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lischer Ueberlieferung ihres Glaubens froh werden wollten und dem römischen Regimente sich entzogen. Das Papsttum hat sich ihrer mit Schwert und Feuer erwehrt, hat sie aber nie ganz überwunden. Nun lösten sich infolge der Reformation ganze Völker von ihrer Mutterkirche ab und bildeten eigene Glaubensgemeinschaften auf Grundlage der Heiligen Schrift. Die Trennung war die Quelle aufreibender Kämpfe, unsäglichen Elendes, unaufhörlicher religiöser Streitigkeiten, in denen eine Unsumme gesunder Kraft sich nußlos aufrieb. Wohl ist der Gedanke der Wiedervereinigung immer wieder aufgetaucht; aber zu seiner Verwirklichung kam es nicht. Die evangelische Christenheit konnte nicht zurück, Rom wollte nicht vorwärts; die Kluft, die beide trennt, ist zu tief. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts schien es, als ob an Stelle des Spannungsverhältnisses ein friedliches Nebeneinanderleben und gemeinsame Arbeit über das Trennende des Glaubens und der kirchlichen Sitte hinweg auf Grund gemeinsamer christlicher Interessen und der aufbauenden Mächte des Evangeliums Jesu sich anbahnen und Boden fassen wollte. Es war ein kurzer Traum. Rom verleugnete die führenden Geister dieser Bewegung, zog die Zügel eines starren Kirchenregimentes wieder straff und eröffnete die Politik der konfessionellen Ausschließlichkeit und Absonderung. Heute stehen wir noch mitten in dieser Periode, wenn anders sie ihren Höhepunkt nicht bereits erreicht hat. Und doch ist es wieder ein Zeichen unserer Zeit, daß Männer beider Lager sich bemühen, der andern Konfession gerecht zu werden. Auf protestantischer Seite gibt man sich alle Mühe, den Katholizismus nicht nur als geschichtliche Erscheinung zu verstehen, sondern auch die katholische Frömmigkeit in ihrer Eigenart zu begreifen und zu würdigen, und anderseits mehren sich die katholischen Theologen, die darüber hinaus sind, die Reformation als Keßerei und Abfall zu brandmarken und deren Herolde in den Staub zu ziehen, die sie vielmehr als notwendige geschichtliche Erscheinungen in ihren erhabenen Motiven gelten lassen. Eine Verständigung auf Grund des Besten, was in den beiden Ausprägungen christlichen Glaubens und Lebens liegt, darf doch als Zukunftshoffnung aufrecht gehalten werden, so entschieden auch auf die Hoffnung verzichtet werden muß, daß einst ein kirchliches Banner über den heute getrennten Brüdern wehen werde.

Dasselbe gilt auch hinsichtlich der Parteien und Richtungen innerhalb des Protestantismus, wovon zu reden uns das Reformationsgedächtnis besonders nahe legt. Ueber ihr Vorhandensein zu klagen, ist Torheit. Das Werk der Reformation ging von Anfang an nach verschiedenen Richtungen auseinander. Hinter dieser Erscheinung liegen Beweggründe, die mächtiger waren, als der Wille einzelner Menschen. Zu den alten Gegensäßen sind einige neue hinzugekommen, die troß alles Häßlichen und Gehässigen, trog alles Trennenden, das sie mit sich brachten, doch eine Erweiterung und Vertiefung des christlichen Glaubens und Lebens zur Folge hatten. Wer dem Protestantismus unserer Tage ins Herz schaut, entdeckt darin ein warmes Verlangen, in der Welt den Namen Jesu zu Ehren zu bringen und die Lebensmächte zum Siege zu führen, die von ihnen ausgegangen sind, oder sich an seine Persönlichkeit knüpfen. Verzichten wir mutig und froh auf die Erfüllung der Verheißung „Ein Hirt und eine Herde" in dem Sinne, daß einst Eine Glaubensformel und Eine kirchliche Sitte ein brüchiges Band um Kirchen und Gemeinschaften schlinge. Lassen wir nur bei allen Gegensäßen die Liebe nicht Schaden leiden, die uns das Verständnis dafür eröffnet, daß

über der individuellen Fassung des Glaubens das christliche Leben steht, das versöhnend und rettend die Herzen erfassen soll. Dieses Christentum fände gewiß die Zustimmung Zwinglis; es ist auch der einzige, mit dem der Protestantismus in der Gegenwart seine Anhänger sich bewahren und die Unschlüssigen und Grollenden für die Sache Jesu Chrifti gewinnen kann.

