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Dreißigster Jahrgang.

No 8.

Samstag, 23. Februar 1907.

Schweizerisches Proteftantenblatt.

Herausgeber:

Pfr. A. Altherr in Basel, Pfr. H. Andres in Bern, Pfr. H. Baur in Basel, Pfr. Dr. W. Bion in Zürich, Pfr. J. G. Birnstiel in Basel,

Pfr. Johs. Diem in Zürich-Unterstraß.

Wir sollen nur nicht in den Sinn nehmen, daß der heilige Geist gebunden sei an
Jerusalem, Nom, Wittenberg oder Basel, an deine oder eine andere Verson. In Christo
allein ist die Fülle der Gnade und Wahrheit.
Qecolompad an Luther.

Erscheint auf jeden Samstag. Man abonniert auf jedem Postamt der Schweiz und des Auslandes.
Preis halbjährlich franko zugesandt 2 Fr. für die Schweiz, nebst Postzuschlag für das Ausland.
Arme können das Blatt auf der Expedition, Steinentorstraße 2, abholen.

5.

Inhalt: G. Schachenmann: Eine Bitte an die Eltern unserer Konfirmanden. Andres: Trennung von Kirche und Staat. Verdiente Ehrung. Jobs. Diem: Die Nevifion der Zürcher Bibel. Dr. W. Bion: Die Predigt des Evangeliums für die Armen. III. J. G. Birnstiel: Wahre Kunst.

Eine Bitte an die Eltern unserer Koufirmanden.

"

Matth. 19, 14: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht!

Nicht viele Wochen mehr, so werden in Stadt und Land unsere Söhne und Töchter aus der Hand ihres Pfarrers wieder ihren Konfirmandenschein erhalten. Wir stehen in den leßten" Stunden vor jenem Ereignis, das im Leben der Konfirmanden wie in dem der Gemeinde noch immer eine wichtige Rolle spielt. Da pflegt das Herz mehr aufzugehen und aus sich herauszugehen als sonst. Es sind Abschiedsstunden, da Genossen von einander scheiden, die sich auf einem langen und guten Wege zusammengefunden und sich lieben gelernt haben. Da bleibt manches Wort haften, das sonst der Wind hinweggeführt hätte, und mancher Vorsaß schlägt Wurzel, der sonst ein bloßer Vorsatz geblieben wäre. In einer solchen lezten Stunde hat Jesus seine Jünger noch einen Blick tun lassen in die Tiefen seines goldenen Herzens, hat jenes Mahl des Gedächtnisses und einer beständigen Liebesgemeinschaft gestiftet, das von der Christenheit in blinder Verkennung seines Wesens und Zweckes zu einem Zankapfel und trennenden Unterscheidungszeichen gemacht worden ist. So könnte und sollte auch diese leßte Zeit der Vorbereitung auf die Konfir mation für unsere lieben Konfirmanden eine Zeit tiefen, innern Segens sein. Könnte von uns nicht noch mehr getan werden, könnten wir nicht noch mehr alles hinwegräumen, was den Kindern wehrt, zu Christus zu kommen?

Wir haben in den vergangenen Unterrichtsstunden Gelegenheit genug gehabt, den Einfluß des Hauses auf unsere Schüler zu konstatieren. Aus dem Verhalten des Kindes im Guten wie im Böjen redete oft unmißverständlich der Geist des Hauses, aus dem es kam, das eine Mal der Geist der Ordnungsliebe, des Fleißes, der Verträglichkeit, des Frohsinns, das andere Mal der Geist der äußern und innern Unreinheit, der Trägheit, Boshaftigkeit, Verlogenheit, Verdrossenheit. Wie herrlich wäre es, wie höchst nötig, wenn in dieser Zeit der Entscheidung, in der die Konfirmanden jezt stehen, der

