صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

für ältere Schüler. Die beiden, in mehreren Blättern bereits aufs wärmste empfohlene Büchlein sind zu beziehen bei A. Frick, Freigutstraße 26, Zürich II. J. G. B.

3. Reinhart, „Liedli ab em Land", bei A. Francke (vormals Schmid & Francke), Bern. Preis Fr. 1. 80, zirka 80 Seiten. Wer Freude hat an recht warm empfundenen, frisch-fröhlichen Dialekt-Dichtungen, der greife zu diesem Büchlein. Es ist etwas ungemein Sonniges darin! „Am Waldsaum“, „Im Röseligarten“, „Und 's Meiteli fingt", "I g'höre nes Glöggli“, so lauten die Titel der einzelnen Liedergruppen. Freude an der Natur, Lust am Soldatenleben, Jubel und Leid in der Liebe all' das klingt in diesen Liedern, und was drin steht, kommt von Herzen. J. G. B.

Louise Hiz. Von dieser kürzlich in München verstorbenen Schweizerdichterin find Schriften vorhanden, die zu reduzierten Preisen abgegeben werden. „Vor Sonnenuntergang" Fr. 2, „Gangawellen" Fr. 1. 50, „Damajanti" Fr. 1. 50, „Jugendborn Fr. 1. 50. Die Schrift: Jugendborn enthält Märchen und Fest= spiele, die von Kindern im Familienkreis bei Anlaß von Hochzeiten, Neujahr, Weihnachten 2. aufgeführt werden können. Den vielen, die oft sehr dankbar wären, wenn ihnen bei einer Familienfeier etwas Passendes geboten würde, ist hier etwas überaus Wertvolles geschenkt. Louise Hiß ist eine hochbegabte Dichterin gewesen und verdient unsere Aufmerksamkeit. Der Schriftennachlaß wird von Verwandten verkauft in Hinsicht auf einen wohltätigen Zweck. Bestellungen sind zu machen bei Herrn Steigerwald-Huber in Arbon (Thurgau). J. G. B.

Quittung.

Für die Kasse der Krankenschwestern vom Roten Kreuz von B. (Leonhardsgemeinde) Fr. 10 erhalten, bescheinigt mit bestem Dank Altherr, Pfarrer.

Kirchlich-freisinniger Verein St. Theodor.
1. Familienabend

Sonntag den 8. Dezember 1907, abends 8 Uhr, im Warted.

Vortrag von Herrn Pfarrer Täschler über:,,Donat von Vaz, eine Heldengestalt Alt-fry-Rätiens". Gesangliche und deklamatorische Produktionen.

Zu zahlreichem Besuch ladet herzlich ein

Die Kommiffion.

Verlag der Febr'schen Buchhandlung in St. Gallen.

Rudolf Grubenmann, s. 3. Pfarrer in Chur:

Gebet- und Andachtsbuch für das chriftliche Volk.

Neunte Auflage. Groß 8°. 328 Seiten.

Preis: Mit Rück- und Eckleder, geb. Fr. 2. , ganz Leinwand mit Goldtitel Fr. 2. 50, elegant Leinwand mit Goldschnitt fr. 3.60.

Dieses Buch ist wie wenige geeignet, christliches Leben in Haus und Herz zu wecken und zi nähren, es ist ein Volksbuch im besten Sinne des Wortes und bietet in seiner Mannigfaltigkeit Erquicung und Trost in allen Lebenslagen.

Abonnements-Einladung.

Beim Jahreswechsel erlauben wir uns, zu zahlreichen und rechtzeitigen Abonnements höflichst einzuladen.

Wir ersuchen unsere bisherigen Abonnenten, das Blatt_in_den Kreisen ihrer Freunde und Bekannten zu empfehlen und find für Zusendung von Adressen, an welche Probenummern geschickt werden können, sehr dankbar.

Der Abonnementspreis beträgt franko durch die Post zugesandt jährlich Fr. 4.—, halbjährlich Fr. 2. —, für das Ausland mit dem entsprechenden Postzuschlag.

