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Karte zur Darstellung des Schiffs - Kurses der Novara um die Erde, von A. Petermann.

Bei der grossen Anzahl von Reisen und Expeditionen, welche in unserer Zeit alljährlich zur Erweiterung des Bekannten unternommen werden, folgt ihnen die gebildete Welt in der Regel nicht mehr mit solcher Aufmerksamkeit, wie ehemals den durch lange Zeiträume getrennten Unternehmungen dieser Art; ist ihnen das Schicksal günstig gewesen, haben sie grosse Erfolge errungen, so fehlt ihnen zwar nach der Vollendung selten die allgemeine Anerkennung, abe muss sich schon ein aussergewöhnliches Interesse an sie knüpfen, wenn sie noch während ihres Verlaufs von dauernder Theilnahme begleitet sein sollen. Eine solche seltene Ausnahme bildete die Weltumsegelung der Novara. Schon vor ihrem Beginn sprach und schrieb man aller Orten von ihr, Gelehrte in allen Theilen Österreichs und Deutschlands, sogar in England, Frankreich und NordAmerika waren für ihre Ausrüstung thätig, und diese lebendige Theilnahme erhielt sich während der ganzen Dauer der Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1859, Heft X.

Expedition, sie fehlte selbst in jener Zeit nicht ganz, als die Ereignisse in Ober-Italien alles Andere in den Hintergrund drängten. Und doch konnte man kaum von dieser Weltfahrt erwarten, dass sie grossartige Entdeckungen zur Folge haben werde. Wie u. A. Alexander v. Humboldt und Darwin es aussprachen, dass auf der projektirten Route nicht viel Neues zu sehen sein würde, so warnte auch Dr. Scherzer kurz vor der Abreise, keine zu grossen Erwartungen zu hegen, der Zweck der Expedition bestehe vorzugsweise in einer Übungsfahrt für die Marine, welcher die wissenschaftliche Kommission nur beigegeben sei; und Commodore von Wüllerstorf schrieb in der Strasse von Malaka an den Direktor der Geologischen Reichs-Anstalt zu Wien, Hofrath W. Haidinger:,,Leider gestattete mir die zur Verfügung stehende Zeit nicht, länger, als es geschehen, in den verschiedenen Hafenorten zu verweilen. Was will man aber in 10 bis 20 Tagen bei dem besten

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Willen leisten? Gründlich kann man nichts studiren, und kömmt noch schlechtes Wetter, so ist man ganz und gar verhindert, selbst das zu sehen, was in der nächsten Umgebung zu finden wäre. Das ist aber das Schicksal aller Erdumsegelungs-Expeditionen und ich bin nun zur vollen. Überzeugung gelangt, dass eine solche Reise den speziellen Fächern der Wissenschaft nicht jenen Nutzen bringen kann, den man sich vielleicht bei uns versprechen wird. Das Meer ist grösser als das Festland, und wenn man bedenkt, dass wir wohl über 40 Tausend Seemeilen im Ganzen zurücklegen müssen und dass man im Durchschnitt kaum 2 bis 3 Seemeilen in der Stunde oder 66 Meilen im Tag direkter Fahrt rechnen darf, so sind schon 610 Tage, also nahe an 20 Monate dem Meere gewidmet und es bleiben uns nach der zugemessenen Zeit noch 10 Monate übrig für den Aufenthalt in Häfen und für spezielle Untersuchungen. Der einzige, aber grosse Vortheil solcher Expeditionen ist die Übersicht, die Erfahrung und allgemeine Kenntniss des Erdganzen, die man auf solchen Reisen erlangt und die zweifelsohne nicht ohne Nachwirkung für die Heimath bleiben. Eigentlich wissenschaftliche Expeditionen können sich nur auf einzelne Theile der Erde beschränken, an welchen man die ganze verfügbare Zeit zur gründlichen Erforschung verwendet. Eine Erdumsegelung ist im Vergleich nur eine wissenschaftliche Spazierfahrt um die Erde, wo man sich gerade die Zeit nimmt, da und dort ein Blümlein zu pflücken, einen Schmetterling zu erhaschen oder einen Vogel zu schiessen."

