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langens upwn Tx (vgl. 3, 16.) treffend dargestellt, und damit die das Herz immer fester umstrickende Macht der Sünde veranschaulicht. Was aber der Mensch dieser Macht gegenüber zu thun habe, sagt kurz und kräftig das letzte Versglied: won. Du aber herrsche über ihn (sie). Und diese, eben gar nicht neue, sondern schon von ålteren Interpreten vorgetragene, Erklärung der Stelle ist in sich so wohl begründet, die nachgewiesene Mannigfaltigkeit der Bilder giebt dem Ganzen eine so lebendige Anschaulichkeit und Wahrheit, daß jede andere Auffassung, wie z. B. die von Ewald in s. Buche: Die Composition der Genesis E. 199 vorgeschlagene *) als eine die Harmonie des Ganzen zerreissende abfolur von der Hand abgewiesen werden muß. Die Sünde, sagt Herder, im Geist der hebr. Poesie (Tüb. Ausg. I. S. 234.), konnte nicht wahrer und schrecklicher geschildert werden. Gott spricht mit Cain wie mit einem uns willigen Kinde, entråthselt ihm, was in seinem Herzen, schlafe, und vor seiner Thür wie ein Löwe laure. Und was Gott an Cain that, thut er an jedem, wenn man auf sein Herz und auf die Stimme Gottes Acht hat." Aber gerade auf diese warnende Stimme achtete Cain, nicht; und so ward er der Mörder seines Bruders. Zwar behauptet sich auch nach voll

*) Er glaubt, die gewöhnliche Auffassung halte namentlich die Bes deutung des Wortes w nicht in ihren Gränzen - was geradezu unrichtig ist, und überseht die Worte: er (dein Bruder - wie kommt dieser hieher?). sehnt sich zu dir, soll heißen: obgleich er ganz dir seine Liebe und Neigung schenkt (- allein, wie kann, eben wenn man 3, 16. vergleicht, dieß pron bes deuten?) und du wirst ihn überwältigen. Doch wir gedenken, was, der hochgeachtete Verf. über manches in dieser seiner Erstlingsschrift Enthaltene selbst in den Studien und Critiken 1834. Heft 3. aus Gelegenheit einer Recension von Ståhelins Untersuchungen über die Genesis gefagt bat; glauben aber, das durch uns nicht abhalten lassen zu dürfen, einzelne Ansichten als solche, ohne Rücksicht auf ihren Urheber, so bald es die Sache erfordert, in Anspruch zu nehmen.

brachter That noch eine Zeitlang der Troß der Sünde, bald aber weicht er der Folter des bösen Gewissens (V. 12. TV, der Verzweiflung (V. 13. meine Einde ist zu groß, als daß sie mir könnte vergessen werden) und dem göttlichen Fluche (V. 11. 12.), der nur die Strafe gleicher Wiedervergeltung noch ausschließt. So schildert uns also die Bibel an dem ersten Sohne Adams die von Stufe zu Stufe wachsende und sich verstärkende Macht der Sünde, die ihn, da er nicht widerstrebte, zuletzt ganz umstrickte. Aber eben zum Beweise, daß der Mensch nicht wie durch ein hdheres Verhängniß dieser Macht der Sünde unterworfen sey, wird uns in der Erscheinung Abels das Bild einer der Sünde gegenüber sich behauptenden Frömmigkeit und einer die Gemeinschaft mit Gott suchenden und bewahrenden Richtung des Gemüths vorgehalten; ja, nachdem dieser Abel als Opfer fremder Sünde vom Schauplatze verschwunden ist, tritt als neuer Repräsentant dieses Bildes Seth auf, dessen Name schon vach der eigenen Erklärung der Mutter (4, 25. San non anx you Daba b mựɔ ihu als Stellvertreter und Nachfolger Abeis bezeichnen sollte. Und somit dürfte nun das oben unter Lit. A. ausgesprochene Ergebniß als exegetisch wohl begründet zu betrachten seyn.

II. Hatte sich nun in der Person der beiden ersten Brůder, einerseits Cains, andrerseits Abels oder resp. Seths, ein zweifaches Verhältniß zu der in die Menschenwelt eins getretenen Sünde veranschaulicht: so tritt nun dasselbe zweiz fache Verhältniß sofort auch in ihren Nachkommen hervor. Dieß nachzuweisen ist der Zweck der beiden Geneas logien, der Genealogie Cains (4, 17-24.) und der Genealogie Seths (da von Abel keine zu geben war) 5, 1-31., die also hier nicht blos, wie Ewald a. a. D. S. 200. meint, mit leeren Namen den leeren Raum ausfüllen sollen, wie dieß deutlich aus den zwischen trockene Namen sparsam eingestreuten näheren Bezeichnungen erhellt. Diese Genealogien sind nun nach der Reihe der Glieder folgende:

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Wollte man sich nun, was freilich nur der gröbsten Willkühr möglich wäre, heigehen lassen, in der Porausseßung eines Gegensatzes zwischen beiden Genealogien durch kühne etymologische Operationen und symbolische Deutungen in den Namen selbst den Gegensatz nachzuweisen, so würde man damit etwas eben so Unmögliches, als Verkehrtes und Zweckloses unternehmen, jenes weil die unsichere Etymologie dieser Namen überall keinen sicheren Anhaltspunkt für ein solches Verfahren darbote, dieses, weil nicht nur nach dem Sinne des Schriftstellers die Namen als rein historische nicht als symbolische gefaßt werden sollen, sondern nament lich auch zwei in beiden Genealogien vorkommende gleiche Namen jeder etymologisch symbolischen Deutung sich widers sehen würden. Dagegen sind es

