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Vers 6. Noch ein Zug, und zwar der stärkste, zu dem Charakterbild dieser Reichen. Verurtheilt, getödtet habt ihr den Gerechten: nicht widerstehet er euch. Zu dem xatedixάcate vgl. den Vorwurf gegen die Reichen 2, 6: es wird demnach xated. (vgl. Theile, de Wette u. A.) nicht unmittelbar als Thun der Reichen, sondern mittelbar als Folge ungerechter Anklage und ungerechten Einflusses auf den Richter zu nehmen seyn. Poveúcate ist als Steigerung des vorangehenden xated. durch eben dieses seiner Sphäre nach als ungerechte Verfolgung bestimmt; also wohl nicht nach Sir. 31, 21: poveúwv tòv tàŋcíov 8 άpaipoúuevos thy Eußiwowv (vgl. V. 3) auszulegen, sondern von fortgesetter Verfolgung ad mortem usque, nämlich so, daß der Tod des Gerechten zwar nicht ihre nächste Absicht, aber doch als Folge ihrer Bedrückungen ihre Schuld ist. Tòv díxatov, d. h. den Unschuldigen, ungerecht von ihnen Verfolgten, nicht justum et probum quemque hac ipsa de causa vobis invisum (Theile). Hier an Christum zu denken ist, abgesehen von der Bestimmung des Briefes an die diaолopά, so offenbar gegen allen Context u. St., daß es keiner Widerlegung bedarf. Auch wird nirgends gelehrt, daß es die Neichen im Unterschied von den Armen, wie hier 3—5, waren, welche Christum getödtet haben; man muß also aus den ol яàoúcio etwas ganz anderes machen, als sie hier und im ganzen Briefe geschildert werden, um auf diesen Gedanken zu kommen. - Οὐκ ἀντιτάσσεται Suiv im Präsens, da der Saß nicht eine Handlung gleich dem ¿poveúoate benennen, sondern den Gerechten schildern will, wie er wehr und widerstandslos facultate et voluntate destitutus Matth. 5, 39 ff. die ungerechte Bedrückung über sich ergehen läßt. Da steht er noch gleichsam, der getödtete und nicht widerstehende Gerechte, und siehe, da fällt der Vorhang: harret, meine Brüder! wartet!" (Herder). Vgl. Am. 2, 6; 8, 4. 6; Weish. 2, 10.

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Vers 7-11. Ein Wort der Ermahnung und des Trostes an die unter solcher Bedrückung leidenden Brüder. Sie sollen gelassen der nahen Zukunft des Herrn warten und nicht in bittere Klagen gegen einander ausbrechen, damit sie nicht selbst dem Gerichte anheimfallen; sondern sollen sich das Beispiel der alttestamentlichen Propheten und des Hiob vor Augen halten, an

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2—13.

dem fie beides lernen können: Leidenswilligkeit und Geduld auf der einen Seite, auf der anderen die Erbarmung des Herrn, der ein seliges Ende der Anfechtung herbeiführt. So schlingt sich das Ende des Briefes in den Anfang zurück 1, Lers 7. Μακροθυμήσατε οἶν ἀδελφοί opponuntur divitibus hoc nomine indignis (Pott), vgl. das zu Anfang von Kap. 4 Bemerkte. MaxpoJvμɛiv das gelassene Abwarten, im Gegensatz zu ungeduldiger Klage und Selbsthilfe = iram differre, animo leni esse in sustinendis injuriis (Pott). Οὖν meift night auf δαβ οὐκ ἀντιτάσσεται, (= μακρ. οὖν καὶ Susic) zurück, sondern auf den Hauptgedanken V. 1–6, das nabe Geridt. Ἕως τῆς παρουσίας τοῦ κυρίου: ben fie bringt ihnen die ersehnte Erlösung (vgl. das Folgende). Den AusStud ἡ παρ. τοῦ κυρίου anders als in feinem conftanten neutestamentlichen Sinne, und also nicht von der Wiederkunft Christi zu deuten (so zuletzt Theile und de Wette von Gottes Kommen zum Gericht Dei qui Messia adventante invisibili modo praesens est), hat man bei Jakobus (vgl. 1, 1; 2, 1), der überdies bei u. St. Matth. 24 vor Augen hat (vgl. Theile S. 258 u. unten zu V. 9), keinen hinlänglichen Grund, so oft auch 6 xúgros nach alttestamentlichem Sprachgebrauche bei ihm Gott bezeichnet (vgl. zu 1, 7). Die Ermahnung paxp. wird verstärkt und verdeutlicht durch das Gleichniß des Landmanns (2 Tim. 2, 6), das er ihnen vor die Augen stellt; es sagt ihnen namlid, baf auch für fic bic παρ. τοῦ κυρίου ber Bag einer föstlichen Ernte ist; aber nur dann, wenn auch sie sich mit Geduld in das zu finden wissen, was bis dahin zu tragen ist. Das ἐκδέχεται paxpo Juuav eine Umschreibung des pasep. ἕως 23. 7 = er erwartet ... sich geduldend über demselben (dem xapróç) d. i. seinetwegen. "Ews láßy tλ. explicirt, wie fern hier ein μxxpoJvμeïv nöthig ist. Das Subjekt zu dáßy ist 8 xapင် Tóc. Ueber die Lesart háßn ohne av vgl. Win. §. 42. 3. S. 343 u. §. 43. 5. S. 357. 'Yetóv lassen einige codd. und Uebb. weg (vgl. Lischend.); für den Sinn gleichgültig; es ist jedenfalls der bekannte Herbst- und Frühlingsregen gemeint Deut. 11, 14. 23; Jer. 5, 24; Joel 2, 23 u. a.; vgl. Win. RBB. u. Witterung.