Aus Sturm und Stille.

Heute einmal kein politisch, kein garstig Lied. Heute einmal von unsern Kirchenchören. Auch sie sollen singen im Sturm und in der Stille.

Die Urteile über sie sind ungemein verschieden. Ich kenne Pfarrer und es sind keine musikalischen Barbaren —, die direkt den Wunsch aussprechen: Bleibt uns im Gottesdienst vom Leib mit eurem Singsang! Und ich kenne andere, die sich wöchentlich mit ihren Gemeindegliedern zusammen tun, fleißig mit ihnen üben und am Sonntag vor und nach der Predigt im Häuflein der Sänger untertauchen, indes die Kanzel verwaist dasteht. Ja ich kenne solche, die im Schweiß ihres Angesichtes selber Kirchenchöre gründen und selber dirigieren, um die Kosten zu sparen. So wichtig ist ihnen die Mitwirkung eines solchen im Gottesdienst.

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Wie man es auch halten mag, es ist im höchsten Grade ungerecht und undankbar, daß man sich in der Presse von der politischen will ich nicht reden aber leider auch in der religiösen so herzlich wenig um einen Verein kümmert, der seit 12 Jahren schon eine selbstlose und gediegene Arbeit im Vaterland herum leistet Ich meine den Schweizerischen Kirchengesangbund"! Wohl gehören 60 Vereine zu ihm, aber was will das bei den vielen hunderten von Kirchgemeinden Land auf, Land ab heißen? Er gibt ein gut redigiertes Monatsblatt mit wertvollen Notenbeilagen für die Chöre heraus. Die Mitglieder der Verbandschöre erhalten beides gegen einen Jahresbeitrag von nur 50 Cts. Er veranstaltet Direktorenkurse und beteiligt sich an Organistenkursen und unterstüßt aus seinen Mitteln bedrängte Chöre.

Alle drei Jahre veranstaltet er einen Kirchengesangstag. Der diesjährige, der am 22. und 23. Juni in St. Gallen stattfand, war so gelungen, daß wir an Hand des erschienenen Protokolls unsern Lesern gern einen kleinen Begriff davon geben. Ein Samstagabendkonzert schloß sich an die Delegiertenversammlung an und wurde in Verbindung mit einem kirchenmusikgeschichtlichen, echt volkstümlichen Vortrag des geistigen Vaters des Vereins, Pfarrer Theodor Goldschmid in Pfäffikon, als Darstellung der Hauptepochen des Kirchengesangs aus dem 17. bis 19. Jahrhundert gebracht. Sonntag morgens 10 Uhr fand zu St. Laurenzen der liturgische Festgottesdienst statt, geleitet von Pfarrer Schuster in Männedorf als Prediger und Lektor der Bibelstellen, nnd geschmückt durch ein ganz mustergültiges Programm ist verpönt Gefolge von Solo-, Chor- und Gemeindegesängen. Wie fein die Lesstellen ausgewählt waren, zeigt allein der eingefügte Abschnitt aus Huldreich Zwinglis Werken, der aus dem originellen elsässischen Kirchenbuch Smends stammt. Die Krone des musikalischen Teils war die Originalkomposition des Tagesdirigenten Paul Fehrmann: „Ich war im Geist an des Herrn Tage".