Geist des Hauses nur einen wohltätigen Einfluß ausüben würde! Denn es gibt kaum eine Zeit im Menschenleben, vielleicht abgesehen von der der Verehelichung, die in gesundheitlicher, beruflicher, sittlicher, religiöser Beziehung entscheidender wäre als gerade diese. Da wird der Grund gelegt, der das Gebäude der Zukunft tragen soll, oft nicht nur der nächsten Zukunft, sondern des ganzen Lebens, da wird die Richtung eingeschlagen, die die spätere Entwicklung nehmen wird. Wer in den Jahren, die auf die Konfirmation_unmittelbar folgen, sich rein und gesund zu erhalten vermag, bleibt gewöhnlich für immer rein und gesund. Wer in beruflicher Hinsicht jezt den rechten Weg wählt, hat für sein ganzes Leben recht gewählt. Wer in sittlich-religiöser Beziehung jezt einen guten Grund legt, muß ihn später nicht mehr legen.

Noch klarer tritt das Gegenteil in die Erscheinung. Wie mancher hat doch schon den Keim zu der Krankheit, die seine Gesundheit vergiftete, zu der Schwäche, die ihn nie zu der Empfindung eines kraftvollen Lebens kommen ließ, in jenen verhängnisvollen Jahren gelegt, die auf seine Konfirmation folgten. Wie mancher vertrödelt die schönste Zeit seines Lebens damit, von einem Berufe unbefriedigt zu einem zweiten und dritten überzugehen, weil er sich und seine Fähigkeiten in dieser Zeit der Entscheidung nicht aufrichtig und streng genug prüfte. Wie mancher hat in den Jahren der völligen Freiheit, die ihm nun lachten, im Wunsche, ganz frei zu werden, von Gott, Gewissen, Pflicht und Gesetz frei, alles dies aus seinem Herzen gerissen, ist aber dafür ein Geldmensch, Sinnenknecht und Menschenanbeter geworden und hat sich, als ihm später die Welt ihr wahres Gesicht zeigte, den Rückweg zum Glauben sehr schwer und mühsam gemacht. An denkenden Konfirmanden gewahrt man jezt meist einen tiefern Ernst als sonst, einen reiferen Zug. Sie merken eben selbst, welch' wichtigen Entscheidungen für Leib und Seele sie entgegengehen. Da ist es nun an uns Erwachsenen, ihnen in nichts zu wehren, zu dem zu gehen, der Worte des ewigen Lebens hat, sondern mitzuhelfen, daß diese Vorbereitungszeit segensreich und keimschwer werde. Ich möchte hiezu namentlich den Eltern und älteren Geschwistern unserer Konfirmanden aus meiner Erfahrung heraus freimütig einige Ratschläge geben, die ich in die Form von Bitten kleide.

Ich möchte die Eltern herzlich bitten, um der Konfirmanden willen jezt ihren gewöhnlichen grämlichen, verbitterten, kleingläubigen Sorgengeist etwas einzudämmen. Ich weiß ja wohl, in manchen Familien ist Frau Sorge jezt noch mehr in Tätigkeit als sonst. Da heißt die Frage, die in den leßten Wochen alles Denken und Reden beherrscht, das eine Mal: „Womit werden wir sie fleiden ?", das andere Mal: „Welchen Beruf soll unser Sohn Benja= min wählen?" Natürlich schafft das Sorgen. Aber das ist's, warum ich bitten möchte: „Macht doch euren Sohn, eure Tochter nicht immer zum Zeugen eines müden, hoffnungslosen Sorgensinnes, saget nicht stets: wie teuer das alles ist, wie viel das nun wieder kostet!" Ihr zieht so die Gedanken eures Kindes, das jezt weiß, daß das Herz mehr ist als der Rock, hinab zu irdisch-nebensächlichen Dingen, ihr erschüttert ihm sein freies Gottvertrauen und impft ihm den Sorgensinn ein. Euer Kind merkt, ohne daß ihr es ihm täglich zehn Mal sagt, daß ihr gegenwärtig seinetwegen euch mehr Sorgen machet als sonst und es wird euch nur um so mehr danken, wenn ihr diese Sorgen für euch behaltet und es ihm nicht noch unnötig schwer machet. Das Kind soll auch an euch spüren, daß das Leben noch etwas mehr ist als Sorgen und Kümmern.