So wahr diess im Allgemeinen ist, so darf man doch nicht übersehen, dass die Wissenschaften auch noch auf andere Weise gefördert werden, als durch unmittelbare neue Entdeckungen und Forschungen, nämlich durch das Sammeln der bereits vorhandenen, ihre Verarbeitung und Verbreitung in weiten Kreisen, durch Anknüpfung von Verbindungen mit Gesellschaften und einzelnen Gelehrten in den verschiedenen Theilen der Welt, und dazu ist die Weltumsegelung eines wohl ausgerüsteten Kriegsschiffs ganz vorzugsweise geeignet, abgesehen von dem Nutzen, welchen die eigne Anschauung der wechselnden Zonen und Formen den Theilnehmern gewährt, und von den Folgen, welche eine solche Expedition für die Ausbreitung des vaterländischen Handels haben muss. Desshalb, glauben wir, hat man der Novara-Expedition keine grössere Bedeutung beigelegt, als sie wirklich gehabt hat, und das allgemeine Interesse, welches man an ihr nahm, beruhte eben auf der Erkenntniss dieser Bedeutung und zum Theil auf dem befriedigenden Gefühle, dass es eine Deutsche Grossmacht war, welche die Expedition ausschickte.

Den vollen Umfang der gewonnenen Resultate zu überschauen, ist jetzt noch unmöglich, dass aber trotz mancher

ungünstiger Umstände, welche eine Einschränkung des ursprünglichen Planes geboten '), ungewöhnlich viel geleistet worden, geht schon aus den bisherigen skizzenhaften Berichten hervor. Von der Geologischen Reichsanstalt zu Wien mit schönen Sammlungen zum Austausch versehen, von der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zum Ankauf literarischer Schätze autorisirt und in allen grösseren Häfen von den Lokalbehörden, den Gesellschaften und einzelnen Gelehrten auf das Zuvorkommendste unterstützt, gelang es den trefflichen Mitgliedern der wissenschaftlichen Kommission, eine grosse Menge der werthvollsten Materialien zusammenzubringen und dauernde Verbindungen einzuleiten. Wer es erfahren hat, wie schwer zugänglich namentlich in Deutschland die Forschungen der Gelehrten anderer Welttheile oft sind, wird diese Erfolge zu würdigen wissen. Nur einige Andeutungen mögen hier Platz finden. In Rio de Janeiro z. B. erhielt die Expedition drei vollständige Exemplare der ,,Revista trimensal de historia e geographia o Jornal do Instituto historico e geographico Brazileiro" und setzte sich in Rapport mit dieser bedeutendsten wissenschaftlichen Gesellschaft Brasiliens, welche bekanntlich eine grossartige Expedition zur Untersuchung der wenig bekannten Provinzen des Reiches ausgerüstet hat. Sie erwarb hier ferner eine komplete Sammlung der neuesten Ministerialberichte über das Brasilianische Kaiserthum vom Jahre 1856-57 neben manchen anderen werthvollen Werken. In der Kapstadt war die Ausbeute ausserordentlich reich sowohl an Druckwerken und Journalen, als an ethnographischen und naturhistorischen Gegenständen. Zu Madras setzte man sich mit der Literary Society in Verbindung und von hier aus auch mit der berühmten Asiatic Society of Bengal, welche ihre sämmtlichen, in Europa sehr seltenen, Schriften, so weit sie noch vorhanden, nach Wien sandte. In Singapore wurde ein vollständiges Exemplar des Journal of the Indian Archipelago und der Singapore Free Press nebst mehreren Malayischen Werken erworben, in China das Chinese Repository, eine höchst werthvolle, in Canton herausgegebene Zeitschrift, die nur noch aus Privatbesitz zu erhalten ist, da die Auflage selbst bei dem grossen Brande von Canton gänzlich vernichtet wurde, ferner die Transactions of the China branch of the Royal Asiatic Society in Hongkong, das Journal of the Shanghai Literary and Scientific Society, einer neu gebildeten wissenschaftlichen Gesellschaft, so wie eine grosse An

1) Nicht ausgeführt wurde der projektirte Besuch von Buenos Ayres, Calcutta, Borneo, Celebes, Formosa, Neu-Guinea, Neu-Kaledonien, den Marianen- und Salomon-Inseln, von Melbourne, den Marquesasund Sandwich-Inseln, Central - Amerika und der West - Amerikanischen Küste nördlich von Valparaiso und von den Falklands-Inseln. Bei den Nikobaren sollte die Fregatte über 3 Monate verweilen, sie konnte aber nur 32 Tage auf ihre Untersuchung verwenden.

zahl geographischer, linguistischer, historischer, statistischer und anderer Werke in Englischer und Chinesischer Sprache. Ausserordentlich reich waren auch die literarischen Sammlungen in Batavia, Sydney, Auckland und Valparaiso und namentlich war man auch überall bemüht, Proben der periodischen Literatur wenigstens in einzelnen Jahrgängen möglichst vollständig zu erhalten. Rechnet man hierzu die ansehnliche Ausbeute an naturhistorischen Gegenständen und Merkwürdigkeiten aller Art, welche in zahllosen Kisten heimgesandt wurden, so muss man dem Sammlerfleisse der Mitglieder der Expedition alle Anerkennung zollen.