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Commentar z. N. L. VI. 1.

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Vers 8. Die Anwendung: seyd auch ihr gelassen. Ist es der Landmann, warum solltet ihr nicht? Vestra merces in tuto est, modo vos interim bonam sementem feceritis (Erasm.); und es ist ja nur noch um ein Kleines zu thun. Στηρίξατε τὰς καρδ. ὑμ. vgi. φ. 31, 25; 1 Sheff. 3, 2; 2 Theff. 3, 3; Nöm. 1, 11; als ihr Thun wird hier bezeichnet, was anderwärts Gott zugeschrieben wird, so fern es nur Aneignung der von Gott dargereichten Mittel der Stärkung, hier namentlich der Hoffnung der nahen Zukunft gilt. Colligendum est robur ad durandum; colligi autem melius non potest quam ex spe et quasi intuitu propinqui adventus Domini. Zu dem V. 9 folgenden μǹ otevάgets verhält sich das hier Genannte, wie das Innere zum Aeußeren. Das in Ungeduld schwach gewordene Herz ist es eben, das zur lauten Klage treibt. "Otɩ ʼn rapovcía xtà. vgl. oben zu V. 1 und zu Phil. 4, 5.

Vers 9. My oteválete xať' álλýdwv als Ausbruch, und zwar als lauter, der Ungeduld (vgl. V. 8 u. V. 10), die sich in unmuthiger Klage gegen den Bedrücker Luft macht, während Jak. stilles Dulden und hoffendes Aufsehen auf Den, der da recht richtet, verlangt (vgl. V. 6 oùx ávtitάooeta!); daher auch kein Widerspruch mit V. 4. Eben in dem xar' áddýλwv d. H. darin, daß sie es unter sich ausmachen und so dem Richter ins Amt greifen wollen, liegt die Verkehrtheit; vgl. das parallele μὴ καταλαλεῖτε und feine Begrünbung 4, 11. 12. Κατ ̓ ἀλλή Awv, die Bedrücker sind also als eine Gesammtheit mit den hier Angeredeten bezeichnet; vgl. oben über of λovocol zu V. 1. "Iva μn sepiante die voraussichtliche Folge eines solchen unge= bulbigen στενάζειν κατ ̓ ἀλλήλ. Κρίνειν wie 4, 11 bem Con= text zufolge ein verwerfendes Urtheil. 'Idoú, ô xpitǹs xtλ. um so ruhiger könnet ihr Ihm das Gericht anheimstellen, und um so weniger solltet ihr euch selbst der Gefahr des Gerichts aussehen! Doch ist ersteres der Hauptgedanke. Das Tрò twv Tupãv ist πρὸ τῶν eine Steigerung des syyús und erinnert an Matth. 24, (Mrc. 13, 29).

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Vers 10. Am Schlusse wieder als entscheidendstes Moment (vgl. 2, 20; 4, 5) die Hinweisung auf die Schrift, und zwar auf Beispiele aus derselben. Nehmt zum Vorbild, Br.,

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des Leidens und der Gelassenheit die Propheten, welche geredet haben kraft des Namens des Herrn!" KаxoлáJeta (vgl. V. 13) das Leiden selbst, nicht die Art der Ertragung, also s. f. auch sie Leiden zu tragen hatten 1, 2. Der Dat. óvópar gut teftirt (vgl. Tischend.) bezeichnet das bewirkende jussu et auctoritate, von Ihm, der sich ihnen offenbarte, berufen und gefandt 2 Petr. 1, 21. Kupiov der Herr im alttest. Sinne. Aaλsïv das prägnante ¬ der Propheten. Ueber die Nachstellung des Tous рoonτas wegen des anzuschließenden Relativsahes Win. §. 65. 3. . 635. Die Absicht des Relativsages ist klar: wenn sie bei ihrem hohen Berufe zu leiden hatten und gelassen litten, wie viel weniger dürft ihr es euch verdrießen lassen! Das Tous pop. universell: es ist ein stehender Zug an ihnen Hebr. 11, 35 ff.; Matth. 23, 34. Quibuscum si communis sit nobis conditio, non potest misera esse etc. Calv. Vgl. zum Ganzen Matth. 5, 12.