Ich bitte die Eltern weiter, den Geist der Leidenschaft und des Zornes um der Seele des Kindes willen einzudämmen. Eure Tochter hat nun im Unterricht das gehört, was (um mit dem Apostel zu reden) wahrhaftig, ehrbar, gerecht, feusch, lieblich ist, was wohllautet. Kommt sie nach Hause und hört, wie es da aus einer andern Tonart klingt, wie das elterliche Haus, das eine Stätte des Friedens sein sollte, von rohen Worten, giftigen Anspielungen, Schimpfreden, Ausbrüchen ungezügelter Leidenschaft widerhallt, was muß sie da denken? Unter allen Umständen gerät ihre Seele in einen tiefgehenden Zwiespalt hinein. Sie muß denken, entweder ist das Christentum etwas für sich, neben dem gewöhnlichen Leben Stehendes und hat gar keinen nennenswerten Einfluß darauf (und im Unterricht hat man uns immer das Gegenteil gelehrt) oder sie muß sich ihrer Eltern als bloßer Oberflächenmenschen, als leerer Scheinchristen schämen, beides Dinge, die sie ohne schmerzende Zweifel nicht an sich herankommen sehen kann. Wenigstens in diesen Wochen sollten die Eltern solche Szenen dem Kinde ersparen. Sollte es ihnen nicht möglich sein, wenn sie nur ernstlich wollen? (Schluß folgt.)

Trennung von Kirche und Staat.

„Trennung von Kirche und Staat fiebenfach den Galgen hat verdient, wer diese Formel zuerst in die Welt seßte. Er war der Urheber all der endlosen Mißverständnisse und verworrenen Streitigkeiten, welche jener großmäulige und kleinhirnige Ausdruck hervorrief. Sein großes Maul verheißt schlichtende Lösung aller Beziehungen zwischen Staat und Kirche, während sein kleines Hirn dabei nur an die Streichung des Kirchenbudgets und die Aufhebung der Staatskirche denkt, weil es in seiner Blödigkeit keine andern Beziehungen zwischen zwei solchen Lebensmächten wie Kirche und Staat kennt."

So hat der Demokrat Albert Bizius, gewesener Pfarrer und nachmaliger Regierungs- und Ständerat des Kantons Bern, in seiner originellen Weise einst geschrieben. Er wies dann nach, daß die Trennung auch in den Vereinigten Staaten Nordamerikas, wo sie doch historisch geworden, nicht konsequent durchgeführt sei. Der amerikanischen Volksschule werde von den Katholiken fort und fort der Vorwurf gemacht, daß sie eigentlich protestantischen Charakter habe und daß Lehrmittel und Unterricht daselbst von protestantischem Geiste getränkt seien; daß der Staat über das fabelhaft anwachsende Kirchenvermögen wache und die Geseße über das Maximum desselben strenge vollziehe und daß er auch an der Rechtsprechung in kirchlichen Dingen mit ganzem Ernst festhalte. In allen Staaten werde die Gotteslästerung und das Schwören bei Gott strenge bestraft.

Es sind mehr als dreißig Jahre verflossen, seitdem Bißius jenes Wort geschrieben hat. Wir denken heute nicht mehr so unversöhnlich über Trennung von Kirche und Staat, ja, wir können uns ein fröhliches Gedeihen der Kirche ohne Staatshilfe gar wohl denken, haben doch einige ostschweizerische Kantone, wie St. Gallen, die Trennung faktisch durchgeführt, und die Kirche erfreut sich dort eines außerordentlich regen Interesses. Aber im Grunde hat Bizius noch heute Recht. Die lautesten Rufer im Streite kennen in ihrer Blödigkeit" noch immer keine anderen Beziehungen zwischen den beiden Lebensmächten, Kirche und Staat, als solche, die sich aus einer Streichung des Kultusbudgets

ergeben. Wenn diese Rufer, die für die Geschichte kein Verständnis haben, die Entwicklung abbrechen, und alles jäh überstürzen möchten, nicht als Sieger aus dem Kampfe hervorgehen, so können wir uns darüber nur freuen.