Davon

Diess war jedoch nur Eine Seite ihrer Thätigkeit. Wo sie nur irgend Gelegenheit zu selbstständigen Untersuchungen fanden, haben sie dieselbe gewissenhaft benutzt. zeugen die Aufnahme von St. Paul und den Nikobaren, die Untersuchungen auf Ceylon, Java, Neu-Seeland, Tahiti, ihre zahlreichen naturwissenschaftlichen, ethnographischen, statistischen, national - ökonomischen, linguistischen und nautischen Arbeiten, von denen nur sehr wenige bis jetzt veröffentlicht worden sind, wie z. B. „Ein Besuch der beiden Inseln St. Paul und Amsterdam im Indischen Ocean, von Dr. K. Scherzer" (Mittheilungen der K. K. Geographischen Gesellschaft in Wien, 1858, Heft 1); „Beitrag zur Theorie der Luftströmungen und der Vertheilung der Winde auf der Oberfläche der Erde, von Commodore B. v. WüllerstorfUrbair" (ebenda 1858, Heft 2);,,Die Eingebornen der Nikobaren, von Dr. K. Scherzer" (ebenda 1858, Heft 3); „Nachrichten über die Wirksamkeit der Ingenieure für das Bergwesen in Niederländisch - Indien, von Dr. F. Hochstetter" (Jahrbuch der K. K. Geologischen Reichsanstalt, 1858, Nr. 2); ,,Über Körpermessungen als Behelf zur Diagnostik der Menschenracen, von Dr. K. Scherzer und Dr. Ed. Schwarz" (als Manuskript in Englischer Sprache in Sydney gedruckt, Deutsch in den Mittheilungen der K. K. Geogr. Gesellschaft, 1859, Heft 1). Nach dem in dieser letzteren Schrift entwickelten System haben die beiden Herren im Laufe des zweiten Jahres der Expedition allein an 90 Urbewohnern verschiedener Racen zusammen gegen 7000 einzelne Körpermessungen vorgenommen. Bis jetzt fehlen noch grössten Theils nähere Nachweise über die ausgeführten Arbeiten, besonders über die botanischen, zoologischen und geologischen, die sicher den übrigen nicht nachstehen werden, aber es lässt sich bereits erkennen, dass ihre Anzahl und Reichhaltigkeit bewundernswerth ist.

Einiges hierauf Bezügliche wurde in unseren früheren Berichten über den Verlauf der Expedition 1) schon erwähnt

1) Die bisher in den ,,Geographischen Mittheilungen" enthaltenen Berichte über die Novara - Expedition sind:

1) Die Österreichische Expedition in der Novara (1857, S. 207).

und es wird sich bei der folgenden kurzen Darstellung der Reise von Shanghai bis Triest, die sich den früheren Berichten anschliesst, Gelegenheit finden, noch einiges Weitere anzudeuten.

