sie eng einschliessen, nur einen schmalen Gürtel sumpfigen Landes frei lassend, welcher, wenn der See voll ist, meistens überfluthet ist. Die Abhänge beider Bergketten sind an der Seeseite steil, so dass sie im Allgemeinen nicht für den Ackerbau verwendbar sind und nur hie und da zu Viehtriften benutzt werden. Die westlichen Abhänge von Santa Barbara sind nichts desto weniger vergleichungsweise sanft abfallend, eben so wie die östlichen Abhänge der Miambar-Kette; beide senken sich nach den Flüssen Humuya und Santa Barbara in einer Reihe von Terrassen hinab, welche von zahlreichen, in tiefen und engen Thälern strömenden, Bächen durchschnitten werden. Eine Anzahl dieser Bäche hat, wie wir

weiter unten sehen werden, ihren Ursprung in dem See, aus welchem sie durch unterirdische Kanäle gespeist werden.

Der See hat nur Einen durchweg offenen oder über der Erde verlaufenden Ausfluss, den Fluss Jaitique, an seinem südlichen Ende; derselbe ist in sehr trockenen Zeiten zwar ebenfalls trocken, führt aber im Allgemeinen eine hinreichende Wassermenge, um Kanoes tragen zu können. Vom See aus fliesst er über eine Meile weit durch eine tief gelegene Wiese, tritt dann in ein enges Thal zwischen den die Berge von Miambar verbindenden Hügeln und eilt, in einem Halbkreis weiter fliessend, schnell zu dem Fluss Santa Barbara hinab. Ehe er sich jedoch mit diesem vereinigt, nimmt er die auch bereits vereinigten Gewässer zweier anderer Bäche, Rio Sacapa und Rio Salala, auf, die beide mit dem See durch unterirdische Kanäle in Verbindung stehen. Der Sacapa läuft eine halbe Meile weit unter der Erde hin, in welche er sich zwei Meilen vom See verliert, nachdem er bis dahin wie der Jaitique durch eine tief liegende, mit Binsen und grobem Gras bedeckte Wiese geflossen ist.

In Bezug auf diese beiden Ausflüsse, so wie auf die anderen noch übrigen, füge ich am besten den Bericht des Herrn Edwards hier ein, welcher in dessen mir im vergangenen August (1858) mitgetheilten Privat-Reisejournal enthalten ist.

,,Als ich am 7. Februar 1858 in Gesellschaft des Col. Stanton den See Yojoa besuchte, war der Fluss Jaitique (der hauptsächlichste und einzige über der Erde verlaufende Ausfluss des See's) voll Wasser und am Rancho del Toro, dem Einschiffungsort, nicht weniger als sieben Fuss tief; am 9. Mai dagegen, der Zeit meines zweiten Besuchs, fand ich den Fluss an derselben Stelle trocken, da der See inzwischen acht Fuss gefallen war. Es wurde mir gesagt, dass in der vergangenen Woche der See in Folge einiger nächtlicher Regenschauer, deren Eintreten den Anfang der Regenzeit anzeigte, einige Zoll gestiegen wäre. Im Dorfe Sacapa an dem gleichnamigen Flusse erhielt ich einen Führer und gelangte, den Fluss eine Meile weit stromaufwärts verfolgend, an den Punkt, wo derselbe aus seinem unterirdischen Kanal hervortritt. dass das Wasser aus einer Öffnung in dem Kalkfelsen empor sprudelte (bulging up), an der Basis des hier nicht steilen und mit tropischer Vegetation bedeckten Hügels. Gruppen hoher Bambuse, deren Wurzeln von dem gurgelnden Wasser genährt wurden, beugten sich über die Öffnung, welche einen Durchmesser von etwa 20 Yards hatte. Der Bach stürzt rasch von dieser Quelle abwärts, so dass er auf einer Viertelmeile 200 F. Gefälle hat. Eine Meile weiter unten ist er 50 F. breit und zwischen zwei und drei Fuss tief. Seine Wassermasse erleidet während der