Die Trennungsfrage steht heute in verschiedenen Kantonen der Schweiz auf der Tagesordnung. Im Ratssaal zu Basel sind nicht lauter verständige Worte gesprochen worden, doch hat man dort den vorläufig richtigen Ausweg gefunden und eine reinliche Ausscheidung der finanziellen Verhältnisse ange= bahnt. Der Entscheid wird übrigens erst später fallen. Einen bemühenden Eindruck machte die Debatte in Basel auf auswärtige Beobachter, namentlich auch deshalb, daß einem Sozialdemokraten, der Gegner der Trennung war, deshalb die sozialdemokratischen Qualifikationen abgesprochen wurden. Da ist es freilich zu begrüßen, daß Herr Regierungsrat Wullschleger seinen Genossen über religiöse Freiheit so wackere Vorträge hält, wie wir in letter Nummer dieses Blattes gelesen haben.

In Neuenburg hat das Volk am 20. Januar a. c. die Trennung mit 15,090 gegen 8411 Stimmen abgelehnt. Der Entscheid ist um so bemerkenswerter, als die Freunde der Staatskirche gegen zwei ganz verschiedene Gegner, gegen diejenigen, welche das Voltair'iche Ecrasez l'infâme zu ihrem Feldgeschrei gemacht hatten und gegen die Freikirchler, die sich im Alleinbesitz der christlichen Frömmigkeit wähnen, zu kämpfen hatten. Man mag im Lager der Gegner sagen und schreiben, was man will, der Neuenburger Entscheid bedeutet den Sieg des gesunden Volksgeistes, und in diesem Sinne muß uns der Sieg der Anhänger der Staatskirche über die fromm-freidenkerische Allianz mit Genugtuung erfüllen.

Heftig wogt der Kampf zur Zeit im Kanton Genf. Hier haben die Freunde der Staatskirche einen schweren Stand. Einmal ist die Bevölkerung Genfs aus national heterogenen Elementen zusammengefeßt. Dann wirken in diesem Kanton die Vorgänge in der französischen Schwesterrepublik am meisten nach und finden einen empfänglichen Boden, und endlich zirkulieren in Genf die Ideen eines Karl Vogt, dessen Behauptungen in ausländischen Zeitungen von Bigius seiner Zeit als „ungemein leichtfertige" bezeichnet worden sind. Sollten auch die Gegner der Kirche, wie es fast den Anschein hat, in Genf den Sieg davontragen, sie werden einst inne werden, daß sie, die gemeint hatten, eine große Schlacht gewonnen zu haben, nur mit recht winziger Beute heimgekehrt sind. Christi Geist kann nimmer ausgerottet werden.

Auch in der Waadt regen sich die Freunde der Trennung. Es ist bezeichnend, daß die Trennungsgelüfte in der französischen Schweiz am stärksten auftreten. Gewiß liegt ein wesentlicher Grund darin, daß die Kirche der französischen Schweiz mit dem Kulturfortschritt weniger Schritt zu halten wußte, als dies in den Kirchen der deutschen Schweiz der Fall ist. Das hat sich auch in der Antiabsinthbewegung gezeigt, wo man, um die Initiative nicht zu gefährden, den Geistlichen Stillschweigen auferlegen mußte. Will die Kirche ihre Existenz behaupten, so darf sie nicht rückständig werden, sondern muß mit den großen Ideen der Neuzeit Hand in Hand gehen. Nur in diesem Zeichen kann sie siegen.

Die Revision der Zürcher Bibel.