Man abonniert bei jedem Postamt der Schweiz und des Auslandes, sowie bei der Erpedition des Schweizerischen Protestantenblattes" in Basel, Steinentorstraße 2. Die Expedition.

Drud und Expedition von J. Frehner, Steinentorstraße 2, Basel.

Dreißigster Jahrgang.

No 50.

Samstag, 14. Dezember 1907.

Schweizerisches Proteftantenblatt.

Herausgeber:

Pfr. A. Altherr in Basel, Pfr. H. Andres in Bern, Pfr. H. Baur in Basel, Pfr. Dr. W. Bion in Zürich, Pfr. J. G. Birnstiel in Basel,

Pfr. Johs. Diem in Zürich-Unterstraß.

Wir sollen nur nicht in den Sinn nehmen, daß der heilige Geist gebunden sei an
Jerusalem, Nom, Wittenberg oder Basel, an deine oder eine andere Person. In Christo
allein ist die Fülle der Gnade und Wahrheit.
Oecolompad an Enther.

Erscheint auf jeden Samstag. Man abonniert auf jedem Postamt der Schweiz und des Auslandes.
Preis halbjährlich franko zugesandt 2 Fr. für die Schweiz, nebst Postzuschlag für das Ausland.
Arme können das Blatt auf der Expedition, Steinentorstraße 2, abholen.

Juhalt: A. Altherr: Der Adventsmann. H. Andres, jnn.: Religion und Leben. H. Luschka: „Bilder aus der Diaspora“. Wie ein Konfirmand seinen Lebenslauf beschrieben hat. H. Keller, Genf: Wenn unsere Söhne und Töchter ins Welschland gehen. Inserate.

Der Adventsmann.

Wenn ein Mann aus vornehmem Geschlecht, der Sohn eines Priesters, die Stadt und das Vaterhaus verläßt und als Bußprediger in der Wüste auftritt, so müssen gewaltige Stürme durch seine Seele gegangen sein.

Es war ihm so schön gebettet. Von seinem Vater konnte er das Priesteramt erben; reiche Einkünfte und eine bequeme Staatswohnung waren ihm ficher; auch ein pompöses Priestergewand und die mit Bibelsprüchen geschmückte Priesterkappe durfte er tragen durfte mit ausgebreiteten Armen die Pilgerscharen segnen, die Tag für Tag in den Tempel kamen, und etwas besonderes, ein Heiliger scheinen. Und das alles schlug er in den Wind.

Ja, er verachtete das alles, denn er glaubte nicht mehr wie sein Vater. Ihm schien der Tempeldienst ein leeres, heuchlerisches Gepränge, denn die Priester, die da vorbeteten, und die Scharen, die ihre Gebete nach Vorschrift herunterleierten, kamen ihm vor als ein Otterngezücht, nur auswendig fromm, und innerlich roh. Seine Seele ärgerte sich am Kaufen und Feilschen und Geldwechseln und Schlachten an „heiliger" Stätte, denn im Leben der gleichen Menschen sah er Unbarmherzigkeit, Betrug und Gewaltat

Es gab heiße Gespräche zwischen Vater und Sohn. Vielleicht sagte der Vater zum Sohn: Du kannst ja deine Gedanken für dich haben, aber brich nicht mit aller Familientradition! bleibe dennoch ein Priester! vermeide den Skandal und den Bruch mit der Gemeinde der Gläubigen dent an deinen alten Vater und an deine brave Mutter

---

Aber mit empörter Seele antwortete der Sohn: „Vater, du mutest mir das Unmögliche zu! Was, ich soll von der Kirche, die ich verachte und beschimpfe, mich nähren? Ich soll alle die angenehmen Vorteile der Stadt, des Tempels und der Amtswohnung, die mir andere verschafft haben, weiter genießen, während ich das Amt verachte und sie von mir stoße, die sie mir gaben? Das wäre schmählich und zweideutig.

Johannes ging in die Wüste, verkündete die Gerichte Gottes und den Heiland der Welt ein Bild vieler Söhne unserer Tage.

"

"

Religion und Leben.

