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Arbeit endet jeden Abend, der Kampf mit der Sünde erst am Lebensende. Str. 6: Die müden Glieder sinken ins Bett, der müde Leib einst in die Erde. Str. 7: Die Augen fallen zu, Gott aber bewacht Leib und Seele. Str. 8: Jesus breitet gleich der Henne seine Flügel über seine Küchlein und macht die Anschläge des Satans zu Schanden. Str. 9: Meine Lieben befehl' ich Gottes Schuß, und er schüßt sie durch seine Helden.

Von großer Schönheit und Kraft ist Joh. Rists Abendlied: Werde munter, mein Gemüte (Nr. 404) nach Ps. 36, 6-13 „Herr, deine Güte reichet, so weit der Himmel ist -".

Gottes Hirtentreue am Abend besingt Benjamin Schmolde in: Hirte, deiner Schafe (Nr. 398), die rechte Abendstimmung Gellert in: Herr, der du mir das Leben (Nr. 395), den rechten. Kindersinn der fromme Wandsbecker Bote Matthias Claudius in: Der Mond ist aufgegangen

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(Nr. 392).

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Von den Haus- und Berufsliedern seien erwähnt: Alles ist an Gottes Segen — (Nr. 425) von einem unbekannten Verfasser. Es lehnt sich an Ps. 127, 1. 2 „Wo der Herr nicht das Haus bauet und zeigt, wie alles in der Berufsarbeit von Gottes Segen abhängt. Spitta: selig Haus, wo man dich aufgenommen. (Nr. 410, vergl. Bd. III, S. 279!). Paul Flemings köstliches Reiselied: In allen meinen Thaten (Nr. 450), in dem sich kindliche Ergebenheit in Gottes Rat und Willen sowie mutige Entschlossenheit zur That ausspricht.

Besonders groß ist die Zahl der Kreuz- und Trostlieder für die verschiedenen Lagen des Lebens. Die bekanntesten und schönsten sind die folgenden:

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Ludw. Helmbolds: Von Gott will ich nicht lassen (Nr. 463) nach Ps. 73, 23 Dennoch bleib' ich stets an dir ", ein Treugelübde von großer Innigkeit und Schönheit. Es ist wie mit lauter gülden Fäden biblisch durchschossen.

Georg Neumarks: Wer nur den lieben Gott läßt walten (Nr. 471) nach Ps. 55, 23 „Wirf dein Anliegen auf den Herrn —“ „ein Trostlied, daß Gott einen jeglichen zu seiner Zeit versorgen und erhalten will".

Samuel Rodigasts verwandtes: Was Gott thut, das ist wohlgethan (Nr. 466) nach 5. Mos. 32, 4 „ein Amen der vertrauenden Seele zu allen Wegen Gottes und Entschluß derselben, in dieser Zuversicht unerschütterlich zu verharren“.

Paul Gerhardts unvergleichliches: Befiehl du deine Wege (Nr. 428), ein Akrostichon auf Pf. 37, 5 „Befiehl dem Herrn deine Wege", ein Lied in höherem Chor, „aus dem erklinget die getroste Zuversicht eines Gotteskindes im Kreuz auf die väterliche Fürsorge und Regierung Gottes, die gewiß alles zu einem seligen Ziele führt, zugleich ein Aufruf zu gleicher Zuversicht“. Gedankengang: Str. 1: Gott lenkt den Himmel, auch deinen Fuß (Ps. 104, 2-4). Str. 2: Trau