Am 11. August 1858 verliess die Fregatte den Ankerplatz bei Shanghai und erreichte mit Hülfe der Hochfluth und eines Schleppdampfers, nachdem sie einige Stunden im weichen Schlamme des Shanghai-Flusses festgesessen, glücklich den Yangtsekiang; am 14. wurde sie weiter hinab nach der Gützlaff - Insel geschleppt und kam am folgenden Tage in offene See. Am 18. hatte sie unter 27° 45' N. Br. und 125° 23' Östl. L. von Gr., zwischen den Lutschu- und Meiacosima-Inseln, einen heftigen Typhun zu bestehen, aus dessen Bereiche sie erst am 20. mit dem Eintritt in den Grossen Ocean kam. Mit Hülfe dieses Typhun und anhaltender günstiger Winde legte das Schiff in 12 Tagen 1800 Seemeilen zurück, so dass schon am 26. Guajan, die südlichste der Marianen-Inseln, in Sicht war. Man hatte die Absicht gehabt, in der an der südwestlichen Seite der Insel gelegenen Umata - Bucht vor Anker zu gehen, aber der Ankerplatz zeigte sich so wenig geschützt gegen den frischen Südwest - Monsun, dass der Plan, hier einige Tage zu bleiben, wieder aufgegeben und der Kurs nach den Karolinen fortgesetzt wurde. Am 30. August, in 149° 53' Östl. L. von Gr., hatte das Schiff die östliche Grenze des Südwest - Monsun erreicht, und obwohl kaum noch vier Tagereisen von dem nächsten Ziel, der Insel Puynipet, entfernt, kam es doch erst am 15. Septbr. in Sicht derselben, da trostlose Windstillen den Stürmen der vorhergehenden Tage gefolgt waren. Bereits am Abend dieses Tages konnte man die kleinen Wald- und Felsinseln entdecken, welche nördlich von der bis zu 2860 Engl. Fuss ansteigenden centralen Hauptmasse der Insel noch innerhalb des Wallriffes liegen, aber erst am 18. gelang die Einfahrt in den geschützten Roan-Kiddi-Hafen an der Südsüdwestseite der Insel.

Puynipet hat in den letzten Jahren mehr und mehr an Bedeutung für die Schifffahrt im Stillen Meere gewonnen. Von Oktober bis März, wenn der Nordost-Passat südlich bis über die Breite von Puynipet vordringt, ziehen

2) Die Österreichische Novara - Expedition, von Triest bis Ceylon, 30. April 1857 bis 8. Januar 1858. (1858, SS. 121-122.) 3) Die Novara-Expedition: Dr. Karl Scherzer's Bericht über St. Paul und Neu- Amsterdam. (1858, S. 170.)

4) Endresultat der Positionsbestimmung von St. Paul durch die ,,Novara". (1858, SS. 426-427.)

5) Die Österreichische Novara - Expedition, von Ceylon bis Shanghai, 8. Januar bis 9. August 1858. (1858, SS. 479–480.)

6) Besprechung von Dr. Scherzer's,,Die Eingebornen der Nikobaren." (1859, Heft II, S. 82, Nr. 6.)

7) Australien der älteste Kontinent der Erde (nach Dr. Hochstetter). (1859, Heft V, S. 207.)

Schiffe, die von Sydney nach China bestimmt sind, häufig die Route durch den Stillen Ocean der südlichen Route um Neu-Holland und durch die Sunda - Strasse oder der gefährlichen Passage durch die Torres - Strasse vor, laufen bei Puynipet oder Guajan an, um sich mit frischem Wasser und frischen Lebensmitteln zu versehen, und machen eine gute rasche Fahrt. Am häufigsten wird aber die Insel vom Dezember bis März von Walfischfahrern besucht, welche die guten Häfen aufsuchen, um dort ihre Schiffe auszubessern und Holz und Wasser einzunehmen, woran die Insel den reichsten Überfluss bietet. Auch unterhält der Schooner einer Nord-Amerikanischen Missionsgesellschaft eine regelmässige Verbindung zwischen Puynipet, Ualan und den Sandwich-Inseln. Die Bevölkerung, der Malayischen Race angehörend, mit brauner, ins Kupferrothe spielender Hautfarbe, kleiner Figur, schwarzem, theils schlichtem, theils krauslockigem Haar, lebhaften schwarzen Augen, etwas platter Nase, dicken Lippen, lebt unter fünf Häuptlingen und wird auf etwa 3000 Seelen geschätzt.

Leider verhinderten ungünstige Umstände, einen guten Ankerplatz zu finden, und so sah man sich genöthigt, die Insel schon an demselben Abend wieder zu verlassen; nur wenige Stunden konnten einige Mitglieder der Expedition am Lande zubringen.,,Von keinem Gestade", schreibt Dr. Hochstetter,,,habe ich mich so schwer getrennt, wie von Puynipet. Der kurze Besuch reichte, hin, um uns den Naturreichthum der reizenden Insel ahnen zu lassen. Was wir von anderen Theilen derselben, namentlich von der Umgegend des Wetterhafens an der Nordost-Seite, hörten, war nur geeignet, unser Interesse noch mehr zu spannen. Ruinen von Baudenkmalen eines unbekannten Volkes auf jener Seite scheinen kulturhistorisch und geologisch gleich wichtig. Was einst Wege waren, sind jetzt Passagen für Kähne, und wenn die aus grossen Basaltquadern aufgemauerten Wälle niedergebrochen würden, so würde das Wasser in die ummauerten Höfe eindringen. Die Baudenkmale stehen jetzt im Wasser, ein Zustand, der unmöglich bestanden haben kann, als sie aufgeführt wurden. Vielleicht ist diess der einzige Punkt in der Welt, wo sich die scharfsinnige Theorie Darwin's von der Bildung von Wallriffen und Atollen durch Senkung des Bodens, auf welchem der Korallenpolyp seinen Bau begonnen, auch historisch an von Menschen aufgeführten Bauwerken nach-. weisen lässt. Mögen unsere Nachfolger, denen hoffentlich Dampfkraft zu Gebote steht, dieses Räthsel lösen und glücklicher und erfolgreicher sein als wir!"