Am 24. November versammelte sich in Langenthal der Bernische Reform= berein. Seine Tagung nahm einen sehr erfreulichen Verlauf und wird allen Teilnehmern in bester Erinnerung bleiben. Des Tages wertvollste Gabe war der Vortrag von Herr Professor Ď. Lüdemann über das Thema: „Religion und Leben". Wir geben hier ein paar Gedanken des außerordentlich packenden und tiefgründigen Referates wieder, in der Hoffnung, daß recht viele Leser des Protestantenblattes" dasselbe noch in seinem Wortlaut kennen lernen werden. Die Statistik sagt uns, daß zirka 90% der reformierten Bevölkerung unseres Kantons getauft, konfirmiert, getraut und kirchlich beerdigt werden. Daraus könnte man schließen, daß das Interesse für Kirche und religiöse Dinge ein großes sei. Dem ist aber nicht so, im Gegenteil, eine große Indifferenz macht sich allenthalben bemerkbar. Die Unkenntnis dessen, was das Christentum ist und will, ist daran schuld. Der Mann sieht sich plöglich wieder als Schulkind; er kennt das Christentum nur aus seinen Kinderjahren, als einen Schulgegenstand. Er besucht keine Predigt mehr, weil die Brücken zum Verständnis einer solchen in seinem Geistesleben abgebrochen sind. In sich hineinschauen ist für ihn etwas unmögliches oder es bedeutet für ihn nichts anderes als Schlaf.

Religion und Leben sind auseinander getreten und gehören doch so eng zusammen, da die Religion aus dem Leben erwachsen ist. Wie und warum ist die Religion bis zu einem so hohen Grade aus dem Leben unseres Volkes verschwunden? Wir brauchen sie gar nicht mehr, sagen viele; denn auch ohne sie sorgt der Staat für Wohlfahrtseinrichtungen mannigfacher Art, aller Bedürftigen nimmt er sich an; ist er nicht ein Kulturstaat geworden? Und die einzelnen Bürger, sind sie nicht auch ohne Religion rechtschaffen, erfüllen sie nicht ihre Pflicht und streben darnach, nicht mit dem Strafgeset in Konflikt zu kommen? Wie bekümmern sie sich doch um das allgemeine Wohl! Wer führt Staat und Bürger dahin, daß sie so sind? Unbestiminte Antworten werden gegeben, die aber erkennen lassen, daß man das alles um seiner selbst willen tut: also der Egoismus ist die Triebfeder des Handelns vieler. Oder steckt nicht vielleicht etwas von Religion darin, daß ein Zug des Er= wachens des sozialen Gewissens durch unser Volk geht? Nicht doch, erhalten wir zur Antwort; Religion ist Aberglauben, Kinderei; mündige Männer und Frauen lassen doch nur reale Interessen als Motive gelten; für Unmüudige, Ünerfahrene und Leichtsinnige sind Religion und Kirche gut genug. Kurz: viele, sehr viele unseres Volkes sind uns untreu geworden, deshalb liegt die Aufgabe der Reform nach der Linken. Der Kampf nach rechts ist zu relativer Bedeutungslosigkeit zusammengeschwunden, denn die Rechte unserer Kirche ist unaufhaltsam im Zerbröckeln begriffen. Aufklärung nach links tut not. Es gilt zu zeigen, daß das, was an echter Sittlichkeit auch innerhalb kirchenflüchtiger Volkskreise zu finden ist und als religionslose Ethik gerühmt wird, nichts anderes ist, als ein Niederschlag lange Jahre an der Arbeit gewesener christlicher Kultur.

Wie ist diesen Zuständen abzuhelfen? Nur dadurch, daß man Klarheit zu gewinnen trachtet über das Wesen der Religion im allgemeinen und des Christentums im besonderen. Religion ist eine Art von Stimmung, die Stimmung, daß man spürt, man kann nicht, wie man gern möchte; man fühlt sich absolut abhängig, gebunden an eine Macht, man wird sich dessen bewußt, daß man nicht Herr und Meister ist. Die Erfahrungen und Erleb