dem Herrn und bete! (Jer. 17, 7; Mtth. 7, 7). Str. 3: Er hat Nat und That (Mtth. 6, 32; Spr. 8, 14), Str. 4: Mittel und Wege (Ps. 33, 9—11). Str. 5: Kein Feind hält ihn auf (Jes. 45, 24). Str. 6: Hoffe und vertraue auf seine Hilfe! (Pf. 55, 23). Str. 7: Wirf deine Sorgen auf ihn, den weisen Regenten! (1. Petr. 5, 7). Str. 8: Er wird dich wunderbar erretten (Jes. 28, 29). Str. 9: Läßt er dich mit der Hilfe warten, so verzage nicht (Jes. 54, 7. 8). Str. 10: Bleibst du treu, so befreit er dich von deiner Last (Röm. 8. 28). Str. 11: Die Treue wird gekrönt (Off. 2, 10). Str. 12: Hilf uns, o Herr, aus aller Not und führe uns zum Himmel! (Ebr. 12, 12. 13; 4. Tim. 4, 18.)

Gellerts: Auf Gott und nicht auf meinen Rat nach Psalm 73, 24-26 und Spr. 3, 5. 6 „Verlaß dich auf den Herrn —“.

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Von den lezten Dingen (Tod, Grab und Ewigkeit) handelt eine große Zahl von Liedern. In die älteste Periode gehören: Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umfangen. (Nr. 503) von Dr. Luther nach einer alten lateinischen Todeshymne gedichtet als der Christen Glaubenstrost in der Anfechtung des Todes und Gerichts. — Nun laßt uns den Leib begraben. - von Mich. Weiß nach einem alten Märtyrerliede, ein christlich Trostlied bei Begräbnissen. Herr Jesu Christ, wahr'r Mensch und Gott - (Nr. 491) von P. Eber, ein Sterbelied von wunderbarer Kraft, das viele in Todesnot getröstet hat.

In die zweite Periode gehören: Wachet auf, ruft uns die Stimme (Nr. 529) von Phil. Nikolai nach Mtth. 25, 1-13, ein machtvolles Lied im höhern Chor, das den Tod als das Heimholen der Braut, die Ewigkeit als die Hochzeit des Lammes besingt und zur Wachsamkeit mahnt. Christus, der ist mein Leben (Nr. 484) nach Phil. 1, 21 Christus ist mein Leben", ein Lied, wie wenige geeignet, um in die rechte Sterbebereitschaft zu verseßen und den dunkeln Todesweg zu erhellen.

Valet will ich dir geben (Nr. 506) von Val. Herberger nach 2. Kor. 5, 1-10, ein Akrostichon auf den Namen Valerius, ein tieffinniges, glaubensfrohes Abschiedslied von der Welt.

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Jerusalem, du hochgebaute Stadt (Nr. 521) von Matth. Meyfart, ein Lied voll Sehnsucht nach dem himmlischen Jerusalem, mit einer markigen Melodie.

Alle Menschen müssen sterben — (Nr. 482) von Gg. Albinus nach 1. Petr. 1, 24. 25 und Pf. 103, 15-17, ein Begräbnislied voll freudiger Todeszuversicht.

Von den gottinnigen Jesusliedern gehört hierher: Wer weiß, wie nahe mir mein Ende (Nr. 509) von Äm. Jul. v. Schwarzburg-Rudolstadt mit dem schönen Refrain: „Mein Gott, ich bitt' durch Christi Blut, mach's nur mit meinem Ende gut".

Zu den Betrachtungsliedern zählt Gellerts bekanntes Sterbelied: Meine Lebenszeit verstreicht (Nr. 501), zu den gläubigen Stimmungsliedern der neuen Zeit E. M. Arndts: Geht nun hin und grabt mein Grab — (Nr. 490) und Knaks Lied der Himmelssehnsucht: Laßt mich gehn (Nr. 522).