1) gerade diese heiden, in jeder der zwei Genealogien vorkommenden gleichen Namen, Henoch (h) und Las mech (7), die der Schriftsteller je mit besonderen Bemerz kungen begleitet hat, wodurch nicht nur überhaupt Verwechslungen abgeschnitten werden, sondern woraus auch noch die eigentliche Bedeutung, der wahre Zweck dieser Genealogien klar erhellt. Ueber den Cainitischen Henoch, den uns mittelbaren Sohn Cains macht die Genealogie nux die kurze Bemerkung (4, 17.), daß sein Vater eine son ihm erbaute

Stadt nach dem Namen dieses seines Sohnes a genannt habe. Hiedurch wird nun freilich über die Persönlichkeit und den Charakter dieses Cainiten überall nichts Näheres ausgesagt, wohl aber scheint die Bemerkung andeuten zu wollen, daß dieser Name eine wenn der Ausdruck erlaubt ist blos weltliche Bedeutung habe. Anders verhält es sich dagegen mit dem Sethitischen Henoch. (5, 24.); er wird persönlich ausgezeichnet als ein frommer Mann (

אֵינֶנּוּ לקח אתו) ben Gott fribe hinwegnabm (את האלהים

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aus diesem Leben. Wird nun auch die Art und Weise dieser Hinwegnahme nicht näher bezeichnet, so ist doch klar, daß fie als ein Akt besonderen göttlichen Wohlgefallens dargestellt wird, und daß also dieser Henoch eine ganz andere Bes deutung hat und eine andere Lebensrichtung darstellt, als der Cainitische, nåmlich eine höhere, religidse. Derselbe Gegensatz ist noch deutlicher hervorgehoben bei den beiden Lamech. Von dem Cainitischen Lamech wird nicht nur erwähnt, daß er zwei Weiber genommen habe (4, 19.), was nicht zu premiren ist, und daß die mit diesen Weibern erzeugten Kinder berühmte Künstler und Waffenschmiede ges worden seien (wovon nachher besonders), sondern es wird ihm auch noch ein kleines Lied in den Mund gelegt, das offenbar den Mann nach seinem Charakter, nach seinem trozigen selbstsüchtigen Wesen, als eine gleichsam noch po tenzirte Cainsnatur bezeichnen soll. Hålt man dieß fest, so läßt der Sinn dieses an sich råthselhaften und mehrfacher Erklärung fähigen Liedes sich leicht fixiren, und so das Lied in das Ganze unseres Abschnittes sich einfügen. Es ist in Form einer Anrede an, feine Weiber eingekleidet, und lautet also:

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Der einzig sichere Fingerzeig zum Verständniß des Liedes, der in ihm selbst liegt, ist die zweite Hälfte, die sich

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offenbar auf V. 15. zurückbezieht. Hier wird dem Cain von Gott das Versprechen gegeben, daß ein Mord, an 'ihm verübt, siebenfach an dem Mörder gestraft werden würde; und gemäß dieser Erklärung können nun die Worte Lamechs nichts Anderes besagen, als daß eine Verlegung, ihm zugefügt, noch viel schwerer, sieben und siebenzigfach gerächt werden würde. Ist dieß unstreitig der einzig wahre Sinn der lehten Strophe, so erhellt, daß nur diejenige Auffassung des ersten Gliedes zulässig ist, welche das Suffix in yo und a passivisch, und in der Bedeutung wegen nimmt, und daß also die den Worten nach gleichfalls mögliche Erklärung: mir zur Wunde, zur Strieme, d. h. zu meinem eigenen Nachtheil und Verderben abzuweisen ist. (Vgl. Rof. Schol. z. d. St.), Nicht zu übersehen ist hiebei die Steigerung in den Worten um einer Wunde willen, und um einer (bloßen) Strieme willen; wogegen es an sich gleichgültig ist, ob man auf einen wirklich vollbrachten Todt= schlag oder blos auf die hypothetische Möglichkeit eines solchen bezogen wird. Will man, wie Herder (Geist d. h. P. 1. S. 517) thut, den Inhalt des Liedes in Verbindung bringen mit der im unmittelbar Vorangehenden erzählten Erfindung eiserner Waffen, so mag man dieß unbedenklich thun; nar würde man die eigentliche Bedeutung des Liedes übers sehen, wenn man es als bloses Triumphlied betrachten wollte; es ist Ausdruck eines trohigen, rachsüchtigen, roher Gewalt sich freuenden Gemüthes: „Ich tödtete (oder: tödte) einen Mann um einer mir geschlagenen Wunde willen, und einen Jüngling um einer Strieme willen; sollte Cain siebenfach gericht werden, so wirds Lamech sieben und siebenzigfach." In einem ganz andern Lichte erscheint dagegen der Sethitische Lamech, der gleichfalls durch eine von ihm beigebrachte Aeußerung (5, 29.) nåher charakterisirt wird. Trågt das Lied des Cainitischen Lamechs das Gepräge feindseligen Troßes, so spricht sich dagegen bei diesem mehr ein wehemüthiges Verlangen nach Ruhe und Friede, genåhrt durch die Mühseligkeiten des irdischen Lebens, aus. Er nennt

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