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zu benken, Geschenke und Gaben an den Tempel aber schwerer entbehren konnte.

Die Sabbatsfeyer soll nach der Genesis von Gott durch ein positives Gesetz zum Andenken der Schöpfung verordnet worden seyn. Darum ermah nen auch die Propheten, frühere und spätere, zur Heilis gung des Sabbats, wie aller mosaischen Feste, doch niit der Bedingung, daß Gott auch daben innerlich perehrt werde. Und zu bem Ende wird nach dem Exil der Gottesdienst am Sabbat noch dadurch vers beffert, daß am Sabbat die Schriften Mofis und der Propheten vorgelesen und erklärt wurden, um Ers Kenntniß der Religion und Moral zu befördern.

Das Fasten war von Mose nur des Jahrs eins mal geboten. Die Propheten geben eben dieselbe Belehrung darüber, wie über die Opfer. Dem Sis fach sind Fasten Büßungen, die unnük sind, wenn nicht Besserung darauf erfolgt.

Man kann Gott etwas geloben, Mos., und was man gelobt hat, soll man halten, Dav., Sal Ecclef, aber es wohl überlegen, ehe man gelobt, Ecclef.

Als innerliche Pflichten gegen Gort aber sind vorgeschrieben: 1) Erkenntniß des Jehova, Mofe Day., aus seinen Werken, Ziob, Dav. 2) Ana betung desseiben, als des einzigen Gottes, Mof.4

Dav., Sir. Doch wird Gott durch die Verehrung ber Menschen nicht seeliger; seine Glückseeligkeit wird dadurch weder vermehrt noch vermindert, sondern die Menschen nüßen sich selbst dadurch, Hiob. 3) Furcht Gottes, Genef., Mof., Day., Sal., Hiob, Proph., Ecclef., Sir. Sie wird für Religiosität überhaupt geseßt, und ist bey Sal. 26. das Böse meis den aus Scheu vor Gott. 4) Liebe Gottes, Mof, Day., Sal., Sir. 5) Vertrauen auf Gott, Mof, Dav., Sal., Proph., Sir. 6) Fleißige Bes trachtung der Gesetze Gottes, und Gehorsam gegen fie, Dav., Sir. 7) Dankbarkeit gegen Gott, und Lob Gottes, Mof., Dav., Sir. 8) Gebet, Mos., Dap., Hiob, Proph., Sir., welches soll kurz, aber wohl überlegt seyn, Ecclef.

Von der Kraft bes Gebets hat Sirach eine zu hohe Meinung. 9) Fürbitte für andere Menschen, Dan., 2 B. der Makkab, 10) Standhaftigkeit in dem Bekenntniß Gottes und der Religion, daß man sich durch keine Ges fahr, selbst nicht durch Gefahr eines grausenvollen Tòs des, zum Abfall von derselben bewegen lasse, Daniel, 4 Makkab. 11) Heiligkeit des Eides, Genef., Mof., Proph., man foll nicht leicht, am allerwenigs ftea unbedachtsam schwören, foil eidscheu feyn, Ecclef

I Gegen sich selbst ist Pflicht: 1) Erwer bung der Weisheit, Streben nach Erkenntniß, und Ausbildung seinér geistigen Kräfte, Sal, Ecclef,

Sir., B. der Weish. 2) Bewahrung des Hers zens, Beherrschung der Begierden und Leidenschaften, Dav., Sal, Sir. 3) Sanftmuth und Langmuth, Sal. 4) Bewahrung eines guten Gewissens, Sir. 5) Frühzeitige Frömmigkeit, Sir. 6) Nicht übers trieben fromm seyn, Ecclef. 7) Anhören der Strafs reden der Weisen, um sich zu bessern, Ecclef. 8) Vers meidung des Umgangs mit Bösen, Dav., und Vors sicht, daß man nicht von ihnen verführt werde, Sal. 9) Sorge für die Gesundheit, und in Krankheiten Sorge für die Wiederherstellung derselben durch den Gebrauch des Arztes und der Arzneyen, welche Gott in der Natur giebt, Sir. 10) Pflege des Leibes, und Vermeidung der Kargheit gegen denselben, Sal. 11) Ein frohes und heitres Gemüth sich erhalten, Sir. 12) Genuß der Güter dieses Lebens und der finnlichen Freuden, Eccles., doch mit der Einschråns fung, daß man dabey an Gott denke, und nicht vers geffe, daß Gott Richter sey, Ecclef. ́ ́13) Mäßig, keit im Essen und Trinken, Vermeidung der Trunkens heit, Sal., Sir., Tob. 14) Keuschheit, Sir. Cob., Unterdrückung aller bösen und unreinen Ges danken und Lüste, Sir., Behutsamkeit, daß man sich nicht von den Fallstricken der Buhlerin verführen lasse, Sal., Ecclef. 15) Arbeitsamkeit, Sal., Ecclef., Sir. 16) Genügsamkeit und Zufriedenheit, Sal., Sir. Man darf zwar nach irdischen Gütern trachten, aber nicht zu sehr, weil der Reichthum vergånglich ist,