IV. Aufgaben zur Befestigung. Wie und wo finden sich in den Liedern der lezten Gruppe die Vorstellungen: Tageszeiten, Gottes Segen bei der Arbeit, redlicher Erwerb, Gesundheit und Krankheit, gut Gewissen, guter Name, ehrliches Alter, treue Pflichterfüllung, Vorsicht mit dem Wort, Mut in Gefahr, Geduld im Kreuz, Sanftmut gegen Feinde, Friedfertigkeit im Verkehr, seliger Tod, christliches Begräbnis, selige Auferstehung, Todespein und Auferstehungshoffnung? — Einzelne Lieder wie Wachet auf, ruft uns die Stimme -", -“, „Alle Menschen müssen sterben "In allen meinen Thaten" 2c. sind biblisch zu illustrieren! „In —“2c. gleichung von Was Gott thut, das ist wohlgethan" und „Wer nur den lieben Gott läßt walten"! Wo im Katechismus fänden die einzelnen Lieder ihren Play? Wo und wann werden sie im kirchlichen Leben besonders gebraucht?

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Fr. Polack.

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Ver

Fr. Gottlieb Klopstock.

(Ausgewählte Oden.)

Litteratur: Die Ausgaben der Oden von F. Mumker und J. Pavel. 2 Bde. Stuttgart. 1892 (historisch-kritische Gesamtausgabe). H. Dünger, Klopstocks Oden erläutert, Wenigen-Jena. 1860, Hest I-VI. Desselben Ausgabe: Oden von Fr. G. Klopstock. Auswahl, mit Einleitung und Anmerkungen. 2. Aufl. Leipzig 1881. R. Hamel, Klopstocks Werke; III. Teil Oden, Epigramme und geistliche Lieder (Auswahl). Berlin und Stuttgart (in der deutschen NationalLitteratur von F. Kürschner). R. Borberger Klopstocks Oden und Epigramme, mit Einleitung und kurzen Anmerkungen. Berlin, G. Hempel. Betterlein, Klopstocks Oden und Elegien; Leipzig 1883; 3 Bde. Gruber, Klopstocks Oden, 2 Bde. 1831. D. Lyon, Goethes Verhältnis zu Klopstock. Leipzig 1882. Einzelne Oden behandeln: M. W. Gößinger, Deutsche Dichter erläutert. Leipzig 1846. Teil II. C. Gude, Erläuterungen deutscher Dichtungen. Leipzig 1865. - C. Leimbach, Ausgewählte deutsche Dichtungen. Kassel 1880. Teil III.

Vorbemerkung.

Indem wir ausdrücklich auf unsere Vorbemerkungen zu den in der ersten Abteilung dieses Bandes S. 261 ff. gegebenen Erläuterungen des Messias, sowie auf die Vorerinnerung zu dieser Abteilung S. 3 verweisen, wiederholen wir zunächst, daß auch bei der Behandlung der Oden Klopstocks für uns der unterrichtliche Gesichtspunkt maßgebend,*) und demgemäß auch hier die Beantwortung der Fragen entscheidend ist: wie kann ich ein persönliches Verhältnis des Schülers zu dem Objekt herstellen; wie dem gemäß die entgegenstehenden Hemmnisse am schnellsten beseitigen; wie in ihm unter steter Anknüpfung an die bereits vorhandene Erfahrungswelt eine neue begründen; wie in seinem Geiste auch hier eine Welt von gehaltvollen, sich an einander schließenden Vorstellungen aufbauen, in sein Gemüt eine reiche Fülle von nachhaltig wirkenden Eindrücken senken; wie zu diesem Zweck die OdenPoesie Klopstocks so verwerten, daß zugleich mit der Einführung in das Charakteristische und Wertvollste dieses Objekts noch ein anderes in dem Subjekt des Schülers erreicht wird, nämlich die

*) Darin wird sich unsere Behandlung von derjenigen der sonstigen Kommentare unterscheiden.

zielbewußte Förderung seines geistigen Wachstums und der plan. mäßige Auf- und Ausbau einer bestimmten Gedankenwelt.