Alles in allem trot strömendem Regen ein packendes, volkstümliches Fest, das den Teilnehmern einen unvergleichlich höheren Gewinn gebracht hat als

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so manches öde Wettgesangfest, bei dem neben dem Ehrgeiz und Kirchturmshochmut fast jedes echt musikalische Interesse untergeht. Und nebenbei ein Fest keiner Partei. Neben seinen positiven Vorstandsmitgliedern sißt einträchtig Freund Bickel in Uster. Und ohne Unstimmigkeiten" singen nebeneinander orthodoxe" und freisinnige" Kirchenchöre. Oder sollte etwa diese Unparteilichkeit Schuld an dem geringen Wachstum und Umfang des Bundes sein? Denn zu klein ist er. An deutschen Verhältnissen gemessen, stehen wir in diesem Punkte erbärmlich zurück. Der deutsche Kirchengesangbund, eine ehrfurchtgebietende Organisation, hat z. B. die ganze gewaltige Orgel in der Protestationskirche in Speyer aus eigenen Mitteln aufgebracht. Welche Aussicht für die Diasporahülfe und Aeuffnung kirchlicher Fonds, wenn wir auch bei uns eine solche Instanz hätten, an die man in Zeiten der Not gelangen könnte! Aber aus rein musikalischen Gründen ist der Anschluß an diesen Bund wichtig. Jeder Kenner weiß, wie bald in diesen Vereinen die Opferbereitschaft ebbt und wie klein das Selbstbewußtsein den weltlichen Vereinen gegenüber ist, während doch nicht leicht ein Chor mit so großem Stolz auf seine Ziele Hinweisen kann wie ein Kirchengesangverein! Am Zusammenschluß, an der gegenseitigen Fühlung fehlt's. An solchen Tagungen wächst die Begeisterung, vor allem aber kommt das rechte Verständnis für die hohe und edle Aufgabe manchem Sänger erst da zum Bewußtsein. Das musikalische Verständnis in diesen Vereinen läßt oft sehr zu wünschen übrig. Die Liederwahl ist oft eine beängstigende. Hier werden Erfahrungen ausgetauscht. Hier können namentlich die Direktoren ihr Repertoir revidieren und ergänzen. Hier wird der Blick aufgetan in eine viel zu wenig bekannte Kulturwelt vornehmsten Gehaltes. Und von hier kehren die Sänger mit frischem Mut und neuer Liebe zu ihrer angestammten evangelischen Kirche in ihr Dorf, in ihre Stadt zurück.

Laientätigkeit in der Kirche hier blüht sie reich und schön. Es tut mir leid, konstatieren zu müssen, daß aus Baselstadt kein Chor sich diesem Bund angeschlossen hat. Möchten diese Worte Aenderung bringen.

Jauchzet dem Herrn, alle Welt. Dienet dem Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken!

Vom Markte der Seelen.

Vor Jahren ist in Deutschland ein junger Theologe in eine Maschinenfabrik eingetreten, um dort als Handlanger die strengsten Dienste auf sich zu nehmen; eine vornehme Frau hat sich in Dienstbotenstellung begeben; ein Mann aus den obern Ständen hat ein Jahr lang das Los der Stromer geteilt. Sie alle wollten das Leben kämpfender und leidender Menschen mitleben, um ein Urteil darüber zu haben und um mitreden zu können im Rate derer, die den Armen Erlösung schaffen möchten.

Das größte hat in den lezten Jahren wohl eine junge Engländerin Olive Chr. Malvery getan. Sie ist in guten Verhältnissen aufgewachsen, hat sich zur Künstlerin ausgebildet und bereits ihre ersten Triumphe gefeiert. Auf ihrem Glück aber lag ein Schatten. Sie litt unter dem Gedanken an die Not unzähliger Schwestern, die in der gleichen Stadt London unter traurigsten Verhältnissen an Leib und Seele verkümmern müssen und ein inniges Erbarmen trieb sie an, mit Hilfe eines ähnlich gesinnten, väterlichen Freundes und Be

schüßers Entdeckungsfahrten ins Land der Frauennot anzutreten. Heute liegt uns ein hochinteressantes Buch vor, dem sie den oben angeführten Titel gegeben hat, ein Buch, das Hunderttausenden in London zum ernsten Gewissensruf geworden ist und das nicht verfehlen wird, in der ganzen Kulturwelt Aufsehen zu machen. *)