Die zürcherische Landeskirche besißt seit den Tagen der Reformation eine eigene deutsche Bibelüberjeßung. Die Hauptarbeit daran hat der sprachgelehrte

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Freund Zwinglis, der Pfarrer zu St. Peter, Leo Judä geleistet. Ihr Daseinsrecht neben der Lutherbibel bestand darin, daß sie den schweizerischen Reforinierten die heilige Schrift in der ihnen geläufigen Sprachausprägung bot und daß bei der Uebertragung die sinngetreue Wiedergabe der Ursprache das Hauptziel bildete und Rücksichten auf eigene und fremde Glaubensanschauungen ganz in den Hintergrund traten. Diese Ueberseßung hat die Jahrhunderte überdauert; bis in unsere Zeit hinein steht sie im Kanton Zürich und einigen wenigen angrenzenden Gebieten im Gebrauch. Selbstverständlich sind die Wandlungen der Sprache nicht spurlos an ihr vorübergegangen. Sie hat zu verschiedenen Malen bis zur jüngsten Vergangenheit mehr oder weniger tief gehende sprachliche Aenderungen und Verbesserungen erfahren; auch dem Einfluß der lutherischen Redeweise hat sie sich zu ihren Gunsten nicht ganz entzogen. Seit der Gründung der zürcherischen Bibelgesellschaft hat sich die Landeskirche der Sorge für ihre Bibel entschlagen, indem sie der genannten Gesellschaft deren Druck, Vertrieb und sprachliche Gestaltung überließ. Nun hat die zürcherische Kirchensynode am 30. Januar einen folgenreichen Beschluß gefaßt. Sie hat die ihr vom Kirchenrat und einer seit drei Jahren amtenden Revisionskommission unterbreiteten Anträge angenommen, die eine durchgreifende Revision der Zürcher Bibel unter Wahrung ihrer Eigenart und eine mit Benüßung aller wissenschaftlichen Hülfsmittel vorzunehmende Uebertragung in modernes Deutsch vorsehen. Diesen Anträgen fehlte es freilich nicht an Gegnern. Es wurde die zürcherische Uebersehung der sprachgewaltigen lutherischen gegenüber als minderwertig erklärt; es wurde ihr als einer den Vereinheitlichungsbestrebungen der Zeit widersprechenden, für nur ein beschränktes deutsches Sprachgebiet bestimmten Antiquität das weitere Daseinsrecht abgesprochen. Es wurde gegen die Revision die unleugbare Tatsache ins Feld geführt, daß der Verkauf der Zürcher Bibel zugunsten der lutherischen zurückgehe. Schließlich fehlte die Anregung nicht, es solle eine der bereits bestehenden modernen Uebersetzungen, etwa Kautsch für das Alte und Weizsäcker für das Neue Testament in Gebrauch genommen werden, damit die mühevolle und kostspielige Ueberseßungsarbeit umgangen werden könne. Von einer schweize rischen Bibelübersehung sprach, wohl angesichts der Mißerfolge früherer Versuche, niemand.

Die Verhandlungen der Synode haben gezeigt, daß die Zürcher ihre Uebersetzung nicht preisgeben wollen. Es herrschte eine entschlossene, fast einmütige Stimmung für Wahrung des köstlichen Erbes einer großen Vergangenheit, und ebenso deutlich kam der Wille, gründliche Arbeit zu leisten, zum Ausdruck. Dem Vorwurf der Minderwertigkeit gegenüber wurde von gründlichen Kennern auf die Vorzüge der Zürcher Bibel aufmerksam gemacht; der Verzicht darauf zugunsten der lutherischen wäre die Preisgabe eines Stückes Eigenland und im Hinblick auf die Anforderungen der Gegenwart geradezu ein Rückschritt. Die Zürcher Bibel soll weiter leben und auch in Zukunft Segen stiften. Das neue Werk muß eine Zürcher Bibel sein und deshalb ist der Ueberseßung deren Tert vom Jahre 1892 zugrunde zu legen.

Der Weg, den die zürcherische Kirchensynode einschlägt, ist entschieden der einzig mögliche, die Zürcher Bibel vor langsamem Sterben zu bewahren.

Zwei Erscheinungen sind es hauptsächlich, die in den letzten Dezennien ihren Rückgang beschleunigten: zuerst der Umstand, daß die größere Zahl der zuwandernden Glaubensgenossen an die lutherische Bibel gewöhnt ist und deren Verbreitung im Kanton Zürich fördert, und dann die Tatsache, daß im

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