Diese Gesichtspunkte in erster Linie, nicht die litteraturgeschichtlichen, welche eine relative Vollständigkeit in der Darbietung des Materials oder die Nachweisung des inneren Entwicklungsganges in dem Dichter in den Vordergrund stellen könnten, bestimmen zunächst schon unsere Auswahl. Die Klopstocksche Oden-Poesie ist wie überhaupt dem modernen Geschmack, so auch demjcnigen des Schülers von vornherein wenig sympathisch; aber Aufgabe ist doch wohl, sie ihm und zwar auf die naturgemäßeste Weise sympathisch zu machen. Wo nun ein persönliches Verhältnis des Schülers zu dem Stoff der Oden gar nicht, oder nur sehr mühsam zu gewinnen sein würde, sehen wir von ihm ab, unbekümmert um das Schul-Herkommen und um die Urteile litterargeschichtlicher Leitfäden. Da dem Schüler die Ebert, Cramer, Rabener, Gisele, Rothe, Olde, Kühnert, Schmidt, Joh. Adolf und Joh. Elias Schlegel u. s. w. völlig gleichgiltig sind, und im Vergleich zn andern Persönlichkeiten auch gleichgiltig bleiben können, so geben wir z. B. die Wingolf-Oden, sowie die Ode an Gisele und an Ebert, auch wenn W. Herbst sie zu den hervorragendsten rechnet, und die Mehrzahl der anderen Sammlungen sie behandelt, unbedenklich preis. Aber auch Stoffe, welche sich sonst wohl in den Zusammenhang der übrigen hineinfügen würden, wie z. B. die Oden „Braga“ und „Die Kunst Tialfs“ in die Gruppe der den Eislauf feiernden Gedichte, laffen wir bei Seite, wenn sie wie dort durch die Fülle fremdartigsten, mythologischen Stoffes die geistige Aneignung unverhältnismäßig erschweren.

Andererseits behandeln oder berühren wir Oden, welche selbst manche Ausgaben derselben unberücksichtigt gelassen haben, wofern ihr Inhalt für die vollere Herausstellung der in dem Schüler aufzubauenden Gedankenwelt bedeutsam crschien.

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Indem wir überall zugleich auch auf den didaktischen Wert sehen, unterscheiden wir darnach 1. Hauptoden, 2. Nebenoden, 3. einzelne den übrigen Oden entnommene Ergänzungsstoffe, und suchen durch gruppierende Verbindung dieser Elemente größere Einheiten“ zu erzeugen. Ergänzungsstoffe sind uns aber nicht immer Ergänzungen im Sinne eines Abschlusses, sondern ebenso oft auch Ausgangspunkte im Sinne einer Vorbereitung, wofern eine derartige Anordnung der leichteren Aneignung durch den Schüler förderlich scheint. Daß dann zuweilen mit dem Ausschnitt aus einer Ode begonnen wird, mag auf den ersten Blick seltsam erscheinen, liegt aber in dem Plan einer allmählichen Einführung in das Ganze, nämlich in die Eigentümlichkeit der Klopstockschen Oden-Poesie und dient dem allmählichen Aufbau eines bestimmten, den Oden entnommenen Gedankenkreises.

Ebenso sehen wir in den Erläuterungen von einer durch litterargeschichtliche Rücksichten bestimmten Vollständigkeit ab und stellen in knappster Auswahl und nur andeutend das zusammen, was ein fruchtbarer Unterricht nach unserer Ansicht dem Schüler zu bieten haben würde. Für denselben hat vieles, was zur Geschichte der Entstehung der einzelnen Oden und ihres Textes gehört, unter dem philologisch-kritischen Gesichtspunkt auch von hoher Bedeutung sein kann, gar keinen oder nur sehr geringen und sehr bedingten Wert. In dieser Beziehung ist auf den Kommentar von Dünger zu verweisen, an welchem der Lehrer bei der Behandlung der Oden Klopstocks überhaupt nicht wird vorübergehen dürfen. Für uns handelt es sich um Umprägung des fachwissenschaftlichen Materials in schulwissenschaftliche

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