Olive Malvery hat, jeweils für kürzere Zeit, die Berufe der bedrängtesten und am meisten ausgebeuteten Arbeiterinnen Londons betrieben. Sie hat sich dabei gekleidet wie ihre Berufsgenossinnen, hat gegessen und geschlafen wie sie, hat sich in verrufenen Stadtquartieren größten Gefahren ausgeseßt, hat wahre Frohnarbeit, Entbehrung, Beschimpfung, Hunger, Eckel auf sich genommen und an ihrem eigenen Leibe die schwere Probe gemacht, ob und wie man mit dem Hungerlohn gewisser Proletarierinnen auskommen könne. (Zu ihrer Beruhigung mietete sich ihr Freund, der ebenfalls als Proletarier lebte und sich kleidete, jeweils ganz in ihrer Nähe ein.) So hat sie der Reihe nach im Lauf der Jahre etwa 15 Berufe betrieben, (sie war Straßensängerin, Drehorgelspielerin, Fabrikmädchen, Arbeiterin in einer Kartonagefabrik, in mehreren Fleischwarengeschäften, in Marmeladefabriken und Bäckereien; sie war Gemüsehändlerin, Kellnerin, Ladenfräulein, Fischhändlerin, Lehrmädchen bei einer Puhmacherin und in Konfektionsgeschäften, Heimarbeiterin, Straßenhausiererin u. a. m.) und hat sich zwischenhinein in Nachtasyle, unter obdachlose Nachtwanderer, in wahre Verbrechergassen und gefürchtete Menschenkreise hineingewagt, wohin unter viel tausend Frauen vielleicht nicht eine ihr zu folgen den Mut und die Selbstüberwindung gehabt hätte.

Als ganz

Sie hat Schweres erlebt und furchtbare Dinge geschaut. besonderes Verdienst ist es der jungen Heldin anzurechnen, daß sie mit dem, was sie getan und geschrieben, nicht darauf ausging, der Sensationslust der Leute wieder einen Brocken vorzuwerfen oder weiche Seelen zu rühren; sie hat vorhandene und zum Teil noch unbekannte Schäden und Schlechtigkeiten, namentlich auf Seite der Unternehmer und Arbeitgeber schonungslos aufge= deckt und sagt in allen Partien ihres Buches den obern Zehntausend, dem Parlamente, der Gesundheitspolizei, den Fabrikherren, den Vorsteherinnen weiblicher Arbeiter, den Leitern der Wohltätigkeitsanstalten 2c., was sie tun müssen, wenn die Riesennot, die alle Jahre Tausende in Nacht und Verzweiflung treibt, nicht noch riesiger werden soll. Ein englischer Bericht sagt, dieses Buch habe im Herbst 1906 die Fenster des Parlamentsgebäudes erzittern lassen und sei in kurzer Zeit in hunderttausend Häuser hineingekommen. Wir glauben das. Wer den Mut hat, z. B. den finanzkräftigen und einflußreichen Inhabern von weltberühmten Konserven- und Marmeladenfabriken offen zu sagen: „In euern Fabriken wird das eckelhafteste, verfaulteste Zeug wie gute Ware verbraucht, scheinbar gut gemacht und hernach zu teuersten Preisen abgesezt! —" wer den Bäckern, den Wirten, den Fleischern, den Direktricen der Konfektionshäuser, den aus den Erträgnissen der Heimarbeit lebenden Herren und Damen zuzurufen wagt: „Ihr versündigt euch durch Betrug und Schwindel an der Gesundheit und am Geld eurer Kunden, ihr treibet gemeinen Wucher mit der Arbeitskraft euerer Arbeiter, ihr bereichert euch auf Kosten von Frauen und Kindern, die ein viel traurigeres Los haben als es die römischen Sklaven

*) Vom Markte der Seelen. Entdeckungsfahrten einer sozialen Frau (Olive Chr. Malvery) im Lande der Armut. Aus dem Englischen von Martha Sommer. 250 Seiten. R. Voigtländer's Verlag in Leipzig. 1907.