S.

Vers 11. Siche, wir preisen selig die standhaften Dulder!" Der Nachdruck liegt auf dem paxapitoμev als einem neuen Verstärkungsgrunde der Ermahnung zu gelassener Geduld, und der Gedanke allgemein, nicht in strikter Rückbeziehung auf die Propheten ausgesprochen, dient dem Folgenden zur Einleitung. Da Jak. bei dem allgemeinen Sahe wohl die Beispiele anerkannt seliger Dulder wie des Hiob im Sinne hat, ist vлoμeivavras (Griesb. Lachm. nach B u. Minusk. u. mehreren Uebb. vgl. Tischend) dem dæqμévovτag (so Tischend., de Wette u. A. nach G J u. A.) vorzuziehen. Ueber den Begriff droμévelv s. ju úπoμový 1, 3. Zur Sache vgl. 1, 12; Matth. 5, 10. Hiobs Beispiel (ein von den jüdischen Lehrern vielgebrauchtes vgl. Lob. 2, 12. 14) wird vor allen genannt, weil es die selige Frucht der Geduld sichtbar vor Augen stellt. Nothwendig muß daher auch tò téλog toũ xvpíov ven Hiob verstanden werden; xvpíov ift Gen. subj. (ejus est prosperum successum rebus adversis dare Calv.) nicht object., also,,der Ausgang, den der Herr gewährt hat" Win. §. 37 Schl. Dasselbe ergibt auch unperfennbar ber 3ufat: ὅτι πολύσπλ. κτλ. Ηκούσατε aus ber Vorlesung der Schrift, idete audiendo cognovistis „von der anschaulichen Vernehmung durch das Hören" de Wette vgl. Gal. 3, 1. Den stärkeren Ausdruck wählt Jak. als Bestätigung

des paxapítoμev. „Denn reich an Mitleid und Barmherzigkeit ist er" nämlich der Herr. Quisquis ergo imitabitur ejus patientiam, non dubium est quin manum Dei similiter sensurus sit, quae tandem eum liberet (Calv.). Die Gnade und Erbarmung des Herrn aber preist der Verf.: denn wieviel menschliche Schwachheit läuft selbst bei einem Hiob mit unter haud pauca judicis severitatem minime ferentia (Theile). Πολύσπλαγχνος καὶ οἰκτίρμων ersteres das allgemeinere; dabet 3. 3. σπλάγχνα ἐλέους fut. 1, 78 οἰκτιρμῶν; Gol. 3, 12 (vgl. Theile), nur hier; vgl. jedoch Eph. 4, 32; 1 Petr. 3, 8, demnachgebildet; leßteres das bestimmtere: Erweisung des Mitgefühls in Erbarmung gegen den Elenden; vgl. zum Ganzen Pf. 103, 8; 145, 8. An eine Beziehung der lezten Worte auf Christum ist nach dem Bemerkten auch nicht von fern zu denken.

§. 9. Einzelne Schlußermahnungen.

5, 12-20.

Der enggeschlossene Zusammenhang, den wir bisher gefun= den haben, löst sich hier allerdings auf (Kern, de Wette u. A.). Zum Schlusse eilend faßt der Verf., was ihm im Hinblicke auf seine Leser noch auf dem Herzen liegt, kurz zusammen, so wie etwa Paulus, wenn er am Schlusse seiner Briefe noch einmal Tò λoɩπóv anhebt (vgl. zu Phil. 3, 1). Aber darum fehlt es doch nicht an allem Zusammenhange. Vielmehr hält V. 12-20 die Beziehung auf die angefochtenen, leidenden Brüder fest, und wie V. 12 sie vor der Ungeduld des Schwörens (vgl. die Ausl.) warnt, so ermahnt sie V. 13-18 in ihren leiblichen und geistigen Bedrängnissen die Hülfe im Gebete, und namentlich in der gegenseitigen Fürbitte zu suchen; V. 19 und 20 aber hält zunächst an V. 16 (¿§oμodoyeïode xtλ.) anknüpfend zum Schlusse den Lesern vor, was es Großes sey, eine verirrte Seele zur Wahrheit zurückzuführen, sie gegenseitig zu eben dem Dienste der Liebe auffordernd, den auch dies Schreiben an seinem Theile beabsichtigt.

Bers 12. Nicht schwören!

Mit лρò лávτшv de (wie 1 Petr. 4, 8) knüpft der Verf. an, seßt also diese Warnung in eine Beziehung zum Vorange

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