Ich fand,

Regenzeit, wenn der See voll ist, keine Veränderung, ein Umstand, welcher beweist, dass nur eine bestimmte Wassermenge durch den unterirdischen Kanal entweichen kann. Bis der Bach den Fluss Santa Barbara erreicht, ist sein Lauf ein südwestlicher. An einem El Salto genannten Ort fällt derselbe senkrecht, 60 F. hoch, über eine Felsschicht hinab. Der von dem See nach den Hügeln führende Kanal läuft durch eine Wiese und das Wasser tritt mit einem deutlich erkennbaren Strom in denselben ein. In diesem Kanal befinden sich eine Anzahl tiefer Löcher, von den Eingebornen „pozos" oder „,Brunnen" genannt, welche die Stellen sein mögen, an denen das Wasser seinen unterirdischen Weg beginnt; da aber der Boden derselben aus Schlamm besteht und das Wasser auch in keinem merkbaren Strom in dieselben hineintritt, so schliesse ich, dass der grösste Theil des unterirdischen Wassers von irgend einem Theil des See's selbst herkömmt. Diess ist der einzige Ort am Südende des See's, mit Ausnahme des Flusses Jaitique, wo man das Wasser aus demselben abfliessen sieht, obgleich wahrscheinlich zahlreiche Öffnungen in dem Kalksteinboden bestehen, durch welche dasselbe entweicht. Es geht diess schon aus dem Umstand hervor, dass, nachdem ich Sacapa verlassen und eine Hügelreihe, einen Ausläufer der Santa Barbara-Kette, überschritten hatte, ich einen anderen Ausfluss fand, welcher Rio Salala genannt wird, den vierten Theil so gross ist als der Sacapa und unter den Kalksteinhügeln in ähnlicher Weise wie dieser hervortritt. Derselbe vereinigt sich weiter unten mit dem Sacapa, nahé an der El Salto genannten Stelle.

,,Nachdem ich im Weitergehen verschiedene ähnliche Ausläufer der Santa Barbara-Kette überschritten hatte, gelangte ich zu einem vierten Ausfluss, noch kleiner als der Salala und Rio Agateca 1) genannt. Ich kam dann durch Santa Barbara, einen ansehnlichen Ort, und immer in nördlicher Richtung den den See im Westen begrenzenden Gebirgszug verfolgend erreichte ich einen fünften Ausfluss, halb so gross als der Sacapa, Sezacapa genannt. Noch weiter hin, zwischen den Städten Gualala und Ylama, befindet sich ein sechster Ausfluss, der Yojon, von derselben Grösse wie der Sezacapa. Einen siebenten, den Sesecate 2), eben so gross als der vorige, findet man anderthalb Leguas jenseits Ylama. Diese sämmtlichen Ausflüsse münden in den Fluss Santa Barbara, dessen Bett etwa 1000 F. unter der Oberfläche des See's gelegen ist.

,,Am 17. Mai verliess ich die Stadt Yojoa, welche an der vom Hafen von Omoa nach Comayagua (der Hauptstadt der Republik Honduras) führenden Strasse, Camino real,

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liegt, um einen achten, Rio Blanco genannten Ausfluss des See's zu untersuchen. Derselbe geht von dem Nordende des See's aus und sieht weniger einem Fluss als einer Bucht (estuary) ähnlich, mit niederen schlammigen Ufern, ohne 'wahrnehmbare Strömung und nach und nach enger werdend, bis er in einer Wiese endet, die ungefähr zwanzig Acker gross ist und an deren äusserstem Ende der Ausfluss sich in einem Teich etwa von der Ausdehnung eines Ackers verliert. In diesem Teich sind drei tiefe ,,pozos" oder Löcher, durch welche das Wasser wahrscheinlich in die unterirdischen, unter den Hügeln hinführenden Kanäle hindurchsickert. Bei hohem Wasserstand des See's ist die ganze Wiese mit sechs Fuss Wasser bedeckt. Wassermenge, welche hier zu entweichen scheint, ist jedoch bedeutend geringer als die, welche zwei Meilen weiter zum Vorschein kommt, da wo der eigentliche Rio Blanco an die Oberfläche tritt, und man darf hieraus schliessen, dass das Wasser auch an anderen im See selbst liegenden Stellen einen Abfluss in die Tiefe hat. Nachdem der Fluss zu Tage getreten ist, hat er ein bedeutendes Gefälle und eine Meile unterhalb jenes Punktes stürzt er auf einmal 120 F. herab.

Die

,,Zwei Meilen östlich vom Rio Blanco gelangt man zu einem neunten Ausfluss, welcher den Namen Rio Yojoa führt, und an der Ostseite des See's abermals zu einem solchen mit derselben charakteristischen Wiese und Kanalbildung und eben hinreichender Strömung, um die Bewegung des Wassers nach auswärts erkennen zu lassen. Letzteres kommt nach einem unterirdischen Lauf von drei Meilen als Rio Uri zum Vorschein.