und geizig macht :c., und man muß nur durch Fleiß und gerechte Mittel ihn erwerben, Eccles., Sir. 17) Vors sichtigkeit im Reden, daß man nur Gutes rede, und nicht zu viel rede, sondern weniges, aber mit Ueberles gung und Weisheit, Sal, Sir. 18) Erhaltung eines guten Rufs, vernünftige Ehrbegierde, Sal., Ecclef., Sir. 19) Demuth, Dav., Sal., Sir., Tob. 20) Geduld und Gelassenheit im Leiden, Ans erkenntniß, daß Gott sie aus weisen und gütigen Ab. sichten verhänge, und Ergebung in den göttlichen Willen, Dav., Sal., Hiob, Jer., Ecclef., Sir., Tob. 21) Betrachtung der Kürze des menschlichen Lebens, um weise zu werden, Dav. 22) Fleißige Betrachtung des Todes, und Mäßigung der Furcht vor demselben, Ecclef., Sir.

III) Gegen andere Menschen sind Pflichten folgende:

A) Es giebt gewisse Kardinaltugenden, welche an die Spitze gestellt werden, und unter welche alle die übrigen Tugenden können gebracht, und daraus hergeleitet werden. a) Ben Moses Liebe Gottes und Liebe des Nächsten. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, worunter zwar vornehmlich der Israelit, aber auch der Frembling begriffen ist. b) Gerechtigkeit und Güte ben Sal., Hiob und allen Propheten. c) Nach den Grundsäßen der platonischen Philosos phie hat das Buch der Weisheit die Tugend

unter vier Hauptrubriken gebracht, Klugheit, Ge rechtigkeit, Beherrschung der Begierden, Muth, d) Nach dem Buche Tobi sind fleißiges Geber, Saften, Wohlthätigkeit und thårige Nächstens liebe oder Allmofengeben und Gerechtigkeit die vier Haupttugenden, welche Gott nicht unbelohnt läßt, Als Hauptregel des Verhaltens gegen andere ist aufs gestelle: Was du nicht willst, daß dir geschehe, das thue andern auch nicht.

B) Als besondere Pflichten aber sind eingeschärft: 1) Beförderung der rechten Erkenntniß Gottes und der Besserung anderer, Dav. 2) Brüderliche Ers mahnung des Nächsten, und Ertheilung eines guten Raths, Sir. 3) Sicherheit des Lebens anderer, Mof, Dav. 25. Die Blutrache ist von Moses zwar nicht aufgehoben, aber eingeschränkt worden. 4) Ges rechtigkeit im Gericht, im Handel und Wandel, Mof., Dav., Sal., Ecclef., Proph., Sir. 5) Vermeidung der Prozesse, Sal. 6) Friedfertigkeit und brüderliche Eintracht, Dav., Sal., OLE. 7) Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit, Sal, 8) Vers schwiegenheit, Sal. 9) Heiligkeit der Ehen, Mos., Sal., Proph., Hiob, Sir. 10) Menschenliebe, Sir., die dem Menschen von Natur eingeprägt ist. 11) Gesellige Verbindung mit andern Menschen, Ecclef, Sir. 12) Borzüglich Umgang mit Guten, Dar, Sal., Sir. 13) Langmuth, Sal., Sir.

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