[ocr errors]

nisse, die im Menschenherzen diese Gefühle wecken, können verschiedener Art sein. Alle Fortschritte der Kultur haben diese Abhängigkeit des Menschen nicht aufheben können und können es auch in Zukunft nicht. Der Mensch ist nicht nur ein physisches, sondern auch ein sittliches Wesen. Auch mit seinem Wollen und Streben ist er an einen höhern Willen gebunden; auch auf sittlichem Gebiet find wir abhängig von einer uns übergeordneten Macht. Als Lohn (vielfach macht sich nämlich hier ein sinnliches Moment bemerkbar) für seine Bemühungen für das Sittliche kennt das Christentum einzig und allein das bessere Können, das Hinauskommen aus dem Kampf mit den bösen Trieben, mit dem Egoismus, das leichte Folgen dem, was das Gewissen sagt. Das sittliche Vollendetjein betrachtet der Christ nicht als eine Bedingung zum es gut haben; das stellt er einfach in den Willen Gottes. Gut zu sein ist für ihn das Ideal, das er hienieden nie vollständig erreicht, denn sonst würde er in Gott versinken. So lange der Mensch endlich bleibt, muß er an sich arbeiten, sich bessern und das ist die unendliche Aufgabe des Christen. Selbstzucht ohne Unterbruch, eine beständig auf der Wache stehende Energie ist hiezu nötig. Aber woher sollen wir zu solcher Arbeit die Kraft nehmen? Das Christentum will und kann sie geben. Zuerst tröstet es den Menschen und sagt ihm: es wird von dir gar nicht verlangt, daß du mit einem Schlage gut werdest, sondern du sollst nur dafür sorgen, daß du sittlich keine Rückschritte machst, aber auch nicht stille stehst. Dem, der wirklich sittlich will, dem vergibt Gott, was ihm noch fehlt und diese Vergebung stimmt zu Dank und Ehrgefühl, denn wer sich in solcher Weise begnadigt weiß, dem widerstrebt es, solche Gnade zu mißbrauchen. Die Vergebung der Sünde verpflichtet den Menschen bei seiner Ehre auf dem Wege zu bleiben, von dem er weiß, daß er ihm vorgezeichnet ist.

Ist man einmal zur Klarheit darüber gelangt, was wahres Chriftentum ist und will, so wird man auch verstehen, was die Kirche mit ihrem Kultus will, daß er nur da ist, um das sittliche Wollen zu stählen. In der protestantischen Kirche hat alles Religiöse einen sittlichen Zweck, aber andererseits gibt es auch nichts Sittliches, das nicht einen religiösen Zweck hätte. Wenn man diese Erkenntnis gewonnen hat, so ist kein Grund mehr da, sich vom kirchlichen Leben fernzuhalten. Wenn alle Kreise unserer Bevölkerung wieder der Kirche zuströmen würden, welch ein Ansehen, welch einen Einfluß würde sie bekommen auf alle Gebiete des öffentlichen Lebens! Dann möchte man mit Ulrich von Hutten ausrufen: „Die Geister sind erwacht, es ist eine Freude zu leben".

„Bilder aus der Diaspora“.

Herr Pfarrer R. Stockmeyer hat unter dem obigen Titel eine kurze, anschauliche und angenehm zu lesende Abhandlung über die Tätigkeit des protestantisch-kirchlichen Hilfsvereins in der Schweiz herausgegeben. (Verlag M. Werner-Riehm, Basel. 1908). Wer das Buch liest, das übrigens von H. B. bereits kurz besprochen worden ist, bekommt einen gründlichen Einblick in das Leben und Werden der jüngeren Diasporagemeinden. Der Verfasser berührt auch die Richtungsfrage", die namentlich in den 70er Jahren der lezten Jahrhunderte, wenigstens eine Zeit lang, das einheitliche und ersprießliche Wirken der einzelnen Sektionen wie des Gesamtvereins in Frage zu stellen drohte. Basel vertrat den Standpunkt, reformierte Diaspora-Pfarrer und -Gemeinden sollten nicht unterstüßt werden. Damit war auch die Kontroverse