Die Windstillen hielten während der Fahrt durch die Äquatorialzone so hartnäckig an, dass die Fregatte einen vollen Monat brauchte, um von Puynipet aus die StewartInseln, östlich vom Archipel der Salomon - Inseln, zu er

reichen, eine Strecke, die unter einigermaassen günstigen Umständen in acht Tagen zurückgelegt wird. Die Linie wurde, nun bereits zum fünften Male während der Expedition, in 1611 Östl. L. von Gr. am 29. September passirt. Am. 8. Oktober kam man in Sicht der Salomon-Inseln. Einige Riffe, die weiter nördlich in der Nähe von Ontong Java liegen sollen, wurden in den auf den Karten angegebenen Positionen vergeblich gesucht, aber Gower-Insel, eine niedrige Korallen-Insel, fand sich richtig verzeichnet, so wie das hohe waldige Carteret, auf dem an verschiedenen Stellen Rauch aufstieg. Am 13. Oktober befand sich das Schiff der Mitte der Insel Malayta gegenüber, einer der grossen Gebirgs-Inseln des Salomon-Archipels; eine Anzahl Wilder näherte sich in Booten und tauschte Schildpatt gegen Tabak und Tücher ein, sie liessen sich aber nicht bewegen, auf das Deck zu kommen. Diese Leute schienen nicht am Ufer zu wohnen, sondern hoch oben in ihren Bergen, wo man an den verschiedensten Stellen waldfreie, wiesenähnliche Plätze und je auf einem solchen Platze eine Hütte bemerkte. Die Insel zeigte nirgends vulkanische Formen. Von Malayta weg führten Wind und Wetter die Fregatte nach den Stewart-Inseln, auf denen ein Theil der Expedition den 17. Oktober zubrachte.

Das Stewart - Atoll ist ein halbmondförmiges Korallenriff von 16 Seemeilen Umfang, mit einer tiefen Lagune in der Mitte und mit fünf kleinen bewaldeten Inseln auf dem Riffe selbst. Die einzige Stelle, wo es möglich ist, mit Booten über das Atollriff in die Lagune zu gelangen, liegt an der Nordwestseite, überall sonst tobt auch beim ruhigsten Wetter eine furchtbare Brandung gegen das Riff und selbst jene Stelle ist unzugänglich, wenn nur eine einigermaassen frische Brise weht. Nur die beiden grössten Inseln, von den Eingeborenen Sikeiana und Faule genannt, sind bewohnt und die Einwohnerzahl beträgt ungefähr 180. Es ist ein brauner Menschenschlag von wahrhaft athletischem Körperbau. Ihr wohl genährtes, gesundes Aussehen bewies, dass es ihnen an guter Nahrung nicht fehlt, und wirklich haben sie Schweine, Hühner, Kokosnüsse und Arrowroot in Überfluss. In hohem Grade fiel den Reisenden auf, dass diese Insulaner gegen ihre Produkte ausser Zeugen, Messern, Tabak und Glasperlen auch gern Spielkarten eintauschten, und noch mehr wuchs ihr Erstaunen, als sich Einige, die an Bord der Fregatte gekommen waren, zu dem gerade auf einem Tische stehenden Damenbrett setzten und die Anwesenden aufforderten, mit ihnen zu spielen; in der That zeigten sie sich als sehr geübte Spieler. Auch sprachen Alle gebrochen Englisch, was sich aus ihrem häufigen Verkehr mit Walfischfängern erklärt. Die Pflanzenwelt hat hier nur 20 bis 30 Repräsentanten, darunter die Kokospalme und den Pini - Pini - Baum, aus

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