,Wir haben also im Ganzen zehn Ausflüsse, von denen nur einer ganz an der Oberfläche, die andern auf eine kürzere oder weitere Entfernung unter der Erde fliessen. Im Monat April sind alle Zuflüsse des See's trocken, selbst die starke Quelle Agua-Azul, und alles Wasser in diesem Theil des Landes kommt alsdann aus diesem grossen Gebirgs-Réservoir. Vom Juni bis Februar fliesst mehr Wasser in den See, als durch dessen unterirdische Abzüge ausströmen kann; der Überschuss geht alsdann durch das offene Bett des Rio Jaitique. Wie ich oben bemerkte, hatten sich zur Zeit meines Besuchs, Anfangs Mai, die Nachtregen bereits eingestellt und der See begann sofort zu steigen, so dass am 1. Juni schon ein mässiger Abfluss durch den Rio Jaitique Statt fand."

Herr Edwards fügt noch hinzu, dass der See seine Hauptzufuhr an Wasser durch zahlreiche Rinnsale und Bäche erhält, die von den Innenseiten der Berge von Santa Barbara und Miambar herabkommen; der bemerkenswertheste Zufluss aber ist die starke Quelle Agua - Azul oder Blauwasser, welche, auf einem zur Viehzucht bestimmten Landgut

gleichen Namens entspringend, etwa in der Mitte des östlichen Ufers in den See mündet. Dieselbe wird beschrieben als,,eine ungeheure Quelle klaren, blauen Wassers, 70 F. im Durchmesser, von welcher ein Strom sich in den See ergiesst, der jedem seiner Abflüsse an Stärke gleich kommt". Am Südende des See's befindet sich ein Gürtel niederen sumpfigen Landes von bedeutender Ausdehnung, der zur Zeit, wann der See voll ist, grössten Theils unter Wasser steht. Jenseits der Wasserscheide aber und in der Nachbarschaft von Taulebé und San José breitet sich das Land in herrlichen Ebenen und Thälern von grösster Fruchtbarkeit aus. Zwischen diesem Landstrich und der Hauptstadt Comayagua liegt das Hochplateau von Siguatepeque, 3600 F. über dem Meere, zwei bis acht Meilen breit und dreissig Meilen lang. Es ist auffallend kühl und gesund, mit Nadelholz und Eichen bestanden, fruchtbar und bringt die Früchte und Cerealien der gemässigten Zone im grössten Überfluss hervor.

So weit erstreckt sich gegenwärtig unsere Kenntniss des merkwürdigen See's von Yojoa, und wenn das, was wir wissen, in jeder Hinsicht uns noch nicht befriedigen kann, so ist es doch jeden Falls hinreichend, die Aufmerksamkeit intelligenter Reisenden anzuregen und so zu einer vollkommeneren Erforschung zu führen. Der See liegt innerhalb einer Tagereise von der projektirten Honduras-Eisenbahn, deren Agenten und Ingénieuren wir die unvollständigen Berichte verdanken, die hier mitgetheilt werden. Ohne Zweifel werden ihnen andere eben so eifrige Forscher folgen, welchen bei ihren Untersuchungen ein grösserer Reichthum an geologischen Kenntnissen zu Gebote stehen wird; diese werden dann wahrscheinlich mehr zur Aufhellung jener eigenthümlichen Erscheinungen beitragen, als alle Auskunft, welche die Topographie liefern kann.

An

Man scheint mit Gewissheit annehmen zu können, dass das vorherrschende Gestein rings um den See der Fossilienführende blaue Kalkstein ist, welcher Sandstein und Schiefer überlagert, die in allen Thälern dieses Theils von Honduras anstehen und beinahe in allen Hügeln gefunden werden, welche die Linie der projektirten Eisenbahn auf der ganzen Strecke von Port Cortez nach Comayagua berühren. der Küste, in den Bergen von Omoa, findet man ausgedehnte Lager weissen Marmors von hellglänzender Farbe, feinem Korn und fest. Unterhalb desselben trifft man auf einen metamorphischen rothen Sandstein. Fasst man Alles zusammen, so scheint es, dass die Berge um den See herum aus dem erwähnten blauen Sandstein bestehen, der wahrscheinlich durch vulkanische Kräfte, deren in die Augen fallende Wirkungen man im ganzen Lande bemerkt, empor gehoben wurde, und dass das Wasser des Sce's durch die Brüche und Spalten einen Ausweg findet, welche da vor

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