vor 2000 Jahren hatten," - wer den Staatsmännern zuruft: „Eure Wohl= fahrtseinrichtungen, euere Nachtasyle 2c. stehen zum Teil unter so herzlosem Regiment, daß viele der ärmsten Menschen die Schrecken einer kalten Nacht unter freiem Himmel lieber haben, als euere „Wohltat“ oder euer „heim“ wer so redet, weil er von Wahrheit, Liebe und Leid erfüllt, nicht mehr anders kann, der muß gehört werden!

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Das Buch von Ol. Malvery ist nicht nur ein Buch, das für das soziale Empfinden aller Leute und aller modernen Staaten und Städte von größter Bedeutung ist, es ist eine Tat. Es hat bei allem Erschütternden aber auch seine sonnigen und freundlichen Stellen, die tief ans Gemüt gehen. Die Verfasserin ist eine Psychologin ersten Ranges, und weil sie mit Augen der Liebe schaut, so hat sie in der Welt der Armut auch Liebes und Gutes geschaut. Wie schön redet sie zum Beispiel von der Vaterlandsliebe manches abge= brannten" Proletariers! Was für rührende Geschichten weiß sie wieder und wieder zu erzählen vom Mitleid und der tatkräftigen Aufopferung heimatloser, geschlagener, hungernder Leute gegen solche, die in ihren Augen noch ärmer sind. Wie weiß sie sogar im geborenen und abgefeimten Verbrecher des gefürchtetsten Quartiers noch ein glimmendes Fünklein des Guten zu finden, an dem doch vielleicht wieder einmal ein heiliges Feuer angezündet werden kann. Wie freut sie sich über manchen, auch im Reich der Armut zu findenden Erweis von Humor, Schönheitssinn, Anhänglichkeit und frommer Tapferkeit!

Wer sich in die Schilderungen der Ol. Malvery vertieft, der freut sich aber auch über die Schreiberin selbst, und wenn er das Buch weglegt, muß er sagen: Gottlob, wir leben doch in einer Zeit des Erwachens, durch die man deutlich den Schritt kommender großer Persönlichkeiten hört. Man mag über die Frauenwelt unserer Großstädte klagen wie man will, es ist doch noch sehr großes zu erwarten von einer Frauenwelt, aus der eine Ol. Malvery heraufsteigen konnte. Nicht geringer als sie sind übrigens die Heldinnen der Heilsarmee, an deren Seite sie eine Zeit lang gestritten und gelitten, und eben so groß sind noch sonst viel kleine stille Menschen vom Schlag jener alten, amerikanischen Eheleute, die nach einem Leben voll Enttäuschung sich inmitten einer Verbrecherbande etabliert haben, um das, was sie am eigenen verdorbenen und gestorbenen Sohne nicht mehr tun konnten, nun einer Gilde von Anarchisten und Schelmen und Dirnen in täglicher, ganz stiller und gar nicht unwirksamer Liebesarbeit zu gute kommen zu lassen.

Wer Ol. Malvery lieb gewinnt, der liebt in ihr die Christin. Durch ihr Buch geht, wenn es schon gar nicht in religiösem Ton gehalten ist, ein eminent christlicher Zug, ein Lebensstrom des wahren, tatkräftigen, energischen Christentums, der die Zeit verstehen und der großen Zeitnot helfend entgegen kommen will. Das Buch ist geschmückt mit dem Bildnis der Verfasserin, die inzwischen die Gattin eines ihr kongenialen Mannes geworden ist. Ihr Antlig ist vielleicht in den Augen vieler Beurteiler nicht Schönheit, aber es ist Herzensgüte, Verstand und Entschlossenheit auf Grund großen Glaubens und das ist genug; das ist für unsere Tage alles! Gott gebe dieser Guten auch bei uns recht viele Schwestern, seelenvolle Menschen, da wo noch ein Markt getrieben wird mit Menschenseelen.

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