"

gegeben, kann Basel noch ferner in unparteiischem Sinne die Interessen des Gesamtvereins wahren, oder ist es seiner Stellung als Vorverein zu entheben? Die welschen Vereine und Bern hielten zu Basel, Zürich suchte zu vermitteln, und Aargau, St. Gallen und Glarus brachten Anträge im Sinne der Enthebung Basels. An der Delegiertenkonferenz am 19. Oktober 1877 zu Bern wurde die Angelegenheit in friedlichem Sinne beigelegt, indem Professor W. Fischer im Namen des Vorvereins die Erklärung abgab, Basel, falls es ferner mit der Stellung des Vorvereins betraut werden sollte, werde jeder Sektion so gut wie sich selber das Recht zuerkennen, ihre Stellung den verschiedenen kirchlichen Richtungen gegenüber festzusehen, und werde zukünftig gerne darauf verzichten, in freier Weise über die ihm übergebenen Gaben zu verfügen, dagegen werd es die ihm mit bestimmter Weisung eingehäudigten Gelder dem Sinne der Geber gemäß übermitteln. Auch werde es, so viel an ihm liege, darnach trachten, die einzelnen Glieder unseres schweizerischen Verbandes in einer Weise zur Teilnahme heranzuziehen, welche ihrer Ueberzeugung entspricht. Auf die Erklärung hin wurde Basel mit 9 von 12 Stimmen als Vorverein bestätigt. So wurde in einer Weise die Glaubensfestigkeit mit Liebe vereinigt, die gefürchtete, unheilvolle Spaltung glücklich vermieden. Man konnte nun in Frieden und Eintracht weiterarbeiten.

Auf diese objektive Ausführung des Verfassers folgt dann noch der Sat: „Auch dürfen wir nicht vergessen, daß die kirchlichen und religiösen Gegensäge in der Folgezeit an Schärfe bedeutend verloren haben, und wenn wir nun trosdem etwa wahrnehmen, wie sie aus der Mutterkirche in die Diaspora htnausgetragen werden, so erinnert uns das an jenes Verfahren, da man Kleider, die in der Stad anfangen aus der Mode zu kommen, auf dem Lande draußen abzusehen sucht." Dieser Saß muß unbedingt noch etwas näher beleuchtet werden. Richtig ist, daß sich die kirchlichen und religiösen Gegensäße allmählich gemildert haben. Aber ebenso richtig ist es, daß gerade der Vorverein und seine getreuen Anhänger sehr darauf bedacht sind, in ihrem spezifischen Machtgebiet der positiven Richtung die Alleinherrschaft zu bewahren und alle anderen religiösen Strömungen nach Möglichkeit zu unterbinden. Beispiele sind wohl überflüssig! Anf dieser Seite selber sieht man also die kirchlichreligiösen Gegensäße noch keineswegs als alte, aus der Mode kommende Kleider an, sondern man möchte im Gegenteil recht gern, wenn ein ganz bestimmtes Partei kleid wieder allgemein Mode würde.

Das ist begreiflich, weil's recht menschlich ist! Es ist ja zudem der Standpunkt, den der Vorverein schon am 19. Oktober 1877 offen eingenommen hat. Was aber dem einen recht ist, sollte auch dem andern als billig zuge= standen werden. Auch für uns Freisinnige sind die religiösen und kirchlichen Gegensäge durchaus noch nichts Veraltetes, nnd wir finden, daß gerade unser Parteikeid in seiner Sauberkeit und Frische es verdiene, auch in die Länder, hinaus in die Diaspora getragen zu werden. Freilich um Alleinherrschaft handelt es sich bei uns nicht, das dürfen wir ruhig und fest behaupten. Belege dafür haben wir genug in Händen. Aber wir möchten gleiches Recht für alle, und suchen Mittel und Wege, die diese Idee, diefen Gedanken immer mehr der Wirklichkeit näher zu bringen imstande sind. Da wir nun nicht wohl aunehmen können, daß der Verfasser der „Bilder aus der Diaspra" gegen die Gesinnungstüchtigkeit seiner eigenen Leute zu Felde zieht, so bleibt uns nur der andere Schluß übrig, daß die Spiße des oben genannten ominösen Sages gegen uns Freisinuige gerichtet ist. Und dieser

« السابقةمتابعة »